Todes-Bande ist ein Fernsehfilm aus der Kriminalreihe Tatort der ARD und des ORF. Der Film wurde unter der Regie von Thomas Bohn vom Norddeutschen Rundfunk produziert und am 5. Januar 2004 im Programm Das Erste zum ersten Mal gesendet. Für Kriminalhauptkommissars Casstorff (Robert Atzorn) ist es der 7. Fall, in dem er ermittelt.
Folge 556 der Reihe Tatort | |
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Handlung
Bei einer Demonstration wird der junge Polizeibeamte Thorsten Beckershoff schwer verletzt. Da Kommissar Jan Casstorffs Sohn Daniel als Teilnehmer bei der Demo mit dabei war, hat der Fall für den Beamten eine besondere Brisanz. Beim Durchsehen der Video-Aufzeichnungen fällt auf, dass Beckershoff ganz allein vor einer Apotheke stand, was ungewöhnlich ist. Anhand einer markanten Jacke wird, der in der autonomen Szene bekannte, Robby ‚King‘ Bastner als einer der Attentäter ausgemacht, nach dem nun gefahndet wird und sich auch das BKA einschaltet.
Bei einem Besuch des schwer verletzten Polizisten im Krankenhaus trifft Casthoff Angela Meerbaum, die Freundin des Opfers, und ihre drei besten Freunde aus der Schulzeit: Thomas Wichelhaus, den Besitzer der Apotheke, vor der die Prügelattacke geschah, Michael Loose, einen Bauunternehmer, und den Staatsrat Michael Pfeiffer. Am nächsten Tag erliegt das Opfer seinen Verletzungen und stirbt.
Obwohl der hauptverdächtige Bastner gefasst wird, erscheint dem geübten Kriminalist Casstorff das Ganze nicht schlüssig. Er sieht sich in Beckershoff Wohnung um und kann einen recht aufwendigen Lebensstil erkennen. Seine Freundin hatte ihn zwar monatlich finanziell unterstützt, aber ob das allein dafür ausreichte, ist fraglich. Somit könnte mehr hinter dem Anschlag stecken, als es augenscheinlich den Eindruck macht. Zumal bei näheren Recherchen Beckershoff charakterlich nicht so edel war, wie es auf den ersten Blick schien. Für die wohlhabende Angela Meerbaum hatte er sogar seine bisherige Freundin mit einem Kind von ihm sitzengelassen. Angela schien ihm regelrecht hörig, was sowohl ihren alten Freunden, als auch ihrem Vater, einem erfolgreichen Geschäftsmann, missfiel. Casstorff unterhält sich mit ihm und er berichtet von der alten Freundschaft zwischen Angela, Wichelhaus, Loose und Pfeiffer. Für sie war sie früher ihre Königin und später hatte auch jeder von ihnen eine Zweierbeziehung mit ihr.
Den Nachforschungen zur Folge wurde Thorsten Beckershoff konkret angefordert und ganz gezielt vor Wichelhaus' Apotheke postiert, da er angeblich besonders zuverlässig war. Casstorff lässt Angela Meerbaum vorladen und konfrontiert sie mit seiner Vermutung, dass ihre drei Freunde Beckershoff eine Abreibung verpassen wollten. Daraufhin fragt sie die drei, ob sie das wirklich geplant hatten. Notgedrungen geben sie das zu, denn sie wollten ihn dafür bestrafen, dass er ihre Freundin nur be- und ausgenutzt hatte. Casstorff war Angela gefolgt und hatte in einem Versteck alles mit angehört. Nach dem Geständnis von Wichelhaus, Loose und Pfeiffer tritt er hervor und klärt sie darüber auf, dass der todesursächliche Tritt von dem zufällig vorübergekommenden Bastner erfolgt war, aber er sie jetzt wegen Anstiftung zur Körperverletzung festnimmt.
Hintergrund
Der Film wurde vom Norddeutschen Rundfunk produziert und in Hamburg und der Umgebung gedreht.[1]
Rezeption
Einschaltquoten
Die Erstausstrahlung von Todes-Bande am 5. Januar 2004 wurde in Deutschland insgesamt von 6,98 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 18,90 Prozent für Das Erste.[1]
Kritik
Rainer Tittelbach von tittelbach.tv schreibt: „‚Todesbande‘ ist ein ‚Tatort‘, dem man gerne auf die Spur kommt. Er ist spannend, weil den Kommissar eine persönliche Motivation antreibt und er sich stärker als gewohnt in den Fall verbeißt. Es geht unterschwellig auch um die Rehabilitierung der von der Polizei als Chaoten beschimpften Globalisierungsgegner. Keine Schwarzweiß-Malerei bei den Charakteren, klare Inszenierung, hoher Neugier-Faktor, dazu eine erstklassige Besetzung bis in die kleinste Gast-Rolle machen diesen ‚Tatort‘ von Thomas Bohn zu einem grundsoliden Krimi.“[2]
Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm beurteilen diesem Tatort mit dem Daumen nach oben und meinen es sei zwar eine: „Hergeholte Story, aber mit kantigen Figuren.“[3]
Weblinks
- Tatort: Todes-Bande bei IMDb
- Todes-Bande auf den Internetseiten der ARD
- Vorlage:Tatort-Fundus
- Todes-Bande bei Tatort-Fans.de
Einzelnachweise
- ↑ a b Todes-Bande Produktionsdetails und Einschaltquote bei tatort-fundus.de, abgerufen am 24. März 2015.
- ↑ Rainer Tittelbach: Robert Atzorn, Prückner, Thomas Bohn. Hoher Gerechtigkeitssinn & tiefe Vaterliebe Filmkritik bei tittelbach.tv, abgerufen am 24. März 2015.
- ↑ Todes-Bande Kurzkritik bei tvspielfilm.de, abgerufen am 24. März 2015.