Serm gehört seit dem 1. August 1929 zur Stadt Duisburg (anfänglich noch bis 1935 Duisburg-Hamborn). Davor gehörte Serm zur Gemeinde Mündelheim im Amt Angermund des Landkreises Düsseldorf.

Seit der Neuordnung der Duisburger Stadtteile 1975 ist Serm ein Ortsteil von Mündelheim. Es liegt im Süden der Ruhrgebietsstadt.
Geschichte
Große Mengen an spätrömischen Importfunden aus der Zeit des 4. Jhs. n. Chr. dokumentieren für die Ortslage von Serm das Bestehen einer bedeutenden spätantiken Brückenkopfsiedlung der Römer. Diese befand sich in Sichtweite des über den Rheinlauf hinweg linksrheinisch gelegenen römischen Kastellortes GELDVBA (Krefeld-Gellep). An diesem Platz traf der Rheinhandel an einem alt tradierten Flussübergang auf den Güteraustausch entlang einer Fernverbindung über Land.
In hochwassergesicherter Lage bestand der rechtsrheinische Ort über 600 Jahre hinweg als überregional wirksamer Handelsposten. (Hermann 2010; Reichmann 2008). Auch im Verlauf und in der Folge der fränkischen Machtübernahme in der Zeit um 400 n. Chr. bestand die rechtsrheinische Handelsniederlassung ununterbrochen fort.
In der bemerkenswert langen Zeit seines Bestehen kam es für den Ort in unterschiedlichen Phasen seiner Entwicklung zu einem weiteren Anstieg des Warenaufkommens. Zumindest bis zum Ende des 10. Jhs. n. Chr. bestand die Sermer Siedlung ununterbrochen als bedeutender Warenumschlagplatz und Handelsniederlassung. Mit dem fortschreitenden Ausbau des Pfalzortes Duisburg und der zunehmenden Ausprägung feudaler Herrschaftsstrukturen in der Region verlor der Ort abschließend seine eigenständige Bedeutung für den Warenaustausch. Die besiedelte Fläche reduzierte sich deutlich.
Seit 2003 wurden in privater Initiative systematisch räumlich weit umfassende archäologische Prospektionen und Kartierungen durchgeführt. 2014 begannen die umfassenden geologischen, geomagnetischen und archäologische Sondagen und Studien zur Erfassung der zentralen Siedlung und des Umlandes durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG Projekt Häfen" ), den Landschaftsverband Rheinland (LVR) und die städtische Bodendenkmalpflege der Stadt Duisburg.
Erstmals erwähnt wurde der heutige Ort im Jahr 1072 als Sermede oder auch Sermethe, was übersetzt etwa "Langes Dorf" bedeutet und sich auf die lang gestreckte Form eines typischen Straßendorfes bezieht. Das Dorf, das östlich von Mündelheim gelegen ist, ist in der Region für seinen Karneval bekannt und hat noch heute einen ländlichen und dörflichen Charakter. Seit der Bebauung im Osten, auf dem ehemaligen Gelände der Ziegelei, leben im Dorf etwa 3500 Einwohner.
Es gibt mehrere Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe, z.B. eine Bäckerin, den Glasfachhandel und eine Rechtsanwaltskanzlei. Doch Serm ist noch immer dörflich-bäuerlich geprägt.
Literatur
Volker Herrmann: Duisburg im hohen Mittelalter-Funde und Strukturen aus der Blütezeit der Pfalz-und Hansestadt, in: AufRuhr 1225! Ritter, Burgen und Intrigen. Das Mittelalter an Rhein und Ruhr, Mainz 2010, 159-172
Christoph Reichmann: Römer und Franken in Serm – Ein bedeutender frühgeschichtlicher Siedlungsplatz im Duisburger Süden. In: Duisburger Denkmalthemen Nr. 2, Duisburg 2008. (PDF (557,62 KB))
Weblinks
- DFG: Projekt "Häfen"' http://www.spp-haefen.de/
Koordinaten: 51° 21′ N, 6° 43′ O