Die Hausbrauerei Zum Schlüssel ist eine Düsseldorfer Altbier-Brauerei. Das Traditionshaus auf der Bolkerstraße produziert seit 1850 nach alter obergäriger Brauweise sein Original "Schlüssel-Alt". Aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten konzentriert sich das Absatzgebiet dieser Marke auf die Stadt Düsseldorf und Umgebung. Die Hausbrauerei Zum Schlüssel ist die kleinste der vier traditionellen Altbier-Brauereien in der Düsseldorfer Altstadt.
Schlüssel GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1850 |
Sitz | Düsseldorf, Deutschland |
Leitung | Karl-Heinz Gatzweiler |
Branche | Brauerei |
Website | www.zumschluessel.de |

Geschichte
Erstmals um 1850 wurde im Haus „Zum roten Ochsen“ (Bolkerstraße 47) Bier gebraut. Später kamen die Nachbarhäuser „Zu den drei Königinnen“ (Nr. 45) und „Im Schwarzen Pferd“ (Nr. 43) dazu. Ende des 19. Jahrhunderts kam der Name „Zum Schlüssel“ auf. 1936 übernahm Karl Gatzweiler, der aus einer Neusser Familie stammte, die seit 1313 im Brauereiwesen tätig war, den Schlüssel. Die Brauerei ist bis heute im Familienbesitz. 1963 errichtete die Familie Gatzweiler eine moderne Brauereianlage in Düsseldorf-Heerdt. Dort wurden die Marken Gatzweilers Alt (Gatz) und Schlüssel Alt gebraut. Die Brauerei erreichte 1977 mit 530.000 Hektolitern den größten Ausstoß ihrer Geschichte.[1] 1990 wurden die Gaststätte und die Brauereianlage im Stammhaus aufwändig renoviert.
Ab Mitte der 1990er-Jahre brach der Absatz um über die Hälfte ein. Daraufhin entschloss man sich, die Brauerei in Heerdt zu verkaufen und nur das Stammhaus in der Düsseldorfer Altstadt weiter zu betreiben. Die Biermarke Gaztweilers Alt (Gatz) wurde ebenfalls abgestoßen und gehört heute dem Carlsberg-Konzern. Im Schlüssel wird nur noch hausgebrautes Bier der Marke Schlüssel ausgeschenkt.
2009 beschäftigte die Hausbrauerei Zum Schlüssel etwa 80 Mitarbeiter und braute rund 19.000 Hektoliter Bier. Obwohl der Absatz von Altbier insgesamt seit Jahren rückläufig ist, konnte Schlüssel-Alt den Verkauf seines Bieres über einen längeren Zeitraum kontinuierlich steigern, ähnlich wie die anderen drei Düsseldorfer Hausbrauereien.[2] Im Jahre 2011 wurde mit einem Ausstoß von 21.000 Hektolitern erstmals das selbst gesteckte Ziel von mehr als 20.000 Hektoliter übertroffen.[3]
Eine Besonderheit des Schlüssels ist der Biergarten, der sich im Kirchhof der gegenüber liegenden Neanderkirche befindet und bei gutem Wetter freitags und samstags geöffnet ist.[4] Direkt neben der Hausbrauerei gibt es seit Oktober 2010 das „Schlüssel Lädchen“, in dem zahlreiche Produkte mit Düsseldorf-Bezug, Bekleidung über Accessoires, Bücher und Schlüssel-Fan-Artikel verkauft werden. Alle Produkte werden direkt in Düsseldorf produziert.
Namensgebung
Ursprünglich wurden in Düsseldorf die Schlüssel der Stadttore in den nahegelegenen Gasthäusern über Nacht deponiert. In der Nähe des Mühlentores in der Ratinger Straße lag eine erste Gaststätte mit dem Namen „Zum Schlüssel“. An diese Tradition erinnern der Name und das Markenzeichen der Brauerei. Das Zeichen des Schlüssels findet sich auf den Gläsern, den Bierdeckeln und sogar auf der Hausfassade.
Produkte
Schlüssel Alt wird nach dem Reinheitsgebot hergestellt. So dürfen lediglich Malz, Hopfen, Hefe und Wasser verwendet werden. Die Brauerei Schlüssel verwendet ihre eigene Hefe, die dem Betriebsgeheimnis unterliegt. Das Altbier hat einen Stammwürzegehalt von genau 12,5 %.
Einen Teil ihrer Rohstoffe bezieht die Hausbrauerei unter anderem aufgrund kürzerer Transportwege direkt aus der Region. Seit 2009 wird exklusiv für den Schlüssel Sommer- und Wintergerste in Ratingen angebaut. 2014 gewann das Schlüssel Original Alt den Goldpreis beim European Beer Star in der Kategorie Düsseldorf-Style Altbier.[5]
Stike-Alt
Zweimal im Jahr, im Frühjahr und Herbst, wird in der Hausbrauerei Zum Schlüssel zum Tag der Mönche das Stike-Alt gebraut. Dieses spezielle Altbier ist eine besondere Spezialität und enthält 6,5 % Alkohol. Damit ist es gut 1,5 % stärker als das Original Schlüssel-Alt und hat mit 14 % Stammwürze einen höheren Stammwürzegehalt. Die Tradition besagt, dass die Mönche im 19. Jahrhundert während der Fastenzeit keine feste Nahrung zu sich nehmen durften. Daher brauten sie sich heimlich (wörtliche Übersetzung: stike) selbst ein starkes Bier. Auf diese Weise konnten sich die Mönche wenigstens in den Wochen der Enthaltsamkeit an einem kräftigeren Altbier stärken.
Literatur
Wulf Metzmacher: Düsseldorfer Brauhäuser. Bachem, Köln 2006, 2. Aufl., ISBN 3-7616-1697-X.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Welt Online vom 23. April 2004, abgefragt am 22. Januar 2010
- ↑ Open PR: Kleinste Hausbrauerei mit großem Plus. 10. März 2009, abgefragt am 22. Januar 2010
- ↑ Rheinische Post: Schlüssel verkauft acht Prozent mehr Altbier Düsseldorfer Stadtpost vom 8. März 2012, S. C7
- ↑ RP-Online vom 11. August 2006 „Ein Bierchen vor dem Gotteshaus“, abgefragt am 25. Dezember 2007
- ↑ http://www.european-beer-star.de/ebs14_de/downloads/presse/Gewinner_2014.pdf
Koordinaten: 51° 13′ 34,3″ N, 6° 46′ 28,2″ O