Erkrath

Stadt im Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen
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Wappen Karte

Karte Erkrath in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landkreis: Mettmann
Fläche: 26,89 km²
Einwohner: 48.652 (31. Dezember 2002)
Bevölkerungsdichte: 1809 Einwohner je km²
Höhe: 45 bis 162 m ü. NN
Postleitzahl: 40699
(alt: 4006)
Vorwahl: 0211 (Düsseldorf),
02104 (Hochdahl) und
02129 (Haan)
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: ME
Gemeindeschlüssel: 05 1 58 004
Stadtgliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Postfach 1154
40671 Erkrath
Offizielle Website: www.erkrath.de
E-Mail-Adresse: info@erkrath.de
Politik
Bürgermeister: Arno Werner
seit 1999 (CDU)

Erkrath ist eine am Fluß Düssel im Kreis Mettmann gelegene Stadt in NRW, unmittelbar östlich von Düsseldorf.

Geografie

Geografische Lage

Erkrath liegt an den westlichen Ausläufern des Niederbergisches Land, unmittelbar am weltberühmten Neandertal, gehört aber noch zum Rheinland.

Geschichte

Erkrath ist als Stadt noch sehr jung , es erhielt erst am 15. März 1966 von der Landesregierung die Stadtrechte. Der Name „Erkrath“ wird erstmalig bereits 1148 in zwei Urkunden des Stiftes Werden genannt. Bernhard von Everkrothe, ein Freischöffe, und Siegbert, ein „Freier von Everekrothe“, werden dort erwähnt. Im Jahre 1237 findet der Ritter Daniel de Erkerode Erwähnung, dessen Stammsitz wahrscheinlich das „Haus Bavier“, vormals „Schletzgut“, war.

Mit dem Großherzogtum Berg kam auch Erkrath 1815 zum Königreich Preußen. Um 1830 wurde Erkrath auch das „bergische Nizza“ genannt, denn durch die Erschließung einer schwefelhaltigen Heilquelle wurde es vorübergehend ein gut besuchter Kurort. Das große Kurhaus aus der damaligen Zeit ist erhalten geblieben, im Kurpark finden sich noch die Liegehallen, Badehäuschen und einige Badeteiche. Als jedoch die Heilquelle um 1870 versiegte, war es mit dem Kurort, der von vielen Gicht- und Rheumakranken besucht wurde, endgültig vorbei.

Eingemeindungen

Am 1. Juni 1896 bildete Erkrath zusammen mit den Ortschaften Unterbach, Hochdahl und Bruchhausen eine eigene Bürgermeisterei, nachdem es aus der Landesbürgermeisterei Gerresheim ausgeschieden war. Im Jahre 1929 brachte die Neuordnung des Landkreises Düsseldorf-Mettmann wesentliche Veränderungen mit sich. Teile von Morp und Ludenberg kamen hinzu, Hochdahl und Bruchhausen mussten abgegeben werden. Am 1. Januar 1975 wurde im Rahmen der Kommunalen Neugliederung die Gemeinde Hochdahl wieder eingegliedert und der frühere Ortsteil Unterbach in die Stadt Düsseldorf eingemeindet, so dass Erkrath heute aus den drei Ortsteilen Alt-Erkrath, Hochdahl und Unterfeldhaus besteht. Jeder Ortsteil hat dazu noch eine Unzahl von historisch gewachsenen oftmals früher selbständigen Wohnplätzen, Weilern, Höfen, Rittergütern und Kirchdörfern.

Alt-Erkrath

Hier ist neben Hochdahl und Mettmann die Grenze des Neandertals. Durch Alt-Erkrath fliesst die Düssel. Sehenswürdig ist Haus Morp.

Hochdahl

Die Größe Hochdahls beträgt circa 1.300 ha bei ungefähr 30.000 Einwohnern (Stand 2002). Damit ist Hochdahl der größte Ortsteil von Erkrath. Bemerkenswert sind das „Stellarium“ genannte Planetarium und die Fundstätte des Neandertalers.

Hochdahl entstand 1929 aus dem Zusammenschluss ländlich geprägter Weiler. Anfang der 1960er-Jahre wurde die „Neue Stadt Hochdahl“ als sog. New Town für Düsseldorf geplant. In der Planung umschliessen mehrgeschossige Wohnungen, die die Topographie des Geländes nachzeichnen, Einfamilienhäuser in einem Verhältnis von 1 zu 1. Aufgrund der hohen Nachfrage nach billigem Wohnraum der zumeist jungen Familien und dem Druck der Bauwirtschaft wuchs der Anteil der mehrgeschossigen Wohnungen aber auf 80%. 1972 kam es nach Kritik der Bürger vor allem am Projekt des Zentrum als Einkaufszentrum mit 21-geschossigem Hotel zum Bruch mit der Planung des "Vater von Hochdahl" Aloys Machtemes. 1977 wird der wesentlich kleinere Hochdahler Markt als quasi dörflich/kleinstädtisches Zentrum errichtet.

Die "Nachbarschaften" von 3000 - 8000 Einwohnern, wie Willbeck und Millrath werden in der Zeit nach 1972 miteinander verbunden. Hochdahl wurde zu einer normalen Vorstadt.

Die Eingemeindung von Hochdahl erfolgte 1975. Sie geschah auf Initiative von Erkrath, um die eigene Eingemeindung nach Düsseldorf zu vermeiden. Weder städtebaulich noch atmosphärisch scheinen in der Folge diese Stadtteile zusammengewachsen zu sein.


Unterfeldhaus

Unterfeldhaus ist der kleinste der drei Stadtteile Erkraths. Ursprünglich gehörte Unterfeldhaus zu Haus Unterbach, seit 1970 gibt es Unterfeldhaus in seiner heutigen Form. Hier befindet sich auch das größte Industriegebiet der Stadt, welches verkehrsgünstig an der A3 und der A46 liegt.

Einwohnerentwicklung

  • 1855 522 Einwohner
  • 1963 15.300 Einwohner
  • 2002 48.652 Einwohner

Politik

Gemeinderat

Zusammensetzung des Rates (40 Sitze)
Partei 1999 Sitze 2004 Sitze
Christlich-Demokratische Union (CDU) 51,0% 21 44,4% 18
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 28,2% 11 28,3% 11
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne) 8,1% 3 11,2% 4
Bürgerliche mit Umweltverantwortung (BmU) 7,6% 3 9,3% 4
Freie Demokratische Partei (FDP) 4,8% 2 6,9% 3


Kirchen, Freikirchen, Religionsgemeinschaften

Evangelische Kirchen

  • Neanderkirche (Hochdahl)[1]
  • Paul-Schneider-Haus (Millrath)[2]
  • Lutherhaus (Willbeck)[3]
  • Gemeindehaus Sandheide (Sandheide)[4]
  • Evangelische Kirchengemeinde Hochdahl [5]
  • Evangelische Kirche Alt Erkrath
  • Evangelisches Gemeindezentrum Unterfeldhaus

Katholische Kirchen

  • St. Franziskus (Trills)
  • Hl.-Geist-Kirche (Sandheide)
  • St. Antonius-Kapelle (Falkenberg)
  • St. Johannes der Täufer (Alt-Erkrath)

Freikirchen

Städtepartnerschaften

Städtefreundschaft

Patenschaft

Wirtschaft und Infrastruktur

Frühere Wirtschaftsstruktur

Erkrath war lange landwirtschaftlich geprägt. Noch heute sind einige Herrensitze und große Güter zu finden oder werden noch in Straßennahmen erinnert (Haus Bavier). Mit der Industrialisierung und der Eisenbahn kamen erste Betriebe ins Tal der Düssel, so besonders die Papierfabriken Bernsau und Pose-Marré (später bis 2000 Edelstahlgießerei), Textilindustrie mit Webereien und die Fa. Lüngen. Aber auch die benachbarte Kalkindustrie in Wülfrath und die Glasindustrie in Gerresheim zogen Arbeitskräfte aus Erkrath an.

Freizeit und Tourismus

Erkrath bietet sich mit seiner Lage zwischen dem Rand des Bergischen Landes und der Großstadt Düsseldorf auch überörtlich für Besucher seiner Freizeitanlagen und Sehenswürdigkeiten an. Das Naturschutzgebiet Neandertal mit seinem hochmodernen Neanderthal Museum für Ur- und Frühgeschichte hat weltweites Renommee. Das Museum Lokschuppen, unmittelbar an der Steilrampe der Eisenbahnstrecke Düsseldorf–Wuppertal gelegen, dokumentiert die Geschichte der ersten Eisenbahn im Westen Deutschlands. Das Neandertal wird touristisch vom Kreis Mettmann und seinen zehn Städten gemeinsam vermarktet. Das moderne Neanderbad wirbt auf seiner Heimseite in die Region hinein. Ansehnlich sind auch die Wasserburgen und Festen Häuser. Auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen hat überörtliche Bedeutung. Ein traditioneller Ausflug für die ganze Familie zum Kahnfahren und Speisen führt zur Stinder Mühle in einem Nebental der Düssel. Aber auch ein Spaziergang durch den Rathelbecker Busch hinauf zur Rathelbeck mit Blick auf Unterbach, Düsseldorf und sogar bei klarem Wetter bis zum Kölner Dom ist empfehlenswert. Der Unterbacher See, obwohl nach Düsseldorf eingemeindet, ist traditionelle Freizeitanlage auch der Erkrather.

Verkehr

Eisenbahnen

Zwischen Düsseldorf und Erkrath wurde 1838 im Rahmen des Baues der Düsseldorf - Elberfelder Eisenbahn die erste Eisenbahnstrecke im Westen Deutschlands eröffnet. Im weiteren Verlauf dieser Strecke wurden zwischen Erkrath und Hochdahl von 1841 bis 1926 die Eisenbahnzüge auf der Steilrampe Erkrath-Hochdahl mit einem Seil von einer herunterfahrenden Lokomotive hochgezogen. Nach 1926 wurden leistungsfähige Drück- und bei Güterzügen auch Vorspannlokomotiven eingesetzt. Es war schon beeindruckend, wenn sich auf Pfiff bis zu vier Dampflokomotiven mit Anlauf den Berg hinauf quälten.

Eine zweite Bahnlinie führt von Düsseldorf nach Mettmann nördlich an Erkrath vorbei. Das kleine Erkrath hatte deshalb schon sehr früh mit dem Haltepunkt Erkrath Nord einen echten Hauptbahnhof und einen Nordbahnhof.

Folgende S-Bahnhöfe liegen auf dem Stadtgebiet Erkraths: Erkrath (S8), Erkrath Nord (S28) Hochdahl (S8) und Hochdahl-Millrath (S8) (siehe hierzu S-Bahn Rhein-Ruhr). Der Bahnhof Neandertal (S28) liegt unmittelbar jenseits der Stadtgrenze.

Straßen

Die Autobahn A 3 führt unmittelbar östlich über die Neandertalbrücke an Alt-Erkrath vorbei. Zufahrt erfolgt in der Regel über die A 46 mit der Anschlussstelle Düsseldorf Unterbach. Weitere Anschlussstellen der A 3 für Erkrath sind Düsseldorf / Mettmann und auf der A 46 Hilden und Haan / Hochdahl. Wichtige Bundesstraßen tangieren Erkrath nicht.

Öffentliche Einrichtungen

  • Bibliothek
  • Stadthalle

Schulen:


Persönlichkeiten

  • Toni Turek (* 18. Januar 1919 in Duisburg; † 11. Mai 1984 in Neuss), Nationaltorwart und Weltmeister von Bern 1954, wohnte in Erkrath. 50 Jahre nach Bern und 20 Jahre nach seinem Tod wurde das Erkrather Stadion nach ihm benannt.