Sigmund Freiherr von Renner (* 6. April 1727 in Nidau, Kanton Bern; † 28. August 1800 in Neuwaldegg bei Wien) war ein kaiserlich-königlicher Generalmajor schweizerischer Herkunft. Als Adjutant und Hausgenosse Feldmarschall Lacys gehörte er zum Gefolge Kaiser Josephs II.
Leben
Sein Vater Johann Anton war Uhrmacher und Venner[1] von Nidau. Renner war das vierte Kind aus dessen erster Ehe mit Maria Magdalena Gall. Nach dem Willen des Vaters sollte er Nachfolger des Landschreibers von Nidau werden. Daher wurde er Schreiber des Landvogts von Romainmôtier. Da er sich aber mit diesem überwarf, trat er 1758 in k. k. Dienste.
Als Adjutant des damaligen …s Lacy zeichnete sich in der Schlacht bei Hochkirch aus und wurde darauf Oberleutnant. 1760 zeichnete er sich in der Schlacht bei Torgau erneut aus und wurde darauf erster Adjutant Lacys. Im selben Jahr erhob ihn Kaiser Franz I. in den Reichsadelsstand. 1768 wurde er direkt Oberstleutnant und Generaladjutant des nunmehrigen Feldmarschalls Lacy[2] Seit dem erwähntem Jahr gehörte er dem Generalquartiermeisterstab an. Am 25. August 1769 nahm er an der Zusammenkunft Josephs II. mit Friedrich II. Preussen in Neisse teil. Er begleitete Lacy, der an Tuberkulose litt, 1771 zur Kur nach Spa, wo er sich unglücklich in eine schöne Engländerin verliebte. 1773/74 reiste er mit Lacy durch die Schweiz nach Montpellier und über Marseille, Paris, Versailles, Spa und Brüssel zurück. 1774 machte ihn Joseph II. zum Reichsfreiherr. 1776 wurde er Oberst. 1777 gab er Bern Ratschläge, wie man Joseph II. bei dessen Durchreise behandeln solle. Im Bayerischen Erbfolgekrieg war er 1778 Chef des Generalquartiermeisterstabs des von Lacy kommandierten Armeezentrums. Nach dem Toleranzpatent Josephs II. gehörte er 1782 zu den Gründern der reformierten Gemeinde in Wien. 1783 wurde er Generalmajor, ging aber im folgenden Jahr in Pension. Nach dem Verlust der österreichischen Niederlande korrespondierte er 1790 mit Feldzeugmeister Richard Graf d’Alton. Er starb als Hausgenosse Lacys auf Schloss Neuwaldegg.
Renners Halbbruder Johann Anton (1743–1800) heiratete 1770 eine Tochter von Franz Daniel Freiherr von Schwachheim, besass 1773–1796 das zu Füssen der Habsburg gelegene Bad Schinznach und war 1798–1800 Mitglied der Verwaltungskammer des neu gegründeten Kantons Aargau. Renners Halbschwester Marianne (1747–1823) heiratete 1783 den Seidenbandfabrikanten und späteren Senator der Helvetischen Republik Johann Rudolf Meyer von Aarau.