Aaron Nimzowitsch (* 7. November 1886 in Riga ; † 16. März 1935 in Kopenhagen) war ein bekannter Schachspieler und -theoretiker.
Sein Geburtsname schrieb sich noch Niemzowitsch, doch fiel das "e" durch einen Behördenfehler fort, als Nimzowitsch nach dem ersten Weltkrieg aus dem Baltikum floh.
Er zählte in den 1920er-Jahren zu den besten Spielern der Welt. Sein größter Turniererfolg war der Sieg in Karlovy Vary (Karlsbad) 1929 vor Weltmeister Capablanca.
Rückblickend noch bedeutender sind aber seine beiden Bücher Mein System (1925 - 1927) und Die Praxis meines Systems (1929), die bis in die heutige Zeit zu den grundlegenden Werken der Schachstrategie zählen. Ausgangspunkt ist eine Kritik der klassischen Schachlehre, wie sie hauptsächlich von Siegbert Tarrasch vertreten wurde. Nimzowitsch war z.B. der Meinung, dass das Zentrum nicht unbedingt mit Bauern besetzt werden muss, sondern auch indirekt durch Figuren kontrolliert werden kann. Viele seiner Ideen galten zunächst als bizarr, bewährten sich dann aber in der Praxis. Heute sind die von ihm eingeführten Begriffe, wie z.B. "Blockade", "Prophylaxe" und "Überdeckung" allen fortgeschrittenen Schachspielern bekannt.
Zahlreiche Eröffnungsvarianten tragen seinen Namen, z.B. die auch heute noch populäre Nimzo-Indische Verteidigung und die Nimzowitsch-Verteidigung.
Weblinks
- http://www.schachgeschichte.de/chess/meister/nimzo.htm
- http://hemsidor.torget.se/users/n/nimzo/german/einfuhrung.htm (Einführung in die Schachphilosophie von Aaron Nimzowitsch)