Das Thixo Verfahren auch Semi-Solid Metal Casting (SSM) oder Thixoforming genannt, ist ein Druckguss-Verfahren. Ein Block einer eutektischen Aluminiumlegierung wird, meist mit einem Induktionsofen, bis zur Übergangstemperatur zwischen fest und flüssig erhitzt. An dieser Schwelle, die nur wenige 1/10 Grad Celsius beträgt, ist der thixothrope Zustand erreicht. Charakteristisch ist, dass Stoffe im thixothropen Zustand unter Einwirkung von Scherkräften eine niedrigere Viskosität haben. Beispiele hierfür sind Ketchup und Honig. Der Aluminium Block hat nun eine Konsistenz ähnlich der von Knetmasse. Man kann ihn nun einfach umformen. Der Vorteil der thixothropen Umformung liegt in der geringeren Schwindung der gefertigten Teile. Dies führt zu genaueren Gussteilen (Thixogießen), die in bestimmten Fällen ohne zusätzliche mechanische Bearbeitung auskommen bzw. zu weniger Fehlstellen in der Gussstruktur. Dazu müssen bereits zum Zeitpunkt der Formgebung feinverteilte, kristallisierte Bestandteile in zusammenhängende Schmelzbereiche eingebettet sein, was durch verschiedene Methoden der Materialvorbehandlung erreicht werden kann. In der Industrie werden meist chemische Kornfeinungsverfahren und das elektromagnetische Rühren angewandt.
Beim Thixoschmieden wird das manipulierbare Rohteil in einem Gesenk in seine Endform gepresst, die Krafteinleitung erfolgt über die gesamte Formoberfläche. Es werden auch die Verfahren Thixoquerfließpressen und Thixostrangpressen angewandt. Primäre Anwendungsgebiete liegen bisher in der Herstellung von Fahrwerksteilen (z.B. Radaufhängungen und Zylinderdeckel) und druckdichten Teilen. Thixo-Verfahren eignen sich besonders für den Leichtbau.
Siehe auch: Squeeze Casting
Weblinks
- Video einer automatisierten Schmiedezelle für das Thixo-Schmieden (MPG-Datei, 1,74 MB)