Bora (v. Boreas) ist ein kalter Fallwind an der Dalmatinischen Küste im Winter, wenn kalte Kontinentalluft die Adria erreicht. Sie ist sehr stürmisch und böig. Die Böen erreichen manchmal 100 Knoten. Der Bora ist so kalt und stark, dass auf den landwärtigen Seiten der kroatischen Inseln keine Pflanzen wachsen. Man unterscheidet zwischen zyklonaler (Tiefdruck) Bora (bora scura=schwarze Bora) mit Druckabfall über dem Meer sowie antizyklonaler (mit Druckanstieg über dem Festland, Hochdruck) Bora (bora chiara=weiße Bora). Die antizyklonale Bora ist an der Küste sehr intensiv, erstreckt sich aber nur über eine kurze Distanz auf See hinaus. Die kritische Geländeneigung für das Auftreten von Bora liegt bei 1:100.
Der Bora tritt auch auf der Doppelinsel Nowaja Zemlja auf.
Der Bora scura ist ein Bora bei trüber Sicht.
Der Borino ist ein schwacher Bora in der Gegend von Triest.
Ein Borasco ist heftiger Wind, meist mit Gewitter, über dem Mittelmeer.
Ein Levantera ist ein Bora, der in Istrien aus Ost kommt und bei wolkigem Wetter auftritt.
Siehe auch: Winde und Windsysteme, aber: Katharina von Bora