Erik Möller

deutscher freier Journalist, Buchautor, Softwareentwickler und ehemaliger stellvertretender Geschäftsführer der Wikimedia Foundation
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Erik Möller (* 1979[1]) ist ein freier Journalist, Buchautor und Softwareentwickler. Von 2008 bis April 2015 war er stellvertretender Geschäftsführer (Deputy Director) der Wikimedia Foundation in San Francisco.[2]

Erik Möller (2012)

Leben

Möller studierte von 1999 bis 2003 Informatik an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und hat einen Abschluss als Diplom-Informatiker (FH). Danach war er als freischaffender Journalist und Buchautor tätig. Seit 1998 schrieb er für c’t, taz und seit dem Jahr 1999 auch für Telepolis Artikel über P2P, Open Source und Wikipedia. Für Telepolis verfasste er auch die sechsteilige Serie GNU/Linux und Open Source: Die Reformation zum Anfassen. 2005 veröffentlichte er das Buch Die heimliche Medienrevolution – Wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern. Wolfgang Krischke von der FAZ kritisiert die Detailverliebtheit und die ausschließlich positive Sichtweise hinsichtlich des Internets, die Möller im Buch zeige, sowie dass er keinen Einblick in die interne Abläufe der Wikipedia gebe. Er lobte die kenntnisreiche Darstellung der Themen.

Seit 2006 arbeitete er maßgeblich an der Definition Freie kulturelle Werke mit.[3] Im September 2006 ersetzte er Angela Beesley im Verwaltungsrat der Wikimedia Foundation und im Januar 2008 wurde er stellvertretender Geschäftsführer.[4] Möller hat die Wikimedia Foundation jedoch zum Ende des Monats April 2015 verlassen.[5][6]

Kontroversen

Im Juli und August 2014 forcierten Möller und Wikimedia-Foundation-Mitarbeiter eine neue Betrachtungsfunktion für Medieninhalte („Medienbetrachter“ bzw. „Media Viewer“), die wegen technischer und rechtlicher Probleme zuvor in der englisch- wie deutschsprachigen Autorengemeinschaft auf erhebliche Ablehnung gestoßen war. Um die eigene Position technisch durchzusetzen, ließ Möller die Software so anpassen, dass er und WMF-Mitarbeiter höherrangige Schutz- bzw. Bearbeitungsrechte („Superschutz“) gegenüber lokalen Administratoren bekamen, um eine lokale Blockierung des Medienbetrachters zu verhindern.[7] In diesem Zuge wurde sein Konto in der deutschsprachigen Wikipedia für einen Monat wegen Verstoßes gegen lokale Richtlinien gesperrt.[7][8][9][10][11]

Schriften

Commons: Erik Möller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Author:Erik Möller – Quellen und Volltexte (englisch)
Wikiquote: Erik Möller – Zitate (spanisch)

Einzelnachweise

  1. Wahrheit braut sich zusammen. Erik Möller im Gespräch mit Ada von der Decken. webwatching.info, abgerufen am 18. August 2014.
  2. Llila Tretikov: A transition and a new chapter. In: wikimedia-l. Wikimedia Foundation, 13. April 2015, abgerufen am 3. Mai 2015 (englisch).
  3. Erik Möller e.a.: Definition 1.0. In: Definition of Free Cultural Works. 14. Februar 2007, abgerufen am 13. Juli 2015 (englisch, Übersetzung).
  4. Erik Möller: Wikipedia can be read on mobile for free in developing world -Wikipedia Zero inspired by Facebook Zero targets the new mobile-centric audiences around the world. In: The Guardian, 8. August 2014
  5. Lila Tretikov: A transition and a new chapter. In: Wikimedia-l. 13. April 2015. Abgerufen am 14. April 2015.
  6. Difference between revisions of "Template:Staff and contractors" - Wikimedia Foundation. In: wikimediafoundation.org. Abgerufen am 19. Mai 2015.
  7. a b heise.de
  8. golem.de
  9. theregister.co.uk
  10. Wikipedia Signpost, 13. August 2014, in der englischsprachigen Wikipedia
  11. heise.de