Çarşamba ist eine Stadt in der türkischen Provinz Samsun. Sie bildet das Zentrum der gleichnamigen Bezirks, zu dem insgesamt 105 Dörfer gehören. Die Stadt ist 33 km von der größten Hafenstadt des Schwarzen Meeres Samsun entfernt. Durch die Stadt fließt der Yeşilırmak und mündet als Çarşamba-Delta ins Schwarze Meer.

Einwohnerzahlen
Laut Volkzählung im Jahre 2000 hatte die Stadt 49.189 Einwohner von insgesamt 131.194 Einwohnern des Bezirkes Çarşamba. Die restlichen 82.005 leben in kleineren Städten und Orten. Im Bezug auf die Einwohnerzahl ist Çarşamba größer als die 10 türkischen Provinzen. Çarşamba liegt von den 850 Bezirken (İlçe) der Türkei auf Platz 113 der Einwohnerzahlen.
Geschichte
Um etwa 4.000 v. Chr wurde es erstmals besiedelt und wurde zeitweise von den Hethitern beherrscht. 670 v. Chr kam die Stadt unter die Herschaft der Milesier und wurde Teil der Kolonie von Amisos (Samsun). Im 6. Jahrhundert vor Christus wurde die Stadt durch die Perser besetzt, 63 v. Chr wurde sie dem römischen Reich eingegliedert. Im 11. Jahrhundert wurde Çarşamba durch die türkischen Seldschuken erobert. 1185 teilte der seldschukische Sultan sein Reich für seine elf Söhne in elf Gebiete auf. Rüknettin Süleyman Şah bekam die Region, in der auch Çarşamba liegt. Nach dem Ende des seldschukischen Reiches wurde Çarşamba Zentrum des türkischen Fürstentums der Canik, welches von fünf Fürsten geführt wurde, wovon die Taceddinoğulları (Söhne Taceddins) die Gegend Çarşamba beherrschten. 1428 wurde sie dem osmanischen Reich eingegliedert und zeitweilig von Yörgüç Paşa, Hoca Ali Paşa, Hazinedaroğulları verwaltet. Im 17. Jahrhundert befand sich westlich des Flusses ein christliches Viertel. Um 1847 wurde das Gebiet um Samsun aus der Provinz Sivas aus- und in die Provinz Trabzon eingegliedert. Im Jahre 1870 wurde Çarşamba zur Stadt (kaza) erhoben. Zu diesem Zeitpunkt gehörten der Stadt 32.153 Männer, 9.200 Hausfamilien (ein Haus bzw. eine Wohnung pro Familie) und 119 Dörfer an.
Am türkischen Befreiungskrieges nahm ein Großteil der Bevölkerung siegreich teil. 1920 wurde Osman Ağa befohlen, die griechischen und armenischen Banden in den Bergen unschädlich zu machen, um weitere Angriffe gegen die Bevölkerung zu verhinderten. Nachdem die Sicherheit der Stadtbewohner erreicht war, begannen allmählich mehr Menschen in einzuwandern.
1923 wurde Çarşamba ein Bezirk der neugegründeten Türkei. 1925 wurde eine Bezirksverwaltung gegründet.