Zum Inhalt springen

Eledone gaucha

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Dezember 2015 um 06:56 Uhr durch Haplochromis (Diskussion | Beiträge) (zu welcher Gattung gehört geht schon aus dem Namen hervor.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Eledone gaucha
Systematik
Unterklasse: Tintenfische (Coleoidea)
Überordnung: Achtarmige Tintenfische (Vampyropoda)
Ordnung: Kraken (Octopoda)
Familie: Echte Kraken (Octopodidae)
Gattung: Eledone
Art: Eledone gaucha
Wissenschaftlicher Name
Eledone gaucha
Haimovici, 1988

Eledone gaucha ist ein kleiner Kopffüßer aus der Familie der Echten Kraken (Octopodidae) Er lebt an der Küste Brasiliens. Erstmals beschrieben wurde die Art von Manuel Haimovici im Jahr 1988[1].

Etymologie

Der Name "gaucha" leitet sich von den Küstenebenen des südlichen Brasilien, Argentinien und Uruguay und deren Menschen ab[2].

Merkmale

Anatomie

Eledone gaucha hat eine Mantellänge von 65 Millimeter, wobei die Weibchen etwas kleiner sind[1][2].

Der Mantels hat eine längliche und eiförmige Form. Die Haut ist nicht besonders dick. Zwischen Mantel und Kopfverengung ist eine Trennung erkennbar[2]. Der Kopf ist schmaler als der Mantel. Die Augen treten leicht hervor. Eledone gaucho besitzt einen supraocular cirrus.

Eledone gaucha besitzt einen gut ausgebildeten Schlund wobei die vorderen Speicheldrüsen kleiner sind als die hinteren. Die Speiseröhre ist mit einen gut entwickelten Kropf verbunden und führt zu dem muskulösen Bauch. Der kleine spiralförige Blinddarm ist durch zwei Übergänge mit der großen Verdauungsdrüse vereint. Der Darm ist verhältnismäßig dünn und führt zum, dem Anus benachbarten Tintenbeutel. Die Oberfläche des Tintenbeutels ist in der Verdauungsdrüse eingebettet. Das Funnel-Organ ist lang und W-Förmig und liegt an der vorderen Hälfte Frei[2]. Die Radula besitzt einen großen, dreispitzigen Mittelzahn, genannt Rhachis, drei Seitenzähnen und eine Randplatte. Die Kiemen sind in 7-10 externen Hemibranchen aufgeteilt. Hemibranchen sind Kiemen die nur auf einer Seite Lamellen aufweisen. Bei Männchen kommen am häufigsten acht vor, und bei Weibchen hingegen neun[2].

Die Schwimmhaut verläuft tief und reicht bis auf mehr als die Hälfte der Armlänge hinunter. Zwischen den dorsalen und ventralen Armpaaren ist sie weniger tief ausgebildet. Der Eledone gaucha besitzt an jedem Tentakel eine einzelne Reihe von Saugnäpfen. Diese sind klein und von gleichmäßiger Größe. Sie sind gut sichtbar voneinander getrennt und reichen Tief bis zu dem Kopf. Bei Weibchen wirken die Saugnäpfe an den Tentakelspitzen überhäuft. Männliche Tiere haben Tentakeln in unterschiedlichen Formen, wobei der dritte rechte Arm den Hectocotylus bildet. Die Ligula ist klein und besitzt keinen differenzierten Calmus[2]. An den Spitzen der nicht-hectocotylen Armen enden die Saugnäpfe in zwei Reihen aus fleischigen Papillen oder Lamellen.

Aussehen

Die Farbe von lebenden Tieren variiert zwischen einem kompletten braun und Tiere die im dorsalen Bereich einen fast reinen Weißton besitzen und auf der ventralen Seite farblos sind. Die Körperoberfläche ist glatt. Auf der Rückseite des Mantels und des Kopfes befinden sich jedoch warzenartige Gebilde, genannt Papillen[2]. Auch auf den nicht-hectocotylen Armen befinden sich jeweils zwei reihen winziger Paplillen.

Proben von in Alkohol eingelegten Tieren weisen auf der Rückseite einen violett-grauen Farbton auf und auf der ventralen Seite verfärbt sich die Haut hellgelb.

Wie alle Echten Kraken kann der Eledone gaucha sein Aussehen der Umgebung anpassen. Diese Tarnung ist eine Kombination aus verschiedenen Chromatophoren und einer Veränderung der Hauttextur[3][4]. Auf der Innenfläche der Tentakeln, dem Mund und dem ventralen Mantel befinden sich weniger Chromatophoren als auf dem Rest des Körpers[2].

Lebensweise

Ernährung

Der Eledone gaucha ernährt sich von kleinen Fischen, Krabben, Hummerartige und Weichtiere.

Lebensraum

Die Art wurde bislang ausschließlich an den Küsten des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul, zwischen Solidão und Chuí nachgewiesen. Der Eledone gaucha lebt in einer Tiefe zwischen 52 und 140 Meter unter dem Meeresspiegel[2][1].

Fortpflanzung

Die Männchen besitzen einen langen, röhrenförmigen Penis, mit recht kurzen Divertikel mit dem die Männchen Spermienhaufen bilden, sogenannte Spermatophoren. Diese werden mit einem speziellen Tentakel, dem Hectocotylus, an das Weibchen übertragen. Die Anzahl der Spermatophoren ist undifferenziert. In Proben von 40 geschlechtsreifen Männchen unterschieden sie sich in der Anzahl zwischen 7 und 92. Die Weibchen besitzen einen langen, proximalen Eileiter, mit kleinen Eileiterdrüsen. Der distrale Eileiter ist etwas kürzer und dicker. Die sich im Eierstock befindlichen Eier sind Oval. Die Reifen Eizellen haben eine Maximallänge von acht Millimeter. Bei Untersuchungen von 42 Weiblichen Tieren entwickelten sich 10-55 Eier[2].

Einzelnachweise

  1. a b c Cephalopods of the world. An annotated and illustrated catalogue of cephalopod species known to date (s.121)
  2. a b c d e f g h i j Manuel Haimovici: Eledone gaucha, a new species of eledonid octopod (Cephalopoda: Octopodidae) from southern Brazil (1988)
  3. Haut als Superreflektoren
  4. Octopodidae – Artikel bei Tree of Life