John F. Kennedy
Parteitag für das Amt des Vizepräsidenten, unterlag jedoch Senator Estes Kefauver aus Tennessee.
Seinen nächsten Anlauf unternahm Kennedy 1960. In der Parteiinternen Vorausscheidung setzte er sich gegen Lyndon B. Johnson durch. Sein Präsidentschaftswahlkampf wurde wieder zum großen Teil durch seinen Vater finanziert. In der Wahl am 8. November konnte sich Kennedy knapp gegen seinen Republikanischen Kontrahenten Richard M. Nixon durchsetzten.
Präsidentschaft
Kennedy wurde im Alter von 43 Jahren Präsident und war nur etwa eintausend Tage im Amt. In diese Zeit fielen jedoch einschneidende außenpolitische Ereignisse: Das Scheitern der Invasion Kubas in der Schweinebucht, der Beginn des US-Engagements im Vietnamkrieg, die Kubakrise ("s." Kennedys Krisenmanagement im Kubakonflikt 1962) um die Stationierung von sowjetischen Atomraketen in der westlichen Hemisphäre (s. Monroe-Doktrin), die Ankündigung der Mondlandung und der Bau der Berliner Mauer.
Er berief seinen Bruder Robert F. Kennedy als Justizminister in sein Kabinett. Diese Form der Ämtervergabe an Familienmitglieder wurde später in den USA gesetzlich verboten (vgl. Nepotismus).
Robert S. McNamara war unter ihm Verteidigungsminister.
Innenpolitisch bemühte sich Kennedy um Reformen. Bereits im Wahlkampf 1960 verkündete er das Regierungsprogramm der New Frontier: Nach dem Vorbild der amerikanischen Siedler gelte es, Neues Grenzland zu erobern. Es werde in seiner Präsidentschaft um die unerfüllten Hoffnungen und Träume gehen, die ungelösten Probleme von Krieg und Frieden, die ungeordneten Nischen von Ignoranz und Vorurteil sowie die unbeantworteten Fragen von Armut und Überfluss.
1962 sandte Kennedy Militäreinheiten an die University of Mississippi, damit sich der schwarze Student James Meredith dort immatrikulieren konnte. 1963 gab der US-Bundesstaat als letzter die Rassentrennung im Bildungssystem auf und erlaubte die Integration. Kennedy erhöhte den Mindeststundenlohn auf 1,25 US-Dollar. Die Wohnverhältnisse wurden verbessert und das Arbeitslosengeld wurde erhöht. Am 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke, am 26. Juni 1963 besuchte Kennedy West-Berlin. Vor dem Rathaus Schöneberg hielt er seine berühmte Rede, in der er an der Seite des damaligen Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt seinen berühmten Satz sagte: „Ich bin ein Berliner“ ( ). Kennedy sagte auch zukünftig der Stadt und Deutschland die Unterstützung der USA als alliierter Schutzmacht zu.
Im Anschluss begann Kennedy seine Entspannungspolitik zwischen Ost und West zur Beendigung des Kalten Krieges. Die USA und die Sowjetunion installierten das Rote Telefon, welches in Wirklichkeit eine direkte Telex-Verbindung zwischen Moskau und Washington darstellte, um zukünftig beiden Regierungen in Krisensituationen eine schnellere Kommunikation zu ermöglichen und so einen Atomkrieg zu verhindern.
1963 einigte sich Kennedy mit der Sowjetunion und Großbritannien auf ein Atomteststoppabkommen. Im selben Jahr begann Kennedy mit dem Wahlkampf für eine nächste Amtszeit.
Am 12. November 1963, nur wenige Tage vor seinem Tod, unterzeichnete Kennedy das National Security Memorandum Nr. 271, in dem er eine Zusammenarbeit mit der UdSSR in Weltraumangelegenheiten anstrebte. Zu einem gemeinsamen Weltraumprogramm der beiden Weltmächte in den 60-er Jahren sollte es jedoch nicht mehr kommen.
Kurz vor seinem Tod erließ Präsident Kennedy ein Gesetz, welches das Federal Reserve System durch eine staatliche Zentralbank ersetzen sollte. Sein Nachfolger Lyndon B. Johnson revidierte dieses Gesetz jedoch umgehend.
Das Attentat
Hauptartikel: Attentat auf John F. Kennedy
Am 22. November 1963 wurde Präsident John F. Kennedy gegen 12.30 Uhr an der Dealey Plaza, einem Platz in Dallas, Texas ermordet. Wenige Stunden nach dem Attentat wurde der Verdächtige Lee Harvey Oswald der Öffentlichkeit präsentiert und zwei Tage später in Polizeigewahrsam vom krebskranken Jack Ruby erschossen, noch bevor es zu einer Anklage oder einem Gerichtsprozess kommen konnte. Kennedy wurde auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt.
An der Trauerfeier für Kennedy am 25. November 1963 nahm nach einer Schätzung der New York Times eine knappe Million Menschen teil.
Vier Tage nach den Morden setzte Präsident Lyndon B. Johnson (zuvor Vizepräsident, wurde wenige Stunden nach dem Attentat als Präsident vereidigt) die so genannte Warren-Kommission ein, die die Umstände des Attentats auf John F. Kennedy aufklären sollte. Die Kommission kam ein Jahr später zu dem Schluss, dass Oswald der alleinige Täter sei, und es keine Verschwörung zur Ermordung Kennedys gegeben habe. Weitere Untersuchungen ergaben jedoch, dass die staatlichen Organe FBI, CIA und Secret Service Informationen vor der Warren-Kommission geheim gehalten haben, die möglicherweise zu einem anderen Ergebnis hätten führen können. Auch wird stark bezweifelt, dass die Warren-Kommission selbst überhaupt Interesse an der Aufklärung des Attentats hatte, da ihre Mitglieder von den diversen staatlichen Institutionen abhängig bzw. sogar deren Mitglieder waren.
Später folgten zahlreiche weitere Untersuchungen, die zwar die Ungenauigkeiten, Widersprüche und auch Fälschungen vorheriger Ermittlungen aufdeckten, das Rätsel um das Attentat auf Kennedy jedoch nicht zweifelsfrei lösen konnten. Die Akte von Kennedys Ermordung darf nicht vor 2029 geöffnet werden. Man erwartet von dem Material jedoch kaum neue Informationen.
Im deutschen Privatfernsehen wurde im Zusammenhang mit Theorien um die Ermordung Kennedys ein Farbfilm gezeigt, der deutlich den Fahrer der Präsidentenlimousine, einen Secret Service Mitarbeiter, zeigte, wie er mit seiner linken Hand unter der das Lenkrad führenden rechten ausgestreckten Hand hindurch dem Kennedy, der rechts hinten saß, das Gehirn mit einer kurzläufigen Feuerwaffe herausschoß. Aus anderer Perspektive, dem im National Archive in Washington sichergestellten Schmalfilm der Familie Zapruder ist jedem interessierten Beobachter bekannt, wie Kennedys Hirn nach hinten rechts wegklappte, nur nur von dessen Kopfhaarbalg noch gehalten. Kurz darauf flüchtete die nunmerige Witwe Jacqueline Kennedy über das Heck des langsam rollenden offenen Wagens in die Arme eines herbeieilenden Sicherheitsmannes. Dieses Verhalten bekommt seinen Sinn aus dieser Filmsequenz, die bisher im deutschen Fernsehen nicht noch einmal wiederholt wurde und angeblich von einem verstorbenen Rentner aus Frankreich stammt, der diese Aufnahmen zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlicht hatte.
Bekannt ist, daß Jacqueline Bouvier, später Kennedy, an Krebs später starb, und sonstige Zeugen sehr kurzfristig an verschiedenen Unfällen. Auch der Fahrer der Limousine und der begleitende Gouverneur in Dallas damals.
Namensträger
- John F. Kennedy International Airport Flughafen in New York City
- John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien in Berlin
- USS John F. Kennedy (CV-67) US-Amerikanischer Flugzeugträger
- John-F.-Kennedy-Brücke, München (erbaut während des Attentats)
- John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin, der Platz vor dem Rathaus Schöneberg, Ort der Berliner Rede von John F. Kennedy am 26. Juni 1963 (bis 1963 Rudolph-Wilde-Platz)
- Kennedybrücke Hamburg (es existieren vier Kennedybrücken in Hamburg)
- Kennedybrücke Bonn, die mittlere der drei Bonner Rheinbrücken trägt ihren Namen seit 1963
- Kennedybrücke Wien (erbaut ein Jahr vor dem Attentat)
- John F. Kennedy School Deutsch-Amerikanische Gemeinschaftsschule in Berlin
- Kennedy Space Center in Florida
- zahlreiche Straßen
Veröffentlichungen
- Why England Slept. Wilfred Funk, Inc., New York NY, 1940 (Erweiterung von JFK's Abschlußarbeit in Harvard)
- As We Remember Joe. Privatdruck, Cambridge MA, 1945 (Privatdruck für Angehörige und Freunde zum Andenken an JFK's älteren Bruder Joseph Patrick Kennedy jr.)
- Profiles in Courage. Harper & Row, New York NY, 1955 (deutsche Ausgabe: Zivilcourage, Wilhelm Frick Verlag, Wien, 1960)
- The Strategy of Peace. Harper & Brothers, New York NY, 1960 (deutsche Ausgabe: Der Weg zum Frieden, Econ Verlag, Düsseldorf, 1961)
- To Turn the Tide. Harper & Brothers, New York NY, 1962 (deutsche Ausgabe: Dämme gegen die Flut, Econ Verlag, Düsseldorf, 1962)
- The Burden and the Glory. Harper & Brothers, New York NY, 1964 (deutsche Ausgabe: Glanz und Bürde, Econ Verlag, Düsseldorf, 1964)
- A Nation of Immigrants. Harper & Row, New York NY, 1964
Literatur
- Georg Schild: John F. Kennedy: Mensch und Mythos. Muster-Schmidt, Göttingen [und anderswo] 1997, ISBN 3-7881-0148-2
- Thomas C. Reeves: A question of character: A life of John F. Kennedy. Free Press [unter anderem], New York, NY 1991, ISBN 0-02-925965-7
- James N. Giglio: John F. Kennedy: A bibliography. Greenwood Press, Westport, Conn. [und anderswo] 1995, ISBN 0-313-28192-0
- Robert Dallek: John F. Kennedy: Ein unvollendetes Leben. Fischer, Stuttgart 2005, ISBN 3-5961-6488-5
- Harald Biermann: John F. Kennedy und der Kalte Krieg: Die Außenpolitik der USA und die Grenzen der Glaubwürdigkeit. Schöningh, Paderborn [und anderswo] 1997, ISBN 3-506-77504-9
- Lawrence Freedman: Kennedy's wars: Berlin, Cuba, Laos, and Vietnam. Oxford Univ. Press, New York [unter anderem ] 2000, ISBN 0-19-513453-2
- Honoré M. Catudal: Kennedy in der Mauer-Krise: Eine Fallstudie zur Entscheidungsfindung in USA. Berlin Verlag, Berlin 1981, ISBN 3-87061-230-4
- Irving Bernstein: Promises kept: John F. Kennedy's new frontier. Oxford Univ. Pr., New York, NY [unter anderem ] 1991, ISBN 0-19-504641-2
- Joseph P. Berry: John F. Kennedy and the media: the first television President. Univ. Pr. of America, Lanham, Md. 1987, ISBN 0-8191-6552-2
- Anthony Frewin: The assassination of John F. Kennedy: An annotated film, TV, and videography, 1963 – 1992. Greenwood Press, Westport, Conn. [und anderswo] 1993
- Jim Garrison, On the Trail of the Assassins
Filme
- Rendezvous mit dem Tod, Warum Kennedy sterben musste - Historische Dokumentation
Hollywood hat Kennedy in mehreren Filmen verewigt:
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Kennedys Rede mit den berühmten Worten „Ich bin ein Berliner“ (englisch)
- "Ich bin ein Berliner"-Rede auf Deutsch
- Kennedy-Biografie
- John F. Kennedy Library and Museum (englisch)
- Kennedy Wahlkampfspots (englisch)
Vorlage:Navigationsleiste Präsidenten der USA
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kennedy, John Fitzgerald |
ALTERNATIVNAMEN | John F. Kennedy, JFK |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker, 35. Präsident der USA (1961–1963) |
GEBURTSDATUM | 29. Mai 1917 |
GEBURTSORT | Brookline, Massachusetts |
STERBEDATUM | 22. November 1963 |
STERBEORT | Dallas, Texas |