Kunstradfahren

Radsportart
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Im "Kunstradfahren" unterscheidet man Einer- (1er), Zweier- (2er), Vierer- (4er), Sechserkunstfahren (6er), Vierer- und Sechsereinradfahren. Beim 1er Kunstfahren werden Übungen auf einem Spezialrad gezeigt. Die Übungen reichen von freien Ständen auf Sattel und Lenker über diverse Übungen, bei denen nur auf dem Hinterrad gefahren wird (Diese Übungen nennt man Steiger), bis hin zum Sprung vom Sattel auf den Lenker und einem Drehsprung um das Vorderrad. Im Zweierkunstfahren fahren zwei Sportler zunächst jeder auf seinem Rad, aber überwiegend in Griffverbindung, Übungen, die auch aus dem Einerkunstfahren bekannt sind. Anschließend nutzen die Sportler ein Rad, es kommen dann auch sogenannte "Trageübungen" hinzu. Vier- und Sechserfahren auf dem Kunst- oder Einrad: Jeder Sportler nutzt sein eigenes Rad. Es werden keine dem Turnen verwandte Übungen gezeigt, sondern verschiedene Figuren möglichst synchron gefahren. Deutschland ist absolut führend in dieser Sportart. Die Hochburgen in Deutschland befinden sich in Württemberg und dem Rhein-Main-Gebiet.

Regeln

Die Fahrfläche besteht meistens aus Holz und muss bei int. Wettkämpfen 11m x 14m groß sein. Sie wird durch Seitenlinien begrenzt, diese dürfen nicht überfahren werden. Um den Mittelpunkt sind zwei Kreise aufgezeichnet mit Radius 4m und 8m. Eine Übung muss normalerweise eine Runde lang gezeigt werden. Bei einer normalen Runde muss man außerhalb des 4m-Kreises fahren. Bei einer Wechselrunde (wie eine 8) muss zweimal über den Mittelpunkt gefahren werden und die beiden Schleifen müssen über den 8m-Kreis führen. Bei Sprüngen und Hocken ist es nicht vorgeschrieben wo man sie ausführt. Eine Kür im 1er Kunstradfahren besteht bei den Aktiven (über 18) und Junioren aus 28 Übungen, welche aus einem international geltenden Reglement ausgewählt werden. Jede Übung hat einen Punktwert, welche die Schwierigkeit der Übung bezeichnet. Die Summe aller Punktwerte ergibt die Schwierigkeitspunktzahl.

Bsp.

  • +105 Schwierigkeitspunkte
  • +200 Grundpunktzahl (erhält jeder Sportler)
  • =305 Aufgestellte Punkte

Dies ist der Ausgangswert für einen Wettkampf. Die Kür erhält so einen vorgegebenen Ablauf, dieser ist verbindlich und muss eingehalten werden, ansonsten gibt es Abzüge. Für die Abzüge ist ein Kampfgericht verantwortlich. Ein Kampfgericht bestehend aus 2-3 Kampfrichter als Ansager (Wertung) und entsprechend 2-3 Kampfrichtern als Schreiber. Diese bewerten fortlaufend bewerten nun die Kür.

Es gibt Abzüge bei der Schwierigkeit:

  • wenn die Übung keine komplette Runde/ Wechselrunde gezeigt wird.
  • bei nicht einhalten der Reihenfolge
  • wenn die Übung nicht korrekt ausgeführt wird (nicht nach Reglement)
  • bei Zeitüberschreitung

Ein Zeitnehmer ruft die Minuten aus, denn für die Kür stehen dem Sportler maximal 6min zur Verfügung. Danach kann sich der Sportler/ die Sportlerin orientieren und das Tempo anpassen falls nötig.

Weiter gibt es Abzüge für die Ausführung:

  • bei sichtbaren Unsicherheiten (Haltung, Fahrstil)
  • bei unsauberer Ausführung
  • bei Überfahren der Flächenbegrenzung
  • bei unkorrektem Abgang vom Rad (Fallenlassen des Rades am Ende der Kür)
  • bei Stürzen und Bodenberührungen
Datei:Bech300 Schultersitz.jpg
2er Kunstradfahren: Lenkersitzsteiger mit gleichzeitigem Schultersitz
Datei:Ke300 Sattellenkerstand.jpg
1er Kunstradfahren: Sattellenkerstand

Siehe auch: Radsport