Der Innsbrucker Platz liegt im Berliner Stadtteil Schöneberg an der Grenze zum Stadtteil Friedenau. An ihm kreuzen sich die Haupt- und die Wexstraße, wobei letztere östlich des Platzes in eine Autobahnauffahrt übergeht und westlich des Platzes eine Autobahnauffahrt abzweigt. Außerdem zielen die Innsbrucker Straße und die Ebersstraße als Sackgassen in den Platz. Am südlichen Ende des Platzes überquert die Ringbahn der S-Bahn die Hauptstraße. Dort gibt es außerdem einen Tunnel der Stadtautobahn.
Die Ringbahn-Haltestelle Innsbrucker Platz befindet sich ebenfalls dort. Sie wird im bahnamtlichen Betriebsstellenverzeichnis als BIP geführt [siehe auch ]. Unter dem Platz befinden sich außerdem der Endbahnhof der U-Bahnlinie 4 und ein ungenutzter Bahnhofsrohbau der ehemals geplanten U-Bahnlinie 10.
Geschichte
Der Platz wurde 1910 im Rahmen des Baus der Schöneberger U-Bahn angelegt. Die U-Bahn endete damals am Schnittpunkt der Innsbrucker Straße, der Hauptstraße und der Ringbahn. Der Bahnhof von Paul Jatzow hieß damals noch Hauptstraße. Unter dem Damm der Ringbahn wurde bereits eine Verlängerung Richtung Süden sowie ein Tunnelstutzen für eine Linie unter der Hauptstraße vorbereitet. In der Eisackstraße, der Verlängerung der Innsbrucker Straße südlich des Bahndammes befand sich auch eine Betriebswerkstatt für die U-Bahnlinie, die vorerst autonom vom restlichen U-Bahnnetz betrieben wurde.
In der Mitte des Platzes befand sich eine Mittelinsel, auf der sich auch der Ausgang des U-Bahnhofes befand. Bereits 1915 mussten die anfangs nur für drei Wagen vorgesehenen Bahnsteige des U-Bahnhofes verlängert werden.
Am 14. September 1927 wurde der Platz schließlich nach der Stadt Innsbruck benannt. 1932 wurde die Betriebswerkstatt südlich der Eisackstraße geschlossen; dies wurde möglich, nachdem die Schöneberger U-Bahn am umgebauten U-Bahnhof Nollendorfplatz direkt mit dem Schienennetz der Berliner U-Bahn verbunden wurde und die Wagen in den beiden großen Werkstätten gewartet werden konnten. 1933 wurden an der Ringbahn mehrere neue S-Bahnhöfe gebaut, darunter auch der S-Bahnhof Innsbrucker Platz. Infolgedessen wurde auch der U-Bahnhof in Innsbrucker Platz (Hauptstraße) umbenannt.
Nachdem der U-Bahnhof im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt worden war, baute man von 1953 bis 1955 den Zugang zum Bahnhof komplett um. Der Zugang auf der Mittelinsel wurde geschlossen, stattdessen wurde nördlich des Platzes ein Zugang in einer rundherum verglasten Halle geschaffen.
Zwischen 1971 und 1979 wurde der Platz im Rahmen der Konzeption „autogerechte Stadt“ vollkommen umgestaltet. Der Stadtring der Stadtautobahn wurde unter dem Platz mit einem Tunnel hindurchgeführt. Zwischen der Straßenoberfläche und dem Autobahntunnel wurde ein großes Fußgängerverteilergeschoss angeordnet. Dabei musste der südliche Tunnel der bestehenden U-Bahn abgetrennt werden, so dass ein Weiterbau der Linie nun nicht mehr möglich war, auch die Abstellanlage südlich des Innsbrucker Platzes konnte nicht mehr benutzt werden. Stattdessen wurde ein Bahnhofsrohbau für eine geplante U-Bahnlinie (Linie 10) im Zuge der Hauptstraße unter dem Autobahntunnel errichtet. Außerdem wurde der in den fünfziger Jahren gebaute verglaste Zugangspavillon abgerissen und der alte U-Bahnhof mit dem neuen Fußgängerverteilergeschoss verbunden. Die fehlenden Stützpfeiler am verschlossenen Ausgang wurden durch Pfeiler vom abgerissenen Bahnhof Richard-Wagner-Platz ersetzt. Das Fußgängerverteilergeschoss wurde einige Jahre nur teilweise genutzt, später zog in die Restfläche ein Discountmarkt ein.
Während des Kalten Krieges war die Fahrt mit der von der DDR betriebenen S-Bahn im Westen verpönt. Als es im Sommer 1980 zu einem großen Streik der West-Beschäftigten der S-Bahn kam, wurden im Anschluss mehrere S-Bahnlinien stillgelegt, so auch der westliche Teil der Ringbahn mit dem S-Bahnhof Innsbrucker Platz. Erst nach der Wende wurde am 17. Dezember 1993 das erste Teilstück des sanierten Südrings schließlich wiedereröffnet, darunter auch der S-Bahnhof Innsbrucker Platz.