Beichlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Kölleda an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Kölleda hat. Das benachbarte Altenbeichlingen ist ein Ortsteil von Beichlingen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 14′ N, 11° 15′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16068003
| |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Sömmerda | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kölleda | |
Höhe: | 200 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,1 km2 | |
Einwohner: | Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16068003 (31. Dez. 2023)[1]
| |
Bevölkerungsdichte: | Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99625 | |
Vorwahl: | 03635 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÖM | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 68 003 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Markt 1 99625 Kölleda | |
Bürgermeister: | Lutz Bauer (WG) | |
Lage der Gemeinde Beichlingen im Landkreis Sömmerda | ||
![]() |
Geografie
Beichlingen liegt 5 km nördlich von Kölleda im Thüringer Becken am Südrand der Schmücke. Zum östlichen Teil der Gemarkung gehört der bewaldete Künzelsberg (380,1 m ü. NN).
Geschichte
Die Gemeinde wurde 1014 erstmals urkundlich erwähnt. Das gleichnamige Grafengeschlecht von Beichlingen hatte hier auf dem oberhalb der Gemeinde liegenden Schloss Beichlingen seinen Stammsitz, später die Grafen von Werthern-Beichlingen.
Beichlingen war in den Jahren 1618 bis 1690 von Hexenverfolgungen betroffen. Eine Frau und zwei Männer gerieten in Hexenprozesse.[2]
Im April 1945 wurde der Ort von US-Truppen besetzt. Anfang Juli wurden diese von der Roten Armee abgelöst. Diese bezog Quartier im zum Rittergut gehörenden Oberweimarischen Hof („Die Schäferei“), der danach auch „Russenhof“ oder „Roter Hof“ genannt wurde.
Zu DDR-Zeiten wurde im Ort ein Kinder-Ferienlager betrieben.
Einwohnerentwicklung
|
|
|
|
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Beichlingen setzt sich aus 8 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
- FWG: 6 Sitze
- FZSV: 2 Sitze
(Stand: Kommunalwahl am 27. Juni 2004)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister Lutz Bauer wurde 2006 gewählt.
Ortsfreundschaft
- Seit 2002 besteht eine Ortsfreundschaft mit Berlichingen in Baden-Württemberg.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Beichlingen
- Evangelische Dorfkirche „St. Aegidius“: Nachfolgebau der 1930 abgebrannten Kirche (Lage→ )
- Erbbegräbnis der Grafen von Werthern-Beichlingen auf dem Kirchhof. Auch der letzte Besitzer von Schloss Beichlingen bis 1945, Thilo von Werthern-Beichlingen, seine Gattin Walpurgis und Elisabeth Gräfin von Werthern sind dort beerdigt.
- Reihe mit sechs Gräbern von deutschen Soldaten – fünf von ihnen junge Nachrichtensoldaten – , die am 11. April 1945 beim Einmarsch der US-Truppen gefallen sind, auf dem Kirchhof
- Granit-Findling vor dem Kirchhof mit den Namen von 16 Soldaten aus dem Ort, die nicht aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt sind
Vereine
- Feuerwehrverein e. V.
- Freizeitsportverein (FSV) Beichlingen e. V., 1990 gegründet, veranstaltet seit 1997 jährlich den Schlossberglauf
- Förderverein Schloss Beichlingen e. V., gegründet 1991
Veranstaltungen
- Schlossberglauf Beichlingen
- Osterfeuer Beichlingen
Umgebung
- Jugendherberge „Kinder- und Jugenddorf“ e. V. „Am Windberg“, seit 1950, die 2015 verkauft wurde
- Waldschwimmbad, das nicht mehr nutzbar ist
- Weißer Berg mit Grabmal des Grafen Georg von Werthern-Beichlingen
- Bergzug Schmücke mit Künzelsberg, Wallanlagen der Monraburg und Wendenburg
Persönlichkeiten
- Georg von Werthern (* 15. September 1581 in Beichlingen, † 10. Juni 1636 in Dresden), Staatsmann[3]
- Georg Graf und Herr von Werthern-Beichlingen (* 20. November 1816 in Beichlingen; † 2. Februar 1895 ebenda), Diplomat in preußischen Diensten
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum. Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2. Hamburg 2003, S. 250.
- ↑ Woldemar Lippert: Werthern, Georg von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 42, Duncker & Humblot, Leipzig 1897, S. 125–127.