Terbium

chemisches Element mit dem Elementsymbol Tb und der Ordnungszahl 65
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Terbium ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Tb und der Ordnungszahl 65.

Eigenschaften
Gadolinium - Terbium - Dysprosium
Tb
Bk  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Terbium, Tb, 65
Serie Lanthanoide
Gruppe, Periode, Block La, 6 , f
Dichte, Mohshärte 8219 kg/m3, k.A.
Aussehen silbrig weiß
Atomar
Atomgewicht 158.92534(2) amu
Atomradius (berechnet) 175 (225) pm
Kovalenter Radius k.A.
van der Waals-Radius k.A.
Elektronenkonfiguration [Xe]6s²4f9
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 18, 27, 8, 2
Oxidationszustände (Oxid) 4 (schwach basisch)
Kristallstruktur Hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (__)
Schmelzpunkt 1629 K (1356°C)
Siedepunkt 3503 K (3230°C)
Molares Volumen 19.3 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 330.9 kJ/mol
Schmelzwärme 10.8 kJ/mol
Dampfdruck k.A.
Schallgeschwindigkeit 2620 m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 1.2 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 180 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 0.889 106/m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 11.1 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 565.8 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1110 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2114 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 3839 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
157Tb {syn.} 71 a ε 0.060 157Gd
158Tb {syn.} 180 a ε 1.220 158Gd
β- 0.937 158Dy
159Tb 100% 159Tb ist stabil mit 94 Neutronen
NMR-Eigenschaften
159Tb
Kernspin 3/2
gamma / rad/T 6.067e7
Empfindlichkeit 0.0583
Larmorfrequenz bei B="4".7T 45.4 MHz
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Eigenschaften und Verhalten

Das silbergraue Seltene Erdmetall ist duktil und schmiedbar. Mit dem Messer kann es geschnitten werden. Bei Temperaturen oberhalb 1298°C; wandelt sich α-Terbium (hcp-Gefüge) in βTerbium um.
In Luft ist Terbium relativ beständig, es überzieht sich mit einer Oxidschicht. Bei Temperaturen oberhalb von 150°C verbrennt es zum Terbiumdioxid TbO2. Mit Wasser reagiert es unter Wasserstoffentwicklung zum Hydroxid.

Abbildungen

[1]

Anwendungen

Terbium wird zum Dotieren von Calciumfluorid, Calciumwolframat und Strontiummolybdat zur Verwendung in Halbleitern? (solid-state devices) verwendet. Zusammen mit Zirkondioxid dient es zur Gefügestabilisierung in Hochtemperatur-Brennstoffzellen. Das Oxid wird dem grünen Leuchstoff in Bildröhren und Fluoreszenzlampen zugesetzt. Natriumterbiumborat dient als Lasermaterial zur Erzeugung von kohärentem Licht mit einer Wellenlänge von 546 nm.

Terbium-Eisen-Cobalt- oder Terbium-Gadolinium-Eisen-Cobalt-Legierungen dienen als Beschichtung in wiederbeschreibbaren MO-Disks (magneto-optisch). Terbium-Dyprosium-haltige Legierungen zeigen eine starke Magnetostriktion (Längenänderung durch ein Magnetfeld oder magnetische Impulse bei Längenänderung). Solche Legierungen werden in der Materialprüftechnik eingesetzt.

In Neodym-Eisen-Bor-Magneten erhöhen sie die Koerzivität.

Geschichte

Die Entdeckung des Elementes Terbium ist sehr verworren und bis heute nicht geklärt. Allgemein sieht man Carl Gustav Mosander als Entdecker an, der Anfang der 1840er die von Johan Gadolin entdeckte Yttererde untersuchte. Die vermeintlich reine Terbium-Verbindung war aber eine Mischung mehrerer Lanthanide gewesen (Bunsen).

Reines Terbium wurde erst mit Aufkommen der Ionenaustauschtechnik (nach 1945) hergestellt.

Aus dem schwedischen Ortsnamen Ytterby leitete Mosander die Elementbezeichnung ab.

Vorkommen

Natürlich kommt Terbium nur in Verbindungen vor. Bekannte terbiumhaltige Minarale sind :

  • Cerit
  • Monazit (Ce,LaTh,Nd,Y)PO4 mit einem Tb-Gehalt von max. 0,03%
  • Gadolinit (Vorkommen bei Ytterby sind erschöpft)
  • Xenitim YPO4
  • Euxenit (Y,Ca,Er,La,Ce,U,Th)(Nb,Ta,Ti)2O6 mit einem Tb-Gehalt von max. 1%

Herstellung

Nach einer aufwändigen Abtrennung der anderen Terbiumbegleiter wird das Oxid mit Fluorwasserstoff zum Terbiumfluorid umgesetzt. Anschließend wird mit Calcium unter Bildung von Calciumfluorid zum Terbium reduziert. Abtrennung verbleibender Calciumreste und Verunreinigungen erfolgen in einer zusätzlichen Umschmelzung im Vakuum.


Verbindungen

  • Terbiumoxid Tb2O3
  • Terbiumdioxid TbO2

Isotope

Physiologisches

Terbium hat keine biologische Funktion.

Vorsichtsmaßnahmen

Terbium und Terbiumverbindungen sind als giftig zu betrachten. Metallstäube sind feuer- und explosionsgefährlich.