Schneegimpel

Gattung der Familie Finken (Fringillidae)
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Die Schneegimpel (Leucosticte) stellen eine Gattung innerhalb der Familie der Finken (Fringillidae) dar. Die sieben Arten der Gattung sind Hochgebirgsspezialisten, von denen zwei auch in der arktischen Tundra vorkommen, und deren Verbreitung sich über Teile Ostasiens und Nordamerikas erstreckt. Bis in die 1990er Jahre hinein wurden nur drei Arten in diese Gattung gestellt; der Rosenbauch-Schneegimpel (Leucosticte arctoa) galt als holarktische Art mit Vorkommen in Asien und Nordamerika. Infolge von genetischen Untersuchungen wurden jedoch die drei nordamerikanischen Unterarten als eigene Arten von der asiatischen Art abgegliedert.[1] Zudem wurde 1992 aufgrund zweier Bälge in einem Niederländischen Museum der Sillem-Schneegimpel neu beschrieben und 2012 in Qinghai (China) wiederentdeckt.[2]

Schneegimpel

Rosenbauch-Schneegimpel, Leucosticte arctoa

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Finken (Fringillidae)
Unterfamilie: Stieglitzartige (Carduelinae)
Gattung: Schneegimpel
Wissenschaftlicher Name
Leucosticte
Swainson, 1832

Beschreibung

Schneegimpel sind meist unauffällig und teils recht dunkel gefärbte, sperlingsähnliche Finken und mit Körperlängen zwischen 14 und 19 cm etwa so groß oder etwas größer als ein Buchfink. Einige weisen einen recht deutlichen Sexualdimorphismus, einige einen saisonalen Dimorphismus auf. Wie bei den verwandten Gattungen Pyrrhula, Pinicola und Bucanetes kommt es zur Brutzeit zur Ausprägung von zwei Kehltaschen, die durch lange seitliche Schlitze mit der Rachenhöhle verbunden sind und in denen Nahrung gespeichert werden kann. Die Kehle macht einen geschwollenen Eindruck, wenn sie gefüllt sind.[3] Auf diese Art werden die teils recht ausgedehnten Nahrungsflüge zur Versorgung der Jungvögel effizienter und die Altvögel können sich bei der Nahrungssuche in den kargen Hochgebirgshabitaten in einem Umkreis von bis zu 4 km bewegen.[1]

Systematik

Offenbar sind die Schneegimpel nahe mit den eigentlichen Gimpeln (Pyrrhula)[4] und dem Hakengimpel (Pinicola enucleator)[5] verwandt, von denen sie sich am Ende des mittleren Miozän abgespalten haben.

Arten und Verbreitung

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Richard E. Johnson: Black Rosy-Finch (Leucosticte atrata) in A. Poole (Hrsg.): The Birds of North America Online, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca 2002
  2. Rediscovery of Sillem's Mountain Finch, Oriental Bird Images, abgerufen am 5. Juli 2013
  3. Urs N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 14/II, Passeriformes (5. Teil): Fringillidae – Parulidae, AULA-Verlag, Wiesbaden 1993/2001 (Erstauflage 1997), ISBN 3-923527-00-4, S. 1138
  4. Marten, Jill A. & Johnson, Ned K. (1986): Genetic relationships of North American cardueline finches. Condor 88(4): 409-420. PDF fulltext
  5. Arnaiz-Villena, A.; Guillén, J.; Ruiz-del-Valle, V.; Lowy, E.; Zamora, J.; Varela, P.; Stefani, D. & Allende, L. M. (2001). "Phylogeography of crossbills, bullfinches, grosbeaks, and rosefinches"(PDF). Cellular and Molecular Life Sciences 58: 1159–1166.
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