Die Schlacht von Zülpich wurde im Jahre 496 zwischen den Franken unter Chlodwig I. und den Alamannen ausgetragen und markiert das Ende des eigenständigen alamannischen Herzogtums. Sie ist die zweite von drei Schlachten, die Clodwig I. gegen die Alamannen führte. Aufgrund seiner Taufe nach der Schlacht ist sie uns auch als Bekehrungsschlacht vom Gregor von Tours überliefert.
Bekehrung nach dem Sieg
Der Austragungsort der Schlacht war Zülpich (Nordrhein-Westfalen), etwa 60 km östlich der Deutsch-Belgischen Grenze gelegen. Die Franken siegten bei der Schlacht über die Alamannen.
Im Verlauf der Schlacht gelobte angeblich der, damals noch heidnische, Frankenkönig Clodwig I. seine Taufe, die Alamannen unterwarfen sich, nachdem ihr (namentlich nicht genannter) König gefallen war. Chlodwig I. soll seinen Erfolg diesem Versprechen zugeschrieben haben, daher glaubte er an die Hilfe Gottes und wurde noch angeblich im selben Jahr in Reims zum Christen getauft. Auffällig ist die Parallele zu Kaiser Konstantin, der sich Quelltexten zufolge ebenfalls im Zusammenhang mit der siegreichen Schlacht bei der Milvischen Brücke zum Christentum bekehrt haben soll (gegen Maxentius 312).
Nach dieser Schlacht geriet das alamannische Stammesherzogtum endgültig unter Fränkische Oberhoheit.
Zweifel am Ort der Schlacht
Mittlerweile bezweifeln aber einige Geschichtswissenschaftler den Ort Zülpich als Ort dieser Schlacht. Der von Gregor von Tours genannte Ort Tolbiac könnte bzw. müsste südlicher gelegen haben, da die Alemannen soweit nördlich schlichtweg nicht vorhanden waren.
Folgen
Die Bekehrung der Franken unter Chlodwig hatte für die weitere Geschichte des Frankenreiches weitreichende Folgen: Anders als bei den Römern, wo die Hinwendung zum neuen Glauben Sache des Einzelnen war, war die Bekehrung zum christlichen Glauben bei den germanischen Völkern immer eine Sache des ganzen Volkes, nach Vorgabe des Führers. Chlodwig bekannte sich zum Katholizismus - im Gegensatz zu den anderen Germanenvölkern, die Arianer wurden - und hatte so das Konfliktpotential mit der römischen Bevölkerung seines neuen Reiches von vorneherein minimiert. Das führte zu einer schnellen und weitaus problemlosen Verschmelzung der Völker.
Literatur
- Chlodwig und die „Schlacht bei Zülpich“ – Geschichte und Mythos 496-1996. Begleitbuch zur Ausstellung in Zülpich vom 30.08. - 26.10.1996, hrsg. vom Verein der Geschichts- und Heimatfreunde des Kreises Euskirchen e.V. in Verbindung mit dem Zülpicher Geschichtsverein, Red. Dieter Geuenich / Thomas Grünewald / Reinhold Weitz, Euskirchen 1996. ISBN 3980299678
- Die Franken und die Alemannen bis zur ‚Schlacht bei Zülpich‘ (496/97) (=Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde 19), hrsg. von Dieter Geuenich, Berlin / New York 1998. ISBN 3110158264