Hundeschläger
Hundeschläger[1] war ein mittelalterlicher Beruf. Er galt als unehrlicher Beruf.[2]
Hundeschläger fingen streunende Hunde ein und töteten sie gegen eine vorher festgelegte Bezahlung. Die Hundeschläger des Mittelalters und der frühen Neuzeit unterstanden in der Regel dem Scharfrichter bzw. waren Scharfrichtersknechte;[3] andere Organisationsformen waren je nach Stadt denkbar. Die Tätigkeit des Hundeschlägers war – gänzlich anders als die des Hundepeitschers – auf das Töten von Hunden ausgerichtet. Hintergrund war die große Zahl streunender Hunde in und nahe bei den mittelalterlichen Städten. So ist für Wien belegt, dass im Jahre 1444 durch Hundeschläger und Henker 866 verwilderte Hunde beseitigt wurden.[4]
Der Beruf des Hundeschlägers fand Einzug in Sprichwörter, die bis in das 19. Jahrhundert genutzt wurden:[5][6]
„Wenn der Hundeschläger herumgeht, kommen die Kläffer zum Schweigen.“
Einzelnachweise
- ↑ Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm. In: woerterbuchnetz.de. Abgerufen am 29. September 2015.
- ↑ Alois von Bergenstamm: Wien im Jahre 1725. Von Jos. A. C. v. Bergenstamm. Gedruckt bei A. Strauß's Wittwe und Sommer, 1847, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Bernhard Kegel: Tiere in der Stadt. Dumont Buchverlag, 2013, ISBN 978-3-832-18736-1, S. 227 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eberhard Isenmann: Die deutsche Stadt im Mittelalter, 1150-1550. Böhlau Verlag Köln Weimar, 2014, ISBN 978-3-412-22358-8, S. 68 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Karl Friedrich Wilhelm Wander: Deutsches Sprichwörterlexikon. Brockhaus, 1870, S. 903 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Samuel Christoph Wagener: Sprichwörter-Lexikon. 1813, S. 64 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).