Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt

Film von Hugh Wilson (1984)
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Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahr 1984. Er war damals ein großer Erfolg und begründete eine siebenteilige Reihe von Filmen sowie zwei TV-Serien.

Film
Titel Police Academy – Dümmer als die Polizei erlaubt
Originaltitel Police Academy
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1984
Länge 96 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hugh Wilson
Drehbuch Neal Israel,
Pat Proft,
Hugh Wilson
Produktion Paul Maslansky
Musik Robert Folk
Kamera Michael D. Margulies
Schnitt Robert Brown,
Zach Staenberg
Besetzung
siehe Police-Academy-Figuren

Außerdem:

Frontansicht des Akademie-Gebäudes. Über dem Eingang befindet sich Lassards Büro.
Vorplatz der Akademie (im Film in der Mitte mit dem Logo von Police Academy verziert). Die Flaggenmasten sind in ähnlicher Form im Film zu sehen.

Der erste Police-Academy-Film legte das Fundament für die ganze Serie. Zum einen wird die Stilform mit vielen Slapstick- und Klamaukelementen gefunden, die das Kennzeichen der ganzen Serie werden sollten. Zum anderen werden viele Charaktere eingeführt, die über lange Strecken der Serie Bestand haben sollten. Der Film wird gemeinhin als der beste der Serie angesehen.

Handlung

Die neue Bürgermeisterin der Stadt, Mary Sue Beal, hat beschlossen, dass künftig weder Größe noch Gewicht, Geschlecht, Bildung oder physische Stärke als Grund gelten sollen, einen Rekruten von der örtlichen Polizeischule, der Police Academy, abzuweisen. Dies wird in der Polizei negativ aufgenommen, da hierdurch auch zahlreiche offenkundig ungeeignete Kandidaten in der Police Academy zur Ausbildung erscheinen.

Eugene Tackleberry arbeitet als Nachtwächter in einem Hochhaus und stellt nachts vermeintlichen Einbrechern nach. Carey Mahoney ist Parkwächter auf einem Großstadtparkplatz, der sich in Schwierigkeiten bringt und auf dem Polizeirevier landet, wo er Larvell Jones trifft. Der Revierleiter stellt ihn vor die Wahl: Entweder er nimmt am Training der Akademie teil oder er sitzt seine Zeit im Gefängnis ab. Mahoney entscheidet sich widerwillig für die Akademie, fragt aber, ob er Larvell Jones mitnehmen kann. Leslie Barbara ist ein Verkäufer in einem mobilen Fotogeschäft, der immer wieder von Rowdys terrorisiert wird. Douglas Fackler hat einen Streit mit seiner Frau, da diese nicht möchte, dass er Polizist wird. Um ihn aufzuhalten, wirft sie sich sogar auf die Motorhaube und fährt bis zur Akademie mit. Karen Thompson, offenbar Tochter einer reichen Familie, möchte Polizistin werden, um etwas zu erleben und Menschen kennenzulernen, die sie sonst nie treffen würde. Ihre Mutter ist davon wenig überzeugt. George Martín ist ein Frauenheld. Weiterhin sind der sehr große Florist Moses Hightower und Laverne Hooks, die eine sehr leise und hohe Stimme hat, unter den Rekruten.

Commissioner Hurst äußert sich entsetzt über die neuen Rekruten an der Akademie. Er wird bei Commandant Lassard, dem Leiter der Akademie, vorstellig, um ihn aufzufordern, das Training so zu gestalten, dass gewisse Leute es lieber vorziehen, freiwillig zu gehen. Lassards Assistent Harris ist von der Idee offenbar begeistert, Lassard hingegen nur zum Schein. Harris erkennt in den Rekruten Copeland und Blankes willige Helfer, die dazu beitragen sollen, missliebige Kadetten herauszuekeln.

Schon beim ersten Training werden die Kadetten geschunden. Mahoney sucht Lassard auf, um ihn davon zu überzeugen, dass er raus aus der Akademie muss. Lassard eröffnet ihm daraufhin, dass Captain Reed darum gebeten hat, ihn auf gar keinen Fall hinauszuwerfen. Als Reaktion auf die ersten Gemeinheiten Harris’ spielt Mahoney ihm einen Streich, was ihm ein nächtliches Extratraining mit Copeland und Blankes einbringt. George Martín ist auf nächtlicher Tour in den Zimmern der weiblichen Kadetten, wird dabei aber von Sergeant Callahan, einer Ausbilderin, beobachtet.

Das Hin und her zwischen Harris und Mahoney entwickelt sich weiter. Copeland und Blankes werden darauf angesetzt, herauszufinden, wo die obligatorische Party der Kadetten stattfindet, werden aber durch einen Trick Mahoneys in die Blue Oyster Bar, einen Schwulenclub, geleitet, wo sie zum Mittanzen gezwungen werden. Derweil haben die anderen Spaß auf der echten Party. Thompson und Mahoney kommen sich dabei auch näher.

Nach dem folgenden Trainingstag wird Martín von Callahan bei einem seiner nächtlichen Ausflüge erwischt. Sie entblößt sich, wirft ihn mit Wucht auf das Bett und „vernascht“ ihn. Im Morgengrauen kehrt er völlig ausgepowert zurück.

Copeland und Blankes versuchen, Barbara die Falschinformation heimzuzahlen, und schleusen eine Prostituierte in sein Zimmer. Leslie wendet sich allerdings sofort an Mahoney, der sie hinausbringt und sie und sich selbst unter dem Rednerpult versteckt. Lassard führt dort gerade eine Gruppe Besucher herein. Als er eine Präsentation vom Rednerpult aus halten will, beginnt die Prostituierte ihre Arbeit und erschwert somit den Redefluss erheblich. Da Lassard am Ende der Präsentation Mahoney unter dem Rednerpult hervorkommen sieht, geht er davon aus, dass dieser ihn während der Rede ablenkte und möchte aus Wut zunächst Harris auf ihn ansetzen, kann sich aber nicht dazu überwinden, ihm den Vorfall mitzuteilen.

Das Training der Kadetten klappt zunehmend besser. Beim Fahrtraining fährt Hooks versehentlich über Copelands Füße. Der beleidigt sie, woraufhin Hightower böse wird und den Polizeiwagen umwirft, in den Copeland sich gesetzt hat. Er wird aus der Akademie hinausgeworfen. In der Folge des Zwischenfalls kommt es in der Kantine zu einer Schlägerei, an der auch Mahoney beteiligt ist. Er nimmt die Schuld auf sich und wird daraufhin ebenfalls suspendiert.

Eine Kettenreaktion infolge einer Ungeschicklichkeit von Douglas Fackler löst Unruhen in der ganzen Stadt aus. Die Kadetten sollen in ruhigeren Bezirken als Unterstützung eingesetzt werden. Mahoney packt eigentlich gerade, fährt aber trotzdem mit. Durch einen Koordinationsfehler landen die Kadetten aber in der Nähe der aufgewühlten Menge. Copeland und Blankes provozieren Leute aus vermeintlich sicherer Position. Der Anführer der Unruhestifter nimmt ihnen ihre Waffen ab. Sie können zwar fliehen, landen dabei aber wieder in der Blue Oyster Bar. Der Bösewicht kidnappt Harris. Mahoney eilt ihm zu Hilfe, wird aber auch entwaffnet. Hightower, eigentlich wieder Zivilist, rettet die Situation und überwältigt den Kidnapper.

Mahoney und Hightower werden bei der Veranstaltung zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildung mit der höchsten Auszeichnung dekoriert, die die Polizei vergibt.

Personen

Neben den wiederkehrenden Figuren sind die folgenden im Film zu sehen:

  • George Martín (Andrew Rubin): Kadett, der sich mit seinem spanischen Akzent erfolgreich als Frauenheld in der Akademie betätigt. U. a. wird er deshalb auch von Callahan vernascht. Seine lateinamerikanische Erscheinung ist allerdings nur Fassade – später gibt er zu, dass er den Akzent nur vortäuscht, um sich für Frauen interessant zu machen.
  • Karen Thompson (Kim Cattrall): Attraktive Kadettin, die aus reichem Hause kommt und das Ziel der Flirts von Carey Mahoney ist. Sie gibt als Gründe für ihren Berufswunsch unter anderem an, dass sie sich gerne wie ein Mann kleidet und Menschen treffen möchte, die sie sonst nie treffen würde.
  • Leslie Barbara (Donovan Scott): Übergewichtiger Kadett, der in einem mobilen Fotogeschäft arbeitet und des Öfteren von einer Gang terrorisiert wird. Er hat einen (männlichen) Hund namens Princess, der offenbar Lassards linkes Bein so attraktiv findet, dass er versucht, es zu begatten.
  • Namenloser Bösewicht (Doug Lennox): Er taucht erst gegen Ende des Films auf und bleibt unbenannt. Er kidnappt Harris bei den Unruhen und wird schließlich überwältigt. Er taucht im dritten Film noch einmal auf.

Hintergrund

Idee

Paul Maslansky, der Produzent der Serie, hatte die Idee zu dem Film, als er in San Francisco eine Menge Polizeikadetten bei der Arbeit sah. Ihm fiel auf, dass die Gruppe sehr bunt gemischt war. Es fanden sich darunter Männer und Frauen jeder Größe, jedes Gewichts und jeder Hautfarbe. Er fragte daraufhin einen anwesenden Polizeibeamten, warum das so wäre. Daraufhin antwortete dieser, dass die Richtlinien der Polizei verlangten, nahezu jeden unabhängig von deren körperlicher Eignung anzunehmen. Allerdings werfe man die Ungeeigneten nach drei Wochen wieder hinaus. Daraus entwickelte Maslansky die Idee, einen Film mit unfähigen Polizeikadetten zu drehen, bei denen aber die Polizei keinen so leicht hinauswirft.

Casting

Die Hauptdarsteller wurden größtenteils sofort engagiert, weil die Produzenten von deren Leistungen und Auftreten begeistert waren:

  • Steve Guttenberg, dessen Vater Polizist war, trug bei seinem Casting ein originales Polizeishirt.
  • Die Macher des Films besuchten eine Stand-Up-Comedy-Show von Michael Winslow in Long Beach. Sie waren davon so begeistert, dass sie ihn sofort engagierten. Da es noch keine Rolle für ihn in dem Film gab, schrieb Hugh Wilson extra für ihn die Rolle des Larvell Jones.
  • Debbie Callahan wurde in der ursprünglichen Beschreibung als 45 Jahre alt mit einem Schnurrbart porträtiert. Leslie Easterbrook war zunächst nicht begeistert über die Empfehlung ihres Agenten und arbeitete zwei Nachmittage daran, entsprechend laut und dominant aufzutreten. Als sie sogar ihrem damaligen Ehemann Furcht einzuflößen vermochte, ging sie zum Vorsprechen und glaubte erst nicht, dass sie angenommen würde, weil die Produzenten verängstigt wirkten.
  • Donovan Scott, der Leslie Barbara spielte, machte beim Casting schon beim Hereinkommen eine Slapstick-Einlage, was Paul Maslansky sofort überzeugte.
  • Marion Ramsey alias Laverne Hooks hielt die Idee, für Police Academy vorzusprechen, erst für einen Witz. Als sie beim Casting eine kurze Kostprobe aus einem Scherz über Michael Jackson vorführte, wollten die Produzenten gar nichts von dem eigentlichen Text vorgelesen bekommen und luden sie sofort zu Probeszenen ein.
  • David Graf kam in einem Tarnanzug zum Vorsprechen und Paul Maslansky wusste sofort, dass er die richtige Besetzung für Eugene Tackleberry sein würde.
  • Bruce Willis, zu jener Zeit noch unbekannt, sprach für die Rolle des Mahoney vor.
  • Robert Conrad lehnte die Rolle des Commandant Lassard ab, was er später sehr bereute.

Trivia

  • Die Kussszene am Strand zwischen Carey Mahoney und Karen Thompson brauchte sechs Tage, bis sie im Kasten war.
  • Die Reihenfolge, in denen die Szenen gedreht wurden, war falsch geplant. Hierdurch kam es dazu, dass die Szene, an denen Copeland und Blankes ihre Haare abrasiert bekommen, vor der Szene mit der Ankunft der beiden in der Akademie gedreht wurde. Deshalb mussten Brant van Hoffman und Scott Thomson die Ankunftsszene mit Perücken spielen.
  • Hugh Wilson, der Regisseur des Films, hat einen Cameo-Auftritt als verärgerter Fahrer eines Autos, den Hightower und Mahoney bei ihrem nächtlichen Ausflug rammen.
  • Die Szene, in der Tackleberry Leslie Barbara dazu auffordert, ihn zu schlagen, musste zahlreiche Male wiederholt werden, so dass David Grafs Wangen schon rot waren, als sie endlich abgeschlossen werden konnte.
  • Der rassistische Ausfall Copelands, der Hightower zum Ausrasten bringt, ist aus der Sicht des Hightower-Darstellers Bubba Smith einzigartig für die 1980er Jahre, da hier ein Schwarzer für eine andere Schwarze einsteht und dabei seinen Job riskiert. Dies habe er in anderen Filmen nie gesehen.
  • Der Parkplatz, bei dem Mahoney am Anfang des Films arbeitet, ist an der Stelle, an der heute die Hockey Hall of Fame in Toronto steht.
  • Dieser Film ist der erste Kinofilm, den der Regisseur Hugh Wilson drehte.

Kritik

Der Film ist der mit Abstand erfolgreichste der Serie. In den USA spielte er 81 Millionen US-Dollar ein, was einem Drittel der Einnahmen der ganzen Serie entspricht und auf Platz 6 der erfolgreichsten Filme des Jahrs 1984 brachte. In Deutschland war der Film der meistgesehene Kinofilm des Jahres mit über fünf Millionen Besuchern.

Er ist auch der einzige Film der Serie, der zumindest teilweise positive Kritiken erhalten konnte. In der IMDb erreicht er in den Nutzerwertungen 6,6 von 10 möglichen Punkten (Stand: 18. April 2014). Bei den Wertungen professioneller Kritiker, die auf Rotten Tomatoes präsentiert werden, erhielt er eine Wertung von 41 Prozent (Stand: 9. August 2014), während ihn das Publikum dort mit 64 Prozent bewertete.

„Chaos-Komödie mit derbem Klamauk und Lust an der Zerstörung.“

Lexikon des internationalen Films

“It's so bad, maybe you should pool your money and draw straws and send one of the guys off to rent it so that in the future, whenever you think you're sitting through a bad comedy, he could shake his head, and chuckle tolerantly, and explain that you don't know what bad is.”

„Er ist so schlecht, dass man Geld zusammenlegen und einen auslosen sollte, der zur Videothek gehen und ihn ausleihen soll, damit er in Zukunft jedes Mal, wenn man denkt, eine schlechte Komödie durchhalten zu müssen, seinen Kopf schütteln, tolerant kichern und dir erklären kann, dass du nicht weißt, was schlecht ist.“

Roger Ebert: Kritik für die Chicago Sun-Times[2]

Einzelnachweise

  1. Alterskennzeichnung für TV-Fassung. Jugendmedien­kommission.
  2. http://www.rogerebert.com/reviews/police-academy-1984