Fußball-Weltmeisterschaft 2006

18. Ausspielung des bedeutendsten Turniers für Fußball-Nationalmannschaften
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Das Motto: Die Welt zu Gast bei Freunden auf einem Hinweisschild an der Autobahn A63
Offizieller Spielball der WM: +Teamgeist™

Die 18. FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ der Männer wird vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 in Deutschland ausgetragen. Zusammen mit dem Gastgeber werden 32 Mannschaften zunächst in Gruppen und danach in Ausscheidungsspielen gegeneinander antreten. Insgesamt finden 64 Spiele statt.

Bei der Bewerbung setzte sich Deutschland am 6. Juli 2000 gegen Brasilien, Marokko, England und zuletzt im Finale mit zwölf zu elf Stimmen gegen Südafrika durch.

Das Motto der Bewerbung und der Endrunde lautet „Die Welt zu Gast bei Freunden“ (A time to make friends) und soll die Verbundenheit der Deutschen mit dem Sport und ihre Gastfreundschaft ausdrücken.

Am 1. Februar 2005 begann der Kartenvorverkauf für die WM. Das offizielle Maskottchen für die WM, ein Löwe, wurde am 13. November 2004 vorgestellt und heißt Goleo VI. Weitere WM-2006-Symbole, die das Organisationskomitee um Franz Beckenbauer vorstellte, sind das offizielle Logo, bestehend aus bunten Gesichtern, und das offizielle WM-Plakat (tiefblau, mit winzigen Sternchen, die sich zu einem Fußball verbinden).

Siehe auch: Maskottchen, Logo und Plakat.

Als Generalprobe für diese Weltmeisterschaft galt der Konföderationen-Pokal 2005, der ebenfalls in Deutschland stattfand.

Die Spiele der WM 2006 werden auf Rasenplätzen (Naturrasen) stattfinden. Für alle sonstigen Wettkampf- und Qualifikationsspiele auf FIFA-Ebene wurden Kunstrasenbeläge zugelassen, sofern sie den Qualitätskriterien der FIFA entsprechen. Gespielt wird mit dem offiziellen WM-Ball des Sportartikelherstellers Adidas mit dem Namen +Teamgeist™.

Austragungsorte

Hauptartikel: Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft 2006.

Vergabeverfahren

 
Austragungsorte der WM 2006

Insgesamt zwölf Städte sind Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft. Bei dem Vergabeverfahren sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt werden, die zudem recht flächendeckend über Deutschland verteilt sein sollten. Zum Teil befanden sich die Stadien bei der Vergabe am 15. April 2002 (genau 1516 Tage vor dem Beginn der Endrunde) noch in der Planungs- beziehungsweise in der Bauphase. Schon vor der Vergabe war klar, dass Berlin (als Hauptstadt), München (Allianz Arena, Heimat des Organisationskomitee-Präsidenten Franz Beckenbauer und Stadt mit, zum Zeitpunkt der Vergabe, zwei Vereinen in der 1. Bundesliga), Frankfurt am Main (als Sitz des Deutschen Fußball-Bundes), Stuttgart (als Sitz des Sponsors DaimlerChrysler und Heimat des DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder), Leipzig (als Geburtsstadt des Deutschen Fußballbundes und Stadt des ersten deutschen Meisters und einziger Vertreter der ehemaligen DDR), Dortmund (mit dem größten Stadion - nach denen in Berlin und in München), Gelsenkirchen (wegen des hoch gelobten Arena-Neubaus) und Hamburg (als Metropole des Nordens) auf jeden Fall WM-Spiele austragen werden.

Die zwölf Austragungsorte wurden erweitert und modernisiert oder neu gebaut, so dass die im Jahr 2006 modernsten Spielstätten der Welt bei der Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen.

Im Januar 2006 bemängelte Stiftung Warentest vier WM-Stadien als mangelhaft etwa bei dem Brandschutz oder den Fluchtwegen. Das Ergebnis ist umstritten. Zu den bemängelten Stadien gehören das Olympiastadion Berlin, das Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern, die Veltins-Arena in Gelsenkirchen sowie das Zentralstadion in Leipzig.

Die zwölf WM-Städte

Berlin: Im größten deutschen Stadion während der WM, dem 66.021 Sitzplätze fassenden Olympiastadion, wird unter anderem am 9. Juli 2006 das Finale ausgetragen werden. Der Umbau und die komplette Überdachung kosteten den Bund und das Land Berlin 242 Millionen Euro als Festpreis. Bei Heimspielen von Hertha BSC Berlin können bis zu 76.176 Zuschauer das Spiel verfolgen.

Dortmund: Zwar können im FIFA WM-Stadion Dortmund 81.500 Zuschauer Bundesligaspiele verfolgen, da bei der WM jedoch nur Sitzplätze zugelassen sind, sinkt die Kapazität während des Turniers auf 60.285 Plätze. In der Heimat von Borussia Dortmund, die für 31 bis 36 Millionen Euro von der Westfalen-Stadion Dortmund GmbH erweitert wurde, werden vier Gruppenspiele, ein Achtelfinalspiel und eines der Halbfinals ausgerichtet werden. Seit dem 1. Dezember 2005 heißt das Westfalenstadion Signal Iduna Park. Da während der WM 2006 auf Grund der exklusiven FIFA-Sponsoren keine Sponsorennamen erlaubt sind, wird das Stadion dann den Namen FIFA WM-Stadion Dortmund tragen. Bei der WM ist das FIFA WM-Stadion Dortmund das zweitgrößte Stadion.

Frankfurt am Main: Im FIFA WM-Stadion Frankfurt am Main, der Heimat des Fußballclubs Eintracht Frankfurt, sind 43.324 Sitzplätze während der FIFA-Veranstaltungen vorhanden. Die neue Fußballarena mit einem verschließbaren Dach wurde von Juni 2002 bis Mai 2005 an der Stelle des alten Waldstadions neu errichtet. Die Kosten beliefen sich auf knapp 126 Millionen Euro, dazu kamen rund 174 Millionen Euro für den Ausbau der Stadionperipherie und der Anfahrtswege. Seit dem 1. Juli 2005 heißt das neue Waldstadion nun Commerzbank-Arena - jedoch nicht während der WM-Spiele. In Frankfurt sollen die Spiele auf einer übergroßen Leinwand auf einem Schiff auf dem Main live übertragen werden, damit sie von beiden Uferseiten verfolgt werden können.

Gelsenkirchen: Das FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen des Fußballvereins FC Schalke 04 wurde insbesondere für die WM neu erbaut. Das im August 2001 eröffnete Stadion gilt 2004 als eines der modernsten Stadien der Welt, insbesondere wegen der technischen Ausstattung (herausfahrbarer Rasen und Vollüberdachung bei Bedarf). Das 53.804 Sitzplätze umfassende Stadion kostete 192 Millionen Euro. Am 1. Juli 2005 stieg der Bierbrauer Veltins als Namenssponsor für die Arena AufSchalke ein. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren mit weiteren fünf Jahren Option. Während der WM wird die Veltins-Arena jedoch dann FIFA WM-Stadion Gelsenkirchen heißen.

Hamburg: Im FIFA WM-Stadion Hamburg, der Heimstätte des Hamburger SV, können 51.055 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen. Der Neubau, der bei laufendem Betrieb aus dem 1953 errichteten Volksparkstadion entstand, kostete 97 Millionen Euro und ist eine Gemeinschaftsfinanzierung der Stadt und der Stadionbesitzgesellschaft. Für 15 Millionen Euro wurden die Namensrechte des Stadions an den Netzanbieter AOL verkauft, deshalb heißt das Stadion außer bei der WM-Endrunde AOL Arena. Eine Großleinwand zur Übertragung sämtlicher Spiele wird auf dem Heiligengeistfeld neben dem Millerntor-Stadion aufgebaut.

Hannover: Im FIFA WM-Stadion Hannover, der Heimat des Fußballclubs Hannover 96, finden 39.297 Zuschauer während der WM Platz. Das ehemalige Niedersachsenstadion wurde, bei laufendem Spielbetrieb, für 63 Millionen Euro von Stadt und Land umgebaut und beim ersten Bundesliga-Spieltag nach der Winterpause am 23. Januar 2005 eingeweiht. Ausgenommen während der Endrunde heißt das neue Stadion AWD-Arena. Für zwei Millionen Euro pro Saison erwarb der in Hannover ansässige Finanzdienstleister Allgemeiner Wirtschaftsdienst Mitte 2002 die Namensrechte.

Kaiserslautern: Im Fritz-Walter-Stadion empfängt während der laufenden Saison der 1. FC Kaiserslautern seine Gäste. Die Erweiterung seit 2002 auf 48.500 Sitzplätze (Osterweiterung) kostete 48,3 Millionen Euro und wurde im November 2005 abgeschlossen. Das Land Rheinland-Pfalz trägt davon 21,7 Millionen Euro, der 1. FC Kaiserslautern 18,9 Millionen Euro und die Stadt Kaiserslautern 7,7 Millionen Euro. Die Finanzierung war bis Mai 2001 unsicher.

Köln: Im FIFA WM-Stadion Köln, der Heimat des 1. FC Köln, werden ebenfalls WM-Spiele stattfinden. Der Umbau des Müngersdorfer Stadions für 117,5 Millionen Euro in eine reine Fußball-Arena ist mittlerweile abgeschlossen. Die Stadt Köln zahlt 25,7 Mio. Euro, der Rest wird über die Kölner Sportstätten GmbH (Eigentümerin und Betreiberin) finanziert. Das neue Stadion ist, ausgenommen während der WM-Spiele, nach dem regionalen Stromversorger RheinEnergieStadion benannt. Das Stadion umfasst 40.590 Sitzplätze.

Leipzig: Das Zentralstadion ist die Spielstätte des Viertligavereins FC Sachsen Leipzig. Das alte Stadion, einst mit 100.000 Plätzen das größte Stadion in Deutschland, wurde für 90,6 Millionen Euro umgebaut, von denen der Bund 51 Millionen Euro beisteuerte. Bei der WM 2006 wird es mit 38.898 Sitzplätzen das kleinste aller zwölf WM-Stadien sein. Offiziell wurde das Zentralstadion am 17. Juli 2004 im Rahmen eines internationalen Fußballturniers eröffnet.

München: Im FIFA WM-Stadion München wird unter anderem das Eröffnungsspiel stattfinden. Die Kosten von ca. 340 Millionen Euro des Neubaus, der 66.016 Sitzplätze umfasst, tragen zur Hälfte die Heimvereine FC Bayern München und TSV 1860 München. Bei der WM dürfen aufgrund von Sicherheitsreserven nur 59.416 Zuschauer ins Stadion. Darüber hinaus zahlt die öffentliche Hand rund 210 Mio. € für Arealerschließung und Infrastruktur. Vor und nach der WM heißt das Stadion, das am 30. Mai 2005 eröffnet wurde, Allianz Arena. Namensgeber des Stadions ist die Allianz AG, welche sich die Namensrechte an dem Stadion für 30 Jahre gegen Zahlung von Sponsorengeldern gesichert hat.

Nürnberg: Im FIFA-WM-Stadion Nürnberg, der Heimstätte des 1. FC Nürnberg, das für 56,2 Millionen Euro umgebaut wurde, können 41.926 Zuschauer die WM-Spiele verfolgen. Die als Frankenstadion bekannte Sportstätte wurde am 15. März 2006 umbenannt und heißt seither, ausgenommen die Zeit während der Weltmeisterschaft, easyCredit-Stadion.

Stuttgart: Im Gottlieb-Daimler-Stadion, welches für rund 52 Millionen Euro vor allem durch das Land Baden-Württemberg modernisiert wurde, trägt der Fußballverein VfB Stuttgart seine Heimspiele aus. Bei der WM soll die Zuschauerkapazität 54.267 betragen. Einen Sonderfall bildet das Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion, dessen Name von der FIFA anerkannt wurde. Zwar steckt hinter diesem Namen der Automobilhersteller DaimlerChrysler, benannt ist das Stadion aber nach der Person Daimler und nicht nach dem Konzern.

Zusammenfassung

Insgesamt beträgt die Zuschauerkapazität der zwölf WM-Stadien ca. 602.800 Sitzplätze. Das entspricht einem Schnitt von 50.234 Zuschauern pro Stadion.

Alle Stadien werden nach der Fußball-Bundesliga-Saison 2005/06 mit neuen Rasenflächen ausgestattet, damit in allen Stadien die gleiche Qualität und das gleiche Bild gewährleistet werden kann. Die Kosten dafür trägt der Veranstalter der Fußballweltmeisterschaft.

Standort des Internationalen Medienzentrums der WM ist München. Die Schiedsrichter logieren in Gravenbruch bei Frankfurt am Main. Der Fußballweltverband FIFA und der Deutsche Fußballverband (DFB) werden ihr Hauptquartier während der WM in Berlin aufschlagen.

Nur 15 Autominuten vom Olympiastadion entfernt liegt das Schlosshotel Grunewald, das Quartier der deutschen Nationalmannschaft im Nobelviertel Grunewald. Von dort aus sind auch die Trainingsanlagen schnell zu erreichen. Öffentliche Trainingseinheiten (nicht nur der Deutschen Nationalmannschaft) werden voraussichtlich im Mommsenstadion durchgeführt, das derzeit gerade baulich für diesen Zweck hergerichtet wird. Für den regulären Trainingsbetrieb wird das neue 4500 Zuschauer fassende Amateurstadion der Regionalligamanschaft des Fußball-Bundesliga-Vereins Hertha BSC auf dem Gelände des Deutschen Sportforums genutzt werden. Das jahrelang als Hauptquartier der britischen Militäradministration genutzte Gelände des Sportforums ist komplett umzäunt und lässt sich leicht absperren. Das weitläufige Areal bietet auch die Möglichkeit, in einem Zelt ein Pressezentrum einzurichten.

Die deutsche Nationalmannschaft eröffnet am 9. Juni 2006 im neuen Münchner Stadion das WM-Turnier. Die Gruppenspiele in den zwölf FIFA-WM-Spielorten werden zwischen 9. und 23. Juni durchgeführt, die zweite Turnierphase beginnt mit den Achtelfinalspielen am 24. Juni, das Endspiel findet am 9. Juli 2006 im Berliner Olympiastadion statt. An jedem Spielort werden mindestens fünf Spiele ausgetragen, davon jeweils vier Spiele der Gruppenphase. Die Achtelfinalspiele finden in Dortmund, Hannover, Kaiserslautern, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart statt.

Spielorte im Viertelfinale sind Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Hamburg. Im Halbfinale sind Dortmund und München Gastgeber, das Spiel um Platz drei wird in Stuttgart ausgetragen.

Qualifikation zur Endrunde

Hauptartikel: Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Jahre 2006 dauerte vom 6. September 2003 bis zum 16. November 2005. 197 von 204 Verbänden waren in die WM-Qualifikation gestartet, nur 31 Mannschaften blieben schließlich übrig. Deutschland ist als Gastgeber gesetzt und komplettiert das Feld der Endrundenteilnehmer.

In sechs Zonen werden die 31 Teilnehmer (zuzüglich des direkt qualifizierten Gastgebers) folgendermaßen ermittelt:

Europa hat bei der Weltmeisterschaft dreizehn Startplätze, hinzu kommt der Gastgeber Deutschland. Die Sieger der acht Qualifikationsgruppen und die beiden besten Gruppenzweiten fahren zur WM nach Deutschland. Nach Abschluss der Gruppenspiele haben sich erstmals die Ukraine sowie die Niederlande, Portugal, Italien, England, Polen, Kroatien, Schweden, Frankreich, Serbien-Montenegro und Deutschland als Gastgeber qualifiziert. Die sechs übrig gebliebenen Gruppenzweiten trugen am 12./16. November 2005 in Hin- und Rückspielen („Play-off-Spielen“) die Entscheidung um die drei restlichen europäischen Vertreter aus. Die WM-Teilnahme erkämpften sich die Schweiz, Spanien und Tschechien.

Südamerika hat vier direkte Startplätze. Zehn Mannschaften spielen jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückrunde, die besten vier sind direkt für die WM qualifiziert. Der Fünfte hatte die Chance, in zwei Ausscheidungsspielen gegen den Sieger aus Ozeanien ebenfalls noch den Sprung in die Endrunde zu schaffen. Qualifiziert sind, wie vier Jahre zuvor, Brasilien, Argentinien, Ecuador und Paraguay. Uruguay konnte sich in der Relegation nicht gegen Australien durchsetzen und verpasste dadurch die Reise zur WM.

Der Fußballverband Nord- und Mittelamerikas und der Karibik, der CONCACAF, hat drei direkte Startplätze. Die Qualifikation ist dort in drei Phasen unterteilt. Aus der ersten Runde hatten sich zwölf Teilnehmer für die zweite Runde qualifiziert. Danach wurde in drei Vierergruppen weitergespielt. Der jeweils Letzte schied aus, die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe rückten in die dritte Runde auf. Diese sechs Mannschaften (USA, Panama, Costa Rica, Guatemala, Mexiko, Trinidad und Tobago) spielten vom 9. Februar bis 12. Oktober 2005 in einer Gruppe jeweils gegeneinander mit Hin- und Rückspiel. Die drei Besten (USA, Mexiko und Costa Rica) dürfen sich auf die WM-Endrunde freuen. Der Vierte Trinidad und Tobago konnte sich noch in einem Hin- und Rückspielduell („Play-off-Duell“) gegen Bahrain, den Fünften aus Asien, qualifizieren.

Die Afrika-Zone umfasst 52 Mitglieder, die sich bis auf Dschibuti alle für die Vorrunde angemeldet haben. Die fünf afrikanischen Teilnehmer am FIFA-Weltpokal Korea/Japan 2002 (Kamerun, Nigeria, Südafrika, Senegal und Tunesien) sowie die sowie die vier afrikanischen Mannschaften, die in der FIFA-Weltrangliste vom 25. Juni 2003 am besten platziert waren (Marokko, Ägypten, Elfenbeinküste und Kongo DR), stießen direkt in die zweite Runde vor. Die übrigen 42 Mannschaften wurden einander zugelost, die 21 Sieger aus Hin- und Rückspiel stießen ebenfalls in die zweite Runde vor. Die 30 Mannschaften der zweiten Runde waren in fünf Sechsergruppen aufgeteilt, deren Gruppensieger sich für die WM qualifizieren konnten. Zuerst schafften das die Mannschaften von Togo, Ghana, der Elfenbeinküste und Angola. Am 8. Oktober 2005 hat sich die Mannschaft aus Tunesien mit einem 2:2 gegen Marokko den Gruppensieg gesichert und zum vierten Mal für eine WM-Teilnahme qualifiziert.

Asien spielt mit insgesamt 32 Mannschaften, die in acht Gruppen aufgeteilt sind. Die acht Gruppensieger stehen in der dritten Runde (9. Februar bis 17. August 2005). Hier ging es mit zwei Vierergruppen weiter. Der Erste (Japan und Saudi-Arabien) und der Zweite (Südkorea und Iran) dieser beiden Gruppen fahren nach Deutschland. Die beiden dritten (Usbekistan und Bahrain) spielen gegeneinander, der Sieger spielt gegen den Vierten aus CONCACAF um die Teilnahme an der Endrunde. Am 3. September 2005 gewann Usbekistan gegen Bahrain das Hinspiel 1:0. Jedoch wurde das Spiel aufgrund einer Regelverletzung des Schiedsrichters von der FIFA neuangesetzt. Das Hinspiel wurde am 8. Oktober in Taschkent wiederholt. Beide Mannschaften trennten sich mit 1:1. Das ursprünglich für Mittwoch, 7. September 2005 angesetzte Rückspiel in Bahrains Hauptstadt Manama wurde abgesetzt und fand stattdessen am 12. Oktober statt. Durch ein 0:0 qualifizierte sich Bahrain aufgrund der Auswärtstore-Regel für das „Playoff“-Spiel gegen den CONCACAF-Vierten Trinidad und Tobago. Sie konnten sich jedoch nicht gegen die karibische Mannschaft durchsetzen und bleiben zu Hause.

Ozeanien hat keinen direkten Startplatz und es hätte sein können, dass keine Mannschaft von den Ländern rund um den „fünften Kontinent“ an der WM teilnimmt. Sechs Mannschaften blieben nach der ersten Runde übrig. Diese spielten eine einfache Jeder-gegen-Jeden-Runde. Der Erst- und Zweitplazierte (Australien und die Salomonen) trafen am 3. September und 6. September 2005 im „Play-off“ (Hin- und Rückspiel) gegeneinander. Australien setzte sich durch und traf auf den Fünften aus Südamerika Uruguay (ebenfalls in Hin- und Rückspiel). Das erste Spiel gewann Uruguay mit 1:0 und das Rückspiel endete nach Verlängerung 1:0 für Australien. Im anschließenden Elfmeterschießen konnte sich Australien mit 4:2 durchsetzen und nimmt nach 32 Jahren zum zweiten Mal an einer WM teil.

Teilnehmer

Erstmals bei einer Fußball-Weltmeisterschaft dabei sind Tschechien, die Ukraine, Angola, die Elfenbeinküste, Ghana, Togo sowie Trinidad und Tobago.

14 aus Europa   Deutschland   England   Frankreich   Italien   Kroatien
    Niederlande   Polen   Portugal   Schweden   Schweiz
    Serbien-Montenegro   Spanien   Tschechien   Ukraine  
4 aus Südamerika   Argentinien   Brasilien   Ecuador   Paraguay  
4 aus Nord- und Mittelamerika   Costa Rica   Mexiko   Trinidad und Tobago   USA  
5 aus Afrika   Angola   Elfenbeinküste   Ghana   Togo   Tunesien
4 aus Asien   Iran   Japan   Saudi-Arabien   Südkorea  
1 aus Ozeanien   Australien        

Auslosung

Die Endrundenauslosung, bei der die endgültigen Paarungen ermittelt wurden, fand am 9. Dezember 2005 in Leipzig statt.

Lostöpfe

Für die Auslosung wurden die qualifizierten Mannschaften in vier Töpfe aufgeteilt. Die Zuordnung erfolgte nach einem Beschluss der FIFA vom 6. Dezember. Als Grundlage diente eine Setzliste, bei der die Ergebnisse der letzten beiden WM-Turniere und die Positionen in der Weltrangliste der letzten drei Jahre berücksichtigt wurden.

  • Topf 1: Deutschland (Ausrichter), Brasilien (Titelverteidiger), Italien, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Mexiko
  • Topf 2: Elfenbeinküste, Angola, Ghana, Togo, Tunesien, Paraguay, Ecuador, Australien
  • Topf 3: Schweiz, Tschechien, Ukraine, Niederlande, Kroatien, Schweden, Portugal, Polen
  • Spezialtopf: Serbien und Montenegro
  • Topf 4: Südkorea, Japan, Iran, Saudi-Arabien, USA, Trinidad/Tobago, Costa Rica

Sonderfälle

  • Deutschland und Brasilien wurden als Kopf der Gruppen A und F gesetzt.
  • Aus Topf 2 wurden Paraguay und Ecuador nicht zu Brasilien oder Argentinien gelost, um südamerikanische Duelle in der Vorrunde zu verhindern.
  • Das Team von Serbien und Montenegro war ein Spezialfall. Als schlechtester europäischer Teilnehmer wurde es einer Gruppe mit Brasilien, Argentinien oder Mexiko zugeordnet, um eine Gruppe mit drei europäischen Mannschaften zu vermeiden.
  • Da Serbien und Montenegro nicht der Mexikogruppe zugelost wurde, bekam Mexiko gezielt eine asiatische Mannschaft zugelost, damit nicht zwei CONCACAF-Teams in einer Gruppe landeten.

Spielplan

Gruppen der Vorrunde

Es gibt acht Gruppen mit je vier Teilnehmern. Die jeweils ersten beiden Mannschaften qualifizieren sich für das Achtelfinale.
Für Infos zu den einzelnen WM-Gruppen bzw. zu den einzelnen Spielen und Kadern der Mannschaften auf den jeweiligen Link klicken.

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
  Deutschland   England   Argentinien   Mexiko
  Costa Rica   Paraguay   Elfenbeinküste   Iran
  Polen   Trinidad und Tobago   Serbien und Montenegro   Angola
  Ecuador   Schweden   Niederlande   Portugal
Gruppe E Gruppe F Gruppe G Gruppe H
  Italien   Brasilien   Frankreich   Spanien
  Ghana   Kroatien   Schweiz   Ukraine
  USA   Australien   Südkorea   Tunesien
  Tschechien   Japan   Togo   Saudi-Arabien

Gruppe A

Rang Land Tore Punkte
1   Deutschland
2   Costa Rica
3   Polen
4   Ecuador
9. Juni 2006, 18 Uhr in München
  Deutschland -   Costa Rica
9. Juni 2006, 21 Uhr in Gelsenkirchen
  Polen -   Ecuador
14. Juni 2006, 21 Uhr in Dortmund
  Deutschland -   Polen
15. Juni 2006, 15 Uhr in Hamburg
  Ecuador -   Costa Rica
20. Juni 2006, 16 Uhr in Berlin
  Ecuador -   Deutschland
20. Juni 2006, 16 Uhr in Hannover
  Costa Rica -   Polen

Gruppe B

Rang Land Tore Punkte
1   England
2   Paraguay
3   Trinidad und Tobago
4   Schweden
10. Juni 2006, 15 Uhr in Frankfurt
  England -   Paraguay
10. Juni 2006, 18 Uhr in Dortmund
  Trinidad und Tobago -   Schweden
15. Juni 2006, 18 Uhr in Nürnberg
  England -   Trindad und Tobago
15. Juni 2006, 21 Uhr in Berlin
  Schweden -   Paraguay
20. Juni 2006, 21 Uhr in Köln
  Schweden -   England
20. Juni 2006, 21 Uhr in Kaiserslautern
  Paraguay -   Trinidad und Tobago

Gruppe C

Rang Land Tore Punkte
1   Argentinien
2   Elfenbeinküste
3   Serbien und M.
4   Niederlande
10. Juni 2006, 21 Uhr in Hamburg
  Argentinien -   Elfenbeinküste
11. Juni 2006, 15 Uhr in Leipzig
  Serbien und M. -   Niederlande
16. Juni 2006, 15 Uhr in Gelsenkirchen
  Argentinien -   Serbien und M.
16. Juni 2006, 18 Uhr in Stuttgart
  Niederlande -   Elfenbeinküste
21. Juni 2006, 21 Uhr in Frankfurt
  Niederlande -   Argentinien
21. Juni 2006, 21 Uhr in München
  Elfenbeinküste -   Serbien und M.

Gruppe D

Rang Land Tore Punkte
1   Mexiko
2   Iran
3   Angola
4   Portugal
11. Juni 2006, 18 Uhr in Nürnberg
  Mexiko -   Iran
11. Juni 2006, 21 Uhr in Köln
  Angola -   Portugal
16. Juni 2006, 21 Uhr in Hannover
  Mexico -   Angola
17. Juni 2006, 15 Uhr in Frankfurt
  Portugal -   Iran
21. Juni 2006, 16 Uhr in Gelsenkirchen
  Portugal -   Mexico
21. Juni 2006, 16 Uhr in Leipzig
  Iran -   Angola

Gruppe E

Rang Land Tore Punkte
1   Italien
2   Ghana
3   USA
4   Tschechien
12. Juni 2006, 21 Uhr in Hannover
  Italien -   Ghana
12. Juni 2006, 18 Uhr in Gelsenkirchen
  USA -   Tschechien
17. Juni 2006, 21 Uhr in Kaiserslautern
  Italien -   USA
17. Juni 2006, 18 Uhr in Köln
  Tschechien -   Ghana
22. Juni 2006, 16 Uhr in Hamburg
  Tschechien -   Italien
22. Juni 2006, 16 Uhr in Nürnberg
  Ghana -   USA

Gruppe F

Rang Land Tore Punkte
1   Brasilien
2   Kroatien
3   Australien
4   Japan
13. Juni 2006, 21 Uhr in Berlin
  Brasilien -   Kroatien
12. Juni 2006, 15 Uhr in Kaiserslautern
  Australien -   Japan
18. Juni 2006, 18 Uhr in München
  Brasilien -   Australien
18. Juni 2006, 15 Uhr in Nürnberg
  Japan -   Kroatien
22. Juni 2006, 21 Uhr in Dortmund
  Japan -   Brasilien
22. Juni 2006, 21 Uhr in Stuttgart
  Kroatien -   Australien

Gruppe G

Rang Land Tore Punkte
1   Frankreich
2   Schweiz
3   Südkorea
4   Togo
13. Juni 2006, 18 Uhr in Stuttgart
  Frankreich -   Schweiz
13. Juni 2006, 15 Uhr in Frankfurt
  Südkorea -   Togo
18. Juni 2006, 21 Uhr in Leipzig
  Frankreich -   Südkorea
19. Juni 2006, 15 Uhr in Dortmund
  Togo -   Schweiz
23. Juni 2006, 21 Uhr in Köln
  Togo -   Frankreich
23. Juni 2006, 21 Uhr in Hannover
  Schweiz -   Südkorea

Gruppe H

Rang Land Tore Punkte
1   Spanien
2   Ukraine
3   Tunesien
4   Saudi-Arabien
14. Juni 2006, 15 Uhr in Leipzig
  Spanien -   Ukraine
14. Juni 2006, 18 Uhr in München
  Tunesien -   Saudi-Arabien
19. Juni 2006, 21 Uhr in Stuttgart
  Spanien -   Tunesien
19. Juni 2006, 18 Uhr in Hamburg
  Saudi-Arabien -   Ukraine
23. Juni 2006, 16 Uhr in Kaiserslautern
  Saudi-Arabien -   Spanien
23. Juni 2006, 16 Uhr in Berlin
  Ukraine -   Tunesien

Finalrunde

Achtelfinale Viertelfinale Halbfinale Finale
                                   
  24. Juni, München            
A         Erster
  30. Juni, Berlin
B         Zweiter  
 
24. Juni, Leipzig
   
C         Erster
  4. Juli, Dortmund
D         Zweiter  
 
26. Juni, Kaiserslautern
   
E         Erster
  30. Juni, Hamburg
F         Zweiter  
 
26. Juni, Köln
   
G         Erster
  9. Juli, Berlin
H         Zweiter  
 
25. Juni, Stuttgart
 
B         Erster
  1. Juli, Gelsenkirchen
A         Zweiter  
 
25. Juni, Nürnberg
   
D         Erster
  5. Juli, München
C         Zweiter  
 
27. Juni, Dortmund
    Spiel um Platz drei
F         Erster
  1. Juli, Frankfurt 8. Juli, Stuttgart
E         Zweiter  
 
27. Juni, Hannover
   
H         Erster
 
G         Zweiter  
 

Achtelfinale

Datum Ort Spiel Begegnung
24. Juni 2006 - 17 Uhr München I. Sieger Gr. A – Zweiter Gr. B
24. Juni 2006 - 21 Uhr Leipzig II. Sieger Gr. C – Zweiter Gr. D
25. Juni 2006 - 17 Uhr Stuttgart III. Sieger Gr. B – Zweiter Gr. A
25. Juni 2006 - 21 Uhr Nürnberg IV. Sieger Gr. D – Zweiter Gr. C
26. Juni 2006 - 17 Uhr Kaiserslautern V. Sieger Gr. E – Zweiter Gr. F
26. Juni 2006 - 21 Uhr Köln VI. Sieger Gr. G – Zweiter Gr. H
27. Juni 2006 - 17 Uhr Dortmund VII. Sieger Gr. F – Zweiter Gr. E
27. Juni 2006 - 21 Uhr Hannover VIII. Sieger Gr. H – Zweiter Gr. G

Viertelfinale

Datum Ort Spiel Begegnung
30. Juni 2006 - 17 Uhr Berlin 1 Sieger Spiel I. – Sieger Spiel II.
30. Juni 2006 - 21 Uhr Hamburg 2 Sieger Spiel V. – Sieger Spiel VI.
1. Juli 2006 - 17 Uhr Frankfurt 3 Sieger Spiel VII. - Sieger Spiel VIII.
1. Juli 2006 - 21 Uhr Gelsenkirchen 4 Sieger Spiel III. - Sieger Spiel IV.

Halbfinale

Datum Ort Spiel Begegnung
4. Juli 2006 - 21 Uhr Dortmund A Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 2
5. Juli 2006 - 21 Uhr München B Sieger Spiel 3 – Sieger Spiel 4

Spiel um Platz 3

Datum Ort Begegnung
8. Juli 2006 - 21 Uhr Stuttgart Verlierer Spiel A - Verlierer Spiel B

Finale

Datum Ort Begegnung
9. Juli 2006 - 20 Uhr Berlin Sieger Spiel A - Sieger Spiel B

FIFA-Fußballweltmeister 2006

Sieger Finale

Organisation

Organisationskomitee

 
OK-Chef Franz Beckenbauer (2005)

Hauptartikel: Organisationskomitee der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Das Organisationskomitee (auch OK) für die Weltmeisterschaft in Deutschland setzt sich zusammen aus dem Organisationspräsidenten Franz Beckenbauer, der Repräsentant der WM 2006 ist und große Projekte organisiert. Franz Beckenbauer, seit 1994 Präsident des FC Bayern München, war auch Vorsitzender der deutschen WM-Bewerbung.

Erster Vizepräsident und stellvertretender Präsident des WM-Komitees ist Horst Schmidt, der Generalsekretär des Deutschen Fußballbundes (DFB). Der Verantwortungsbereich des geschäftsführenden Vizepräsidenten des OK ist vielfältig und beinhaltet spiel- und wettbewerbstechnische Angelegenheiten, Stadien, Kartenverkauf, Transport und Verkehr, Sicherheit, Rechtliche Angelegenheiten, Personal, Finanzen, Planung und Kontrolle, medizinische Betreuung, Verwaltung und Sekretariat.

Wolfgang Niersbach ist der geschäftsführende Vizepräsident und Pressechef des Komitees der Weltmeisterschaft. Niersbach ist für Vermarktung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Akkreditierung, Informationstechnologie, Medien- und Telekommunikation, Veranstaltungen und die Mannschaftsquartiere verantwortlich.

Vize-Präsident des OK ist Dr. Theo Zwanziger. Sein Verantwortungsbereich umfasst die allgemeine Organisation, Recht, ebenso Finanzen und zudem Personalentscheidungen im Vorfeld der WM.

Das Organisationskomitee wird durch den Aufsichtsrat und das Kuratorium kontrolliert. Im Aufsichtsrat sitzen namhafte Persönlichkeiten wie Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily, der Präsident des Deutschen Fußballbundes Gerhard Mayer-Vorfelder, Dr. Thomas Bach vom Internationalen Olympischen Komitee, Werner Hackmann der Präsident der Deutschen Fußball-Liga und der ehemalige Fußballer Günter Netzer als Sportrechtevermarkter.

Das WM-Komitee wird außerdem vom Sportausschuss des Deutschen Bundestages unterstützt und beraten. Zu dieser Thematik haben der Sportausschuss sich mehrfach mit dem OK ausgetauscht, zum Beispiel im Juni 2003 über Chancen und Perspektiven der touristischen Vermarktung der Fußballgroßveranstaltung. Mitglieder in der Wahlperiode bis 2006 sind fünfzehn Abgeordnete der SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und der FDP. Vorsitzender des Sportausschusses ist Peter Rauen von der CDU, der sich auch im Kuratorium des OK befindet.

Internationale Botschafter

Repräsentant und Botschafter der Weltmeisterschaft ist zum einen der Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft Jürgen Klinsmann. Den Welt- und Europameister (von 1990 bzw. 1996) qualifizieren dafür seine internationale Karriere und seine Fremdsprachenkenntnisse. Er spielte in Italien, Frankreich, England und lebt in den Vereinigten Staaten. Aus dem Verantwortungsbereich der Nationalmannschaft kommt auch Oliver Bierhoff. Er hat die Funktion des Nationalmannschaftmanagers inne und war 1996 Europameister. Bierhoff schoss Deutschland per Golden Goal zum Titel und er war in den neunziger Jahren für Udinese Calcio einer der besten Stürmer in der italienischen Serie A. Ein weiterer Repräsentant der WM ist der Fußball-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender war 1980 Europameister und ist Vizepräsident der Vereinigung der europäischen Großvereine „G14“ sowie innerhalb der UEFA Präsident des europäischen Klub-Forums. Rudi Völler war ehemaliger Kapitän der deutschen Nationalmannschaft und der Vorgänger von Jürgen Klinsmann. Auch der ehemalige Nationalstürmer wird Deutschland in der Welt repräsentieren.

Organisationschef Franz Beckenbauer benannte dreizehn weitere WM-Botschafter, ausnahmslos ehemalige Fußball-Profis, die ihre Heimatstädte und gleichzeitig die WM-Austragungsorte auf dem Weg zur WM offiziell begleiten sollen:

WM-Quartiere

Diese Tabelle listet die WM-Quartiere der qualifizieren Teilnehmer der Fußballweltmeisterschaft 2006 auf. Auffällig ist, dass außer im Großraum Berlin (Deutschland in Berlin selbst und die Ukraine in Potsdam) kein Team in einem ostdeutschen Bundesland sein Lager aufschlägt, aber auch nicht in Schleswig-Holstein und im Saarland.

Land Stadt Hotel Trainingsgelände
   Angola Celle (Niedersachsen) Ringhotel Celler Tor Günther-Volker-Stadion
   Argentinien Herzogenaurach (Bayern) Herzogsparkhotel Adidas-Stadion
   Australien Zweiflingen (Baden-Württemberg) Wald- und Schlosshotel ---
   Brasilien (Vorrunde) Königstein (Hessen) Kempinski Hotel Falkenstein Sportanlage Alt Königblick
   Brasilien (Finalrunde) Bergisch Gladbach (Nordrhein-Westfalen)* Schlosshotel Lerbach ---
   Costa Rica Walldorf (Baden-Württemberg) Holiday Inn Heidelberg-Walldorf Dietmar-Hopp-Stadion, Sinsheim-Hoffenheim
   Deutschland Berlin Schlosshotel Grunewald Olympia-Gelände
   Ecuador Bad Kissingen (Bayern) Bristol Hotel ---
   Elfenbeinküste Niederkassel (Nordrhein-Westfalen) Klostermannshof ---
   England Baden-Baden (Baden-Württemberg) Schlosshotel Bühlerhöhe Jahnstadion zu Bühl
   Frankreich Aerzen (Niedersachsen) Schloßhotel Münchhausen Weserbergerland-Stadion Hameln
   Ghana Würzburg (Bayern) Hotel Maritim Stadion am Dallenberg
   Iran Friedrichshafen (Baden-Württemberg) Ringhotel Krone Sportanlage VfB Friedrichshafen
   Italien Duisburg (Nordrhein-Westfalen) Landhaus Milser Trainingsgelände MSV Duisburg
   Japan Bonn (Nordrhein-Westfalen) Hilton Hotel Sportpark Nord
   Kroatien Bad Brückenau (Bayern) Dorint Resort & Spa ---
   Mexiko Göttingen (Niedersachsen) Hotel Freizeit Inn Jahnstadion
   Niederlande Hinterzarten (Baden-Württemberg) Parkhotel Adler Badenova-Stadion Freiburg
   Paraguay Oberhaching (Bayern) Sportschule Oberhaching Sportschule
   Polen Barsinghausen (Niedersachsen) Sportschule Barsinghausen Sportanlage Barsinghausen
   Portugal Harsewinkel, Ortsteil Marienfeld (Nordrhein-Westfalen) Sporthotel Klosterpforte Heidewaldstadion Gütersloh
   Saudi-Arabien Bad Nauheim (Hessen) Hotel Dolce Waldstadion Bad Nauheim
   Schweden Bremen Park-Hotel Weserstadion Platz 11
   Schweiz Bad Bertrich (Rheinland-Pfalz) Kurhotel Fürstenhof Ueßbachtal Stadion
   Serbien und Montenegro Billerbeck (Nordrhein-Westfalen) Hotel Weißenburg Benachbarte Sportplätze
   Spanien Kamen (Nordrhein-Westfalen) Sportschule Kaiserau Sportschule Kaiserau
   Südkorea Bergisch Gladbach, Ortsteil Bensberg (Nordrhein-Westfalen) Grandhotel Schloss Bensberg BayArena Leverkusen
   Togo Wangen im Allgäu (Baden-Württemberg) Hotel Waltersbühl Allgäu Stadion Wangen
   Trinidad und Tobago Rotenburg (Wümme) (Niedersachsen) Landhaus Wachtelhof Stadion "In der Ahe"
   Tschechien Westerburg (Rheinland-Pfalz) Lindner Hotel und Sporting Club Wiesensee Rasenplatz am Hotel
   Tunesien Schweinfurt (Bayern) Mercure Hotel Willy-Sachs-Stadion
   Ukraine Potsdam (Brandenburg) Seminaris Seehotel Stadion Luftschiffhafen
   USA Hamburg Royal Hyatt Hotel HSV-Trainingsgelände Ochsenzoll
DFB-Logo  Fussballschiedsrichter Neu Isenburg, Ortsteil Gravenbruch (Hessen) --- ---

*Brasilien zieht im Falle eines Gruppensiegs nach Bergisch-Gladbach um.

Fehlende Städte und Hotels werden in den kommenden Wochen vervollständigt, da sich die jeweiligen Verbände zum Teil noch nicht endgültig festgelegt haben.


Finanzen

Wirtschaftliche Auswirkungen auf Deutschland

Deutschland befindet sich seit 2001 in einer wirtschaftlichen Stagnation und erhofft sich durch die Ausrichtung des (gemessen an der Zahl der Fernsehzuschauer) zweitgrößten Sportereignisses der Welt wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse. Diese will die deutsche Regierung zusammen mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und einer Darstellungskampagne mit dem Titel 1. FC Deutschland 06 anfachen. Der Sportausschuss des Deutschen Bundestages unterstützt die Aktion, die vom Frühjahr 2005 bis Frühjahr 2006 laufen wird. Mit der Imagekampagne will die Bundesregierung die Chance nutzen, Deutschland positiv in der Welt darzustellen. Die Fußball-WM solle dazu dienen, um international einen nachhaltigen Nutzen für den Wirtschafts-, Innovations- und Wissenschaftsstandort sowie für das Reiseziel Deutschland zu erzielen. Während der Regierungsperiode der rot-grünen Koalition wurde die Kampagne, in die im Jahre 2005 rund zehn Millionen Euro vom Bund sowie zehn Millionen Euro vom BDI fließen soll, von den Kritikern als „rot-grüne Wahlkampfpartie“ bezeichnet.

Der damalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement prognostizierte für Deutschland einen langfristigen, volkswirtschaftlichen Gewinn von über acht Milliarden Euro beim Bruttoinlandsprodukt. Dieser Erlös käme vor allem durch die ungefähr fünf Millionen zusätzlichen Übernachtungen zustande, die eingeplant werden. Das deutsche Organisationskomitee zur Fußballweltmeisterschaft rechnet mit circa 3,2 Millionen Besucherinnen und Besuchern, von denen etwa eine Million aus dem Ausland kommen sollen. Allerdings lassen sich die langfristigen Folgen eines solchen Großereignisses auf die wirtschaftliche Entwicklung aufgrund unsicherer Prognosen und vielfältiger Multiplikatorwirkungen nur sehr schwer einschätzen. Neben positiven Effekten wie dem Ansehensgewinn oder zusätzlichen Steuereinnahmen könnte die WM aber auch negative Auswirkungen wie Verkehrs- und Sicherheitsprobleme sowie Umweltschäden durch den steigenden Tourismus und damit hohe Folgekosten hervorrufen.

Einer im Januar 2005 veröffentlichten Analyse der Deutschen Postbank AG zufolge soll die Weltmeisterschaft dem Gastgeberland Deutschland ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent bringen. Der Konsum soll durch die WM um zwei bis drei Milliarden Euro wachsen.

Laut einer im Mai 2005 veröffentlichten Studie der Münchner Industrie- und Handelskammer wird die WM 2006 zehntausende neuer Arbeitsplätze schaffen. Allein im Bundesland Bayern werde das Spitzenereignis im kommenden Jahr über 20.000 zusätzliche Arbeitsplätze bringen, erklärte die IHK. Als Standort des internationalen Medienzentrums werde vor allem München mit rund 12.000 neuen Arbeitsplätzen von der Weltmeisterschaft profitieren. Neben Gastronomie und Hotellerie würden auch zahlreiche andere Dienstleistungsbranchen von der WM profitieren, ergab das Prognosemodell der Kammer.

 
Rund 1,38 Mrd. Euro wurde insgesamt in neue Stadien investiert, davon 280 Mio. Euro alleine ins FIFA WM-Stadion München

Alle zwölf Austragungsorte können moderne Stadien vorweisen, die für zwischen 48 und 280 Millionen Euro umgebaut oder neu gebaut wurden. In Bau und Erweiterung der Stadien investierten der Staat und die Betreiber rund 1,38 Milliarden Euro. Zum Vergleich wurde für die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland für neun WM-Stadien 242 Millionen Deutsche Mark (also etwa 121 Millionen Euro) ausgegeben. Hinzu kommen Bauaufträge für den Ausbau der öffentlichen und privaten Infrastruktur (beispielsweise Straßen, Hotels).

Das Wirtschaftsministerium hat angekündigt, 3,7 Milliarden Euro in den Straßenbau und 500 Millionen in den Kartenverkauf zu investieren. Die Bewerbungsunterlagen und die Repräsentation vor der WM kosten alleine 400 Millionen Euro. Die Ministerpräsidenten der Länder wollen dem Deutschen Fußballbund (DFB) zusätzliche Mittel in Höhe von 24 Millionen Euro gewähren. Die konjunkturellen Auswirkungen aus der Baubranche heraus sind allerdings nur gering, da dieser Sektor zu den unproduktivsten Wirtschaftszweigen gehört.

Die eindeutigeren Gewinner in wirtschaftlicher Hinsicht könnten die FIFA mit ihren Mitgliedsverbänden und die als Mannschaftsausrüster auftretenden Sportartikelhersteller sein. Die FIFA kann mit Rekord-Bruttoeinnahmen aus Eintrittsgeldern, Werbung, Fernseh- und Vermarktungsrechten rechnen. Nicht umsonst gilt der Sport unter Wirtschaftsexperten mittlerweile als der am stärksten wachsende Wirtschaftsfaktor der Welt.

Sponsoren

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Installation eines Sponsors in der Nähe des Brandenburger Tors; FIFA-WM-Uhr in Berlin
 
Die offiziellen Fahrzeuge der WM 2006 werden von Hyundai gestellt. Hier das Modell Grandeur auf der IAA 2005 in Frankfurt am Main.

Die Fußballweltmeisterschaft wird zum größten Teil durch Sponsoren finanziert. Alleine die internationalen Hauptsponsoren des Weltverbandes FIFA zahlen mit 360 Millionen Euro (im Schnitt etwa 26 Millionen Euro) fast doppelt soviel Geld an den Verband, wie durch den Kartenverkauf eingenommen wird. Zu den offiziellen Partnern der FIFA für die Fußball-WM zählen neben Anheuser-Busch weitere vierzehn bekannte internationale Unternehmen: adidas, Avaya, Coca-Cola, Continental, Deutsche Telekom, Emirates sowie Fujifilm, Gillette, Hyundai, Mastercard, McDonalds, Philips, Toshiba und Yahoo!.

Hinzu kommen die nationalen Sponsoren, die über 60 Millionen Euro zusätzlich zur WM beitragen. In Berlin präsentierte am 7. Dezember 2004 das OK der WM den letzten Förderer der WM 2006: die Deutsche Bahn AG. Weitere nationale Sponsoren sind die Postbank, OBI, Hamburg-Mannheimer, EnBW und Oddset. Im Gegensatz zu den 15 internationalen Sponsor-Partnern des Weltfußballverbandes FIFA dürfen die nationalen Förderer nur in Deutschland mit ihrem Engagement werben.

Die Firmen, die sich bei der WM engagieren, hoffen auf eine Erhöhung ihres Bekanntheitsgrades bzw. Ansehens und damit auf eine Umsatzsteigerung. Dass sich dieses Engagement lohnen kann, zeigt beispielsweise die Fußball-Europameisterschaft 2004 und der Geldgeber Carlsberg. Der Brauriese verkaufte während des Turniers ganze dreizehn Prozent mehr Bier. Für die WM hat der amerikanische, zweitgrößte Bierbrauer der Welt Anheuser-Busch die Exklusivrechte für den WM-Bierausschank im Stadion für 40 Millionen Euro von der FIFA gesichert.


Antrittsgelder und Prämien für die Verbände

Von der Weltmeisterschaft profitieren neben den Geldgebern die Mannschaftsausrüster durch die Vermarktung von Spielertrikots in hohem Maße. Außer an den Veranstalter werden Teile der Erträge an die Teilnehmer- und Mitgliedsverbände ausgeschüttet. Allein an die Verbände der Teilnehmer fließen als Antritts- und Spielprämien rund 262,9 Millionen Euro.

Jeder der 32 Teilnehmer an der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland erhält 10,37 Millionen Schweizer Franken (8,21 Millionen Euro) Antrittsgeld vom Fußballweltverband FIFA. So ist die WM-Qualifikation für die Endrunde nicht nur mit viel Prestige für jede Nation verbunden, sondern sie lohnt sich auch finanziell. Der gesamte Bonus-Pool wird im Vergleich zu der vorigen Fußball-Weltmeisterschaft 2002 demnach um 38 Prozent angehoben: 332 Millionen Schweizer Franken (262,9 Millionen Euro) im Vergleich zu 190 Millionen Euro während der WM in Japan und Südkorea. Neben der Förderung und den Fernseh- und Marketingrechten werden diese Gelder aus den Eintrittskarten genommen:

Eintrittskarten

Hauptartikel: Eintrittskarten der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Vom 1. Februar bis zum 31. März 2005 fand weltweit die erste Phase des Eintrittskartenverkaufs der Fußball-WM statt. Es wird bei der WM ausschließlich Sitzplatzkarten in vier Kategorien geben, wobei die Preise für die günstigste Kategorie „vier“ bei 47 Spielen der Vorrunde 35 Euro beträgt. Die Preise gehen hinauf bis zu 600 Euro für das Finale (1. Kategorie). Nach Angaben des Organisationskomitees (OK) standen im Online-Verkauf 1,12 Millionen der insgesamt 3,2 Millionen Eintrittskarten - also ca. ein Drittel - zur Verfügung. Der größere Teil der Eintrittskarten ist reserviert für Sponsoren, DFB, die verschiedenen teilnehmenden Verbände, den Weltverband FIFA (die nicht teilnehmenden Länder) sowie für besonders zahlungskräftige Kunden. Knapp über eine Million Menschen aus 195 Ländern haben sich in dieser ersten zweimonatigen Verkaufsphase um die 812.000 Eintrittskarten beworben. 8,7 Millionen gültige Kartenbestellungen gingen ein, von denen 6,25 Millionen aus Deutschland stammen. 2,3 Millionen Bestellungen aus einem aus den USA gestarteten Manipulationsversuch und 1,3 Millionen Doppelbestellungen wurden nicht akzeptiert. Damit kommen auf jede Eintrittskarte der ersten Verkaufsphase über 10 Bewerber. Bereits nach den ersten 48 Stunden der Verkaufsphase hatte die Nachfrage das Angebot überstiegen. Jeder konnte über ein Losverfahren für sieben Spiele jeweils maximal vier Eintrittskarten erhalten. Es erfolge keine Bearbeitung in einer chronologischen Reihenfolge. Nach einem TÜV-geprüften Verfahren und unter notarieller Aufsicht wurde am 15. April 2005 die erste Bestellphase verlost. Der Verkauf der Eintrittskarten erfolgte, damit weltweit alle Interessenten gleiche Chancen haben, nur über die offizielle Internetseite.

 

Niemand ist berechtigt laut den AGB, eine ihm zugeteilte Eintrittskarte weiterzuverkaufen oder weiterzugeben. Ein Versuch, Eintrittskarten zu verkaufen, wird als Schwarzmarkthandel gewertet und führt zur Sperrung der betreffenden Eintrittskarte. Auf dem Sicherheitschip der personalisierten Karten sollen Zutrittsinformationen, nicht aber persönliche Daten wie z.B. der Name gespeichert werden.

Das WM-OK rechnet angesichts der großen Zahl an Eintrittskarten, die nicht in den freien Verkauf gehen, mit kritischen Stimmen. Zwischen der FIFA und den Organisatoren gab es anfänglich Auseinandersetzungen um die Preisgestaltung. Das OK bestand auf einer Sozialkomponente und setzte mit 35 Euro für den billigsten Sitzplatz in den Vorrundenspielen einen Preis durch, der um 16 Euro unter dem der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan/Südkorea liegt. Erstmals bei einer WM gilt die Eintrittskarte zu den Spielen gleichzeitig auch als Fahrschein für die kostenlose Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Probleme bereitete zu Beginn der zweiten Verkaufsphase ein Computervirus mit dem Namen „Sober S“-Wurm. Der PC-Virus wurde per E-Mail verbreitet und verspricht allen Benutzern eine Eintrittskarte für die Weltmeisterschaft 2006. Wer den Anhang der E-Mail öffnet, aktiviert automatisch den Spionagevirus. In wenigen Stunden soll sich der Virus so in 30 Ländern verbreitet haben.


Berichterstattung

Insgesamt werden mindestens 14.000 Medienvertreter von der WM-Endrunde berichten, es wird jedoch mit bis zu 20.000 gerechnet.

Fernsehen

Für die Weltmeisterschaft hat der Lizenzgeber für die Fernsehrechte, Infront AG, inzwischen Fernsehanstalten aus 156 Ländern unter Vertrag genommen; bis zur WM sollen es 205 Länder sein. Voraussichtlich werden mehr als 30 Milliarden (kumuliert) Menschen weltweit die 64 Spiele an den Fernsehgeräten verfolgen. Das heißt, jeder Mensch der Erde sieht statistisch gesehen vier Spiele der Weltmeisterschaft im Fernsehen.

Im Land des Gastgebers Deutschland werden mindestens 48 der 64 Spiele im frei empfangbaren Fernsehen bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD, ZDF und acht Begegnungen im Privatfernsehen bei RTL übertragen. RTL hat den ehemaligen Kapitän Rudi Völler und den früheren Bayer Leverkusen-Manager Reiner Calmund als Kommentatoren verpflichtet. Die Begegnungen der deutschen Mannschaft werden alle auch im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt. Fußballfans, die das komplette WM-Programm sehen wollen, werden 2006 nicht um den Pay-TV-Sender Premiere herumkommen. Der Sender wird sämtliche 64 Partien übertragen, aber nur acht exklusiv. Dabei handelt ausschließlich um die letzten Gruppenspiele, so dass hier zeitgleich eine Live-Übertragung eines anderen Spiels im Free-TV erfolgt. Die Höhe der Sportrechtekosten für die WM 2006, die von der Schweizer Sportrechteagentur Infront gekauft wurden, wurde nicht bekannt.

Die Aufteilung der Live-Spiele auf die einzelnen Sender kann erst nach der Auslosung der acht Vorrundengruppen am 10. Dezember 2005 in Leipzig erfolgen. Sollte die deutsche Mannschaft in der Vorrunde oder im Achtelfinale an einem Sonntag spielen, würden ARD bzw. ZDF ein 49. Spiel erhalten. Ansonsten hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen an Sonntagen bis zum Viertelfinale spielfrei. Erstmals werden alle 64 WM-Spiele bei Premiere auch im neuen, hochauflösenden Fernsehformat HDTV (High Definition Television) übertragen. Parallel stattfindende Begegnungen werden auch in Konferenzschaltungen angeboten. Als besonderen Dienst hat Premiere einen eigenen WM-Kanal im Angebot, der rund um die Uhr Analysen, Höhepunkte und Wiederholungen präsentiert.

Übertragung auf Großleinwänden

In deutschen Städten ist die vorgesehene Übertragung der Fußball-WM 2006 auf Großleinwänden, das sogenannte "Public Viewing", nach einer Initiative des Organisationskomitees (OK) beim Weltverband FIFA und bei Sportrechtevermarkter Infront gesichert. Hauptgrund für das Drängen des OK ist die zu geringe Anzahl an Eintrittskarten.

So gaben sowohl die Agentur Infront als auch die FIFA am 21. Januar 2005 nach und genehmigten die kostenlose öffentliche Darbietung. Somit kann nun jede Stadt und jedes Dorf beispielsweise auf öffentlichen Plätzen oder in Mehrzweckhallen Großbildleinwände aufstellen und die Spiele kostenlos übertragen. Die Übertragung war aufgrund der Auflagen des internationalen Fußballverbandes FIFA gefährdet, denn nur offizielle Sponsoren waren bei allen Veranstaltungen rund um die WM zugelassen. Die FIFA erlaubt jedoch nach Gesprächen mit dem OK den lokalen Veranstaltern zudem den Verkauf von Speisen und Getränken. Sollte ein Veranstalter beim Ausrichten einer „WM-Party“ kommerzielle Interessen verfolgen, sprich: Eintritt verlangen oder Sponsoren einbinden, würden jedoch Lizenzgebühren fällig.

Der internationale Fußballverband hat angekündigt, in den zwölf Austragungsorten je eine Großleinwand mitsamt der Technik und den Fernsehbildern zu finanzieren. Auch mit der Hilfe der offiziellen Geldgeber will der Fußballverband jedoch höchstens 700.000 Euro pro WM-Stadt ausgeben, alle weiteren Kosten werden die einzelnen Städte aufbringen müssen.

Kultur

Alt-Bundessport- und Alt-Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), OK-Chef Franz Beckenbauer und der verantwortliche Multimedia-Künstler André Heller sind die Initiatoren für das 30 Millionen Euro teure Kulturprogramm zur Einstimmung auf die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Zu den wichtigsten Projekten gehören der Fußballglobus, der bis zu Beginn der WM nacheinander in den Austragungsorten aufgebaut wird. Außerdem veranstaltet Franz Beckenbauer ein Projekt zur Förderung des Nachwuchses unter dem Motto: „Straßenfußballkulturen“. Der Fernsehsender ARTE widmet sich ebenfalls dem Thema Fußball und Kultur und das Goethe-Institut organisiert in über 127 Ländern eigene Ausstellungen zur WM. Die geplante WM-Eröffnungsfeier am 7. Juni 2006 in Berlin, bei der David Bowie, Van Morrison, Brian Eno und Paul Simon auftreten sollten, wurde vom Weltfußballverband FIFA wegen angeblichen Rasenproblemen im Berliner Olympiastadion abgesagt.


Sonstiges

Eine Neuheit ist der Einsatz von DELFI, der Durchgängigen elektronischen Fahrplan-Information für Deutschland. DELFI ist das offizielle Auskunftssystem der FIFA für die WM und bietet unter anderem Auskünfte zu Stadien an.

Siehe auch

Commons: FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006™ – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Themenportal Fußball-WM 2006 – in den Nachrichten

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