Zum Inhalt springen

Isländische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. November 2015 um 13:50 Uhr durch RedPiranha (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Island
Lýðveldið Ísland
Logo des KSI
EM-Rekordspielerin 3 Spielerinnen (je 7)
EM-Rekordtorschützin 3 Spielerinnen (je 1)
Rang 11
Bilanz
7 EM-Spiele
1 Sieg
1 Unentschieden
5 Niederlagen
3:13 Tore
Statistik
Erstes EM-Spiel
Island Island 1:3 Schweden FrankreichFrankreich
Tampere (FIN); 24. August 2009
Höchster EM-Sieg
Island Island 1:0 Niederlande NiederlandeNiederlande
Växjö (SWE); 17. Juli 2013
Höchste EM-Niederlage
Island Island 0:4 Schweden SchwedenSchweden
Halmstad (SWE); 21. Juli 2013
Erfolge
Europameisterschaften
Endrundenteilnahmen 2 (erste: 2009)
Beste Ergebnisse Viertelfinale 2013
Beste Platzierungen in den Austragungsländern der UEFA-Fußballeuropameisterschaften
(Stand: Juli 2013)

Der Artikel beinhaltet eine ausführliche Darstellung der isländischen Fußballnationalmannschaft der Frauen bei Europameisterschaften und den Qualifikationen dazu. Island nahm -mal an der Qualifikation teil und zweimal an der Endrunde teil. Island konnte noch keinen Titel gewinnen.

Übersicht

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis... Gegner Ergebnis Trainer Bemerkungen und Besonderheiten
1984 keine Endrunde nicht qualifiziert - - In der Qualifikation am späteren Sieger Schweden gescheitert.
1987 Norwegen nicht teilgenommen
1989 Deutschland nicht teilgenommen
1991 Dänemark nicht teilgenommen
1993 Italien nicht qualifiziert - - In der Qualifikation an England gescheitert, das sich aber auch nicht qualifizieren konnte.
1995 keine Endrunde nicht qualifiziert - Im Viertelfinale wieder an England gescheitert.
1997 Norwegen/Schweden nicht qualifiziert - - In den Playoffs an Titelverteidiger Deutschland gescheitert
2001 Deutschland nicht qualifiziert - In der Qualifikation erneut an Titelverteidiger Deutschland gescheitert.
2005 England nicht qualifiziert - In den Playoffs an Titelverteidiger Norwegen gescheitert.
2009 Finnland Vorrunde Deutschland, Frankreich, Norwegen - Sigurður Ragnar Eyjólfsson Mit drei Niederlagen als Gruppenletzter ausgeschieden.
2013 Schweden Viertelfinale Schweden - Sigurður Ragnar Eyjólfsson Als bester Gruppendritter das Viertelfinale erreicht.
2017 Niederlande Gegner in der Qualifikation sind Mazedonien, Schottland, Slowenien und Weißrussland.

Die Turniere

EM 1984

Für die erste Europameisterschaft hatten nur 16 Mannschaften gemeldet und die isländische Mannschaft traf in der Qualifikation auf Schweden, Norwegen und Finnland. Island startete mit einem 2:2 in die Qualifikation, wobei das Spiel erst das zweite Länderspiel der Isländerinnen war und Ásta Breiðfjörð Gunnlaugsdóttir das erste Pflichtspieltor für die Isländerinnen erzielte.[1] Die restlichen Spiele wurden aber ohne eigene Tore verloren, so dass Island als Gruppenletzter ausschied. Danach wurden zwei Jahre lang keine Länderspiele durchgeführt.

EM 1987, 1989 und 1991

An den Qualifikationen für die zweite, dritte und vierte EM nahm Island nicht teil. Durch den Teilnahmeverzicht 1991 verzichtete Island auch auf die Möglichkeit sich für die erste offizielle WM der Frauen zu qualifizieren.

EM 1993 in Italien

An der Qualifikation für die fünfte EM nahmen schon 23 Mannschaften teil, darunter auch wieder Island, das zuvor fast fünf Jahre keine Länderspiele durchgeführt hatte. Um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren musste Island in der Gruppenphase gegen England und Schottland spielen. Island begann mit einem 0:4 in England, erreichte dann in Schottland ein 0:0 und gewann das Rückspiel gegen die Schottinnen mit 2:1 und damit erstmals ein Pflichtspiel. Nach einer 1:2-Heimniederlage gegen England belegte Island den zweiten Platz, der aber nicht zum Weiterkommen reichte. Gruppensieger England scheiterte dann im Viertelfinale an Italien.

EM 1995

Bereits 1993 begann mit 29 Mannschaften die Qualifikation für die nächste Europameisterschaft, die wieder und letztmals ohne Endrunde ausgetragen wurde. Island traf erstmals auf die Niederlande und Griechenland. Mit vier Siegen wurde Island Gruppensieger. Im Viertelfinale traf Island auf England und verlor zweimal mit 1:2 und verpasste damit auch die Qualifikation für die zweite WM in Schweden. England scheiterte dann im Halbfinale am später wieder erfolgreichen Titelverteidiger Deutschland.

EM 1997 in Norwegen

Elf Monate nach dem Viertelfinalaus begann die Qualifikation für die nächste EM-Endrunde für die nun schon 34 Mannschaften gemeldet hatten und die erstmals mit acht Mannschaften ausgetragen wurde. Auf Grund der unterschiedlichen Spielstärke der gemeldeten Mannschaften wurde die Qualifikation in zwei Kategorien eingeteilt. Die 16 stärksten Mannschaften, zu denen nun auch Island gehörte, spielten um die direkte Qualifikation, die 18 schwächeren Mannschaften um die Möglichkeit bei der nächsten Qualifikation in der höheren Kategorie zu spielen. Island startete mit drei Heimspielen. Im ersten Spiel trafen die Isländerinnen auf Russland und verloren mit 1:4. Es folgte noch im Herbst 1995 ein 3:3 gegen Frankreich und ein 2:0 gegen die Niederlande. Die Rückspiele fanden erst im Sommer 1996 statt und Island konnte nur noch in der Niederlande gewinnen, verlor aber die beiden anderen Spiele. Damit musste Island als Gruppendritter in die Relegationsspiele und gegen einen Gruppenzweiten spielen. Gegner war Titelverteidiger Deutschland und Island verlor beide Spiele. Deutschland konnte dann bei der Endrunde den Titel auch verteidigen.

EM 2001 in Deutschland

In der Qualifikation für die EM 2001 spielten die Isländerinnen wieder in der höheren Kategorie und trafen erneut auf Deutschland, die Ukraine und erstmals auf Italien. Island startete mit Unentschieden in der Ukraine und gegen Italien, verlor danach aber alle Spiele und wurde Gruppenletzter. Daher musste Island in der Relegation gegen einen Gruppensieger der B-Kategorie spielen. Gegner waren die Rumäninnen. Nach einem 2:2 in Câmpina wurde das Rückspiel mit 8:0 gewonnen, womit Island in der A-Kategorie verblieb. Bis heute sind dies die einzigen Spiele gegen Rumänien. Gruppensieger Deutschland qualifizierte sich direkt für die EM, durfte diese ausrichten und konnte den Titel verteidigen. Die zweitplatzierten Italienerinnen setzten sich in den Playoffs gegen Portugal durch, scheiterten bei der Endrunde aber in der Gruppenphase. Die drittplatzierten Ukrainerinnen scheiterten in den Playoffs an England, das bei der Endrunde aber ebenfalls in der Gruppenphase ausschied.

EM 2005 in England

Für die EM 2005 wurde der Gastgeber erstmals vorab festgelegt und England erhielt den Zuschlag für die Austragung. Island musste in der Qualifikation in einer von vier Fünfergruppen gegen Frankreich und Russland sowie erstmals Ungarn und Polen spielen, gegen die alle Spiele gewonnen wurden. Zudem reichte es noch zu einem 1:1 in Russland, die anderen drei Spiele wurden jedoch verloren wodurch Island wieder Dritter wurde und in den Playoffs gegen Norwegen antreten musste. Nach einem 2:7 im Heimspiel fiel die Niederlage in Norwegen mit 1:2 zwar noch glimpflich aus, aber die Qualifikation war damit verpasst. Mit acht Toren war Margrét Lára Vidarsdóttir beste Torschützin der Isländerinnen. Norwegen erreichte dann bei der Endrunde das Finale, verlor dies aber wieder einmal gegen Titelverteidiger Deutschland.

EM 2009 in Finnland

Im Januar 2007 übernahm Sigurður Ragnar Eyjólfsson, der zuvor als technischer Direktor für den isländischen Fußballverband gearbeitet hatte, die Frauennationalmannschaft. Die EM 2009 fand in Finnland statt. Erstmals nahmen zwölf Mannschaften am Turnier teil. Geändert wurde auch der Qualifikationsmodus. Die 1. Qualifikationsrunde bestritten nur die 20 schwächsten Nationalmannschaften. Island musste erst in der zweiten Qualifikations-Runde eingreifen und traf in einer Fünfergruppe auf Frankreich und Griechenland sowie erstmals Slowenien und Serbien. Die Isländerinnen begannen mit drei Siegen ohne Gegentor, darunter ein 1:0 gegen Frankreich, verloren dann aber in Slowenien mit 1:2. Danach folgten wieder drei Siege, so dass es am letzten Spieltag in Frankreich zum entscheidenden Spiel um den Gruppensieg kam. Island verlor mit 1:2 und musste in die Relegation. Als einem der vier punktbesten Gruppenzweiten wurde Island einer der vier besten Gruppendritten zugelost. Gegner wurde Irland und nach einem 1:1 in Dublin gelang mit einem 3:0 im Rückspiel die erste Qualifikation für die Endrunde. Mit 12 Toren war Margrét Lára Viðarsdóttir beste Torschützin der Qualifikation.

In ihrem ersten Endrundenspiel gingen die Isländerinnen zwar bereits in der sechsten Minute gegen Qualifikationsgegner Frankreich durch Hólmfríður Magnúsdóttir in Führung, bereits 12 Minuten später konnten die Französinnen aber durch einen verwandelten Foulelfmeter ausgleichen. In der zweiten Halbzeit brachte ein weiterer verwandelter Foulelfmeter Frankreich auf die Siegerstraße und nach dem 1:3 konnte Margrét Lára Viðarsdóttir einen Foulelfmeter nicht zur Resultatsverbesserung nutzen. Im zweiten Spiel gegen Ex-Europameister Norwegen wurde 44 Minuten lang das 0:0 gehalten, dann gelang den Norwegerinnen der 1:0-Siegtreffer. Gegen Titelverteidiger Deutschland konnte das 0:0 sogar fünf Minuten länger gehalten werden, dann gelang der späteren Torschützenkönigin Inka Grings der 1:0-Siegtreffer für den später dann auch erfolgreichen Titelverteidiger. Island schied damit als Gruppenletzter aus.

EM 2013 in Schweden

Die EM 2013 fand zum zweiten Mal in Schweden statt. Wieder wurde die Qualifikation von den schwächeren Mannschaften begonnen, diesmal aber nur von den acht schwächsten Teams. Island musste wieder erst in der zweiten Runde eingreifen und wurde der Gruppe mit Norwegen zugelost. Weitere Gegner waren Nordirland und Ungarn sowie erstmals Belgien und Bulgarien. Island startete mit vier Siegen und einem Unentschieden, darunter ein 3:1 gegen Norwegen. Danach folgte eine 0:1-Niederlage in Belgien. Nach drei weiteren Siegen hatte Island den zweiten Platz und damit zumindest die Teilnahme an den Playoffspielen sicher. Im letzten Spiel in Norwegen ging es dann nur noch um den Gruppensieg. Durch die 1:2-Niederlage wurde dieser aber verpasst, da Island beim 0:0 im Heimspiel gegen Belgien zwei Punkte verschenkt hatte. In der Relegation traf Island auf die Ukraine und gewann beide Spiele mit 3:2. Damit war Island zum zweiten Mal für die Endrunde qualifiziert. Margrét Lára Viðarsdóttir wurde mit 11 Toren zusammen mit zwei anderen Spielerinnen zweitbeste Torschützin der Qualifikation.

Bei der Endrunde startete Island mit einem 1:1 gegen Qualifikationsgegner Norwegen, das Viðarsdóttir erst in der 87. Minute durch einen verwandelten Foulelfmeter sicherte. Im zweiten Spiel gegen Titelverteidiger Deutschland verloren die Isländerinnen dann mit 0:3. Gegen Geheimfavorit Niederlande gelang dann mit einem 1:0 der erste Endrundensieg und damit als bester Gruppendritter die Qualifikation für die K.-o.-Runde. Im Viertelfinale kam dann beim 0:4 gegen Gastgeber Schweden das Aus, womit die Amtszeit von Sigurður Eyjólfsson als Nationaltrainer endete, der eine neue Herausforderung suchte. Sein Nachfolger wurde Freyr Alexandersson,

EM 2017 in den Niederlanden

Die EM 2017 findet in den Niederlanden und erstmals mit 16 Mannschaften statt. Island wurde für die Qualifikation als einer der Gruppenköpfe gesetzt und trifft erstmals auf Mazedonien sowie auf Schottland, Slowenien und Weißrussland. Island begann die Qualifikation mit drei Siegen ohne Gegentor. Dabei bestritten Margrét Lára Viðarsdóttir im ersten und Hólmfríður Magnúsdóttir im dritten Spiel ihr 100. Länderspiel.

Statistiken

Spielerinnen mit den meisten Einsätzen bei Europameisterschaften

Spiele Spieler Jahr (Spiele)
7 Katrín Jónsdóttir 2009 (3), 2013 (4)
Margrét Lára Viðarsdóttir 2009 (3), 2013 (4)
Sara Björk Gunnarsdóttir 2009 (3), 2013 (4)
6 Dóra María Lárusdóttir 2009 (2), 2013 (4)
Hólmfríður Magnúsdóttir 2009 (3), 2013 (3)
Ólína Guðbjörg Viðarsdóttir 2009 (3), 2013 (3)
Rakel Hönnudóttir 2009 (2), 2013 (4)
5 Fanndís Friðriksdóttir 2009 (2), 2013 (3)
Guðbjörg Gunnarsdóttir 2009 (1), 2013 (4)

Anmerkung: Für das Spiel gegen Russland bei der EM 2001 konnte lediglich ein Spielbericht (Memento vom 18. Juli 2001 im Internet Archive) gefunden werden, in dem nur einige Spielerinnen genannt werden. Daher können die mit "+" gekennzeichneten Zahlen um 1 höher sein. Die Daten für die Spiele gegen Deutschland und Schweden stammen von der Webseite des DFB bzw. des SvFF.

Stand: Juli 2013

Spielerinnen mit den meisten Toren bei Europameisterschaften

Tore Spieler Jahr (Tore)
1 Dagný Brynjarsdóttir 2013 (1)
Hólmfríður Magnúsdóttir 2009 (1), 2013 (0)
Margrét Lára Viðarsdóttir 2009 (0), 2013 (1)

Stand: Juli 2013

Endrunden-Spiele

Isländische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften (Europa)
Isländische Fußballnationalmannschaft der Frauen/Europameisterschaften (Europa)
Tampere (2)
Växjö (2)
Spielorte (grün = pos. Bilanz, gelb = ausgegl. Bilanz, rot = neg. Bilanz, Zahl in Klammern = Anzahl der Spiele, wenn > 1)

Die Isländerinnen bestritten bisher sieben Endrunden-Spiele, wovon eins gewonnen wurde, eins remis endete und fünf verloren wurden. Kein Spiel mussten verlängert werden. Einmal spielten die Isländerinnen gegen die Gastgeberinnen und zweimal gegen den Titelverteidiger. Häufigste Gegner waren Deutschland und Norwegen (je 2 Spiele).

Nr. Datum Ergebnis Gegner Austragungsort Anlass Bemerkung
1 24.08.2009 1:3 Frankreich Frankreich Tampere (FIN) Vorrunde
2 27.08.2009 0:1 Norwegen Norwegen Lahti (FIN) Vorrunde
3 30.08.2009 0:1 Deutschland Deutschland* Tampere (FIN) EM-Vorrunde
4 11.07.2013 1:1 Norwegen Norwegen Kalmar (SWE) Vorrunde
5 14.07.2013 0:3 Deutschland Deutschland Växjö (SWE) Vorrunde
6 17.07.2013 1:0 Niederlande Niederlande Växjö (SWE) Vorrunde
7 21.07.2013 0:4 Schweden Schweden Halmstad (SWE) Viertelfinale Letztes Spiel unter Sigurður Ragnar Eyjólfsson

Anmerkungen: Fett gedruckte Mannschaften gingen als Titelverteidiger in das Turnier, mit "*" gekennzeichnete Mannschaften waren Weltmeister.

Negativrekorde

Das 0:4 gegen Schweden bei der EM 2013 ist die bisher höchste Endrunden-Viertelfinalniederlage.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Noregur - Ísland 2-2