Bad Kleinkirchheim

Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau, Kärnten
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Bad Kleinkirchheim ist eine Gemeinde im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten. Der heute als Heilbad und Luftkurort ebenso wie als Skigebiet bekannte Ort in einem Tal der Gurktaler Alpen war zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch vorwiegend bäuerlich geprägt. Obwohl der Sage nach der erste Kurgast bereits im 11. Jahrhundert Bad Kleinkirchheim als Erholungsgebiet zu schätzen wusste, und im 17. Jahrhundert die ersten Badegäste den Ort besuchten, setzte erst vor wenigen Jahrzehnten ein einschneidender struktureller Wandel weg vom landwirtschaftlich und hin zum touristisch geprägten Bad Kleinkirchheim ein. Heute gehört die Gemeinde sowohl in der Sommer- als auch im Wintersaison zu den zwanzig meistbesuchten Fremdensverkehrsorten Österreichs.

Wappen Karte
Wappen von Bad Kleinkirchheim
Österreichkarte, Bad Kleinkirchheim hervorgehoben
Österreichkarte, Bad Kleinkirchheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Kärnten
Bezirk: Spittal an der Drau (SP)
Fläche: 74,01 km²
Einwohner: 1.863 (Volkszählung 2001)
Höhe: 1087 m ü. NN
Postleitzahl: 9546
Vorwahl: 0 42 40
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Gemeindekennziffer: 2 06 01
Gemeindeamt: Nr. 80
9546 Bad Kleinkirchheim
Offizielle Website: www.bad-kleinkirchheim.gv.at
E-Mail-Adresse: bad-kleinkirchheim@ktn.gde.at
Politik
Bürgermeister: Matthias Krenn (FPÖ)
Gemeinderat (2003)
(15 Mitglieder)
7 FPÖ, 4 SPÖ, 3 ÖVP,
1 NRS (Namensliste)

Geografie

 
Die Region um Bad Kleinkirchheim

Geografische Lage

Bad Kleinkirchheim liegt in durchschnittlich 1087 m Seehöhe in einer etwa fünf Kilometer langen, in west-östlicher Richtung verlaufenden Talfurche der Gurktaler Alpen zwischen Millstätter See und Oberem Gurktal. Das besiedelte Gebiet liegt zwischen 980 und 1380 Metern Seehöhe, höchster Punkt der Gemeinde ist der Gipfel des Klomnocks (2331 m). Nördlich der Ortschaften Kleinkirchheim und St. Oswald gehört ein Teil des Gemeindegebiets zum Nationalpark Nockberge.

An den Flanken nördlich und südlich des Tals steigen die Berge vergleichsweise steil auf eine Höhe von etwa 2000 Metern an, so dass sich die einzige Verkehrsanbindung Bad Kleinkirchheims zu seinen Nachbargemeinden auf die Kleinkirchheimer Straße (B 88) beschränkt, die die Gemeinde mit Radenthein im Westen und Reichenau im Osten verbindet. Außerdem grenzt Bad Kleinkirchheim an Krems im Nordwesten und Feld am See im Südwesten.

Das Gemeindegebiet ist mit einer Bevölkerungsdichte von 25 Einwohnern je km² vergleichsweise dünn besiedelt (Kärnten: 59, Österreich: 98 Einwohner je km²). 35 % der rund 7400 ha Gemeindefläche sind alpines Grünland, 28 % von Wald bedeckt, rund 9,6 % Wiesen und Ackerland sowie 1,3 % Weiden, nur 0,1 % nehmen die kleinen Bäche und Moorflächen ein. Das restliche Gebiet wird Wegen und sonstigen Kleinflächen zugeordnet.

Südlich des Bad Kleinkirchheimer Tals befinden sich die Kaiserburg (2055 m) und dahinter der Wöllanernock (2145 m), daran schließen sich der langgezogene Strohsack (1904 m) und die Kolmnock (1845 m) an. Auf der gegenüberliegenden Seite umschließen mehrere Gipfel das Seitental nördlich der Ortschaft Kleinkirchheim, von Westen nach Osten sind das Priedröf (1963 m), Wiesernock (1969 m), Scharte (1800 m), Spitzegg (1919 m), Brunnachhöhe (1976 m) und der Mallnock (2215 m), der den nördlichen Abschluss der Bergkette oberhalb von St. Oswald bildet. Die Bergkette schließt sich im Osten über den Klomnock (2331 m), Steinnock (2144 m), Falkert (2308 m), Moschelitzen (2305 m) und schließlich dem nach Süden vorstehenden Totelitzen (1990 m).

Am Südhang des Moschelitzen entspringt ein kleiner Bach, der Rottenstein durfließt, sich dann nach Westen wendet, den Zirkitzenbach und unterhalb der Kaiserburg den Ottingerbach aufnimmt sowie im weiteren Verlauf Kleinkirchheim durchquert und nach dem Zufluss von Kmölningbach und St. Ostwalder Bach in Richtung Radenthein das Tal verlässt, wo er sich mit dem Kaninger Bach vereinigt und als „Riegerbach“ den Millstätter See speist.


 
Kleinkirchheim

Gemeindegliederung

Bad Kleinkirchheim gliedert sich in die drei Katastralgemeinden Kleinkirchheim, Sankt Oswald und Zirkitzen, die folgende neun Ortschaften umfassen (in Klammern Wohnbevölkerung Stand 2001):

Aigen (57) Obertschern (127) Staudach (167)
Bach (302) Rottenstein (99) Unterschern (168)
Kleinkirchheim (357) Sankt Oswald (168) Zirkitzen (418)

Geschichte

Die Besiedlung des Kirchheimer Tals

Aus der vorrömischen Zeit finden sich in der Region um Kleinkirchheim keine Besiedlungsspuren, und auch für die Römer, die ab 15 v. Chr. Kärnten besetzten, lag das abgelegene, dicht bewaldete Tal wohl zu weit ab von deren Verkehrswegen. Mit dem Ende der Völkerwanderung brach das römische Reich zusammen und Slawen drangen, von Osten über das Drautal kommend, nach Kärnten ein und ließen sich dort nieder. Sie rodeten laufend die vom Hochwasser ungefährdeten Täler und siedelten sich nach und nach auch in den Seitentälern an. Weil die Slawen im 8. Jahrhundert wieder von den Awaren bedrängt wurden, wandten sie sich an die Bajuwaren um Hilfe, woraufhin im Jahre 740 ein bajuwrischer Vorstoß über den Lungau nach Karantanien, wie damals Kärnten hieß, erfolgte. Die Bajuwaren verdrängten die Awaren aus dem Land und blieben nun selbst die Herren von Kärnten und schickten in der Folge bairische und fränkische Siedler in das Land.

 
Urkunde von Alexander III. vom 6. April 1177, die „Chirchem“, das heutige Kleinkirchheim, erwähnt

Nachdem in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts die Macht slawischer Fürsten in Kärnten durch die fränkische Herrschaft endgültig gebrochen wurde, wurden wohl die ersten bairischen Siedler auch im Kirchheimer Tal ansässig. Wann genau die erste „Capella“ im Ort „Chirchem“ entstand, ist nicht belegt. Am 5. Juli 1166 wurde ein Pfarrer namens Pabo erwähnt, in der Erzbischof Konrad II. von Salzburg die Schenkung der Kapelle St. Ruprecht an das Kloster Millstatt bestätigt – dieses Schriftstück gilt bis heute als erste urkundliche Erwähnung von Kleinkirchheim. Eine weitere Urkunde des Papstes Alexander III. vom 6. April 1177 nennt einen Ort gleichen Namens. Diese in Rialto ausgestellte Urkunde ist noch erhalten und befindet sich im Besitz des Staatsarchivs Wien. Es wird aber angenommen, dass der erste Kirchenbau noch vor der Jahrtausendwende zu Ehren des Heiligen Ulrich, dem Bischof von Augsburg, errichtet wurde.

Den ersten baierischen Einwanderern folgten wohl bald slawische Siedler: Der Ortsname des heutigen Zirkitzen deutet darauf hin, dass sie sich östlich der ersten Siedlung niederließen, denn in ihrer Sprache bedeutet „Circica“ das selbe wie Kirchheim. Doppelnamen wie in diesem Fall, die in Kärnten mehrfach vorkommen, zeigen auf, dass sich Baiern und Slawen im Frühmittelalter in dieser Region offenbar friedlich nebeneinander ansiedelten.

Seit 976 war das Herzogtum Kärnten ein von Bayern unabhängiges Gebiet, allerdings behielten bayerische Grundherren weiterhin die Oberhand über ihre Besitzungen. So verfügten auch die Aribonen, die seit 977 eine erbliche Pfalzgrafenwürde gegenüber den Herögen von Kärnten besaßen, über einen großflächigen Besitz im Chiemgau, in Salzburg, Kärnten und Friaul. Die Aribonen gelten als erste nachweisbare Herren über das Kleinkirchheimer Tal. Der Pfalzgraf Poto Graf von Pottenstein aus diesem bajuwarischen Geschlecht soll im 11. Jahrhundert, nachdem er im Kampf verwundet worden war, als Erster die heilende Wirkung der Quelle in Bad Kleinkirchheim erfahren haben. Der Legende nach vermachte er zum Dank die Heilquelle dem von ihm um das Jahr 1070 gegründeten Stift Millstatt.

Erschließung des St. Oswalder Hochtals

Das noch dicht bewaldete und wohl auch unbewohnte St. Oswalder Hochtal gehörte zu dieser Zeit noch nicht den Aribonen. Erst im Jahr 1197 kam der Wald „apud Chirchem“ durch einen Tausch in den Besitz des Millstätter Klosters, was in einer päpstlichen Urkunde von 1207 bestätigt wurde. Die Benediktinermönche ließen in der Folgezeit das neu erworbene Tal roden und schufen Wiesen und Äcker, so dass auch hier Bauern sesshaft wurden. In der neuen Ansiedlung ließ der Mönchskonvent eine Kirche bauen, die dem heiligen Oswald geweiht und erstmals am 8. Juni 1228 urkundlich erwähnt wurde.

Die Rodungstätigkeit wurde auch noch nach Osten hin fortgesetzt, der geschlossene Millstätter Besitz reichte bis in die heutigen Gemeindegebiete von Reichenau und Gnesau hinein, erst nach 1500 sind keine neuen Huben mehr entstanden. Das älteste erhaltene Millstätter Urbar von 1470 enthält auch eine Aufstellung von 73 Besitzungen im Amt Kirchheim. Davon befanden sich in Kirchheim 26 Huben und 28 Schwaigen, in St. Oswald eine Hube und 21 Schwaigen. Aufgrund der Höhenlage hielt man in der St. Oswalder Siedlung vornehmlich Vieh, weshalb die Höfe zu dieser Zeit überwiegend als Schwaige eingestuft wurden, welche einen geringeren Zehnt zu leisten hatten. Der Urbar von 1470 weist auch eine „Taferne“ (Gastwirtschaft) aus, die beim heutigen Landhaus Unterwirt stand.

Türkeneinfälle und Ungarische Besatzung

Der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, Friedrich III., bewirkte bei Papst Paul II. 1469 die Gründung eines Ritterordens zu Ehren des heiligen Georg. Der Kaiser bestimmte Millstatt als Sitz des Ordens und erteilte ihm den Auftrag, Kärnten vor der Türkengefahr zu beschützen. Der Benediktinerstift wurde aufgelöst und seine Besitzungen einschließlich Kleinkirchheim dem neuen Orden übertragen. Zum Zeitpunkt der Gründung des Ordens der neuen Herren von Millstatt rückte eine Gefahr für deren Herrschaftsbereich immer näher: Die Türken, die 1453 Konstantinopel erobert hatten, waren anschließend über den Balkan gezogen und hatten im Jahr 1469 bereits die Krain erreicht.

Da man davon in Kärnten bereits einige Wochen zuvor erfahren hatte, begann man nun einerseits die Pässe im Süden des Landes abzuriegeln und andererseits die Burgen, Klöster und Kirchen abzusichern. Im Land wurde eine Leibessteuer erhoben, um Mittel für die Verteidigung zu gewinnen. In Millstatt bauten die St. Georgsritter neben dem alten, „öd fällig Gepäu“ des Klosters eine wehrhafte Ordensburg.

Ende September 1473 fielen die Türken erstmals, über den Seebergsattel kommend, in Kärnten ein und zogen raubend und brandschatzend durch die Täler; von diesem Einfall sowie von einem zweiten Raubzug drei Jahre später blieb das Kleinkirchheimer Tal noch verschont. Die Bevölkerung des Landes musste ohnmächtig mit ansehen, wie ihre Herrscher vor den Türken flohen und sich hinter den ausgebauten Gemäuern verzogen, während ganze Täler in Schutt und Asche gelegt wurden. Als Konsequenz daraus schlossen sich auch einige Kirchheimer Bauern dem 1478 von Peter Wunderlich in Spittal gegründeten Bauernbund an, der sich gegen die Türkensteuer richtete, aber auch zum Kampf gegen die Eindringlinge rüstete.

In Kleinkirchheim versuchten die Bauern auch, sich auf eigene Faust gegen einen Türkeneinfall zu organisieren, da sie nicht glaubten, sich auf die St. Georgsritter verlassen zu können. In Zirkitzen gab es in einer Felswand eine große Höhle, deren Vorderfront die Einwohner mit Felsen vermauerten. Gerade noch rechtzeitig wurde diese „Wihrwand“ – von der heute noch Reste zu sehen sind – fertig gestellt, denn am 25. Juni 1478 überfielen die Türken, diesmal von Friaul kommend, das Land. Der Bauernbund konnte nur 600 Mann stellen und wurde überwältigt, die Millstätter Ordensritter verschanzten sich, wie man befürchtet hatte, in ihrer Burg. Nachdem die Türken Radenthein in Brand gesteckt hatten, zogen sie sich über Unterschen ins Kirchheimer Tal. Als die ersten Häuser in Zirkitzen zu brennen begannen, versuchten sich die Bauern mit Pfeilen und Steinen zu wehren. Sie konnten zwar ihre Stellung gegen die Angreifer verteidigen, aber das Abfackeln weiterer Gehöfte nicht verhinden. Von weiteren Angriffen der Türken blieb das Tal verschont, doch schon 1480 fielen die Ungarn in Kärnten ein und kamen auch bis nach Kleinkirchheim. Erst 1490, nach dem Tod des Ungarnkönigs Matthias Corvinus, endete die Besatzungszeit.

Reformation und Gegenreformation

Nachdem die St. Georgsritter bereits in ihrer Aufgabe, ihr Land gegen die Türken zu verteidigen, versagt hatten, war deren Führung auch in den darauf folgenden Jahrzehnten von Unordnung und Willkür geprägt. Trotz eingesetzter kaiserlicher Verwalter nahm die Misswirtschaft in der Herrschaft Millstatt zu und mit ihr die Disziplin der Untertanen. Der Orden stand während des 16. Jahrhunderts vor der Auflösung. So stießen die Gedanken der Reformation bei der Bevölkerung, die zudem in Folge der Steuern, Überfälle und Besatzung verarmt war, auf fruchtbaren Boden. Begünstigend kam hinzu, dass auch der Kärntner Adel in seinem Bestreben nach mehr Unabhängigkeit vom Landesherzog, der den streng katholischen Habsburgern angehörte, die Glaubenserneuerung unterstützte. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts waren die meisten Bauern in Kleinkirchheim lutherischen Glaubens, nachdem ihnen seitens des Erzherzogs Religionsfreiheit zugesichert wurde.

Die religiösen Verhältnisse änderten sich allerdings 1595 von Grund auf, nachdem Ferdinand II. zur Herrschaft gelangte. Er übergab die Besitzungen des Millstätter Ordens 1598 den Jesuiten, denen er selbst angehörte. Diese erklärten Millstatt zur Residenz, die von einem Superior geleitet wurde. Da sie den kaiserlichen Auftrag hatten, die neu gegründete Universität Graz finanziell zu unterstützen, und die Finanzen durch die Misswirtschaft der Georgsritter am Boden lagen, legten sie den Bauern hohe Abgaben auf.

Gleichzeitig setzte die Gegenreformation der katholischen Kirche ein, die Bevölkerung – rund 1500 Untertanen zwischen Liesertal und Turrach wurden im Jahr 1600 vor eine Kommission nach Millstatt beordert – wurde vor die Wahl gestellt, entweder katholisch zu werden oder innerhalb von drei Monaten auszuwandern. Als ketzerisch bezeichnete Bücher wurden verbrannt, Predigerhäuser und Kirchen zerstört. Trotz dieser Härten erhielt sich der Glaube auch bei vielen derjenigen, die den katholischen Religionseid ablegten, um ihre Heimat nicht verlassen zu müssen. Protestantische Bücher wurden eingeschmuggelt und Geheimversammlungen abgehalten. Trotz aller Bemühungen der Obrigkeit, dies zu unterbinden, war der Geheimprotostantismus besonders in der Region zwischen Spittal und Gnesau, zu der auch Kleinkirchheim zählt, auch Mitte des 18. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Ein Hofrat, der im kaiserlicherlichen Auftrag das Land bereiste und studierte, wusste 1751 zu berichten: „Beinahe ganz Oberkärnten ist mit unkatholischem Volk untermischt.“ In der Folge gab es weitere Ausweisungen der „Sectierer“.

1773 wurde der Jesuitenorden per päpstlicher Bulle aufgehoben. Durch das Toleranzpatent Kaiser Josephs II. von 1781 erhielten die Protestanten und Juden in Österreich fast die volle Gleichberechtigung mit den Katholiken. Sie durften überall dort, wo 100 Familien oder 400 Personen ihres Glaubens beisammen wohnten, eine Kirchengemeinde bilden, Gotteshäuser und Schulen bauen und einen Friedhof errichten. Da Kleinkirchheim diese Voraussetzung nicht erfüllte – im Jahr 1820 wohnten in Kleinkirchheim 228 und in St. Oswald 55 Protestanten – schloss man sich zunächst der Gemeinde in Feld am See an, später wurde Wiedweg die für Kleinkirchheim zuständige Pfarre.

In diese Zeit fielen weitere Reformen: Die Leibeigenschaft wurde abgeschafft, mit dem Grundbuchpatent wurden die Grundstücke neu vermessen und besteuert, die Katastralgemeinden Kleinkirchheim, Zirkitzen und St. Oswald wurden gebildet und die Bauern erhielten freies Verfügungsrecht über ihren Besitz.

Die Franzosenkriege

Ab Ende des 18. Jahrhunderts waren auch in Kärnten die Folgen der Französischen Revolution zu spüren: Die Koalitionskriege Napoléons erreichten das Land erstmals im März 1797 sowie erneut 1799 und 1805, nachdem die Österreicher von den Franzosen geschlagen worden waren. Die Kriege hatten vor allem wirtschaftliche Folgen Inflation, Kriegssteuern und Abgaben an die Besatzer belasteten die Bauern. Im Frieden von Schönbrunn fiel der östliche Teil Kärntens 1809 an Napoléon, die Grenze verlief nur wenige Kilometer westlich bei Patergassen. Ein neues Königreich, die Illyirschen Provinzen mit der Hauptstadt Laibach wurde gebildet, zu dem auch Kleinkirchheim zählte.

Der Ort wurde der Hauptgemeinde Feldkirchen zugeordnet, erhielt aber eine eigene Mairie. Die französische Besatzung bedeutete für die Bewohner auch die endgültige Befreiung von der Grundherrenschaft, die auch nach den siegreichen Befreiungskriegen 1814 aufrecht erhalten wurde. Kleinkirchheim gehörte wieder dem Kaisertum Österreich an, das Laibacher Gubernium bestand aber zunächst weiter.

Märzrevolution und Gemeindegründung

Die 1830 ausgebrochene Revolution in Frankreich griff bald auch auf Österreich über: Der neue Zeitgeist, der zunächst von führenden Männern der Gesellschaft ausgegangen war, drang auch in bürgerliche und bäuerliche Kreise ein und forderte einen gründlichen Umbau der staatlichen Strukturen der Habsburgermonarchie. Die Wiener Märzrevolution von 1848 hatte liberale und demokratische Veränderungen zur Folge, auch die Bauern erhielten nun durch Aufhebung aller Leistungen und Abgaben gegenüber ihren Grundherren die vollständige persönliche und staatsbürgerliche Freihheit.

Mit dem 4. März 1849 wurde Kärnten wieder selbständiges Kronland mit eigenem Landtag und Landesregierung in Klagenfurt. Am 17. März wurde vom neuen Wiener Reichstag ein provisorisches Gemeindegesetz erlassen, das die Gründung vieler Gemeinden im heutigen Österreich zur Folge hatte. Im Zuge dessen wurde 1850 die Gemeinde Kleinkirchheim gegründet, die sich bis heute in ihrem Ausmaß kaum verändert hat. Zum ersten Bürgermeister wurde Franz Ebner gewählt, der dies Amt insgesamt 16 Jahre inne hatte.

Mit der Regentschaft von Franz Joseph I., der im Dezember 1848 den den Kaiserthron bestiegen hatte, änderte sich auch für Kleinkirchheim einiges: bereits Anfang 1849 wurde die Religionsfreiheit bestätigt, die vorher so bezeichneten „Altkatholiken“ konnten sich nun Anhänger der „Evangelischen Konfession“ nennen, im Juni wurde die Gendarmerie eingeführt, einen örtlichen Posten gab es aber erst ab 1894. Ein eigenes Postamt erhielt Kleinkirchheim 1885, bis dahin war das 20 Kilometer entfernte Millstatt das nächstgelegene Amt. Im selben Jahr entstand im Ort eine Freiwillige Feuerwehr. Am 15. August 1897 wurde der Spar- und Darlehnskassen-Verein gegründet, aus dem 1944 die Raiffeisenkasse hervorging.

Entwicklung zum Kur- und Urlaubsort

 
Kapelle St. Kathrein

Die warme Quelle Kleinkirchheims wurde wohl schon zur Entstehungszeit des Orts entdeckt und genutzt. Entlang des Abflusses stellte man Holztröge auf, um das Wasser aufzufangen. Zum Schutz der Quelle ließ das Kloster Millstatt 1492 darüber eine Kapelle erbauen und benannte sie nach der Heiligen Katharina (altgriechisch für „Die Reinigende“). Im 17. Jahrhundert wurde neben der Kapelle, die bis heute erhalten geblieben ist und sich oberhalb der gleichnamigen heutigen Therme „Sankt Kathrein“ befindet, eine zweite Quelle gefasst und über hölzerne Rohrleitungen in ein „Badehäusl“ unterhalb der Kathreinkirche geleitet, wo das Wasser erhitzt und in Badewannen gefüllt wurde. Die älteste schriftliche Erwähnung eines solchen Badebetriebs stammt aus dem Jahr 1670. Rund hundert Jahre jünger ist eine Badeordnung von 1762, die den Gebrauch der Bäder für einen dreiwöchigen Kuraufenthalt beschreibt. In einer Anzeige der Klagenfurter Zeitung wird 1831 das Bad Kathrein bei Kleinkirchheim beworben und Übnernachtungen in unterschiedlichen Preisklassen angeboten. Das Gasthaus „Zum Badwirth“, wie es 1884 hieß, war wohl noch um die Jahrhundertwende der einzige größere Beherbergungsbetrieb.

1909 übernahm Hans Ronacher das Badehaus und errichtete anstelle dessen einen Neubau mit angegliedertem Hotelbetrieb, der 50 Gäste beherbergen konnte. In diesen Jahren wurde eine Bahnstrecke („Gegendtalbahn“), die auch durch das Kleinkirchheimer Tal führen sollte und einen Anschluss nach Millstatt bedeutet hätte, diskutiert. Erste Planungen wurden aber durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen und aufgrund der sich daran anschließenden Wirtschaftskrise nicht mehr aufgenommen. Die Therme wurde 1922 feierlich neu eröffnet und in Kleinkirchheim wurde weiter in den Tourismus investiert. Ein Fremdenverkehrsverein wurde gegründet, der mit einem Ganzjahresprospekt den Kurort bewarb. Am 22. Juli 1934 wurde das Thermal-Freibad in Betrieb genommen und 1936 konnte die 1100 Einwohner kleine Gemeinde bereits 400 Fremdenbetten anbieten. Durch die politischen Umstände und den Zweiten Weltkrieg kam der Tourismus dann aber fast vollständig zum Erliegen.

Nach dem Krieg war zunächst nicht an die Wiederaufnahme zu denken, zumal 1946 ein Unwetter große Schäden im Tal anrichtete. Durch Hochwasser und Vermurungen waren die Straßen stark beschädigt und Kleinkirchheim konnte monatelang nur mit Pferdefuhrwerken erreicht werden. Die Straße nach Radenthein wurde komplett neu gebaut und konnte ab 1949 auch von Autos wieder befahren werden. Dem folgte eine Erneuerung des Abschnitts nach Patergassen. In den 50er Jahren nahm im Zug des Wirtschaftsaufschwungs auch der Fremdenverkehr wieder zu. 1954 wurde im bis dahin nur in einzelnen Häusern durch kleineste Wasserkraftwerke mit elektrischem Strom versorgte Ort im Rahmen des Elektrifizierungsprogramms der KELAG mit eine Versogungsanlage errichtet und Hausanschlüsse hergestellt. Im selben Jahr begannen die Arbeiten zu einer Gemeindewasserleitung, deren vollständige Erschließung erst Anfang der 80er Jahre abgeschlossen war.

1956/57 begann man in Kleinkirchheim mit der Inbetriebnahme eines Skiliftes, der seinerzeit mit 620 Metern gleichzeitig der längste Kärntens war, auch Skitouristen für den Ort zu gewinnen. Mittlerweile hat sich in Bad Kleinkirchheim ein Netz von Pisten mit einer Länge von über 100 Kilometern und 26 Liftanlagen entwickelt, fast alle verfügbaren Pisten können heute bei Schneemangel künstlich beschneit werden. In den 60er Jahren wurde neben dem völligen Neubau der Anlagen auch ein Thermal-Hallenbad errichtet. 1977 schließlich wurde Kleinkirchheim durch die Landesregierung die offizielle Bezeichnung „Thermalbad” zuerkannt, die Gemeinde heißt seither Bad Kleinkirchheim. Mit dem „Römerbad” wurde 1979 ein zweites Thermalbad in Betrieb genommen.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1869 915
1880 968
1890 970
1900 968
1910 1.062
1923 944
1934 1.055
Jahr Einwohner
1939 1.043
1951 1.268
1961 1.352
1971 1.731
1981 1.783
1991 1.889
2001 1.863
Quelle: Statistik Austria; Volkszählungsergebnisse

Während in den vielen kleinen Dörfern der Nockregion in den letzten hundert Jahren eine Tendenz zur Abwanderung in umliegende Marktgemeinden und Städte vorherrschte, verzeichnete Bad Kleinkirchheim im 20. Jahrhundert ein stetiges Bevölkerungswachstum, so dass sich die Anzahl der Einwohner in diesem Zeitraum fast verdoppelte. Eine Ausnahme war die Zeit zwischen 1910 und 1923, als der Erste Weltkrieg von der Gemeinde 59 Gefallene forderte. Darüber hinaus bewog nach dem Krieg der Magnesitabbau an der Millstätter Alpe und das Magnesitwerk im benachbarten Radenthein einige Arbeiter mit ihren Familien zur Abwanderung, weil es seinerzeit noch keinen Busverkehr gab, der das Auspendeln ermöglicht hätte. Als später ein regelmäßiger Linienverkehr einsetzte, blieben die Arbeiter in ihrem Wohnort und die Bevölkerung nahm wieder beständig zu.

Die starke Zunahme des Tourismus ab Mitte der 1950er Jahre schlägt sich auch im besonders hohen Bevölkerungswachstum Bad Kleinkirchheims zwischen den Volkszählungen 1951 und 1971 nieder. War die Gemeinde bis zur Mitte des des 20. Jahrhhunderts noch vorwiegend bäuerlich geprägt, fand in den darauf folgenden Jahrzehnten durch die benachbarte Industrie sowie den stetig zunehmenden Tourismus ein radikaler struktureller Wandel statt: Arbeiteten im Jahr 1951 noch 519 Menschen in Land- und Forstwirtschaft, so waren es 1991 nur noch 44. In dem nach dem Zweiten Weltkrieg nur aus wenigen Gasthöfen bestehenden Hotel- und Gastgewerbe stieg die Anzahl der einheimischen Beschäftigten im selben Zeitraum auf 300 an. Heute entspricht die Zahl der Arbeitnehmer, die in Bad Kleinkirchheim insgesamt in der Tourismusbranche tätig sind, annähernd der Zahl der Einwohner.

Religionen

Laut Volkszählung 2001 bekennen sich 62,3 % der Bevölkerung zur römisch-katholischen, 30,8 % zur evangelischen und 2,0 % zur orthodoxen Kirche, 0,8 % sind islamischen Glaubens. 3,5 % konfessionslos. Damit lebt in Bad Kleinkirchheim ein vergleichsweise hoher Anteil von Menschen evanglischen Glaubens; zum Vergleich: in Kärnten gehören 10,3 % und österreichweit 4,7 % der Einwohner der evangelischen Kirche an.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Sakralgebäude

Die Pfarrkirche St. Ulrich war das erste Sakralgebäude Bad Kleinkirchheims. Vermutlich um die Jahrtausendwende erbaut, wurde sie 1166 erstmals urkundlich erwähnt. Das ursprünglich romanische Gebäude, das später im gotischen Stil erneuert wurde, brannte im Jahr 1710 nach einem Blitzschlag ab; an ihrer Stelle wurde von den Jesuiten durch der heutige im barocken Stil errichtete Langbau errrichtet. Die Filialkirche St. Katharina im Bade, meist kurz als St. Kathrein bezeichnet, ist eine spätgotische Wallfahrtskirche, erbaut um 1492 über der Heilquelle, deren Quellfassung sich in der Unterkirche befindet. Das dritte katholische Kirchengebäude ist St. Oswald, die in ihrer heutigen Gestalt um 1510 im spätgotischen Stil erbaut. In ihr sind noch fünf Fresken aus dem Jahr 1514 erhalten. Die evangelische Gemeinde des Orts gehört der Pfarre Wiedweg (Gemeinde Reichenau) an. Im Jahr 1938 bauten die Kleinkirchheimer eine eigene Evangelische Kirche, ein schlichtes Holzgebäude nach einer Skizze von Switbert Lobisser.

Bauernhöfe und Mühlen

In der Gemeinde gibt es noch zahlreiche alte Bauernhöfe, sehenswert ist beispielsweise der Egarter Hof in St. Oswald mit einem traditionellen Getreidekasten. Diese Vorratslager, in der Kärntner Mundart „Troadkåstn“ genannt, standen immer etwas abseits von Haus und Hof, um im Falle eines Brandes nicht auch noch die Lebensmittelvorräte zu verlieren. Die noch erhaltenen Speicher stammen meist aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Der letzte Ringbauernhof St. Oswalds, das um das Jahr 1620 erbaute Bodnerhaus, wurde abgetragen und im Freilichtmuseum Maria Saal wieder aufgebaut.

Früher gehörte zu jedem Bauernhof auch eine kleine Mühle am benachbarten Bach. Einige dieser mittlerweile meist verfallenen oder abgerissenen Mühlen wurden wieder aufgebaut und sind z. B. entlang des St. Oswalder Bachs (Trattnig Mühle, Gatterer Mühle) zu besichtigen.

Sport

Skisport

Der mit 2.000 Mitgliedern mit Abstand größte Verein ist der 1947 gegründete Schiclub Kleinkirchheim. Er bildet Rennskifahrer aus und veranstaltet seit den 60er Jahren nationale und internationale Bewerbe. Seit 1978 werden auch Rennen des FIS Ski-Weltcups in Bad Kleinkirchheim ausgetragen. Die ersten Siegerin in den Abfahrtsläufen am 11. und 12. März 1978 war Annemarie Moser-Pröll. Zuletzt gastierte der Weltcup in der Saison 2005/06 von 11. bis 15. Jänner 2006 mit zwei Damenbewerben im Ort, die Läufe im Super-G und in der Abfahrt gewann Janica Kostelić.

Die 3.200 Meter lange Piste (Höhendifferenz von 842 Meter) hat Gefälle von bis zu 80% trägt heute den Namen „FIS K 70 Franz Klammer-Abfahrt”. Die Bezeichnung deutet auch auf das ursprüngliche Erstellungsjahr 1970 hin, und Franz Klammer war schon zu seiner aktiven Zeit Mitglied des örtlichen Skiclubs. 1971 gewann die österreichische Skilegende seinen ersten Europacup-Abfahrtslauf auf der Kirchheimer Abfahrt, für ihn der Beginn einer erfolgreichen Sportlerkarriere.

Weitere Sportvereine

Neben dem Skiclub gibt es drei weitere, kleinere Vereine: Der FC Raiffeisen Bad Kleinkirchheim, der in der Saison 2005/06 in der 1. Klasse B des Kärntner Fußballverbands spielt, sowie die Eisschützrunde und eine Schachgemeinschaft. Der GolfClub Bad Kleinkirchheim Reichenau gehört nur dem Namen nach zur Gemeinde. Die 60 ha große Anlage östlich des Orts liegt auf dem Gemeindegebiet von Reichenau. Für Tennisspieler stellen mehrere Hotels Plätze für ihre Gäste zur Verfügung, darüber hinaus gibt es eine Tennishalle im Ort.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • „Wenn die Musi spielt...“ ist ein seit 1996 jährlich im Sommer stattfindendes Volksmusik-Open Air. Seit 2003 wird auch im Winter ein Open Air an der Talstation der Kaiserburgbahn veranstaltet.
  • Von 1910 bis 1973 war die „Internationale Österreichische Alpenfahrt“ ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft. An diese Tradition anknüpfend findet seit 2002 jährlich die „Alpenfahrt Classic-Rallye“ mit Start- und Zielort Bad Kleinkirchheim statt. Hierzu zugelassen sind Fahrzeuge, deren Baujahr zwischen 1910 und 1973 liegt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Als einzige Verbindungsstraße führt die Kleinkirchheimer Straße (B88) von Radenthein über Bad Kleinkirchheim nach Patergassen. Direkte Verkehrswege zu den Nachbargemeinden im Norden und Süden gibt es nicht. Nach Norden führt eine etwa 10 km lange Straße durch das Seitental und die Ortschaften Staudach und St. Oswald, die kurz hinter der Brunnachbahn endet.

Land- und Forstwirtschaft

Aufgrund des Klimas und des kalk- und phosphorarmen Bodens wird nur ein geringer Anteil des Gemeindegebiets landwirtschaftlich genutzt, wobei der Anteil der Kulturflächen, insbesondere von Äckern und Wiesen aufgrund des Rückgangs der Landwirtschaft zugunsten von Bauland seit Jahrzehnten stark rückläufig ist. Die Bauern praktizieren vornehmlich eine sogenannte Egartwirtschaft und nutzen ihre Felder für jeweils drei Jahre abwechselnd als Grünland und als Acker. In der Regel werden Hafer, dann Gerste oder Kartoffeln und im dritten Jahr Winterroggen angebaut. Da die Ernteerträge gering sind, haben die meisten Bauern auf Viehzucht umgestellt. Vor allem wird das Pinzgauer Rind gezüchtet, auch Schweine und Geflügel werden gehalten. Die Almwirtschaft folgt dem Trend der Landbewirtschaftung und ist stetig rückläufig.

Hingegen wird der Waldbestand, der sich zur Gänze in privater Hand befindet, ausgebaut. In Bad Kleinkirchheim wächst ein Mischwald aus Fichten und Lärchen, wobei mit zunehmender Vegetationshöhe letztere überwiegen. Die Waldgrenze liegt an der Kaiserburg in etwa 1.900 m Seehöhe. Die Bauern schlägern überwiegend selbst, zum Eigenbedarf oder Verkauf, in Form des Plenterschlags, also durch Entnahme einzelner reifer oder überreifer Bäume, wie er bei sogenannten Plenterwäldern üblich ist.

Ansässige Unternehmen

Aufgrund der langen Tradition als Heilbad und Luftkurort sowie der vergleichsweise frühen Öffnung für den alpinen Wintersport ist die Gemeinde heute in hohem Maße auf den Tourismus ausgerichtet. Laut Arbeitsstättenzählung vom 15. Mai 2001 waren in Bad Kleinkirchheim von insgesamt 1.156 Beschäftigten 694 (60 %) in Beherbergungs- und Gaststättenbetrieben tätig, weitere 106 im Handelsgewerbe. Größter Arbeitgeber ist die Bergbahngesellschaft, die neben den Kabinenbahnen und Liften auch die beiden Thermen sowie einige Freizeitanlagen betreibt. Bad Kleinkirchheim hat jährlich etwa 900.000 Nächtigungen und rangierte diesbezüglich im Jahr 2000 im österreichweiten Vergleich im Winter auf Platz 19 und im Sommer auf Platz 18.

Neben den Thermen St. Kathrein und Römerbad dominieren zahlreiche Hotels und Pensionen sowie insgesamt 26 Liftanlagen das Ortsbild von Bad Kleinkirchheim. Es gibt zwei Skigebiete: Das direkt zu Kleinkirchheim gehörige Gebiet Kaiserburg/Maibrunn mit zwei Talstationen im Ort sowie St. Oswald/Nockalm. Seit 1977 wurden folgende Kabinenbahnen gebaut:

  • Kaiserburgbahn I und II (Kleinkirchheim, gebaut 1986/87, 1.070 - 1.363 - 2.043 m Seehöhe)
  • Nationalparkbahn Brunnach (St. Oswald, gebaut 2001, 1.333 - 1.912 m Seehöhe)
  • Nockalmbahn (Staudach, gebaut 1977, 1.278 m - 1.870 m Seehöhe)

Bildung

In Kleinkirchheim gibt es eine sechsklassige Volksschule, deren Anfänge bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen. Das heutige Schulgebäude wurde von 1966 bis 1968 errichtet, davor wurden die Schüler im über 500 Jahre alten früheren Amtsgebäude unterrichtet, in dem sich heute ein Hotel (Kirchenwirt) befindet. Für St. Oswald gab es ab 1888 ein Schulgebäude für eine einklassige Schule, die 1972 aufgelassen wurde. Weiterführende Schulen gibt es in Bad Kleinkirchheim nicht.

Politik

Bürgermeister der Gemeinde ist seit 1997 Matthias Krenn (FPÖ), Vizebürgermeister sind Peter Gruber (FPÖ) und Eberhard Pontasch (SPÖ).

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Die Gemeinderatswahl vom 9. März 2003 hatte bei einer Wahlbeteiligung von 82,2% folgendes Ergebnis:

Partei Stimmen Stimmenanteil Mandate
Freiheitliche Partei 594 45,8 % 7
Sozialdemokratische Partei 296 25,4 % 4
Volkspartei 264 22,6 % 3
NRS (Namensliste) 73 6,3 % 1

Literatur

  • Matthias Maierbrugger, Sepp Ortner: Bad Kleinkirchheim. Heyn, Klagenfurt 1998, ISBN 3-85366-891-7
Commons: Bad Kleinkirchheim – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien