Vitalismus

überholte wissenschaftliche Theorie
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Vitalismus (lat.: vita - Leben) ist jene Lehre, die als Grundlage alles Lebendigen ein eigenständiges Prinzip annimmt, um das Besondere des Lebens zu betonen. Dieses Besondere sei nicht kausal-analytisch, sondern nur intuitiv-schauend zu erfassen. Es wird ein Wesensunterschied zwischen Organischem und Anorganischem behauptet. Sie lehnt die Rückführung auf bloße chemische und physikalische Grundprinzipien ab und stellt sich somit in Gegensatz zum Mechanismus beziehungsweise Materialismus. Die Vertreter des Vitalismus werden als Vitalisten bezeichnet. Als erster Vitalist der Philosophiegeschichte wird Aristoteles angeführt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert vertraten die Denker der Lebensphilosophie Positionen des Vitalismus.

Beweise für die Existenz eines immateriellen Lebensprinzips sind nicht zu erbringen, auch wenn dies vom Neovitalismus, der als Reaktion auf die mechanistische Denkweise des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts entstand, versucht wurde.

Die Position des Vitalismus wird von der Mehrheit der modernen Biologen nicht vertreten.

Siehe auch: Metaphysik, Poststrukturalismus