Alfa Romeo Giulietta (Typ 116)
Die Giulietta der Baureihe 116 wurde 1977 als Nachfolgerin der legendären Giulia vorgestellt.Technisch war sie in weiten Teilen mit der 1972 vorgestellten Alfetta identisch, d.h. beide Fahrzeugreihen teilten sich die Bodengruppe, das Motoren- und Antriebskonzept. Die Giulietta war deutlich kleiner und unterschied sich schon optisch deutlich von ihrer großen Schwester.
Charakteristisch war der sog. Transaxle-Antrieb, bei dem sich der Motor vorn, das Getriebe an der angetriebenen Hiterachse befindet. Der Vorteil dieser Anordnng liegt in einer ausgewogenen Gewichtsverteilung, die dem Fahrzeug sehr gute Fahreigenschaften verleiht. Diese Motor-Getriebe-Anordnung war zum damaligen Zeitpunkt der Präsentation ein Novum in der Mittelklasse. Aktuell ist das Konzept in diesem Segment bei keinem Hersteller anzutreffen.
Das Äußere der Giulietta wirkte für manchen Zeitgenossen befremdlich, da es in Ausführung und Formensprache eine komplette Abkehr von den bis dato erfolgreichen Alfa-Modellen der 60er und 70er Jahren dastellte. Die Form wirkte nüchtern und betont zweckmässig, obwohl sie dies unter gestalterischen Gesichtspunkten betrachtet, nicht ist. Mit flachem Bug und einer zum Heck hin ansteigenden Seitenlinie hatten die Designer eine für dieses Modell charakteristische Keilform geschaffen. Gerade das hohe Heck mit seiner ausgeprägten Abrisskante war für ein Serienfahrzeug ein Novum wirkte aus damaliger Sicht unbeholfen.
Mit dem Abstand von drei Jahrzehnten betrachtet nahm der Entwurf des Fahrzeugs viele Elemente der Fahrzeuggestaltung, z.B. flacher Bug und hohes Heck, vorweg, die mittlerweile als Standard bei der Limousinen-Gestaltung gelten, vor allem jedoch die Käufer nicht mehr zu polarisieren vermögen.
Die Baureihe wurde 1983 in vielen Details überarbeitet und lief 1985 aus. An ihre Stelle trat der Alfa 75. Optisch eigenständig, ist das technische Konzept des Modells mit seiner Vorgängerin identisch.
Die Giulietta war während ihrer Produktionszeit in einer Vielzahl an Motorisierungs- und Ausstattungsvarianten erhältlich. Als Basismotorisierung fungierte ein 1,3L-Motor, ferner waren Maschinen u.a. mit 1,8L und 2.0L-Hubraum zu haben. Als Topmodell entstand eine Turboversion.