Paula Beer

deutsche Schauspielerin
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Paula Beer (* Februar 1995[1] in Berlin[2]) ist eine deutsche Schauspielerin. Bekanntheit erlangte sie als Jugendliche durch ihre Hauptrolle in Chris Kraus' Spielfilm Poll (2010).

Paula Beer (2015)

Biografie

Paula Beer sammelte 2008 erste Schauspiel- und Tanzerfahrungen mit dem Jugendensemble des Berliner Friedrichstadtpalasts.[2][3] Im Jahr 2009 wurde die vierzehnjährige Schülerin an ihrer Berliner Schule von einer Schauspielagentin angesprochen und zum Casting für Chris Kraus' Spielfilm Poll (2010) eingeladen. Obwohl Beer über wenig Schauspielerfahrung verfügte, setzte sie sich gegen mehr als 2500 Kandidatinnen durch und erhielt die Hauptrolle.[3]

In dem Historiendrama war Beer als vierzehnjährige Halbwaise Oda zu sehen, die im Sommer 1914 auf das titelgebende Landgut ihrer aristokratischen Familie ins Baltikum reist. Dort widmet sich ihr Vater (gespielt von Edgar Selge) bizarren anatomischen Studien, während sich Oda in einen verwundeten estnischen Anarchisten (Tambet Tuisk) verliebt, den sie heimlich gesund pflegt. Obwohl Chris Kraus angab, dass Beer – wie andere Kandidatinnen – nicht unbedingt die Beste in Sachen Technik oder Schnelligkeit gewesen sei, lobte er ihr großes Talent und ihre Herangehensweise an die Rolle, die sich an die Biografie seiner Großtante Oda Schaefer anlehnt.[4] Aufgrund der Authentizität hatte er auf die Besetzung einer gleichaltrigen Schauspielerin bestanden.[4] Beer erhielt vor den Dreharbeiten, die im Sommer 2009 an der südestnischen Ostseeküste stattfanden, Schauspielunterricht und schrieb ein Tagebuch aus der Sicht ihrer Rolle, das später auch im Film Verwendung fand.

Poll brachte Beer großes Kritikerlob ein und sie wurde mit Hannah Herzsprung verglichen, der Kraus mit der Hauptrolle in seinem Spielfilm Vier Minuten (2006) zum Erfolg verholfen hatte. Der film-dienst bezeichnete die Besetzung der Hauptrolle in Poll als einen „Glücksfall“ und die im Kino noch unerprobte Jungdarstellerin als ein „Naturtalent, das die Verwandlung von einem zwar hoch begabten, aber noch kindlichen Adelssprössling zur bedingungslos Liebenden brillant“ absolviere.[5] Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung befand Beer als „bezaubernd“ und die Rolle der Oda als „stark gespielt“,[6] während die Süddeutsche Zeitung ihr ebenfalls ein großartiges Spiel attestierte. Beer gestalte das Mädchen „als bezauberndes, unheimliches, sehr widersprüchliches Wesen, das so sehr aus Fleisch und Blut“ sei, dass es die „morbide Energie“ des Films transformieren könne.[7]

Paula Beer, die in Berlin lebt[2], gab 2011 an, nach dem geplanten Abitur ihre Schauspielkarriere fortsetzen zu wollen.[4][8] 2012 war sie in der Nebenrolle der Prinzessin Sophie in Bayern in Marie Noelles und Peter Sehrs Kinoproduktion Ludwig II. zu sehen. Eine weitere Hauptrolle hatte sie unter der Regie von Andreas Prochaska im „Alpenwestern“ Das Finstere Tal, der bei der Berlinale 2014 Premiere feierte.[9]

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele (Auswahl)

Auszeichnungen

Commons: Paula Beer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. dpa: Paula Beer: Vom Schulhof auf die Kinoleinwand bei mainzer-rhein-zeitung.de, 7. Februar 2011 (aufgerufen am 8. Februar 2011).
  2. a b c Paula Beer Agenturprofil, (abgerufen am 25. August 2012).
  3. a b Profil bei poll-derfilm.de (aufgerufen am 6. Februar 2011).
  4. a b c Klotz, Nina Anika: Paula Beer ist seine neue Hannah Herzsprung. In: Berliner Morgenpost, 6. Februar 2011, S. 32.
  5. Kritik von Alexandra Wach im film-dienst 03/2011 (aufgerufen via Munzinger Online).
  6. Suchsland, Rüdiger: Nur auf Abruf im Paradies. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. November 2010, Nr. 255, S. 34.
  7. Knoben, Martina: Das schreckliche Mädchen. In: Süddeutsche Zeitung, 2. Februar 2011, S. 13.
  8. Interview bei filmreporter.de (aufgerufen am 6. Februar 2011).
  9. Sebastian Handke: Alpenwestern ohne Gnade In: Tagesspiegel.de vom 11. Februar 2014