Josef Magnus Wehner

deutscher Schriftsteller und Bühnenautor
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Josef Magnus Wehner (* 14. November 1891 in Bermbach; † 14. Dezember 1973 in München) war ein deutscher Schriftsteller und Bühnenautor.

Leben

Wehner studierte in Jena und München Germanistik und Altphilologie. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Freiwilliger in einem bayerischen Infanterieregiment teil. 1916 wurde er bei Verdun schwer verwundet.

Nach dem Krieg begann er Erzählungen und Gedichte zu schreiben. 1924 fand er eine Beschäftigung als Redakteur bei der "Münchner Zeitung". Nach 1934 wechselte er als Theaterkritiker zu den "Münchner Neuesten Nachrichten".

Der Durchbruch als Schriftsteller und zugleich sein größter Erfolg gelang ihm 1930 mit seinem Roman "Sieben vor Verdun", der gezielt gegen Remarques "Im Westen nichts Neues" gerichtet war und die andere, bessere Seite der Kriegserfahrungen darstellen sollte. Der Roman ist von Kriegsbegeisterung und vor allem einer Verherrlichung des deutschen Soldatentums geprägt.

Nach 1933 trat Wehner in die NSDAP ein und wurde in die zwischenzeitlich "gereinigte" Sektion für Dichtkunst in der Preußischen Akademie der Künste berufen. Presseangriffen, die ihn als "Konjunktur-Nationalsozialisten" bezeichneten, wehrte er mit dem Hinweis auf seine schon zu Anfang der zwanziger Jahre betehende positive Einstellung zur nationalsozialistischen Ideologie und zu Hitler, den er als Hoffnungsträger für die Verwirklichung seiner Reichsidee sah, zurück. Außerdem habe er mit seinen Veröffentlichungen auch mit dazu beigetragen, dem deutschen Soldaten die ihm gebührende Achtung gegen eine Welle diffamierender Literatur zu verschaffen.

Von Joseph Goebbels erhielt er eine jährliche Pension und die Stadt München ernannte ihn zum "Ehrenbeamten", nachdem er bereits 1928 den Dichterpreis der Stadt erhalten hatte.

Seine Vorstellungen von einem deutschen Reich, die zwar nationalistische und auch rassistische Züge trugen, jedoch zugleich auch katholizistisch geprägt waren, fanden bei den Machthabern des Dritten Reiches immer weniger Zustimmung und führten ihn zunehmend in die Isolierung.

Während des 2. Weltkrieges war Wehner propagandistisch in erster Linie durch Reden tätig. Der Reichssender Köln strahlte 1940 seine "Ansprache an den deutschen Menschen" aus, mit der die offensichtlich nicht ausreichende Kriegsbegeisterung geweckt werden sollte.

Nach Ende des Krieges leugnete Wehner seine nationalsozialistische Überzeugung. Seine weiteren Romane, Gedichte und auch Theaterstücke, mit denen er an den Stil seiner Anfänge anschloss und die einen betonten Katholizismus zum Ausdruck brachten, fanden nur noch in seiner Heimatregion Beachtung.

Werke

Romane

  • Der blaue Berg, 1922
  • Die Hochzeitskuh, 1928
  • Sieben vor Verdun, 1930
  • Stadt und Festung Belgerad, 1936
  • Erste Liebe, 1941
  • Der schwarze Kaiser, 1950
  • Mohammed, 1952
  • Der Kondottiere Gotte, 1956

Erzählungen, Novellen und Legenden

  • Die mächtigste Frau, 1922
  • Die Tropfenlegende,1923
  • Das Hasenmaul, 1930
  • Die Wallfahrt nach Paris, 1933
  • Geschichten aus der Rhön, 1935
  • Das große Vaterunser, 1935
  • Elisabeth, 1939
  • Echnaton und Nofretete, 1940
  • Der langsame Hochzeiter (ca. 1943)
  • Der rote Ball (ca. 1944)
  • Drei Legenden, 1949
  • Der schwarze Räuber von Haiti, 1951
  • Die schöne junge Lilofee, 1953

Dramen

  • Das Gewitter, 1926
  • Die Versuchung des Rabanus Marurus (ca. 1950)
  • Johannes der Täufer, 1952
  • Das Rosenwunder, 1954
  • Das Fuldaer Bonifaziusspiel, 1954
  • Saul und David, 1954
  • Die aber ausharren bis zum Ende, 1956
  • Das goldene Kalb, 1961
  • Abt Sturmius von Fulda, 1967

Lyrik

  • Der Weiler Gottes, 1920
  • Blumengedichte, 1950
  • Erde, purpurne Flamme, 1962

Biographien

  • Struensee, 1924
  • Schlageter, 1934
  • Hindenburg, 1936
  • Hebbel, 1938

Autobiographien

  • Mein Leben, 1934
  • Als wir Rekruten waren, 1938


Literatur

  • Hohmann, Joachim: "Parteigenosse Wehner hat ein Interesse daran, als Nationalsozialist unbelastet dazustehen ...", Fulda 1988