Eine Schnelleinsatzgruppe (SEG) ist ein Gruppe von ausgebildeten Helfern. Sie ist so ausgerüstet und ausgestattet, dass sie bei einem Großschadensfall oder außergewöhnlichen Ereignissen Verletzte, Erkrankte sowie andere Betroffene versorgen kann (Definition nach DIN 13050 "Rettungswesen - Begriffe").
Sie entstand in Deutschland ursprünglich aus den Einheiten des Katastrophenschutzes und deckt inzwischen den Grenzbereich zwischen Rettungsdiensteinsätzen und Katastrophen ab. Sie wird in der Regel von den Hilfsorganisationen gestellt. Mittlerweile denken allerdings manche Bundesländer - u.a. Rheinland-Pfalz - bereits wieder darüber nach, die SEGen wieder dem Katastrophenschutz unterzuordnen.
Aufgaben einer SEG können sein
Die folgende Liste kann nur ein Auszug aus den regional z.T. sehr unterschiedlichen Aufgabenspektren sein. Ein Anspruch auf Vollständigkeit wird nicht erhoben.
- Unterstützung und Ergänzung des hauptamtlichen Rettungsdienstes durch Bereitstellung von Rettungswagen und meist ehrenamtlichem Personal (mit entsprechender Aubildung) für das alltägliche Notfallgeschehen
- personelle Unterstützung des Rettungdienstes
- materielle Unterstützung des Rettungdienstes
- Schaffung ggf. notwendiger Infrastrukturen an der Einsatzstelle wie
- Beleuchtung
- Stromversorgung
- Mobiler Unterbringung (beispw. Zelte)
- Aufrechterhaltung der Kommunikation (Funk- und Telefonnetz)
- Sanitätsdienstliche Versorgung
- Transport von Verletzten
- Betreuung Unverletzter/ Betroffener
Unterscheidung
Die verschiedenen Typen von Schnelleinsatzgruppen variieren zwischen den einzelnen Bundesländern, Landkreisen und Organisationen. Häufig anzutreffende SEG sind:
- Schnelleinsatzgruppe - Sanitätsdienst (Abkürzung: SEG-San)
- Schnelleinsatzgruppe - Betreuung (Abkürzung: SEG-Bt)
- Schnelleinsatzgruppe - Verpflegung (Abkürzung SEG-V)
- Schnelleinsatzgruppe - Wasserrettung (Abkürzung: SEG-WR)
- Schnelleinsatzgruppe - Bergrettung
Entsprechend ihrer Unterscheidung ergeben sich für die einzelnen SEGen unterschiedlichste Aufgabenbereiche.
Personal
Das Personal ist meistens mit Funkmeldeempfängern ("Pieper") ausgerüstet und wird nach Bedarf von einer sogenannten Leitstelle alarmiert. In manchen Gebieten sind auch noch (zusätzlich) Telefonketten oder auch eine automatische SMS-Alarmierung aktuell, die aufgrund der großen Verbreitung von Mobiltelefonen immer noch eine hohe Alarmierungssicherheit bieten. Die Personalstärke beträgt typischerweise zwischen 10 und 20 Helfer.
Die Helfer sind in der Regel ehrenamtlich tätig.
Die Ausbildung entspricht der jeweiligen Aufgabe, dazu gehören Kenntnisse im medizinischen Bereich (Sanitäter, Helfer mit weitergehender rettungsdienstlicher Ausbildung, Ärzte), Einsatztaktik, Material- und Technik, soziale Betreuung, Aufbau und Betrieb von Unterkünften, Verpflegung von Betroffenen, Logistik, Ver- und Entsorgung.
Weitere Verwendung
Mancherorts wird das Personal einer SEG auch als sog. "First Responder" bzw. "Helfer vor Ort" eingesetzt, um die Erstversorgung von Notfallpatienten zu übernehmen und um so die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes am Notfallort (das sogenannte „therapiefreie Intervall“) zu überbrücken.
Der Begriff Schnelleinsatzgruppe steht nicht überall auch für schnelles Ausrücken oder schnelles Eintreffen an der Einsatzstelle. Es kommt auch vor, daß der Begriff SEG nicht für Schnelleinsatzgruppe, sondern für Sondereinsatzgruppe steht.
Bei Großveranstaltungen sind eingespielte SEGen ebenfalls eine wichtige Hilfe. Beispiele: Weltjugendtag 2005 in Köln , Fußball-WM 2006 in Deutschland.