Taitō (jap. 台東区, -ku) ist einer der 23 Bezirke der Präfektur Tokio. Er liegt östlich des Zentrums der japanischen Hauptstadt Tokio.
Taitō-ku 台東区 | ||
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Geographische Lage in Japan | ||
Region: | Kantō | |
Präfektur: | Tokio | |
Koordinaten: | 35° 43′ N, 139° 47′ O | |
Basisdaten | ||
Fläche: | 10,08 km² | |
Einwohner: | 210.528 (1. März 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 20.886 Einwohner je km² | |
Gemeindeschlüssel: | 13106-7 | |
Symbole | ||
Flagge/Wappen: | ||
Baum: | Kirschbaum | |
Blume: | Ipomoea nil | |
Rathaus | ||
Adresse: | Taitō City Hall 4-5-6, Higashi-Ueno Taitō-ku Tōkyō-to 110-8615 Japan | |
Webadresse: | http://www.city.taito.tokyo.jp | |
Lage der Gemeinde Taitō in der Präfektur Tokio | ||
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Geschichte
Der heutige Bezirk entstand am 15. März 1947 aus dem Zusammenschluss der früheren Stadtbezirke Asakusa und Shitaya der Stadt Tokio.
Asakusa
Schon in der Edo-Zeit war Asakusa, ein Teilgebiet des heutigen Stadtbezirks Taitō, ein belebtes Shitamachi-Viertel, also eine Gegend der einfachen Leute.
In der Tradition der chinesischen Stadtplanung ist der Nordosten das am wenigsten prestigeträchtige Gebiet, da mythologisch im Nordosten das Reich der Toten lag. Zum Schutz wurden daher Tempel und Schreine im Nordosten errichtet, wie der Sensō-ji (der allerdings einige Jahrhunderte älter ist als Edo) und der benachbart gelegene Asakusa-Schrein. Zusammen sind sie eines der beliebtesten Touristenziele in Tokio. Auch das Vergnügungs- und Bordellviertel Yoshiwara befand sich in Asakusa.
In der Meiji-Zeit und bis in die 1920er Jahre war Asakusa das Vergnügungsviertel Tokios und konnte sich mit westlichen Kinos, Cafés und Nachtclubs mit der Edel-Einkaufsmeile Ginza messen. Das Große Kantō-Erdbeben machte dem jedoch ein jähes Ende, und Asakusa hat sich davon nie wieder erholt.
Ueno
Ueno ist das zweite Zentrum des Bezirks; hier war ebenfalls ein Vergnügungsviertel und ein großer kaiserlicher Park, der heutzutage als Ueno-Park der Öffentlichkeit zugänglich ist. Im Park befindet sich der Ueno Zoo, und eine Statue des Meiji-Revolutionshelden Saigō Takamori.
Südöstlich des Parks befindet sich der Bahnhof Ueno, ein Shinkansen-Halt und der größte Bahnhof im Norden der Stadt. Nördlich und östlich des Ueno-Parks sind einige der besten Museen und Kunstgalerien der Stadt angesiedelt: Das Nationalmuseum Tokio, das National Science Museum of Japan und das Tokyo Metropolitan Art Museum.
Das Platzen der Bubble Economy („Luftblasen-Wirtschaft“) Anfang der 1990er Jahre und die folgende Wirtschaftskrise hat zu einem starken Anstieg der Obdachlosenzahlen geführt. Seitdem stehen im Ueno-Park die Zelte der Obdachlosen.
Kultur und Unterhaltung
Feste und Veranstaltungen
- Sumidagawa-Hanabi
- Asakusa Samba Carnival
- Matsuri des Torigoe-Schreins
- Sanja-Matsuri: eines der drei großen Feste Tokios
Verkehr
- Straße:
- Stadtautobahn Tokio Nr. 1 (Ueno-Linie)
- Nationalstraße 4, nach Chūō oder Aomori
- Nationalstraße 6, nach Chūō oder Sendai
- Zug:
- JR Tōhoku-Shinkansen, von Ueno nach Tokio oder Hachinohe
- JR Jōetsu-Shinkansen, von Ueno nach Tokio oder Niigata
- JR Tōhoku-Hauptlinie, von Ueno nach Sendai, Morioka und Aomori
- JR Yamanote-Linie (Ringlinie), von Ueno oder Okachimachi
- JR Keihin-Tōhoku-Linie, von Uguisudani, Ueno oder Okachimachi nach Ōmiya oder Kamakura
- JR Utsunomiya-Linie, von Ueno nach Nasushiobara
- JR Takasaki-Linie, von Ueno nach Takasaki
- JR Jōban-Linie, von Ueno nach Sendai
- Tokyo Metro Ginza-Linie, von Asakusa, Tawaramachi, Inarichō, Ueno, oder Ueno Hirokoji nach Shibuya
- Tokyo Metro Hibiya-Linie, von Okachimachi, Ueno, Iriya oder Minowa nach Meguro oder Adachi
- Toei Asakusa-Linie, von Asakusa-Bashi, Kura-mae oder Asakusa nach Ōta oder Sumida
- Toei Ōedo-Linie, von Ueno Okachimachi, Shin-Okachimachi oder Kura-mae nach Shinjuku oder Nerima
- Keisei Hauptlinie, von Keisei Ueno nach Flughafen Narita
- Tōbu Isesaki-Linie, von Asakusa nach Isesaki
- MIR Tsukuba Express, von Shin-Okachimachi oder Asakusa nach Akihabara oder Tsukuba
Politik
Sowohl Bürgermeister wie Parlament von Taitō werden derzeit bei einheitlichen Regionalwahlen gewählt. Bei den letzten Wahlen 2011 wurde in Taitō Bürgermeister Hiroshi Yoshizumi gegen den ehemaligen LDP-Oberhausabgeordneten Sanzō Hosaka und drei weitere Kandidaten für eine dritte Amtszeit wiedergewählt. Das Bezirksparlament hat regulär 32 Mitglieder.
Bei Wahlen zum Präfekturparlament ist der Bezirk ein Zweimandatswahlkreis. Bei der letzten Wahl 2013 teilten sich die beiden großen Parteien die Sitze. Für das nationale Abgeordnetenhaus bildet Taitō zusammen mit Chūō und Bunkyō den Wahlkreis Tokio 2, der bei der Wahl 2012 mit 32 % der Stimmen an den Liberaldemokraten Kiyoto Tsuji ging.
Söhne und Töchter der Stadt
- Yumi Adachi (Schauspielerin)
- Yuki Amami (Schauspielerin)
- Kiyoshi Atsumi (Schauspieler)
- Ishida Goro (Astronom)
- Goi Masahisa (Philosoph und Freiheitskämpfer)
- Kaori Muraji (Gitarristin)
- Fumiko Orikasa (Synchronsprecherin)
- Ichirō Ozawa (Politiker)
- Ikenami Shōtarō (Schriftsteller)
- Hino Sōjō (Haiku-Dichter)
- Shūji Tsurumi (Geräteturner)
- Yamanouchi Sugao (Archäologe)
- Taichi Yamada (Schriftsteller und Drehbuchautor)
Angrenzende Städte und Gemeinden
Städtepartnerschaften
- Innere Stadt (Wien), seit 1989[2]
Einzelnachweise
- ↑ Bezirksparlament Taitō: Abgeordnete nach Fraktion
- ↑ Österreichisch-Japanische Beziehungen. Japanische Botschaft Österreich, abgerufen am 13. Juni 2013.
Weblinks
- Commons: Taitō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien