Die Goethe- und Universitätsstadt Ilmenau liegt in Thüringen, etwa 40 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Erfurt. Sie ist die größte Stadt im Ilm-Kreis und übt die Funktion eines Mittelzentrums für dessen südlichen Teil aus. Ilmenau besitzt als einzige nicht-Kreisstadt Thüringens den Status einer großen kreisangehörigen Stadt. Wichtigster Wirtschaftsfaktor der Stadt ist die Technische Universität, an der etwa 7400 Studenten eingeschrieben sind.
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Thüringen |
Landkreis: | Ilm-Kreis |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 500 m ü. NN |
Fläche: | 62,64 km² |
Einwohner: | 26.713 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 426 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 98681 - 98694 (alt: 63) Hausanschriften: 98693 |
Vorwahl: | 03677 |
Kfz-Kennzeichen: | IK |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 70 029 |
Stadtgliederung: | 6 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 7 98693 Ilmenau |
Website: | www.ilmenau.de |
E-Mail-Adresse: | rathaus@ilmenau.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Gerd-Michael Seeber (CDU) |
Lage der Stadt Ilmenau im Ilm-Kreis | |
Geografie
Ilmenau liegt in einer Höhe von etwa 500 m ü. NN am Nordrand des Thüringer Waldes.
Geografische Lage
Die Landschaft Ilmenaus ist vom Tal der Ilm geprägt, die Ilmenau in West-Ost-Richtung durchfließt. Im Tal liegt die durchschnittliche Höhe bei etwa 490 m. Der breite Talgrund der Ilm steigt im Norden zur Pörlitzer Höhe bis auf 580 m, im Westen zur Sturmheide bis 600 m, im Süden zum Lindenberg bis 550 m (Stadtrand) und im Osten zum Ehrenberg bis 530 m an. Ilmenau liegt an der Grenze zweier Landschaftstypen: im Süden und Westen folgen sofort hohe Berge und tiefe Täler des Thüringer Waldes, der überwiegend mit Fichten besezt ist, im Norden und Osten folgen sanfte Hügellandschaften, die von Kiefern und Laubwäldern bewachsen sind. Südlich wird Ilmenau vom Kickelhahn (861 m) und Lindenberg (749 m) eingerahmt. Der höchste Punkt des Stadtgebietes ist der Kickelhahn, der niedrigste Punkt liegt im Wipfratal nördlich der Talsperre Heyda bei 396 Meter ü. NN.
Geologie
Der Untergrund Ilmenaus besteht aus verschiedenen Porphyrgesteinen, die teilweise mit Rotliegendem und Zechstein bedeckt sind. Zwischen diesen Gesteinsformationen liegt der zumindest in früherer Zeit abbauwürdige Kupferschiefer, der neben dem namensgebenden Kupfer- auch Blei- und Silbererze in geringen Mengen enthält. Daneben sind bzw. waren im Raum Ilmenau auch abbauwürdige Fluorit- und Manganvorkommen vorhanden. Berühmt sind die permzeitlichen Fossilien in den Steinkohlen von Kammerberg und Manebach (ausgestellt im Museum Schloss Bertholdsburg in Schleusingen).
Ausdehnung des Stadtgebiets
Der Stadtkern von Ilmenau liegt am Nordhang des Ilmtals. In der frühen Siedlungsphase dehnte sich Ilmenau zunächst kreisförmig aus, später wurde daraus dann eine Halbmondform östlich der Sturmheide. Als Mitte des 19. Jh. der Kurbetrieb in Ilmenau begann, wurde das Kurviertel im Südwesten der Stadt angelegt, welches damals gänzlich außerhalb der Stadt lag. In der Zeit zwischen 1890 und 1945 dehnte sich die Stadt vor allem nach Osten aus. Das Gebiet zwischen der Bahnstrecke Erfurt-Ilmenau und der Altstadt wurde bebaut. Zwischen 1950 und 1975 dehnte sich die Stadt dann vor allem Richtung Süden aus. Damals entstanden das sogenannte Professorenviertel am Fuße des Lindenbergs und die Schortesiedlung mit „Altneubauten“ am Fuße des Floßberges. 1980 entstanden die beiden Ilmenauer Plattenbaugebiete Stollen im Südosten und Pörlitzer Höhe im Norden. Nach 1990 wurden die beiden Einfamilienhaus-Siedlungen Hüttenholz im Südosten und Oberpörlitz im Norden am bestehenden Dorf Oberpörlitz angelegt. Seit 2002 erfolgte auch eine Erweiterung des Campus der Universität, wodurch sich das Stadtgebiet noch weiter nach Osten ausdehnte.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden (in Klammern: gemeinsame Grenzlänge / gesamte Grenzlänge: 54,7 km): Wipfratal (5,2 km) – Wolfsberg (10,9 km) – Langewiesen (9,4 km) – Stützerbach (7,8 km) – Schmiedefeld am Rennsteig (0,9 km) – Gehlberg (1,7 km) – Elgersburg (8,1 km) – Martinroda (8,4 km) – Neusiß (2,3 km)
Stadtgliederung
Ilmenau ist in 6 Ortsteile gegliedert.
Ortsteil | Hauptwohnsitze (30. Juni 2005) |
Nebenwohnsitze (30. Juni 2005) |
Gesamt (HW + NW) (30. Juni 2005) |
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Ilmenau (Kernstadt) |
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Roda | |||
Unterpörlitz | |||
Oberpörlitz | |||
Manebach | |||
Heyda | |||
Insgesamt |
(Quelle:Stadt Ilmenau)
Klima
Das Klima der Stadt Ilmenau wird einerseits durch die Lage am Übergang des Thüringer Waldes zu dessen Vorland beeinflusst. Andererseits kommen Besonderheiten hinzu, wie die Kessellage des Stadtgebietes. So ist die Stadt bis auf die durch die Ilm geschaffenen Durchbrüche fast vollständig von Bergen umgeben, die das Stadtzentrum im Süden um bis zu 400 m, im Norden durchschnittlich um 150 m überragen. Bedingt durch diese Lage, die insbesondere einen Schutz gegen die Wettereinflüsse aus der Hauptwindrichtung West-Südwest bietet und verbunden mit der durch die Stadt selbst entwickelten Wärme, kommt es daher häufig vor, dass über Ilmenau blauer Himmel zu sehen ist, während sich die Umgebung wolkenverhangen darbietet. Hierin ist der Ursprung des im Volksmund bekannten Spruchs „In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau.“ zu suchen, der auch auf dem Ziegenbrunnen im Stadtzentrum verewigt ist.
Durch die geographischen Besonderheiten kommt es zu deutlichen klimatischen Unterschieden zwischen der eigentlichen Stadt und den Vororten, wo sich teilweise eine ungeschützte Hochebene (Pörlitzer Höhe) oder ein tief eingeschnittenes, enges und sonnenarmes Tal (Manebach) auswirken. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei etwa 8 °C, wobei im Januar die mittlere Tageshöchsttemperatur bei +2 °C und die mittlere Tiefsttemperatur bei –4 °C liegt. Im Juli beträgt die mittlere Höchsttemperatur 24 °C und die mittlere Tiefsttemperatur 14 °C. Es fallen im Jahr durchschnittlich etwa 800 mm Niederschlag, während an 1.450 Stunden die Sonne scheint. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit ist im Jahresverlauf relativ konstant und beträgt etwa 4 m/s.
Geschichte
Siehe Hauptartikel: Geschichte der Stadt Ilmenau
Ilmenau wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Es gehörte den Grafen zu Käfernburg. Die Stadtrechte wurden Ilmenau bereits 1341 verliehen, 1343 wurden die Grafen von Henneberg neue Herren über die Stadt. Damals spielte der Bergbau auf Silber und Kupfer eine wichtige Rolle. 1583 kam Ilmenau nach dem Aussterben der Henneberger an das Gesamthaus Sachen, 1661 zu Sachsen-Weimar, bei dem es bis 1920 blieb. Stadtbrände wüteten mehrfach in Ilmenau, zuletzt 1752 als fast die ganze Stadt ein Raub der Flammen wurde. Die Porzellanfabrikation wurde in Ilmenau 1777 begonnen und dauerte bis 2002 an. Die durchgängige Glasproduktion begann 1852. 1879 bekam die Stadt einen Eisenbahnanschluss an der Strecke Erfurt-Ilmenau. Das Thüringische Technikum, das Grundstein der heutigen Universität ist, wurde 1894 eröffnet. Das Land Thüringen, zu dem Ilmenau seit 1920 gehörte, bestand bis 1952. Dann kam die Stadt zum Bezirk Suhl. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde das Land Thüringen gegründet. Ilmenau gehört seit 1994 zum Ilm-Kreis. 1993 wurde die Technische Hochschule in eine Technische Universität umgewandelt.
Religionen
1544 wurde in der Grafschaft Henneberg, zu der Ilmenau gehörte, die Reformation eingeführt und über Jahrhunderte war Ilmenau eine überwiegend protestantische Stadt. Es war das lutherische Bekenntnis vorherrschend. Anstelle des Papstes hatte der Landesherr die Führung der sogenannten "ev. luth. Landeskirche" übernommen. Damit teilte die Kirche in Ilmenau die Geschicke der jeweiligen Landesherren. Die „Evangelisch-Lutherische Kirche des Großherzogtums Sachsen“, zu dem Ilmenau seit der Henneberger Erbteilung 1661 gehörte (damals noch Herzogtum Sachsen-Weimar), schloss sich nach 1920 mit den anderen Landeskirchen Thüringens zur „Thüringer Evangelischen Kirche“ zusammen. 1948 nannte sie sich in Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen um. Die heute bestehenden evangelisch-lutherischen Pfarrämter Ilmenaus gehören zur Superintendentur Arnstadt-Ilmenau der Landeskirche innerhalb des Aufsichtsbezirks Süd, dessen Kreiskirchenamt sich in Meiningen befindet. Die Kirchgemeinde heißt St. Jakobus und hat heute ungefähr 3500 Mitglieder.
Spätestens seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zogen auch wieder Bürger mit katholischem Bekenntnis in der Stadt. Die seit 1901 bestehende katholische Gemeinde (St. Josef) besaß aber bis 1983 keine eigene Kirche und hat heute in Ilmenau und Umgebung 2000 Mitglieder. Die Pfarrgemeinde gehört zum Dekanat Weimar innerhalb des Bistums Erfurt. Des weiteren gab es bis 1938 eine jüdische Gemeinde, die 1930 etwa 90 Mitglieder zählte. Sie hatte weder eine Synagoge, noch einen Rabbiner, es gab lediglich eine Betstube in der Burggasse.
Heute sind die meisten Bürger Ilmenaus konfessionslos, was damit zusammenhängt, dass in der DDR eine atheistische Weltanschauung vertreten wurde.
Eingemeindungen
- 1923 wurde der Grenzhammer, ein Pochwerk für Flussspat aus dem nahe gelegenen Schortetal eingemeindet. Er umfasste nur wenige Häuser, hatte aber seit 1881 einen Bahnhof an der Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn. Die Strecke wurde 1998 stillgelegt. Der Grenzhammer ist heute mit der Stadt Ilmenau zusammengewachsen, stellt ein Expansionsgebiet der Technischen Universität dar und erfreut sich als Wohnort immer größerer Beliebtheit.
- 1939 wurde Roda eingemeindet.
- 1981 wurde Unterpörlitz eingemeindet.
- 1994 wurden Manebach, Oberpörlitz und Heyda eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahl Ilmenaus schwankte in der Zeit zwischen ihrer Gründung und 1800 immer zwischen 200 und 2000. Es gab mehrere Blütephasen des Bergbaus, in denen sich die Zahl erhöhte, andererseits gab es aber auch Krankheiten, Kriege und Stadtbrände, die die Einwohnerzahl stark sinken ließ.
Als um 1870 die Industrialisierung in Ilmenau einsetzte, vervierfachte sich die Einwohnerzahl bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Die Zuzügler waren vor allem Bauern aus den Ostgebieten, Mecklenburg und Westfalen sowie Glasmacher aus der Thüringer Umgebung und aus dem Westerwald. Sie fanden in den zahlreichen Glas- und Porzellanfabriken Ilmenaus einen Arbeitsplatz. Eine zweite Zuzugswelle begann Ende der 1970er-Jahre bedingt durch die Errichtung der Industriegebiete im Nordosten der Stadt. Diese Menschen fanden in den Großkombinaten Arbeit und wohnten in den Neubaugebieten Stollen und Pörlitzer Höhe. Sie stammten vor allem aus den Dörfern des Thüringer Waldes, in denen parallel zu der Errichtung des Ilmenauer Industriegebietes die Glashütten geschlossen wurden.
Nach der Wiedervereinigung ging die Ilmenauer Einwohnerzahl leicht zurück. Rechnet man die Eingemeindungen heraus, so sank die Einwohnerzahl seit 1989 von etwa 26.500 auf etwa 21.500, was einen moderateren Rückgang als in vielen anderen ostdeutschen Städten darstellt.
Politik
Stadtrat
Stadtrat: (30 Mitglieder)
- CDU-Fraktion 14,
- SPD-Fraktion 4,
- PDS-Fraktion 7,
- Bürgerbündnis/Freie Wähler-Fraktion 5,
(Ergebnis der Stadtratswahl vom 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Oberbürgermeister: Gerd-Michael Seeber (CDU)
- 1800 - 1801: Johann Carl Wilhelm Voigt (Bergrat)
- 1803 - 1804: Friedrich Carl Wilhelm Burgkhardt
- 1804 Johann August Rieth
- 1804 - 1805: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1805 - 1806: Johann August Rieth
- 1806 - 1807: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1807 - 1808: Johann August Rieth
- 1808 - 1809: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1809 - 1810: Johann August Rieth
- 1810 - 1811: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1811 - 1812: Johann August Rieth
- 1812 - 1813: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1813 - 1814: Johann August Rieth
- 1814 - 1815: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1815 - 1816: Johann August Rieth
- 1816 - 1817: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1817 - 1818: Johann Georg Carl Christian Blumröder (Großherzoglicher Sächsischer Rat)
- 1818 - 1819: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1819 - 1820: Johann Georg Carl Christian Blumröder
- 1820 - 1821: Johann Carl Wilhelm Voigt
- 1820 Vorschlag zur Abschaffung der jährlichen Bürgermeisterwahl
- 1821 - 1830: Johann Georg Carl Christian Blumröder
- 1824 Neue Stadtordnung für Ilmenau mit Bürgermeisterwahl auf 6 Jahre
- 1831 - 1837: Adolph Ludwig Friedrich Conta
- 1838 - 1848: Konstantin Lairitz
- 1849 - 1873: Johann Christian Hertzer
- 1874 - 1890: Friedrich Hörung
- 1890 - 1900: Paul Eckardt
- 1901 - 1906: Alexander Bleymüller
- 1906 - 1911: Konrad Angermann (Jurist)
- 1911 - 1918: Karl Willigmann (Jurist)
Wappen
Das Wappen besteht aus zwei Türmen, die möglicherweise die Ilmenauer Stadtbefestigung verkörpern oder sie sind einfach nur ein Zeichen für Stadt. Die neun Blätter über dem Wappenschild stehen für die neun Ilmenauer Amtsdörfer (Cammerberg (Manebach), Stützerbach, Oberpörlitz, Unterpörlitz, Roda, Heyda, Martinroda, Neusiß und Wipfra). Die Hennen oben rechts und unten links im Wappenschild stehen für die Grafschaft Henneberg und die Adler oben links und unten rechts im Wappenschild stehen für das Fürstentum Schwarzburg.
Städtepartnerschaften
Außerdem bestanden Versuche, eine Städtepartnerschaft zu gründen:
- Wertheim am Main (1991)
- Hautes-Alpes (1966) - Als Kooperation der Kreise Hautes-Alpes und Ilmenau bzw. der Städte Gap und Ilmenau.
- Jindrichuv Hradec (1975)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Kultur Ilmenaus ist stark durch das Wirken Goethes in der Stadt geprägt. So ist Ilmenau die einzige Stadt, der ein ganzes Werk Goethes gewidmet ist und der er damit ein poetisches Denkmal setzte. Mit dem Gedicht Ilmenau finden Goethes Zeiten, die von Spaß und Vergnügen mit dem jungen Herzog (ab 1815 Großherzog) Karl August geprägt waren, einen Abschluss.
Doch gerade in jüngster Zeit wird die Kultur stark durch die Universität geprägt. Ein wichtiger Teil der studentischen Kultur wird zu großen Teilen vom Ilmenauer Studentenclub e.V. gestaltet. Dieser Verein betreibt auf dem Campus vier Studentenclubs sowie ein Studentencafé mit einem reichhaltigen Party- und Diskothekenprogramm und unterstützt verschiedene kulturelle Schwerpunkte wie Film, Musik und Unterhaltung. Einen weiteren großen Anteil an der kulturellen Arbeit an der Universität hat der Verein KuKo e.V. (Kulturelle Koordinierung), welcher verschiedene Interessengebiete, wie Fotografie, Theater oder Musik vereint. Aus dem universitären Umfeld sind verschiedene Initiativen entstanden, die mit Veranstaltungen das kulturelle Programm der Stadt erweitern.
Kino
Das Ilmenauer Kino Lindenlichtspiele ist derzeit das einzige Kino im Ilm-Kreis. Eine Besonderheit dieses Kinos ist, dass es als erstes weltweit mit der IOSONO-Technik zur Klangfeldsynthese augestattet ist. Diese Technik wurde am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau entwickelt.
Museen
- Amtshaus am Marktplatz
- Das erste Ilmenauer Amtshaus wurde 1616 erbaut und 1752 von einem Stadtbrand zerstört. Das jetzige Aussehen gab ihm der Thüringer Barockbaumeister Gottfried Heinrich Krohne in den Jahren 1753 - 1756. Im Amtshaus befindet sich das Stadt- und Goethemuseum Ilmenau, welches Schriftstücke und Möbel von Goethe sowie Glas und Porzellan aus Ilmenau ausstellt.
Bauwerke
- Rathaus am Marktplatz
- Das Ilmenauer Rathaus wurde in mehreren Bauphasen in den vergangenen Jahrhunderten einige Male verändert. Lediglich das Renaissanceportal und die Erkerkonsolen stammen noch aus dem Jahre 1625. Alles übrige wurde durch den Stadtbrand von 1752 zerstört. Das heute barocke Rathaus entstand in den Jahren 1768 bis 1786. Um 1900 wurde das Rathaus dann um drei weitere Flügel ergänzt. Der Marktplatz wurde im Jahr 1996 komplett neu gestaltet.
- Stadtkirche St. Jakobus
- Die Stadtkirche Ilmenaus brannte in den vergangenen Jahrhunderten mehrfach ab und wurde ebenfalls mehrfach Opfer von Plünderungen. Der heutige Bau wurde im 18. Jahrhundert auf den Resten der nach dem Ilmenauer Stadtbrand zerstörten Kirche errichtet. Die 1911 eingebaute Orgel ist mit 65 Registern die größte Orgel Thüringens.
- Sächsischer Hof/Posthalterei
- Der Sächsische Hof war die alte Posthalterei der Grafen von Thurn und Taxis.
- Alte Försterei
- Die Alte Försterei wurde 1733 als Jägerhaus und Nebengebäude des 1752 abgebrannten Ilmenauer Schlosses errichtet. Sie war Wohnung der Jäger- und Forstmeister. Auch Goethe war hier mehrmals zu Gast. Die Alte Försterei ist heute eines der ältesten Gebäude der Stadt.
- Die Wettersäule
- Die Ilmenauer Wettersäule wurde im Jahr 1895 in der Lindenstraße aufgestellt. Heute ist sie am Ende der Friedrich-Hofmann-Straße zu finden. Ausgestattet ist die Säule mit Thermometer, Barometer, Hygrometer und Erdboden-Thermometer. Im Jahr 2004 wurde sie vollständig restauriert.
- Der Kickelhahn
- Der Kickelhahn ist mit 861 m Höhe der „Hausberg“ der Stadt Ilmenau. Dort befinden sich der 1852 erbaute Aussichtsturm, eine kleine Schutzhütte (das „Goethehäuschen“), in dem unter Glas Goethes Gedicht Wanderers Nachtlied in mehreren Übersetzungen zu lesen ist, sowie eine Gaststätte, die man von Ilmenau oder Manebach in etwa einer Stunde auf steilem Fußweg (Höhenunterschied etwa 380 m) erreichen kann.
Tourismus
Ilmenau ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Touristen, die den Thüringer Wald besuchen. Hier verbindet sich die Landschaft des Waldes mit städtischer Infrastruktur. In Ilmenau gibt es mehrere große Hotels, die insbesondere auf ältere Menschen als Kunden ausgerichtet sind.
In der Vergangenheit wurden in und um Ilmenau viele Wanderwege angelegt. Sie werden durch Informationstafeln entlang ihres Verlaufes ergänzt. So entstanden im 19. Jahrhundert die Ilmenauer Kurpromenaden südlich der Stadt, die einen guten Ausblick über das Stadtgebiet bieten. In den 1970er-Jahren wurde der Goethe-Wanderweg angelegt. Er verbindet auf 18 km Länge alle Wirkungsstätten Goethes in der Ilmenauer Umgebung. Bereits in den 1950er-Jahren entstand der Ilmenauer Naturlehrpfad, welcher Orte besonderer Landschaft, wie das Schortetal oder die Ilmenauer Teiche, in der Umgebung von Ilmenau verbindet. Des weiteren gibt es noch den Oberen, Mittleren und Unteren Berggraben. Diese Hohlwege sind ehemalige Wassergräben mit geringem Gefälle, auf denen Holz von Stützerbach nach Ilmenau geflößt wurde. In den 1990er-Jahren entstand der Ilmtal-Radweg, der vom Rennsteig über Ilmenau nach Weimar führt.
Parks
Ilmenau war im 19. Jahrhundert ein Luftkurort. Aus dieser Zeit stammen zwei Ilmenauer Parks, nämlich der Alte Kurpark in der Waldstraße und der Lessingpark am Bahnhof Bad. 1932 wurde der große Stadtpark hinter der Festhalle angelegt.
Naturdenkmäler
Etwas Besonderes an der Ilmenauer Landschaft sind die Teiche im Osten des Stadtgebiets, welche aus dem Großen Teich, Brandenburger Teich, Dixbixer Teich, Steinteich, Neuhäuser Teich und Prinzessinloch bestehen und den Campus der Technischen Universität von der Altstadt trennen. Sie sind Naherholungsgebiet und werden vom Ilmenauer Naturlehrpfad durchzogen.
Sport
Ilmenau ist ein Wintersportzentrum. Die Stadt hat schon mehrere Rodelolympiasieger hervorgebracht. Ferner fand 1934 die 4. Europameisterschaft im Rodeln auf der Bobbahn im Gabelbachtal statt. Dort liegen auch die anderen Wintersportanlagen, nämlich ein Abfahrtshang, eine Skisprungschanze sowie ein Eisplatz. Im Bau befindet sich die Ilmenauer Eissporthalle in der Karl-Liebknecht-Straße.
Die Sommersportstätten liegen im Ilmtal westlich der Stadt. Dort gibt es ein Stadion und ein beheiztes Freibad. Ilmenau stellt eine Handballmannschaft (HV Ilmenau 55) in der Oberliga. Die Fußballmannschaft SV Germania Ilmenau spielt in der Landesklasse Ost. Ein sportlicher Höhepunkt jeden Jahres sind die Downhillwettkämpfe am Abfahrtshang vom Lindenberg hinunter in das Gabelbachtal. Vor dem zweiten Weltkrieg fand in Ilmenau alljährlich das Gabelbachrennen statt, welches in den 1930er-Jahren jedes Jahr über 40.000 Zuschauer anlockte. Weiterhin bietet Ilmenau erfolgreiche Schwimmsportmannschaften. Hierzu gehören die Wasserwacht Ilmenau (Ilmenauer Hechte) sowie der erfolgreiche Tauchsportverein an der technischen Universität Ilmenau (TSG TU Ilmenau '56 e.V.), der mit dem Schwimmer Felix Schönau (Jahrgang 1993) einen zweifach deutschen Vizemeister auf den Strecken 50FS, 100FS als Mitglied hat.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kultureller Höhepunkt außerhalb des Campus ist das im Juni jeden Jahres stattfindende Altstadtfest. Auf mehreren in der Stadt verteilten Bühnen werden unterschiedliche musikalische Darbietungen geboten, die durch in der Altstadt aufgestellte Verkaufsstände ergänzt werden.
Im April jeden Jahres finden die Ilmenauer Jazztage statt. Ende Mai folgt als nächster Höhepunkt das Himmelblau-Festival im Stadtpark, das vor allem das junge Publikum bis 20 Jahre anlockt. Im Jahr 2005 trat der thüringer Rapper Clueso auf dem Festival auf. Alle 2 Jahre findet die Internationale Studentenwoche Ilmenau (ISWI) statt, bei der sich Studenten aus aller Welt in Ilmenau treffen. In der letzten Augustwoche findet jährlich das Kickelhahnfest statt. Den Abschluss der Freiluftfeste bildet alljährlich das Lichterfest Ende Oktober. Dabei wird die Altstadt mit tausenden Kerzen verziert, die die besinnliche Winterzeit einläuten.
Ilmenau ist auch ein Veranstaltungsort der Konzertreihe Jazzmeile, einem Zusammenschluss mehrerer Thüringer Städte, die im Herbst jeden Jahres ein landesweites, über zwei Monate verteiltes Musikfestival organisieren. Die Abschlussveranstaltung der Jazzmeile 2005 fand am 9. Dezember in Ilmenau statt.
Kunstwege
Die Ilmenauer Kunstwege waren drei Freiluftausstellungen in der Ilmenauer Altstadt, die Skulpturen verschiedener Künstler zeigten. Fand der erste Kunstweg noch Zustimmung in der Bevölkerung, war der zweite auf Grund der ausgestellten Plastiken umstritten.
Der erste Ilmenauer Kunstweg fand von Mai bis November 2000 statt. Ausgestellt wurden Bronzeskulpturen des Bildhauers Volkmar Kühn. Die Stadt wählte nach Beendigung des Kunstweges zwei Figuren aus, die gekauft wurden und heute am Apothekerbrunnen aufgestellt sind.
Der zweite Ilmenauer Kunstweg fand von Oktober 2002 bis Oktober 2003 statt. Ausgestellt wurden Skulpturen unter dem Thema "Die Metamorphose der Ilmenauer Linden". Als die alten Linden in der Lindenstraße bei Bauarbeiten 2002 gefällt wurden, verarbeitete sie die Künstlerin Franziska Uhl zu Figuren, indem sie die Rinde entfernte und die "nackten" Baumstämme schwarz anstrich. Diese suspekt anmutenden Kunstwerke stießen in der Ilmenauer Bevölkerung auf Ablehenung, dennoch wurden sie nach Beendigung des Kunstweges von der Stadt erworben und ausgestellt. Derzeit stehen sie in der Lindenstraße vor dem Kino.
Der dritte Ilmenauer Kunstweg zeigte von Mai bis Oktober 2005 abstrakte Sandsteinskulpturen. Die Stadt erwarb zwei dieser Kunstwerke, um sie in der Innnenstadt auszustellen.
Wirtschaft
Die Ilmenauer Wirtschaft war bis zu Goethes Zeiten stark vom Bergbau geprägt. In Ilmenau gab es verschiedene Bodenschätze, z. B. Kupfer, Silber, Mangan und auch Uran (wurde nicht abgebaut).
Im Jahre 1777 begann in Ilmenau die Porzellanherstellung. Das größte Unternehmen war das Porzellanwerk Henneberg AG mit 2.000 Mitarbeitern im Jahr 1930 und 6.000 Mitarbeitern im Jahr 1980. Nach 1990 wurde die Produktion unrentabel und musste im Jahr 2002 geschlossen werden. Jedoch siedelten sich auf dem ehemaligen Werksgelände porzellanproduzierende Unternehmen an. Weitere bekannte Porzellanhersteller aus Ilmenau waren Metzler & Ortloff sowie Galluba & Hoffmann. Heute wird in Ilmenau in kleinstem Rahmen Porzellan produziert, jedoch finden sich noch in vielen Küchenschränken Tassen oder Teller mit der Signatur "Graf von Henneberg 1777 Ilmenau".
Der zweite wichtige Industriezweig war die Glasherstellung, welche durchgehend seit 1852 in Ilmenau beheimatet ist. Spezialisiert war die Ilmenauer Glasindustrie seit jeher auf Messgeräte (Thermometer), Labortechnik und industrielle Glasinstrumente. Wichtige Unternehmen waren vor allem die Sophienhütte, gegründet 1852, Alexander Küchler & Söhne gegründet 1866 und Alt, Eberhardt und Jäger, gegründet 1874. 1973 wurden alle Ilmenauer Glashütten zum Industrieglaswerk Ilmenau zusammengeschlossen, das zeitweise knapp 10.000 Mitarbeiter beschäftigte. Nach 1990 ging auch diese Industrie zurück, so dass heute nur noch etwa 600 Menschen in ihr beschäftigt sind.
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Ilmenau auch eine bedeutende Spielzeugindustrie aufzuweisen, in der 2.000 Menschen arbeiteten. Die stark krisenanfällige Spielzeugindustrie konnte jedoch nach 1929 nicht mit der Konkurrenz aus Franken mithalten, so dass sie auf ein Minimum zurückging.
In der heutigen Zeit hat sich Ilmenau von einer Industriestadt zu einer Dienstleistungsstadt gewandelt. An der Arbeitslosenrate von derzeit 17 % (2005) kann man erkennen, dass Ilmenau den Wegfall von Glas- und Porzellanindustrie im Jahre 1990 noch nicht überwunden hat. Heute hat sich in Ilmenau die High-Tech-Industrie – vor allem in den Bereichen Softwareentwicklung, Medientechnik und Medienproduktion – angesiedelt, welche zum großen Teil durch Ausgründungen aus der Technischen Universität und universitätsnahen Instituten besteht. Diese Branche ist zwar zukunftsträchtig, jedoch kann sie mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von sieben Mitarbeitern die immer noch hohe Arbeitslosigkeit nicht verringern.
Seit 1990 wurden zahlreiche Gewerbegebiete angelegt, die z. T. komplett belegt sind, es gibt aber auch einige, die nur zu 50 % ausgelastet sind. Das größte Ilmenauer Gewerbegebiet ist das Gewerbegebiet am Vogelherd, das 1973 als Industriegebiet angelegt wurde. Hier befand sich Ende der 80er Jahre das Ilmenauer Glaswerk mit über 6.000 Mitarbeitern. Daraus ging die Firma Technische Glaswerke Ilmenau hervor, die derzeit etwa 300 Mitarbeiter beschäftigt. Des weiteren befinden sich noch mehrere andere Firmen, wie das Ilmvac, ein Produzent von Vakuumtechnik, dort. Neben dem Gewerbegebiet am Vogelherd gibt es noch die Gewerbegebiete Am Ziegelhüttenweg, Am Eichicht und Am Wald. Das Gewerbegebiet Am Eichicht besteht fast nur aus dem Porzellanwerk Ilmenau, welches 2002 stillgelegt wurde. In den 80er Jahren arbeiteten hier über 8.000 Menschen. Somit konzentriert sich der Großteil der Industrie im Nordosten der Stadt. Außerdem gibt es noch das Gewerbegebiet An der B 4 und einige kleinere Gewerbegebiete in der Nähe der Universität.
Wichtige Industrieunternehmen der heutigen Zeit sind:
- Wincor Nixdorf - Hersteller von Kassensystemen
- Binz - Automobilausrüster (Ambulanzfahrzeuge)
- Technisches Glaswerk Ilmenau (TGI) - Laborglasinstrumente
Verkehr
Verkehrstechnisch ist Ilmenau gut erschlossen. Es bestehen:
Straßen
Die erste befestigte Straße nach Ilmenau war die Marienstraße. Sie wurde zwischen 1805 und 1809 angelegt und führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze bei Plaue. Sie ist nach ihrer Spenderin, der Weimarer Herzogin Maria Pawlowna benannt. Bis 2004 verlief die B4 Richtung Erfurt auf der Marienstraße, welche dann zur L3004 herabgestuft wurde.
Zwischen 1817 und 1829 wurde die Gabelbach-Straße gebaut. Sie führt von Ilmenau hinauf zum Rennsteig, vorbei am Kickelhahn. Heute verbindet sie Ilmenau mit Frauenwald und Neustadt am Rennsteig und trägt den Namen L1137.
Im Jahr 1825 wurde die Langewiesener Straße angelegt. Sie führte vom Mühltor bis zur Amtsgrenze am Grenzhammer und verbindet Ilmenau mit Langewiesen. Ihr Verlauf entspricht der heutigen B88 nach Rudolstadt. Sie ist derzeit die wichtigste Bundesstraße in Ilmenau.
1829 wurde die Straße nach Bücheloh angelegt. Sie führte vom Judentor in Ilmenau bis zur Amtsgrenze nahe der heutigen Autobahnabfahrt Ilmenau-Ost an der A71. Diese Straße entspricht heute der B87, die Ilmenau mit Stadtilm und Weimar verbindet.
Die nächste Chaussee in Ilmenau war die Straße nach Manebach. Sie führte von Ilmenau bis zur Amtsgrenze nach Stützerbach. Angelegt wurde sie 1836. Heute verläuft die B4 nach Coburg auf dieser Straße.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Straße nach Elgersburg angelegt. Bis 2004 verlief auf ihr die B88 nach Gotha. Heute ist sie zur Kreisstraße abgestuft.
Weitere Straßen verbinden Ilmenau mit Oberpörlitz (K42), Wümbach (K43), Unterpörlitz (L2272) und Oehrenstock.
Nach der Wiedervereinigung wurde der Bau einer Autobahn durch Südthüringen geplant. Im Jahr 1998 wurde die A71 bis Traßdorf nahe Ilmenau dem Verkehr übergeben. 2001 wurde die provisorische Abfahrt Traßdorf geschlossen und das Teilstück Traßdorf - Ilmenau-Ost dem Verkehr übergeben. Die feierliche Eröffnung der Thüringerwaldautobahn erfolgte 2003. Nun wurde auch die Anschlussstelle Ilmenau-West in Betrieb genommen. Im Ilmenauer Stadtgebiet finden sich auch zwei imposante Brückenbauwerke der A71, nämlich die Talbrücke Altwipfergrund und die Talbrücke Streichgrund. Heute trägt die A71 zur Entlastung der Ilmenauer Bundesstraßen (mit Ausnahme der B88 nach Rudolstadt) bei. Sie dient als schnelle Verbindung Richtung Norden nach Erfurt und Richtung Süden über Suhl nach Schweinfurt.
Bahnlinien
Ilmenau ist seit 1879 an das Eisenbahnnetz angeschlossen, und zwar durch die Nebenbahnstrecke Ilmenau-Arnstadt-Erfurt. Mit dieser heute von der Erfurter Industriebahn betriebenen Strecke gibt es im Einstundentakt eine Verbindung in die Landeshauptstadt Erfurt. In Ilmenau befindet sich auch der Anschluss an die 1904 in Betrieb gegangene Rennsteigbahn von Ilmenau über Schmiedefeld am Rennsteig nach Schleusingen. Diese wurde 1998 stillgelegt, seit Ende 2005 findet aber wieder planmäßiger Zugverkehr auf dem Abschnitt Ilmenau-Stützerbach statt. Die 1881 eröffnete Anschlussstrecke nach Großbreitenbach (Ilmenau-Großbreitenbacher Eisenbahn) wurde 1998 stillgelegt.
Auf Ilmenauer Stadtgebiet gibt es neben dem Hauptbahnhof noch die Haltepunkte Ilmenau Pörlitzer Höhe und Ilmenau-Roda an der Erfurter Strecke, Ilmenau Bad und Manebach an der Rennsteigbahn und Bf Grenzhammer an der Großbreitenbacher Strecke.
Derzeit befindet sich die Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt für den ICE- und Güterverkehr in Bau, welche zu dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Schiene Nr.8.1 gehört. Wegen knapper Haushaltskassen ruhen die Bauarbeiten zur Zeit größtenteils. Zwischen Erfurt und Wümbach ist die Streckentrasse bereits fertig gestellt, unter anderem mit der 570 m langen Wümbachtalbrücke. Vier Kilometer östlich von Ilmenau, nahe des Ortes Wümbach ist ein Bahnhof an der ICE-Neubaustrecke, der für Ilmenau und die Umgebung eine bessere Schienenverkehrsanbindung garantieren soll, geplant.
Flughäfen
- Der nächste Linienflughafen ist der Flughafen Erfurt (ca. 40 km nördlich)
- Flugplatz Pennewitz (ca. 10 km östlich), wird von Sportfliegern und für Rundflüge genutzt.
- Flugplatz Alkersleben-Wülfershausen (ca. 25 km nördlich), der von Sportfliegern genutzt wird.
Medien
In Ilmenau sind die meist gelesenen Tageszeitungen das Freie Wort und die Thüringer Allgemeine. Damit ist Ilmenau die einzige Stadt in Thüringen, in der beide großen thüringer Zeitungen mit Regionalausgaben erscheinen. Dies rührt daher, dass Ilmenau früher zum Bezirk Suhl zählte, in dessen Gebiet das Freie Wort erscheint und heute zum Ilm-Kreis gehört, der wiederum der Region Mittelthüringen zugeordnet und somit Verbreitungsgebiet der Thüringer Allgemeine ist. Des weiteren gibt es noch Die Henne, sie war bis 1945 eine Tageszeitung, die in fast allen Ilmenauer Haushalten gelesen wurde. Heute erscheint sie in unregelmäßigen Abständen und kleinen Auflagen.
In Ilmenau ist außerdem der Hochschulfunk hsf, das älteste deutsche Campusradio, ansässig. Dieser zunächst nur per Lautsprecher und später per Kabel verbreitete Hörfunksender ist seit 1999 auch über die UKW-Frequenz 98,1 Mhz im Ilmenauer Stadtgebiet zu empfangen.
Öffentliche Einrichtungen
In Ilmenau hat das Thüringer Landeseichamt seinen Sitz. Es besteht in Ilmenau seit dem 17. Oktober 1889. Damals wurde es gegründet, damit die zahlreichen in der Ilmenauer Region gefertigten Glasinstrumente zum Eichen nicht mehr nach Berlin transportiert werden mussten. 1898 wurde das heutige Gebäude in der Unterpörlitzer Straße bezogen. Als 1920 das Land Thüringen gegründet wurde, wurde Ilmenau als Sitz des Landeseichamtes ausgewählt, da die meisten zu eichenden Messgeräte in der Region hergestellt wurden. 1947 unterstanden dem Ilmenauer Amt 14 weitere thüringer Eichämter. Ab 1953 war Ilmenau das Haupteichamt für den neu geschaffenen Bezirk Suhl. Seit 1992 ist Ilmenau wieder Sitz des Thüringer Landeseichamtes. Im Jahr 2004 hatte das Amt 82 Mitarbeiter, die insgesamt 166.365 Messgeräte eichten.
Außerdem ist Ilmenau seit 2002 Sitz einer Zweigstelle der Bundesanstalt für Wasserbau.
Bildung und Forschung
Universität und universitätsnahe Einrichtungen
Von überragender Bedeutung für die Stadt Ilmenau ist die Technische Universität Ilmenau, die aus dem 1894 gegründeten Thüringischen Technikum Ilmenau hervorgegangen ist. An der Universität sind etwa 7.000 Studenten (Stand Wintesemester 2005/2006) eingeschrieben, was einem Viertel der Einwohnerzahl Ilmenaus entspricht. Im Umfeld der Universität haben sich ein Reihe von Forschungseinrichtungen in der Stadt angesiedelt. Dazu gehören:
- das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT), das sich unter Leitung des Miterfinders des MP3-Formats Karlheinz Brandenburg mit Codierverfahren für Audio- und Videosignale und deren Anwendung in der Akustik beschäftigt,
- das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Systemtechnik (AST),
- das Institut für Mikroelektronik und Mechatroniksysteme gGmbH (IMMS) sowie
- das 1991 gegründete Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau (TGZ), das vorrangig der Praxisanwendung der Forschungsgergebnisse der TU Ilmenau dient.
Fach- und Berufsschulen
Neben der Technischen Hochschule (der heutigen TU) war besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die zur Ingenieurausbildung für die Glasindustrie Ilmenaus und der Region gegründete, von 1952 bis 1993 bestehende Fachschule für Technische Glasverarbeitung von Bedeutung. Diese ging im Ursprung auf die bereits im Jahr 1839 gegründete Fortbildungsschule für Handwerkslehrlinge zurück. Da mit der Wende 1989/90 und dem nachfolgenden Niedergang der Glasindustrie in Ilmenau der Bedarf an Ingenieuren bzw. Technikern in diesem Bereich stark zurück ging, war dann auch die Neugründung einer Fachschule für Technik mit dem Studienziel „Staatlich geprüfter Techniker“ nicht erfolgreich, sodass 1994 das Ausbildungsspektrum in das Staatliche Berufsschulzentrum Ilmenau eingegliedert wurde.
Allgemeinbildende Schulen
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Ilmenau nur eine Volksschule. Für einen höheren Schulabschluss mussten die Schüler die Gymnasien in Weimar oder Jena besuchen. Der Standort der Ilmenauer Schule war am Topfmarkt. Heute gehört dieses Gebäude zum Rathaus.
Ein neues Schulgebäude entstand in den 1880er-Jahren. Es befindet sich in der Karl-Zink-Straße und dient heute als Grundschule. 1894 bekamen die Knabenklassen ihr eigenes Schulhaus in der heutigen Karl-Liebknecht-Straße. Zur Zeit ist hier das Haus II der Goetheschule untergebracht. 1903 eröffnete dann schließlich das Realgymnasium Goetheschule, womit die Schüler auch in Ilmenau einen höheren Schulabschluss erlangen konnten. Nun besaß Ilmenau drei Schulen: eine Mädchen-, eine Knaben- und eine höhere Schule, was bis in die 1970er-Jahre unverändert blieb.
Als in den frühen 1970er-Jahren die Neubaugebiete errichtet wurden, bekam jedes zwei neue Schulen (eine Grund- und eine Oberschule). Auf dem Stollen sind die Grundschule Am Stollen sowie die Realschule Geschwister Scholl, auf der Pörlitzer Höhe die Grundschule Ziolkowski und die Realschule Heinrich Hertz. Des weiteren wurde in der Südstadt eine Oberschule eröffnet, die heute das Gymnasium Am Lindenberg beherbergt.
Mit dem Ilmenau-Kolleg besitzt die Stadt ein staatliches Institut zur Erlangung der Hochschulreife im Zweiten Bildungsweg. Dieses ging 1993 aus der 1991 gegründeten Außenstelle Ilmenau des Thüringenkollegs Weimar hervor und befindet sich in Trägerschaft des Ilm-Kreises.
Nach 1990 entstanden außerdem die Privatschule Franz von Assisi, die Lernförderschule Pestalozzi sowie die Sonderschule Dr. Hans Vogel.
Persönlichkeiten
Goethe und Goethefreunde
- Johann Wolfgang Goethe (* 28. August 1749 in Frankfurt/M.; † 22. März 1832 in Weimar) weilte sehr oft in Ilmenau, für Bergbaustudien, naturwissenschaftliche Studien und zur Erholung, er feierte seinen letzten Geburtstag (82.) in Ilmenau, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Karl Ludwig von Knebel (* 30. November 1744 bei Nördlingen; † 23. Februar 1834 in Jena) Goethes „Urfreund“, wohnte von 1798 bis 1805 in Ilmenau, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Corona Schröter (* 14. Januar 1751 in Guben; † 23. August 1802 in Ilmenau) war eine Goethe-Schauspielerin, verbrachte ihre letzte Lebensphase in Ilmenau zum Luftkuren, starb an Tuberkulose, ist in Ilmenau beerdigt, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihr benannt
- Johann Peter Eckermann (* 21. September 1792 in Winsen/L.; † 3. Dezember 1854 in Weimar) der Sekretär Goethes, weilte mehrmals zu Kuren in Ilmenau, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
Persönlichkeiten im Gabelbach-Verein
(Der Gabelbach-Verein bestand im 19. Jh. in Ilmenau. Seine Mitglieder waren Dichter und Philosophen, die sich mit Goethes Werk in Ilmenau sowie der Natur des Gabelbachtals beschäftigten.)
- August Wilhelm Fils (* 1799; † 1878), Vermessungstechniker, fertigte erstmals Höhenkarten des Thüringer Waldes an, war Mitglied im Gabelbachverein, besuchte Ilmenau außerdem häufig zu Kuraufenthalten, seit 4. April 1853 ist er Ehrenbürger der Stadt Ilmenau
- Friedrich Hofmann (* 18. April 1813 in Coburg; † 14. August 1888 in Ilmenau), Dicher, wohnte in der zweiten Hälfte seines Lebens in Ilmenau, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Carl Schwanitz (* 1823; † 1903 in Weimar), war 50 Jahre lang Richter in Ilmenau und bestimmte maßgeblich das Stadtleben durch Engagement in zahlreichen Vereinen, u. a. auch im Gabelbach-Verein, seit 21. März 1890 Ehrenbürger der Stadt Ilmenau, heute ist eine Straßein Ilmenau nach ihm benannt
- Joseph Victor von Scheffel (* 16. Februar 1826 in Karlsruhe; † 9. April 1886 in Karlsruhe), deutscher Dichter, wurde mehrmals von Schwanitz nach Ilmenau eingeladen, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Rudolf Baumbach (* 28. September 1840 in Kranichfeld; † 21. September 1905 in Meiningen), Thüringer Heimatdichter, Mitglied im Gabelbach-Verein, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
Politiker
- Paul Löbe (* 14. Dezember 1875 in Liegnitz; † 3. August 1967 in Bonn) SPD, gründete den SPD-Ortsverein (1898), arbeitete kurzzeitig in der Henne-Druckerei, später Reichstagspräsident, nach ihm ist heute eine Straße in Ilmenau benannt
- Fritz Sauckel (* 27. Oktober 1894 in Haßfurt; † 16. Oktober 1946 in Nürnberg), Politiker (NSDAP), wohnte von 1922 bis 1925 in Ilmenau, Chef der NSDAP-Ortsgruppe und später Gauleiter Thüringens, studierte am Technikum.
- Fritz Reinhardt (* 3. April 1895 in Ilmenau; † 17. Juni 1969 in Regensburg), Politiker (NSDAP), NS-Staatssekretär im Finanzministerium, gründete die Ilmenauer Reichsfinanzschule.
- Karl Zink (* 24. April 1910 in Zella-Mehlis; † 6. September 1940 in Berlin), Widerstandskämpfer (KPD), wohnte seit 1917 in Ilmenau, war ein Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten, wurde 1940 in Berlin hingerichtet, heute ist nach ihm eine Straße in Ilmenau benannt
- Günter Sieber (* 11. März 1930 in Ilmenau), Politiker (SED), DDR-Botschafter in Polen, geboren in Ilmenau
- Paul Latussek (* 6. September 1936 in Gleiwitz), rechtspopulistischer Politiker (DSU), verlor seine Ämter und seine Tätigkeit an der Universität nachdem er am 9. November 2001 auf einer Tagung des Bundes der Vertriebenen in Arnstadt den Holocaust verharmloste und die Opferzahlen leugnete
- Hansjoachim Walther (* 16. Dezember 1939 in Bütow; † 17. Januar 2005 in Stützerbach), Politiker (DSU/CDU), 1990-1991 Bundesminister für besondere Aufgaben, arbeitete auch an der Universität
- Dagmar Schipanski (* 3. September 1943 in Sättelstädt a. Hörselberg) CDU, eine Professorin der Universität, kandidierte 1999 für das Amt als Bundespräsidentin. Obwohl diese Kanditatur scheiterte, blieb sie anschließend politisch aktiv, so war sie von 1999 bis 2004 thüringer Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Seit 2004 ist sie Präsidentin des Thüringer Landtages.
- Michael Krapp (* 22. November 1944 in Gera), Politiker (CDU), 1999-2004 Thüringer Kultusminister, Dozent an der Universität
- Jens Goebel (* 11. Januar 1952 in Jena), Politiker (CDU), Thüringer Kultusminister, lebte von 1975 bis 1990 in Ilmenau, arbeitete damals an der Technischen Hochschule
- Claudia Nolte (* 7. Februar 1966 in Rostock), Politikerin (CDU), 1994-1998 Bundesfamilienministerin.
Persönlichkeiten der Universität
siehe auch: Persönlichkeiten der Techn. Universität Ilmenau
- Eduard Jentzen, gründete das Thüringische Technikum 1894 durch den Umzug seines Technikums aus Neustadt-Glewe
- Georg Schmidt (* 1871; † 1955 in Ilmenau), von 1903 bis 1948 Leiter des Technikums, bewahrte es durch Verhandlungsgeschick 1918, 1923 und 1945 vor dem Aus, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Hans Stamm (* 1908; † 1968 in Ilmenau), wurde 1953 mit der Aufgabe betraut, das Technikum in eine Hochschule umzuwandeln, war von 1953 bis 1963 Rektor der Technischen Hochschule, heute ist nach ihm eine Straße in Ilmenau benannt
- Lutz Gebhardt (* 18. März 1952 in Weimar), studierte in Ilmenau, promovierte anschließend auch hier, gründete 1991 den Verlag grünes herz mit Sitz in Oberpörlitz
- Karlheinz Brandenburg (* 20. Juni 1954 in Erlangen), Erfinder des mp3-Formats und Leiter des Fraunhofer-Institutes für Digitale Medientechnologie (IDMT) in Ilmenau
- Martin Löffelholz (* 1959 in Dortmund), wohnt seit 1998 in Ilmenau, an der Universität Professor für Medienwissenschaften
Sportler
- Wolfgang Scheidel (* 9. März 1943 in Erfurt), Rennrodler, lernte in Ilmenau das Rodeln, Olympiasieger 1972
- Wolfram Fiedler (* 29. September 1951 in Ilmenau; † 11. April 1988 in Berlin), Rennrodler, Rennrodel-Weltmeister 1975
- Hans Rinn (* 19. März 1953 in Langewiesen), Rennrodler, Ehrenbürger der Stadt Ilmenau seit 3. April 1980, Olympiasieger im Doppel 1976 und 1980
- Hartwig Gauder (* 10. November 1954 in Vaihingen/E.), Geher, lebt seit 1960 in Ilmenau, Olympiasieger im 50-km-Gehen 1980
- Ute Oberhoffner (* 15. September 1961), Rennrodlerin, Ehrenbürgerin der Stadt Ilmenau seit 17. März 1988
- Jens Müller (* 6. Juli 1965 in Torgau), Rennrodler, Ehrenbürger der Stadt Ilmenau seit 17. März 1988, Olympiasieger 1988
- Stefan Krauße (* 17. September 1967 in Ilmenau), Rennrodler, Ehrenbürger der Stadt Ilmenau seit 19. Februar 1998, Olympiasieger im Doppel mit Jan Behrendt 1992 und 1998
- Jan Behrendt (* 29. November 1967 in Berlin), Rennrodler, Ehrenbürger der Stadt Ilmenau seit 19. Februar 1998, Olympiasieger im Doppel mit Stefan Krauße 1992 und 1998
- Jana Bode (* 1. März 1969 in Rochlitz), Rennrodlerin, trainierte in der Jugend in Ilmenau, WM-Siegerin 1996
- Peter Sendel (* 6. März 1972 in Ilmenau), Biathlet, Olympiasieger 1998 mit der Herren-Staffel
- Steffen Skel (* 14. Juni 1972 in Bad Salzungen), Rennrodler, trainierte in seiner Jugend in Ilmenau, WM-Silber 2000 und 2001
- André Lange (* 28. Juni 1973 in Ilmenau), Bobsportler, Olympiasieger im Vierer 2002 und 2006 sowie im Zweier 2006
- Andrea Henkel (* 10. Dezember 1977 in Ilmenau), Biathletin, Olympiasiegerin mit der Damen-Staffel 2002
Weitere Persönlichkeiten
- Anastasia von Henneberg (* 14. März 1478 in Ansbach; † 4. Juli 1534 in Ilmenau), Gräfin von Henneberg-Schleusingen, war mit Wilhelm VII. zu Henneberg-Schleusingen verheiratet
- Elisabeth von Brandenburg (* 24. August 1510 in Cölln (Berlin); † 25. Mai 1558 in Ilmenau), Herzogin von Braunschweig-Lüneburg, siedelte 1555 nach Ilmenau über, starb hier vereinsamt und enttäuscht 3 Jahre später
- Andreas Libavius (* 1550 in Halle/S.; † 25. Juli 1616 in Coburg), deutscher Alchemist, arbeitete zeitweise als Lehrer in Ilmenau
- Sidonia Hedwig Zäunemann (* 15. Januar 1714 in Erfurt; † 11. Dezember 1740 in Plaue), Dichterin des Barock, besuchte Ilmenau oft, dar ihre Schwester hier wohnte, besuchte ein Ilmenauer Bergwerk und verarbeitete ihre dort gewonnenen Eindrücke im Gedicht Das Bergwerk zu Ilmenau
- Georg Christian Füchsel (* 14. Februar 1722 in Ilmenau; † 20. Juni 1773 in Rudolstadt), Geologe, zeichnete die erste geologische Karte von Thüringen, heute ist eine Straße in Ilmenau nach ihm benannt
- Ernst Christian Wilhelm Ackermann (* 14. Juni 1761 in Weimar; † 4. Oktober 1835 in Jena), Justizbeamter in Ilmenau und späterer Herausgeber der Weimarer Literarischen Wochenblätter
- Otto-Wilhelm Förster (* 16. März 1885 in Ilmenau; † 24. Juni 1966 in Walsrode), General in beiden Weltkriegen, war am Aufbau des Westwalles beteiligt
- Rolf Hansen (* 12. Dezember 1904 in Ilmenau; † 3. Dezember 1990 in München), führte in zahlreichen Filmen der 30er- 40er- und 50er-Jahre Regie
- Gottfried Forck (* 6. Oktober 1923 in Ilmenau; † 24. Dezember 1996 in Rheinsberg) war evangelischer Bischof in Berlin-Brandenburg und setzte sich sehr für die Bürgerrechtler in der DDR ein.
- Joachim Wanke (* 4. Mai 1941 in Breslau), katholischer Bischof im Bistum Erfurt, wuchs in Ilmenau auf
Sonstiges
Mundart
Ilmenau liegt im Bereich der zentralthüringischen Mundart, die zu den thüringisch-obersächsischen Mundarten zählt. Die Bezeichnung für die Stadt Ilmenau in dieser Mundart lautet "Ilmsch". Jedoch ist die Mundart heute in der Bevölkerung der Stadt nicht mehr so oft zu hören wie in den Dörfern der Umgebung. In der Nähe Ilmenaus verlaufen 2 Sprachgrenzen, nämlich zwischen Langewiesen und Gehren die Grenze zum Ilmthüringischen und der Rennsteig, der die Grenze zum Fränkischen markiert.
Beinamen und Titel
Ilmenau trug im Laufe seiner Geschichte viele Beinamen. Der erste war Bergstadt zwischen ausgehendem Mittelalter und 1930er-Jahren. Als um 1830 die ersten Kuranlagen in Ilmenau eröffneten, kamen Beinamen wie Kurort, Kurstadt, Luftkurort bzw. Bad Ilmenau hinzu. Seit den 1920er-Jahren wurden diese Beinamen nicht mehr verwendet, da der Kurbetrieb nun auch zurückging. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Beiname Industriestadt hinzu, da Ilmenau viele Industrieanlagen besaß. Zu DDR-Zeiten wurde auf diesen Titel großer Wert gelegt. Nach 1990 verschwand er wieder, da die Industrien ebenfalls schrumpften und sich Industriestadt nun, nach Untergang des Sozialismus und der damit verbundenen Arbeiterklassenideologie, eher grau und trostlos anhörte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Beiname Goethestadt immer häufiger verwendet. Heute wird er auf nahezu allen amtlichen Briefköpfen mitverwendet. Den Beinamen Hochschulstadt verwendete man von 1953 bis 1993, da in dieser Zeit eine Technische Hochschule existierte, aus der die heutige Technische Universität hervorging.
Staatlich zuerkannte Titel sind Universitätsstadt, offiziell seit 2004, obwohl die Universität schon seit 1993 bestand sowie Große kreisangehörige Stadt. Auf der Titelseite des Amtsblattes der Stadt Ilmenau werden die Titel wie folgt verwendet: Goethe- und Universitätsstadt, Große kreisangehörige Stadt.
Verse über Ilmenau
In Ilmenau, da ist der Himmel blau, da tanzt der Ziegenbock mit seiner Frau - Dies ist der wohl berühmteste Vers über die Stadt. Von der Stadtverwaltung wurde er in einer Marketingkampagne zu Ilmenau - himmelblau abgewandelt. Es gibt zahlreiche, teils satirische Abwandlungen dieses Verses, etwa In Ilmenau, da ist der Himmel grau und die Schranken unten. Jedes Mal wenn ein Expresszug auf der Linie Erfurt-Ilmenau-Themar verkehrte, kam vorher ein Zubringerzug aus Großbreitenbach, der nach Durchfahrt des Expresszuges wieder zurück fuhr. Da Schranken früher von Hand bedient wurden und kurz nacheinander drei Züge den Ilmenauer Bahnhof passierten, waren in diesem Zeitraum die Schraken am Bahnübergang der B88 in der Langewiesener Straße ca. 15 bis 20 Minuten geschlossen.
Des Weiteren schrieb Johann Wolfgang Goethe ein Gedicht mit dem Titel Ilmenau.
Literatur
- Silke Leisner u. andere, ILMENAU - Beiträge zur Geschichte einer Stadt (ISBN 3-86180-043-8)
- Claudia Fiala, Karl-Heinz Veit, Rainer Paschy, Ilmenau, Goethestadt und Universitätsstadt (ISBN 3-8968-31232)
- Wilfried Nax, Carola Rittig, Petra Lindner, Die Technische Universität Ilmenau (ISBN 3-8970-26031)
Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt Ilmenau
- Das Ilmenau-Wiki - Informationen über Ilmenau
- Goethes Gedicht Ilmenau am 3. September 1783 beim Projekt Gutenberg-DE
- Linkkatalog zum Thema Ilmenau bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Artikel über Ilmenau im Reisewiki
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Blick auf Ilmenau vom Kickelhahn, (Winter)
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Blick auf Ilmenau vom Kickelhahn, (Sommer)
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Lindenstraße in Ilmenau mit Touristen-Information
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Die Ilmenauer Feuerwache