Rosenheim

kreisfreie Stadt in Bayern, Deutschland
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Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt Rosenheim im oberbayerischen Alpenvorland, weiteres siehe: Rosenheim (Begriffsklärung).

Basisdaten

Lage von Rosenheim in Deutschland

Wappen von Rosenheim
Wappen von Rosenheim



Wahlspruch
-
Bundesland
Bayern
Regierungsbezirk
Oberbayern
Kreisfreie Stadt
Rosenheim
Gemeindeart
Kreisfreie Stadt
Fläche
37,22 km²
Einwohner
59.820 (31.12.2002)
Bevölkerungsdichte
1.607 Einwohner/km²
Höhe
444 m ü. NN
Postleitzahlen
83001-83026
Vorwahl
08031
Geografische Lage
47° 51' n. Br.
12° 08' ö. L.
KFZ-Kennzeichen
RO
Amtliche Gemeindekennzahl
09 1 63 000
Adresse der Stadtverwaltung
Königstraße 24
83022 Rosenheim
Website
www.rosenheim.de
E-Mail-Adresse
staro@rosenheim.de
Oberbürgermeisterin
Gabriele Bauer (CSU)

Die kreisfreie Stadt Rosenheim ist Verwaltungssitz des oberbayerischen Landkreises Rosenheim. Als eines von 23 bayerischen Oberzentren gilt Rosenheim als wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des südostbayerischen Raums.

Geographie

Rosenheim liegt am Inn im Alpenvorland und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Strecke zwischen München (ca. 60km) und Salzburg (ca. 80km) bzw. Innsbruck (ca. 110km) /Brenner/Italien (ca. 170km).

Durch Rosenheim gehen die Eisenbahnstrecken nach Salzburg und Italien, und nahe der Stadt liegt das Autobahndreieck Inntal, an dem die Inntal-Autobahn von der Autobahn München-Salzburg abzweigt.

Rosenheim besitzt aufgrund seiner Lage einen hohen Freizeitwert; im näheren Umkreis von etwa 25km befindet sich der Chiemsee, der Simssee und etwa ein Dutzend weiterer Badeseen sowie die Berge des nördlichen Alpenrands Wendelstein, Hochries und Kampenwand, die zum Skifahren, Wandern, Mountainbiken und Gleitschirm-/Drachenfliegen einladen.

Geschichte

Rosenheims Entwicklung war von jeher bestimmt von seiner günstigen Lage an den wichtigen Verkehrsachsen in Nord-Süd-Richtung (zwischen Passau/Regensburg und Brenner/Norditalien) bzw. Ost-West-Richtung (zwischen Augsburg/München und Salzburg).

Bereits zur Römerzeit war Pons Aeni (lat. für „Brücke über den Inn“, das heutige Langenpfunzen nördlich von Rosenheim) der wichtigste Innübergang zwischen den römischen Provinzen Noricum und Rätien.

Im Jahre 1234 erstmals erwähnt wird die Burg Rosenheim am östlichen Innufer, auf dem heutigen Schloßberg, oberhalb einer neuen Innbrücke. Vermutlich geht der Name Rosenheim auf das Rosenwappen der Wasserburger Hallgrafen, der Erbauer der Burg, zurück. Etwa zur gleichen Zeit, im 13. Jahrhundert, entsteht Rosenheim am westlichen Ufer als Ansiedelung von Schiffsleuten. Da das Gelände an der Innbrücke über lange Zeit aufgrund des sumpfigen Bodens im Zuge der Mangfallmündung nicht bebaut werden kann, entsteht die Siedlung einige hundert Meter davon entfernt, weshalb das Stadtzentrum Rosenheims nicht wie in vergleichbaren Städten direkt am Flussufer liegt.

Der Ort gewinnt rasch an Bedeutung als Umschlagplatz für alle Arten von Gütern, die auf dem Inn transportiert werden (Vieh, Getreide, Seide, Waffen, Salz) und erhält 1328 das Marktrecht. Die Rosenheimer Schiffsmeister bringen es in dieser Epoche durch den regen Warentransport, der sich zwischen Hall in Tirol (unweit des Brenners) den Inn und die Donau hinab bis nach Wien und Budapest erstreckt, zu enormem Reichtum. Bis etwa 1600 hat sich die bescheidene Siedlung zu einem der größten und bedeutendsten Märkte Bayerns entwickelt, auch wenn Rosenheim das Stadtrecht offiziell erst 1864 erlangen sollte.

Der wirtschaftliche Niedergang kommt im Laufe des 17. Jahrhunderts im Zuge des Rückgangs der Innschifffahrt und der Folgen des Dreißigjährigen Krieges. Hinzu kommen eine Pestepidemie (1634) und ein Stadtbrand (1641).

Erst im 19. Jahrhundert kann die Stadt ihre wirtschaftliche Führungsrolle im südostbayerischen Raum weiter ausbauen: 1810 wird Rosenheim nach Reichenhall und Traunstein zum Standort der dritten bayerischen Saline. Durch das Sieden von Salz aus der Reichenhaller Sole wird die Innstadt zu einem Zentrum der bayerischen Salzproduktion, bis die Saline 1958 geschlossen wird.

Einen weiteren Aufschwung bringt die Ankunft der Eisenbahn. 1858 wird der Rosenheimer Bahnhof eingeweiht, der sich jedoch bald als zu klein und für die weitere Stadtentwicklung als hinderlich herausstellt - schon 1876 zieht er an seinen jetzigen Platz um. Die alte Bahnlinie wird zur schnurgeraden Durchgangstraße (heute Rathaus- und Prinzregentenstraße, die wichtigste Rosenheimer Nord-Süd-Achse), der Lokschuppen dient heute als Ausstellungszentrum und der alte Bahnhof direkt gegenüber wird zum Rathaus umfunktioniert - und dient in der ZDF-Vorabendserie „Die Rosenheim-Cops“ als Kulisse des Polizeipräsidium.

Die wirtschaftliche Blüte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts machen den Gründerzeit- und Jugendstil (und dessen regionale Ausprägung, den so genannten Heimatstil) zum wichtigsten Baustil, der heute noch das Standbild bestimmt.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts besaß Rosenheim neun Brauereien, die man noch häufig im Namen von Gaststätten findet (Duschl-, Hof-, Mail-, Pernloher-, Stern-, Weißbräu). Bis heute überlebt haben nur Auer-Bräu und Flötzinger-Bräu, die das Märzenbier für das Rosenheimer Herbstfest liefern.

Wirtschaft

Rosenheim ist als Zentrum eines Ballungsraums von etwa 125.000 Einwohnern die wichtigste Einkaufsstadt im gesamten südostoberbayerischen Raum. Sie bietet ein umfassendes Angebot in den Bereichen Bekleidung, Einrichtung (drei große Möbelhäuser), Unterhaltungselektronik, Schmuck, Dienstleistungen und Gastronomie.

Der überwiegend von mittelständischer Wirtschaft geprägten Stadt ist es gelungen, vor allem im traditionellen Rosenheimer Bereich Holz ein eigenes Profil zu entwickeln. Rosenheim ist der Sitz mehrerer, teilweise international agierender holzverarbeitender Unternehmen, die Bandbreite reicht von der Herstellung von Parkettböden bis zur Fenstertechnik. Den Betrieben der Holzbranche steht dabei das Know-How mehrer Ausbildungsstätten vor Ort zur Verfügung (siehe „Schule und Bildung“). Die Stadt Rosenheim fördert die Holztechnik durch den Ausbau des Holz-, Informations- und Technologiezentrums (HIT).

Ein weiterer wirtschaftlicher Schwerpunkt liegt in der Informations- und Kommunikationstechnik. Rosenheimer Unternehmen sind auch international vor allem in den Bereichen Antennen-, Funk- und Telekommunikationstechnik, Softwareentwicklung, IT-Dienstleistungen und Consulting tätig.

Die Arbeitslosenquote im Gebiet des Arbeitsamtes Rosenheim lag im April 2004 bei 5,7%.

Schule und Bildung

In Rosenheim gibt es neben mehreren Grund- und Hauptschulen zwei Realschulen, drei Gymnasien, eine Fachoberschule und zwei Berufsschulen sowie die Fachhochschule Rosenheim.

Den Ruf als Holzstadt erwarb sich die Stadt durch ihre jahrhundertelange Rolle als Zentrum des oberbayerischen Holzhandels, der Holzgewinnung und -bearbeitung. Fortgesetzt wird diese Tradition durch den Fachbereich Holztechnik der Fachhochschule mit seinem Lehrinstitut der Holzwirtschaft und Kunststofftechnik sowie die Staatliche Fachschule für Holztechnik, die in Rosenheim Holzingenieure, -wirte und -techniker ausbilden.

Medien

Die Rosenheimer Zeitung Oberbayerisches Volksblatt (OVB) erreicht mit seinen sieben Regionalausgaben und seiner Auflage von knapp 80.000 Exemplaren etwa 200.000 Leser in einem Umkreis, der weit über den Landkreis hinausgeht. Sein Online-Portal ovb-online.net gehört zu den bundesweit erfolgreichsten seiner Art. Ergänzt wird das regionale Presseangebot von kostenlosen Anzeigenblättern wie echo, Rosenheimer Nachrichten oder Blick am Samstag.

Seit 1989 gibt es in Rosenheim das Lokalradio Radio Charivari, seit 2001 den lokalen Jugendsender Radio Galaxy.

Bereits 1987 ging das Regionalfernsehen Rosenheim (RFR) an den Start. Anfang 2004 wurde das Sendegebiet um den Landkreis Berchtesgadener Land erweitert und das RFR in RFO (Regionalfernsehen Oberbayern) umbenannt; es erreicht inzwischen etwa eine halbe Million potenzieller Zuschauer.

Partnerstädte

Die Partnerstädte von Rosenheim sind Lazise am italienischen Gardasee (seit 1974) und Briançon in Frankreich (seit 1979). Außerdem hat die Stadt eine Patenschaft für das thüringische Greiz übernommen.

Sport

Rosenheim hat eine lange Eishockeytradition. Der Sportbund Rosenheim wurde 1982, 1985 und 1989 deutscher Meister, musste danach aber aus finanziellen Gründen in die zweite Bundesliga absteigen. Nach dem sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga (DEL) wurde der Verein in Starbulls umbenannt. Nach mehreren Jahren in der DEL musste der Verein in der untersten bayerischen Liga wieder von vorne anfangen und schaffte in der Saison 2003/2004 den Aufstieg in die Oberliga (dritthöchste Liga).

Weitere Informationen

Rosenheim ist die Geburtsstadt von Hermann Göring und Siegfried Fischbacher (Siegfried und Roy). Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber besuchte in der Stadt das Ignaz-Günther-Gymnasium.

Sehenswürdigkeiten

  • Max-Josefs-Platz mit Fußgängerzone, das Herzstück der Altstadt. Bürgerhäuser im Inn-Salzach-Stil (hochgezogene, horizontal abgeschlossene Fassaden; Arkadengänge; Erker) prägen den früheren Marktplatz.
  • Städtisches Museum im Mittertor (14. Jhd., letztes erhaltenes Stadttor), mit etwa 5000 Objekten zur Kulturgeschichte der Stadt und des Landkreises.
  • Lokschuppen, international renommiertes Ausstellungszentrum.
  • Inn-Museum, die "wasserbau- und und schifffahrtstechnische Sammlung des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim". Umfassende Darstellung der Geschichte der Innschifffahrt, der Quelle von Rosenheims Wohlstand im Mittelalter. Viele Original-Schauobjekte.
  • Holztechnisches Museum, Darstellung der Geschichte der Holztechnik und der Verwendbarkeit des für Rosenheim so wichtigen Werkstoffs früher und heute in Architektur, Landwirtschaft, Verkehr, Technik und Kunst.
  • Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, ihr 65 m hoher Turm ist das Wahrzeichen Rosenheims.
  • Kirche Westerndorf, barocke Rundkirche.
  • Rosenheimer Herbstfest Ende August/Anfang September, lockt jedes Jahr über eine Million Besucher an.

Bilder

 
Fußgängerzone, Max-Josefs-Platz
 
Fußgängerzone mit Mittertor
 
Stadtansicht (vom Klinikum aus) mit Wendelstein



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