Hertie Waren- und Kaufhaus

Ehemaliger deutscher Warenhauskonzern
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 24. März 2006 um 15:57 Uhr durch Okfm (Diskussion | Beiträge) (Ehemalige Hertie-Kaufhäuser (unvollständig)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Hertie war bis zur Übernahme durch den Karstadt-Konzern 1993 einer der führenden Kaufhauskonzerne in Deutschland, zu dem auch führende Warenhäuser wie das Berliner KaDeWe, das Hamburger Alsterhaus oder Wertheim in Berlin gehörten. Der Firmenname Hertie entstand während der Zeit der Nationalsozialisten, als der jüdische Name Tietz nicht mehr geführt werden konnte, aus dem Namen des Onkels und Geldgeber des Gründers Hermann Tietz (Hermann Tietz), welcher Ende des 19. Jahrhunderts in Berlin die ersten Stoffwarenläden mit festen Preisen eröffnete.

Hertie München, Bahnhofplatz. Das letzte unter dem Namen "Hertie" geführte Kaufhaus
Datei:Hertie Tuete DB.jpg
Hertie-Tragetasche mit Logo und Schriftzug
Datei:Hertie Logo001.jpg
Logo mit Schriftzug "Hertie, Wertheim, Alsterhaus"

Georg Karg wurde im Zuge der Arisierung jüdischer Unternehmen zu Zeiten des Nationalsozialismus 1933 von der Dresdner Bank als Geschäftsführer des Kaufhauses Hertie eingesetzt. Tietz hatte bereits 1927 das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) in Berlin-Schöneberg übernommen, später (im Verlauf der erwähnten Enteignung jüdischer Unternehmen) kam der Wertheim-Konzern dazu, sowie das Alsterhaus am Hamburger Jungfernstieg. 1939/40 kaufte Georg Karg Hertie auf.

Zusammen mit dem größten unter dem Namen Hertie geführten Warenhaus (in München, Am Bahnhof) steuerte Hertie damit einige der größten Warenhäuser in Deutschland. Zwei Jahre nach dem Tod Georg Kargs gründeten seine Erben 1974 in Fortführung seiner Pläne die Gemeinnützige Hertie-Stiftung mit Sitz in Frankfurt am Main. Georg Kargs Sohn Hans-Georg Karg übernahm den Konzern und baute gleichzeitig die Karg-Stiftung auf.

Die Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH wurde 1993 von der Karstadt AG erworben und ist heute Teil der KarstadtQuelle AG. Nach der Übernahme der Horten AG durch Kaufhof gab es damit statt bisher vier nur noch zwei konkurrierende Warenhauskonzerne (die Centrum-Warenhaus-Filialen der ehemaligen DDR wurden ebenfalls von Kaufhof übernommen).

Bis heute wurden mit Ausnahme des seit 1905 bestehenden Traditionshauses am Münchner Hauptbahnhof fast alle Hertie-Filialen in Karstadt umbenannt, geschlossen oder verkauft. Als vorletztes Warenhaus mit dem Namen „Hertie“ wurde die Filiale in Berlin-Neukölln am 24. Dezember 2005 geschlossen.

Im Spätsommer 2005 verkaufte Karstadt 74 kleinere Warenhäuser ("Karstadt Kompakt") an die britischen Finanzinvestoren Dawnay, Day und Hilco UK Ltd. Die verkauften Filialen dürfen übergangsweise bis 2009 noch unter dem Namen Karstadt geführt werden. Nach eigenen Angaben habe man das Recht, den Namen "Hertie" für die kleineren Karstadt-Kompakt-Häuser zu nutzen, wolle davon aber keinen Gebrauch machen, sondern statt dessen eine völlig neue Marke entwickeln.

Im Laufe der Sanierung des KarstadtQuelle-Konzerns, soll dieses, wie auch weitere Karstadt-Häuser in Düsseldorf, Essen, München, etc. (unter anderem auch Wertheim am Ku'damm in Berlin und das Alsterhaus in Hamburg), in eine neuere, gehobene Kategorie eingestuft werden, ähnlich dem KaDeWe.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat heute ihren Sitz im Frankfurter Westend.

Ehemalige Hertie-Kaufhäuser (unvollständig)

  • Bad Homburg, Louisenstraße (heute Karstadt)
  • Bamberg (heute Karstadt)
  • Bayreuth, Maximilianstraße (heute Karstadt)
  • Bergisch Gladbach (1996 geschl.)
  • Berlin, Alexanderplatz (kriegszerstört, bis 1945, danach abgerissen)
  • Berlin, Chausseestraße (kriegszerstört, Wierderaufbau, 1977 geschlossen)
  • Berlin, Belle-Alliance-Platz (bis 1945 unter diesem Namen, danach siehe Blücherplatz !)
  • Berlin, Brunnenstr. /E. Veteranenstr. (bis 1945, zuletzt unter "Union", danach div. Nutzer, Gebäude vorhanden)
  • Berlin, Frankfurter Allee (kriegszerstört, bis 1945)
  • Berlin, Andreasstraße (bis 1945, zuletzt unter "Union", kriegszerstört)
  • Berlin, Hellersdorf (1996 geschl.)
  • Berlin, Leipziger Straße am Dönhoffplatz (kriegszerstört, bis 1945)
  • Berlin, Leipziger Pl.(nicht ganz korrekt, zu dem Zeitpunkt noch selbständig unter Wertheim)
  • Berlin, Märkisches Viertel (1998 geschlossen)
  • Berlin, Neukölln, Karl-Marx-Straße (geschlossen im Dezember 2005, wiedereröffnet März 2006)
  • Berlin, Kottbusser Damm (bis 1945, zuletzt unter "Union", kriegszerst., danach "Bilka", 1999 geschlossen, Gebäude vorhanden)
  • Berlin, Kreuzberg, Blücherplatz/Mehringdamm (geschlossen im März 1999)
  • Berlin, Kurfürstendamm (Wertheim)
  • Berlin, Schöneberg, Hauptstraße (heute Karstadt Kompakt)
  • Berlin, Schloßstraße (Wertheim)
  • Berlin, Siemensstadt (1999 geschlossen)
  • Berlin, Spandau (heute Karstadt)
  • Berlin, Tiergarten, Turmstraße (heute Karstadt Kompakt)
  • Berlin, Walther-Schreiber-Platz/Bundesallee (geschlossen im Februar 2003, 2005 abgerissen)
  • Berlin, Wittenbergplatz (KaDeWe)
  • Berlin, Charlottenburg, Wilmersdorfer Str. (heute Karstadt, dafür wurde die alte Karstadt-Filiale in der Wilmersdorfer Str. 108 geschlossen))
  • Böblingen, Talstraße (2004 geschlossen)
  • Bochum (Wertheim, 1986 geschlossen)
  • Bonn, Poststraße (heute Karstadt)
  • Bonn-Bad Godesberg, Am Fronhof (1997 geschlossen)
  • Bremen (1986 geschlossen)
  • Bremen Vegesack (1986 geschlossen, Nachfolger Kramer ebenfalls geschl.)
  • Castrop-Rauxel, Castrop (1986 geschlossen)
  • Darmstadt, Ludwigsplatz (ab 1996 Living Karstadt, 2000 geschlossen)
  • Dinslaken, Neutorplatz (heute Karstadt Kompakt)
  • Dortmund (1986 geschlossen)
  • Dresden, Prager Straße (heute Karstadt-Sport)
  • Emden, Neutorstraße (1980 geschlossen)
  • Elmshorn, Alter Markt (heute Karstadt Kompakt)
  • Erfurt, Anger (heute Karstadt)
  • Erlangen (geschl. 199 )
  • Eriskirch, Friedrichshafener Straße (1996 geschlossen, an Lidl)
  • Essen (Wertheim, 1986 geschlossen)
  • Essen-Steele (Wertheim, 1979 geschlossen)
  • Esslingen, Bahnhofstraße (heute Karstadt)
  • Flensburg, Holm (heute Karstadt)
  • Frankfurt, Nordwestzentrum (geschlossen)
  • Frankfurt, Zeil (heute Karstadt)
  • Frankfurt-Höchst (2001 geschlossen)
  • Freiburg, Kaiser-Joseph-Straße (heute Karstadt)
  • Fürth (geschlossen 1996)
  • Göttingen (1986 geschlossen)
  • Gütersloh, Berliner Straße (heute Karstadt)
  • Hagen, Elberfelder Straße (1997 geschlossen)
  • Halle/Saale (1995 geschlossen)
  • Hamburg, Jungfernstieg (Alsterhaus)
  • Hamburg-Ottensen (1989 geschlossen, danach abgerissen)
  • Hamburg-Bergedorf (heute Karstadt-Classic-Haus, die alte Karstadt-Filiale in Bergedorf bleibt bestehen)
  • Hamburg-Barmbek, Fuhlsbüttler Str. (heute Karstadt Kompakt)
  • Hamburg-Osdorf, Elbe EKZ (heute Karstadt)
  • Hameln (1988 geschlossen)
  • Hanau, Freiheitsplatz (heute Karstadt)
  • Hannover, Kröpcke-Center (Wertheim, 1980 geschlossen)
  • Kaiserslautern, Fackelstraße (1998 geschl., heute P&C)
  • Karlsruhe, Kaiserstraße (2004 geschl., seit 2005 Karstadt Sport und Breuniger (ab März 2006)
  • Kiel, Sophienblatt (zu Karstadt umgeflaggt, alte Karstadt-Filiale bleibt aber bestehen)
  • Koblenz, Zentralplatz (1996 geschlossen)
  • Konstanz, Hussenstraße (heute Karstadt)
  • Köln, Neumarkt (1997 geschlossen)
  • Landshut, Ländtorplatz (heute Karstadt)
  • Lörrach, Turmstraße (heute Karstadt)
  • Lünen, Marktstraße (heute Karstadt Kompakt)
  • Magdeburg, Breiter Weg (Boutique, 1996 geschlossen)
  • Mainz, Ludwigstraße (heute Karstadt)
  • Mannheim, Kurpfalzstraße (1996 geschlossen)
  • Meißen (1994 geschlossen)
  • Mülheim an der Ruhr, City-Center (1990 geschlossen)
  • München, Bahnhofplatz
  • München-Schwabing, Leopoldstraße (heute Karstadt)
  • Neumünster, Großflecken (Hertie wurde zu Karstadt, die alte Karstadt-Filiale am Kuhberg 47-51 wurde dafür geschlossen)
  • Nürnberg, Breite Gasse (1997 geschlossen)
  • Offenburg, Lindenplatz (heute Karstadt)
  • Oldenburg, Heiligengeiststrasse 5 - 8 (geschlossen, heute City-Center Oldenburg [CCO])
  • Osnabrück (geschlossen 1986)
  • Ratingen (geschlossen1986 )
  • Regensburg, Donau-EKZ (1997 geschlossen)
  • Rostock (1995 geschlossen)
  • Rottweil (1996 geschlossen)
  • Salzgitter-Lebenstedt (1996 geschlossen)
  • Senden (1996 geschl.)
  • Schwedt/Oder (1996 geschlossen)
  • Stade, Steile Straße (heute Karstadt Kompakt)
  • Stuttgart, Königstraße (heute Karstadt)
  • Sulzbach, Main-Taunus-Zentrum (heute Karstadt)
  • Troisdorf (1984 geschlossen)
  • Ulm, Hirschstraße (1997 geschlossen)
  • Viernheim, Rhein-Neckar-Zentrum (heute Karstadt)
  • Wanne-Eickel, Wanne (1986 geschlossen)
  • Weiden, Ringstraße (heute Karstadt Kompakt)
  • Wiesbaden, Kirchgasse 6 (2005 geschlossen, danach abgerissen)
  • Wolfsburg, Porschestr. (2003 geschlossen)
  • Wuppertal-Elberfeld, Neumarkt (2001 geschlossen)
  • Würzburg, Domstraße (1986 geschlossen)