Wilhelm Benjamin Gautzsch
Johann Anton Renner (* 18. Oktober 1743 in Nidau, Kanton Bern; † 29. März 1800 unter unbekannten Umständen) war Besitzer von Bad Schinznach und Mitglied der Verwaltungskammer des neu gegründeten Kantons Aargau.
Leben
=== Besitzer des Habsburger Bades Renner war ein Sohn des Uhrmachers und Venners von Nidau Johann Anton Renner aus dessen zweiter Ehe mit … Dachselhofer. Er studierte an der Berner Akademie. 1770 heiratete er Henriette von Schwachheim (…–…), eine Tochter Franz Daniel von Schwachheims. Dieser trat ihm 1773 das Habsburger Bad (Bad Schinznach) ab, welches Renner selber bewirtschaftete. Bis 1779 war er Gastgeber, später Mitglied der Helvetischen Gesellschaft. 1796 verkaufte er das Bad an Gottlieb Rohr sen. aus Lenzburg und zog nach Aarau. Dass ihr Vater sich diese "Goldgrube" habe abluchsen lassen, bezeichnete seine Tochter Henriette verheiratete Vaucher (1774–ca. 1829) als unverzeihlichen Fehler.[1]
Administrator des Kantons Aargau
Nach der Helvetischen Revolution von 1798 wurde Renner Unterstatthalter des neu geschaffenen Kantons Aargau und Distriktsstatthalter von Aarau. Vom 5. April 1798 an bis zum Tod zählte er zu den fünf Administratoren, welche die kantonale Verwaltungskammer bildeten. Wie kurz zuvor sein Schwiegersohn Joseph Vaucher, der wie Renners Schwager Johann Rudolf Meyer Senator der Helvetischen Republik war, wurde Renner insolvent. Am 7. März 1800 nahm er letztmals an einer Sitzung der Verwaltungskammer teil. Ort und Umstände seines Todes sind unbekannt, wahrscheinlich beging er Selbstmord.
Nachkommen
Seine erwähnte Tochter Henriette emigrierte 1801 nach Bayern.
Literatur
- Peter Genner: Die Gastgeber der Helvetischen Gesellschaft. Die Familie Schwachheim-Renner als Besitzerin von Bad Schinznach und ihre Auswanderung nach Bayern. In: Argovia, 124/2012, S. 126–179.