Die Z1 war ein Zerstörer der Fletcher-Klasse. Sie stand von 1958 - 1972 im Dienst der Bundesmarine.
Zeit bei der US Navy
Das Schiff lief am 20. Dezember 1942 bei der Werft Bath Iron Works vom Stapel. Es war das zweite Schiff der US Navy, welches auf den Namen USS Anthony (DD-515) getauft wurde. Das erste Schiff (DD-172) war ein Zerstörer der Wickes-Klasse der von 1918 - 1936 in Dienst war. Die USS Anthony wurde am 26. Februar 1943 in Dienst gestellt und anschließend zur Pazifikflotte nach Pearl Harbor verlegt. Im Jahr 1944 wurde die USS Anthony vorwiegend als Eskorte eingesetzt. 1945 nahm sie an den Kämpfen um Iwo Jima und um Okinawa teil und wurde dabei von Kamikaze-Flugzeugen angegriffen, die aber nur ihr Schwesterschiff, die USS Braine, trafen. Nach dem Krieg verlegte man die USS Anthony nach Charleston, wo sie am 17. April 1946 außer Dienst gestellt und in die Reserve übernommen wurde. Sie bekam sieben „Battle Stars“ für ihren Einsatz im 2. Weltkrieg.
Zeit bei der Bundesmarine
Im April 1957 wurde damit begonnen das Schiff wieder flott zu machen um es der Bundesrepublik Deutschland für den Aufbau ihrer Marine zu leihen. Um beim Aufbau der Bundesmarine nicht zu viel Zeit zu verlieren, wurden in den Anfangsjahren alte Einheiten der NATO-Partner (vorwiegend USA und Großbritannien) gekauft oder ausgeliehen. Am 17. Januar 1958 wurde die USS Anthony bei der Bundesmarine unter dem Namen „Z1“ in Dienst gestellt. Das Schiff bekam die Kennung D-170. Während seiner Dienstzeit bei der Bundesmarine war das Schiff fortan an zahlreichen NATO-Manövern beteiligt. Am 12. Juli 1965 geriet die Z1 in die Schlagzeilen, als die Besatzung bei einer Übung mit der US-Navy drei Überlebende und sechs Tote eines notgewasserten US-Flugzeugs unter schwierigen Bedingungen retten bzw. bergen konnte. Auch beim Untergang der dänischen Fähre „Skagerrak“ am 7. September 1966 konnte die Z1 Hilfe leisten. In der Zeit vom 31. März bis zum 19. August 1967 wurde das Schiff außer Dienst gestellt um in Bremerhaven und Wilhelmshaven instandgesetzt um modernisiert zu werden. Am 17. März 1972 wurde die Z1 endgültig außer Dienst gestellt.
Verbleib des Schiffes
Nach der Außerdienststellung bei der Bundesmarine wurde das Schiff nicht an die USA zurückgegeben, sondern durch die Bundesregierung als Ersatzteillager für die verbliebenen Einheiten der Fletcher-Klasse gekauft. Nach dem das Schiff in den folgenden Jahren weitgehend ausgeschlachtet worden war, wurde es am 9. Juni 1978 ins Mittelmeer geschleppt und vor Kreta verankert. Dort diente die Z1 als Zielschiff für den Beschuss mit Harpoon-Flugkörpern. Am 16. Mai 1979 wurde es von dem deutschen U-Boot U 29 durch Torpedotreffer versenkt.