Illuminati ist der deutsche Buchtitel eines im März 2003 in deutscher Sprache erschienenen Thrillers von Dan Brown (Engl. Angels and Demons, 2000) mit einer weltweiten Auflage von 8 Millionen Exemplaren.
Im Kern geht es in dem Buch um die Zerstörung der katholischen Kirche, die der vorgeblich existente Illuminatenorden verübt und ein angeblicher Racheakt sein soll. Tatsächliches Tatmotiv ist jedoch die ideologische Annäherung der katholischen Kirche an die Wissenschaft durch den verstorbenen Papst. Es spielt in der Gegenwart an einem einzigen Tag hauptsächlich bei CERN, in Rom und in der Vatikanstadt.
Inhalt
Der Forscher Leonardo Vetra, der sich beim Forschungsinstitut CERN mit der Vereinbarkeit von Religion und Wissenschaft beschäftigt, wird in seinem Labor tot aufgefunden. Der Auffindesituation nach muß es sich um einen gewaltsam herbeigeführte Tötung handeln: Sein Kopf ist nach hinten gedreht, und ein Auge wurde herausgeschnitten. Auf seiner Brust findet sich ein eingebranntes Ambigramm mit der Aufschrift „Illuminati“.
Professor Robert Langdon, Symbolologe an der Universität Harvard, wird von Maximilian Kohler, dem Generaldirektor von CERN, zur Hilfe gerufen und erkennt das Zeichen der legendären Geheimgesellschaft, die lange als nicht mehr existent galt. Langdon wird nach Genf gebeten und ist fortan dort wie auch vor allen in Rom und im Vatikan einer der Hauptakteure; ganz entscheidend wirkt er bei der Auffindung der Hinrichtungsstätten der Kardinäle mit und tritt dem Auftragsmörder gegenüber.
Vetras Tochter Vittoria stellt fest, dass aus dem Forschungslabor ein Behälter mit der weltweit ersten konservierten Antimaterie entwendet wurde, dessen Existenz ihrer Meinung nach geheim war. Dieser löscht mit einer gigantischen Explosion durch Annihilation alle Materie im Umkreis von etwa einem Kilometer aus, wenn er nicht innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder an die Energieversorgung angeschlossen wird. Kurze Zeit später stellt sich heraus, dass der Behälter im Vatikan unter dem Petersdom beim Petrusgrab versteckt wurde („die ultimative Infiltration“). Die Illuminati drohen damit, den Hauptsitz der katholischen Kirche und somit die katholische Kirche als Organisation insgesamt (mitsamt der 165 Kardinäle) zu vernichten.
Just an diesem Tag findet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes statt. Alle hohen Würdenträger der katholischen Kirche, viele Gläubige und zahlreiche Vertreter der Medien sind anwesend. Die vier favorisierten Kardinäle (il preferiti) werden jedoch vermisst; sie wurden in die Engelsburg entführt, mit verschiedenen Brandzeichen der Illuminati versehen und allesamt ermordet.
In einem Wettlauf mit der Zeit und im ständigen Lösen von Rätseln („Schnitzeljagd“) durchqueren Robert Langdon und Vittoria Vetra auf dem rätselhaften „Weg der Erleuchtung“ den Vatikan und die Stadt Rom, um die Antimaterie sowie die Kardinäle rechtzeitig aufzuspüren. Der Weg der Erleuchtung setzt sich zusammen aus: "Il segno", den Wegweisern und den dort befindlichen "Altären der Wissenschaft". Diese zeigen letztlich den Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati – die „Kirche der Illumination“. Langdon nimmt treffend an, dass sich an den Altären der Wissenschaft (L'altare di Scienzia) sowohl die Wegweiser befinden als auch die angekündigten Hinrichtungen stattfinden. Die Schweizergarde und Langdon machen sich daher auf die Suche nach dem Mörder. Langdon begibt sich in die vatikanische Geheimarchiv, um Il segno (das Zeichen) zu suchen, das heisst, den ersten Hinweis auf den Weg der Erleuchtung, der schlussendliche Pfad zum Illuminati-Treffpunkt. Langdon sucht nach einer Information mit Bezug auf die Zahl der Illuminaten: 503. In Galileis im Jahre 1639 in Latein verfassten Werk Diagramma della Veritá (sein drittes Werk - „D III“) findet Langdon ein - fiktives - Gedicht mit fünfhebigem Jambus von John Milton; es lautet im Original:
- „From Santi's earthly tomb with demon's hole
- 'Cross Rome the mystic elements unfold
- The path of light is laid, the sacred test
- Let angels guide you on your lofty quest.“
Die Übersetzung in das Deutsche lautet (Übersetzung: Axel Merz):
- „Von Santis irdnem Grab in Dämons Loch,
- Durch Rom die myst'schen Urstoffe sich ziehn.
- Der Lichtpfad ist gelegt, der heilige Test,
- Lass dich von Engeln führ'n auf luft'ger Quest'.“
Das Gedicht ist in englischer Sprache verfaßt („die reine Sprache“ - lingura pura), während der Rest in lateinischer Sprache abgefaßt war; dies sollte den Leser aufmerken lassen (im Vatikan wurde seinerzeit nur Italienisch oder Deutsch gesprochen).
Das Gedicht vermittelt wertvolle Hinweise auf die Standorte der „Altäre der Wissenschaft“ und zur „Kirche der Erleuchtung“, unter anderem den zum Schluß entscheidenden Hinweis, daß die Örtlichkeiten kreuzförmig (vier Enden = vier Elemente) in Rom beziehungsweise im Vatikan angeordnet sind.
- Mit Santi ist der berühmte Bildhauer Raffael gemeint (Santi ist einer seiner Zunamen). Er ist im Pantheon bestattet. Langdon nimmt zunächst an, dass das Pantheon auch der Ausgangspunkt des Pfades der Erleuchtung ist; er bedenkt jedoch nicht, daß damit auch ein von Raffael geschaffenes Werk gemeint sein könnte. Wie der Reiseführer im Pantheon ihm mitteilt, kommt als Dämonenloch nur die von Raffael gestaltete Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo in Frage, wo sich eine Einlassung im Boden befindet.
- Mit dem demons hole ist diese Einlassung gemeint.
- Irden meint die weltliche Ausstattung der Chigi-Kapelle und nimmt Bezug auf den ehemaligen Namen der Kapelle (Capella della Terra )
- 'Cross Rome meint die kreuzförmige Anordnung der Altäre der Wissenschaften und ist nicht etwa wörtlich gemeint ("quer durch" - across).
- Die Urstoffe sind die vier Elemente Erde, Luft, Feuer und Wasser gemeint (mehr Elemente gab es zu dieser Zeit nach Auffassung der Wissenschaft nicht).
- Der Lichtpfad ist der „Weg der Erleuchtung“, das heisst der verschlungene Weg zur Versammlungsstätte der Illuminati (die Engelsburg), wo zu Zeiten Berninis immer ein Obelisk in der Nähe war (zum Zeitpunkt der Handlung wurde einer jedoch inzwischen entfernt).
- Der heilige Test ist die Prüfung der Interessenten (Neulingen) für die Illuminati. Es gilt, die Wegweiser richtig zu interpretieren und deren Versammlungsstätte zu finden („Die Fährte war nicht nur eine Sicherheitsmaßnahme gegen den Vatikan, sondern auch ein Auswahlprozess, eine Art Initiierung, die sicherstellen sollte, dass nur die klügsten Köpfe vor ihrer Tür eintrafen“ (Kap. 46).
Die Wegweiser – jeweils religöse Kunstwerke und Tribute an die Elemente – wurden dem Buch nach von Gian Lorenzo Bernini geschaffen, der sich sowohl vom Vatikan als auch von den Illuminati einspannen ließ. Diese Wegweiser und die Altäre der Wissenschaft finden die beiden schlussendlich alle (z.B. Fingerzeige von Freskenfiguren oder Skulpturen); sie waren deswegen so verschlüsselt, damit erstens die „Kirche der Erleuchtung“ nicht vom Vatikan ausfindig gemacht werden konnte und zweitens, um den Interessenten einem Auswahlprozess zu unterziehen.
Es gelingt nicht, die Kardinäle zu retten; Alle vier Kardinäle werden kurz vor oder gar während Langdons Anwesenheit getötet respektive sterben in dessen Anwesenheit. Je nach dem "Altar" wird ihnen ein Brandmal der Illuminati auf die Brust gebrannt. Vittoria wird von dem Mörder entführt. Langdon findet das Versteck des Mörders in der Engelsburg und rettet sie, bevor sie vergewaltigt wird. Der Mörder stürzt im Kampf von einem Balkon der Burg und stirbt.
Langdon stellt fest, dass der Mörder vom Sekretär des Papstes beauftragt wurde, der dadurch der Kirche ein Image des Märtyriums verschaffen wollte. Er vergiftete auch seinen Chef und half bei der Entführung der Kardinäle. Der Sekretär trifft sich mit dem Direktor des CERN und täuscht vor, dass der Direktor der Schuldige ist. Der Wissenschaftler wird von einem Gardisten erschossen.
Der Sekretär täuscht vor, dass er eine göttliche Eingebung hat. Er rennt zum Grab des Heiligen Petrus unter dem Petersdom (vatikanische Nekropole), wo die Bombe versteckt wurde. Mit einem Hubschrauber bringt er sie auf eine Höhe von einigen tausend Metern, Langdon begleitet ihn. Der Sekretär springt mit einem Fallschirm aus dem Hubschrauber. Langdon rettet sich mit einer Plane, die er anstelle eines Fallschirms benutzt und stürzt in den Tiber.
Der Sekretär versteckt seinen Fallschirm in den Gärten des Vatikans und zeigt sich der versammelten Menge. Langdon wacht im Krankenhaus auf und eilt zum Vatikan, um den Sekretär zu entlarven.
Langdon und Frl. Vetra verlieben sich im Laufe der Zeit.
Personen der Handlung
Der Roman hat mehrere Hauptdarsteller und zahlreiche Nebendarsteller, die allesamt fiktiv sind.
Robert Langdon
Der Protagonist Robert Langdon ist Professor für Kunstgeschichte mit dem Fachgebiet Symbologie an der Universität Harvard. Der nie verheiratete Mann, der als versierter Fachmann gilt, hat nicht nur Kunstgeschichte, sondern auch Architektur studiert. In früheren Jahren war er Turmspringer und Schwimmer, was ihm im Vierströmebrunnen das Leben rettet. Der Held des Buches und Vittoria Vetra verlieben sich im Laufe der Zeit.
Leonardo Vetra
Leonardo Vetra ist Physiker bei CERN und ehemaliger (noch gläubiger) Priester. Der Vater von Vittoria Vetra entwickelte die Antimaterie, genauer gesagt deren Herstellung und Konservierung. Außerdem suchte er nach Verbindungen von Wissenschaft und Religion. Er ist das erste Mordopfer im Buch ("Wissenschaft und Religion sind kein Widerspruch. Die Wissenschaft ist nur zu jung zum Begreifen"), so simulierte er mit der Anitmaterie in einem sehr viel kleinerem Maßstab den Urknall. Sein herausgeschnittenes Auge dient dazu, daß die Illuminati Zutritt zu seinem Labor erhalten und den Antimateriebehälter stehlen können (Netzhautscanner). Er und seine Tochter forschten lange Zeit erfolgreich mit der Antimaterie. Sie sollte die Energiequelle der Zukunft werden, also friedlich genutzt werden. Nachdem Kohler Leonardo für äußerst begabt hielt, ließ er ihn lange Zeit gewähren und stellte keine Fragen bezüglich seiner Tätigkeiten.
Vittoria Vetra
Vittoria Vetra ist Physikerin und Meeresbiologin bei CERN. Die Halbwaisin, die auch praktizierende Yogameisterin ist und den Antimateriebehälter erfunden hat, ist jung und attraktiv. Sie ist die Adoptivtochter von Leonardo und trifft fast zeitgleich mit Langdon bei CERN ein. Die beiden sind fortan in alle Geschehnisse involviert.
Maximilian Kohler
Maximilian Kohler, Generaldirektor von CERN, ist an den Rollstuhl gefesselt, leidet an Asthma und hat eine emotionslose Ausstrahlung. Er hat kurz vor den Morden Kontakte zum Vatikan gehalten. Er ist derjenige, der die Polizei die ganze Zeit aus dem Spiel halten kann.
Oberst Olivetti
Oberst Olivetti ist der Kommandant der Schweizergarde; er wird vom Hashishin ermordet.
Hauptmann Rocher
Hauptmann Elias Rocher ist Offizier der Schweizergarde und Verbindungsmann von Kohler.
Leutnant Chartrand
Leutnant Chartrand ist ein junger Offizier der Schweizergarde.
Der Hashishin
Der Hashishin (Assassine = „Tödlicher Kämpfer“) ist ein arabischstämmiger Auftragsmörder der Illuminati (nimmt er an), entführt und ermordet vier Papstkandidaten, versucht Landgon zu töten, entführt Vittoria Vetra und will sie vergewaltigen.
Carlo Ventresca = Camerlengo
Der Priester Carlo Ventresca ist der pästliche Kammerdiener (Camerlengo) und dessen Vertreter während der Sedisvakanz des vor 14 Tagen verstorbenen Papstes. Ventrescas Eltern sind der Papst und eine Nonne (künstliche Befruchtung). Er ermordete seinen Vater durch Vergiftung und verrät die katholische Kirche. Er ist Auftraggeber für die Morde an Leonardo Vetra und an den Kardinälen, erfindet das Wiederaufleben der Illuminati und ist „Janus“. Es stellt sich heraus, dass der, bis zum Schluss für einen "Guten" gehaltene, in Wirklichkeit der Auftraggeber ist, der somit den alten Kampf Wissenschaft vs. Religion für die Kirche entscheiden will.
Kardinal Mortati
Saverio Kardinal Morati ist Mitglied des Kardinalskollegiums sowie Leiter der Papstwahl. Er schenkt Langdon schliesslich den Brandmal-Stempel der Illuminati in Diamantform („Earth, Air, Fire, Water“) in Form eines Ambigramms.
Gunther Glick
Gunther Glick ist ein BBC-Fernsehreporter, der erstmals für die BBC berichtet (er war zuvor Reporter des Boulevardblattes British Tattler). Er wird von Janus exklusiv mit der medialen Berichterstattung benutzt.
Chinita Macri
Die schwarze, 43-jährige Chinita Macri ist Glicks leicht übergewichtige Videografin, die aus den Südstaaten der USA stammt; das neu zusammengestellte Team sollte eigentlich vom Konklave berichten, rücken aber eigenmächtig davon ab. Beide schreiben Fernsehgeschichte und erfahren den Höhepunkt ihres Berufslebens.
Orte der Handlung
(chronologisch)
CERN
CERN ist die Europäische Organisation für Kernforschung in der Gemeinde Meyrin im Kanton Genf (Schweiz); die Haupttätigkeit ist die Forschung mittels des weitläufigen Teilchenbeschleunigers.
Hinrichtungsorte
Die „Altäre der Wissenschaft“ sind
Die Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo
Die Chigi-Kapelle (Capella Chigi) in der Kirche Santa Maria del Popolo nahe der Porta del Popolo ist ein Tribut an das Element „Erde“. Die Architektur stammt aus Raffaels Hand, die Skulpturen und Fresken stammen von Bernini. In der mit rotem Marmor ausgekleidete Kapelle befindet sich das einzige von Raffael geschaffene Grabmal mit Elementen, die für eine Kirche völlig atypisch sind. Für Langdon wird es daher schnell eindeutig, dass es sich bei diesem Altar der Wissenschaft um das Tribut an das Element Erde handelt und eindeutig auch nicht-religiöse Objekte enthält. Es wurde für den päpstlichen Bankier Agostini Chigi († 10. April 1520) zu dessen Lebzeiten geschaffen und war eine Auftragsarbeit; Raffael und Agostini Chigi waren befreundet. Im gleichen Grab befinden sich auch die sterblichen Überreste seines Bruders Antonio Chigi. Vor der Errichtung der Grabstätte trug die Kapelle den Namen Capella della Terra (Irdene Kapelle). Darin befinden sich zwei große Pyramiden mit astrologischen Symbolen mit Tierkreiszeichen, einer Kuppeldecke mit Sternen, Plaketten mit Ellipsen, dem Dämonenloch (cupermento, das zum Ossuarium führt) und Berninis Skulptur Habakuk und der Engel (Habakuk hatte den Weltuntergang vorausgesagt, was hier eine gewisse Symbolik hat); Der Engel der neben Habakuk zeigt allerdings nicht nicht auf den Petersplatz wie im Buch behauptet wird. Der erste Kardinal wird hier mit Erde (!) erstickt und senkrecht in den Boden eingegraben [1].
Respiro di Dio
Die Plakette „West Ponente“ (Respiro di Dio) am Fuße des Obelisken auf dem Petersplatz (Piazza San Pietro) ist ein Tribut an das Element „Luft“. Am Fuße des Obelisken befinden sich mehrere Plaketten, unter anderem die ellipsenförmige weiße Marmorplakette „West Ponente“ (Respiro di Dio - Atem Gottes), die von Bernini angefertigt wurden. Der Wegweiser (fünf Windstrahlen) führt zu über 20 Kirchen ohne Bernini- oder Obeliskenbezug. Langdon sucht sodann im Vatikanischen Archiv nach einem Werkbuch, da Bernini in Diensten des Vatikan stand und alle katholischen Kirchen dem Bistum Rom = Vatikan gehören. Am West Potente wird der als Obdachloser verkleidete Kardinal Lamassé tot mit zerstochenen Lungen (Hinweis auf Luft) aufgefunden [2].
Santa Maria della Vittoria
Die Kirche Santa Maria della Vittoria an der Piazza San Bernardo ist ein Tribut an das Element „Feuer“. In der dortigen Coronaro-Kapelle befindet sich die Skulptur Verzückung der Heiligen Theresa von Bernini. Hier wird Kardinal Guidera verbrannt und an Ketten aufgehängt. Oberst Olivetti wird hier von Rocher ermordet. Der Hashishin versucht, Langdon zu töten. Der Obelisk, der dort zu Zeiten Berninis gestanden hatte, wurde wegen der U-Bahn durch einen kleinen Tritonsbrunnen ersetzt. Langdon kommt der Einfall, daß Bernini ein Illuminat gewesen sein muss oder zumindest in Diensten des Ordens stand.
Der Bezug zu Feuer ist durch die Skulptur gegeben ("Sein großer goldener Speer ... gefüllt mit Feuer ... stieß mehrere Male in mich ... drang in mich ein bis zu den Eingeweiden"); bei dem Engel handelt es sich um einen Seraphim ("der Feurige").
Vierströmebrunnen
Der Vierströmebrunnen (Fontana dei Quattro Fiumi) ist ein Tribut an das Element „Wasser“. Es befindet sich an der Piazza Navona vor der Kirche Sant' Agnese in Agone. Die vier Männerfiguren versinnbildlichen jeweils die für einen der vier damals bekannten Kontinente stehenden Flüsse Donau, Ganges, Nil und den Río de la Plata.
Die tatsächlich vorhandene Taube ist das Wappentier der Pamfili-Familie. Hier wird Kardinal Baggia ertränkt; Langdon greift ein, kann aber nur noch sich selbst retten, indem er sich totstellt [3].
Sonstiges
- Pantheon, die Grabstätte von Raffael (nicht eine von ihm geschaffene); es hat eine Öffnung in der Kuppel (Oculus), die jedoch nichts mit einem Dämonenloch zu tun hat. Die Architektur war ein Tribut an die Göttin Gaia (rein theoretisch hätte eine Kugel passgenau Platz). Das Grab Raffaels wurde hier 1759 umgesetzt; zuvor befand es sich in dessen Geburtsstadt Urbino.
- Vatikanisches Geheimarchiv (Archivio Segreto Vaticano)
- Engelsburg (Castel Sant' Angelo), unter anderem die angebliche ehemalige Kirche der Erleuchtung der Illuminati und mit einem tatsächlich existenten Tunnel in die päpstlichen Gemächer (Il Passetto)
- Die vatikanische Nekropole unter dem Petersdom (La tomba di San Pietro) - Über dem Schrein des Apostels Simon Petrus basiert der Petersdom („Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ - Mt 16,18; Petrus ist der Fels - Pietro è la pietra); siehe Vatikanischer Hügel.
- Petersplatz
- Sixtinische Kapelle (Ort der Papstwahl)
Leseproben
(TB-Ausgabe von Bastei Lübbe, 25. Aufl.)
Kapitel 19
„Gott, Buddha, JHWH, die Singularität, die Dreieinigkeit – nennen sie es wie sie wollen, das Resultat ist das Gleiche. Wissenschaft und Religion führen zur gleichen Wahrheit – reine Energie' ist der Vater der Schöpfung.“
Kapitel 20
„Die Wirkung war alles. Furcht, so hatte er gelernt, war seine Verbündete. Furcht lähmt schneller und zuverlässiger als jedes Kriegsgerät.“
Kapitel 46
„Die Bruderschaft hatte geschworen, im Untergrund zu bleiben und dort genügend Macht und Einfluss zu sammeln, bis sie ohne Furcht zurückkehren und im hellen Tageslicht ihren Feinden trotzen könnte. Die Illuminati versteckten sich nicht mehr. Sie stellten ihre Macht zur Schau.“
Kapitel 64
„Alles roch förmlich nach Illuminati. Der Platz besass eine elliptische Grundform, und genau im Zentrum stand ein ägyptischer Obelisk [...]; himmelwärts gerichtete Erweiterungen des heiligen Pyramidensymbols.“
Kapitel 85
„Verehrter Vater, Ratgeber, Freund [...] Als ich jung war, habt Ihr mir gesagt, dass die Stimme, die ich in meinem Herzen höre, die Stimme Gottes sei [...] Ich höre die Stimme auch jetzt, und sie verlangt Unmögliches von mir [...] Was ich nun tue... tue ich im Namen von allem, an was Ihr geglaubt habt.“
Kapitel 100
„Der Genius der Illuminati, schien es, hatte keine Grenzen [...] Die Illuminati hielten es mit den Gegensätzen! Mit bebenden Fingern verband er die gegenüberliebenden Punkte auf der Karte. Die resultierenden Linien bildeten ein gigantisches Kreuz! Ein Kreuz! Die vier Elemente der Wissenschaft entfalteten sich vor seinen Augen [...] Das Kreuz auf der Karte stellte die ultimative Dualität dar [...] Ein religiöses Symbol, gebildet von den Elementen der Wissenschaft. Galileos Weg der Erleuchtung war ein Tribut an die Wissenschaften und an Gott zugleich?“
Anmerkungen
Fiktion und Wahrheit
In Bezug auf die dargestellten naturwissenschaftlichen Zusammenhänge ist das Buch in den Bereich der Science-Fiction einzuordnen, da viele der geschilderten Vorgänge nach den uns bekannten Naturgesetzen nur unter großem Energieaufwand möglich sind. So wird beispielsweise nach gegenwärtigen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Herstellung einer Antimaterie-Bombe, wie im Buch geschildert, wie auch in einem Kommentar des CERN zu diesem Thema als ausgeschlossen angesehen, da die Kumulation einer ausreichenden Menge an Antimaterie bedingt durch physikalische Gesetzmäßigkeiten - und nicht durch unzureichend fortgeschrittene technologische Entwicklung - nicht möglich ist.
Brown selbst merkt im Vorwort zu Illuminati an, dass lediglich „Kunstwerke, Gruften, Tunnel und Bauten in Rom" auf Tatsachen beruhen und dass "die Bruderschaft der Illuminati existiert“. Alle anderen Annahmen in diesem Roman, in dem Brown geschickt Fakten und Legenden vermischt, sind deshalb auch größtenteils rein fiktiv und nicht überzubewerten. Diese Formulierung ist so zwar richtig, allerdings stimmt die Lage der Objekte und auch deren Beschreibung nicht immer mit der Wirklichkeit überein.
Vatikan
So sind unter anderem einige in Illuminati dargestellten Annahmen über das Konklave zwar nicht korrekt, für die Darstellung in einem Roman aber legitim. Theoretisch kann jeder männliche, unverheiratete Katholik zum Papst gewählt werden und nicht, wie von Brown dargestellt, nur anwesende Kardinäle. Auch gibt es keine im Voraus festgelegten preferiti, durch die das Konklave quasi zur Farce werden würde. Dennoch gibt es Favoriten für das Amt des Papstes. Wie im Buch dargestellt, können Kardinäle über 80 nicht wählen; sie können jedoch zum Papst gewählt werden. Die Möglichkeit per Akklamation gewählt zu werden, ist bereits abgeschafft worden.
Die Verkehrssprache der Schweizergarde ist Deutsch und Italienisch; nicht nur Italienisch, wie Brown behauptet. Auf eine Obduktion der verschiedenen Päpste wird tatsächlich verzichtet.
Rom
Der Petersplatz gehört seit 1929 (letztes Laterankonzil) zum Territorium der Vatikanstadt. Die Engelsbrücke – Ponte Sant'Angelo (erbaut 134–139) wird tatsächlich nicht von 12, sondern von 10 Engeln gesäumt; die zwei vorderen Figuren sind menschlich (die Stadtheiligen Petrus und Paulus). Die gedachte Linien der Altäre über die Stadt Rom bilden kein Kreuz, dessen Mittelpunkt die Engelsburg bildet (keine der Linien führt hindurch). Die Kirche Santa Maria della Vittoria. Bei dem Engel in der Skulptur Die Verzückung der Heiligen Theresa weist seinen Pfeil nach unten und nicht zur Piazza Navona, wie im Buch behauptet wird; die Kirche ist auch nicht geostet, sondern ziemlich genau nach Nordwesten hin ausgerichtet.
Personen
Anders als im Buch zugrunde gelegt, hat nicht Galileo Galilei die Ellipsenform der Planetenbahnen erkannt, sondern Johannes Kepler.
Illuminati
Dan Browns Angaben zu den Illuminati sind großteils Fiktion oder sie entstammen Verschwörungstheorien um die Illuminaten. Der Illuminatenorden, auf den die Bezeichnung zurückgeht, existierte zwischen 1776 und 1788, das heißt, lange nach Galileo Galilei (1564-1642). Auch gibt es keine Belege dafür, dass eine solche Bruderschaft um Galilei je existierte. John Milton war tatsächlich 1638 in Rom. Illuminati verwendeten weder Ambigramme noch Brandmale, auch ist ein großer Illumianti-Diamant als Stempel oder als Mineral nicht überliefert (vgl. Illuminatenorden). Cecil Rhodes war zwar tatsächlich Freimaurer, nicht aber Illuminati. Das Computerspiel "Illuminati: The New World Order" ist fiktiv.
Sonstiges
Das Flugzeug Lockheed Martin X-33 existiert nur auf dem Reißbrett und wäre unbemannt. Auf dem Gelände von CERN sind keine Backsteinbauten zu finden. Das Hatha Yoga hat nichts mit Buddhismus, sondern mit Hinduismus zu tun. Symbologie ist ein fiktive Wissenschaft. Den British Tattler gibt es in Wirklichkeit nicht; die BBC hingegen schon. Mit Illuminati (der Erleuchtete) sind die Mitglieder des Illuminatenorden gemeint. Janus war eine römische Gottheit. Der Camerlengo ist üblicherweise ein Amt im Kardinalsrang.
Popularität
In der Umfrage zur ZDF-Sendung Unsere Besten - Das große Lesen, in der Deutsche ihre Lieblingsbücher wählen konnten, hat es dieses Buch auf Platz 19 geschafft.
Sakrileg
Die Hauptfigur dieses Buches, Robert Langdon, ist auch die Hauptfigur eines weiteren Romans von Dan Brown: Der Sakrileg (Engl. Originaltitel: The Da Vinci Code, 2003).
Interpretationsansätze
In Illuminati werden viele verschiedene Aspekte und Probleme behandelt. In erster Linie geht es um die Beziehung zwischen Wissenschaft und Religion. Beide sind schon seit Urzeiten verfeindet. Es gab natürlicher schon immer Leute, die Wissenschaft und Religion vereinigen wollten, wie beispielsweise Leonardo Vetra, doch die Kluft war meist zu tief. (S. 68). Brown will zeigen, dass beide in Frieden miteinander existieren können und sollten. Er selber ist als Sohn eines Mathematikers und einer Kirchenmusikerin in einem Umfeld aufgewachsen, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellten.
Zudem zeigt Dan Brown, wie viel Macht die Medien besitzen und wie sehr sie die Menschen beeinflussen. Doch die Medien sind nicht immer nur gut und informativ, denn es besteht oft die Gefahr, dass sie für andere Zwecke missbraucht werden („Die Medien sind der rechte Arm des Terrors“) (Kap. 73 TB).
Literatur
- Dan Brown: Illuminati, Bergisch Gladbach: Lübbe 2003. ISBN 3-404-14866-5
- Dan Brown: Illuminati, Audiofassung, Box-Set; 6 CDs, Spielzeit 437 Minuten; gekürzte Romanfassung, Bergisch Gladbach: Lübbe 2003. ISBN 3-404-77001-3
- Dan Burstein und Arne J. de Keijzer: Die geheime Bruderschaft. München: Goldmann Verlag 2005. ISBN 3-442-15359-X
- Simon Cox: Illuminati entschlüsselt. München: Heyne-Verlag 2005. ISBN 3-453-43126-X
Weblinks
- Sehr ausführliche Inhaltsangabe
- Ausführliche Inhaltsangabe und Kommentar
- Krimi-Couch (Buchbesprechung, Leserkommentare, Leseprobe)
- X-Zine (Audiofassung)
- CERN.ch Stellungnahme von CERN zum Buch
- Fotogalerie mit Objekten aus Illuminati von D. Brown
- Illuminatus, das Umfeld: Ich habe an Verschwörungstheorien geglaubt (Vortrag von Andreas vom Walde über Adolph von Knigge)
- Libri.de Alle Bücher über Illuminati (überwiegend fiktional)