Khaled al-Masri
Khaled al-Masri (* 29. Juni 1963 in Kuwait) ist ein deutscher Staatsbürger libanesischer Abstammung.
Al-Masri wuchs im Libanon auf und emigrierte in den 80er Jahren nach Deutschland. 1995 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft. Er ist gelernter Schreiner, verheiratet und hat fünf Kinder.
Al-Masri wurde Ende 2003 in Mazedonien vom US-Geheimdienst CIA nach Afghanistan entführt und dort über Monate mißhandelt. Der Fall sorgte für großes Aufsehen und Spannungen zwischen Deutschland und den USA. Die US-Ermittler äußerten Bedauern und behaupteten, al-Masri mit einem gleichnamigen mutmaßlichen Al-Kaida-Mitglied verwechselt zu haben.
Al-Masri hatte zu Mitgliedern der extremistischen Moslemszene kontakt und wurde mehrfach vom Verfassungsschutz beobachtet und befragt.
Mittlerweile hat die American Civil Liberties Union im Namen al-Masris Klage gegen die USA und insbesondere gegen den früheren CIA-Chef George Tenet erhoben. Der Vorwurf lautet Verstoß gegen die Menschenrechte und zugleich Verstoß gegen US-Recht.
Die USA haben eine Einreise al-Masris zu einer entsprechenden Pressekonferenz verboten.
Da mittlerweile bekannt wurde, dass bundesdeutsche Behörden sowie der damalige Innenminister Otto Schily frühzeitig informiert waren, hat der Fall breites öffenliches Interesse in der BRD sowie in den USA hervorgerufen. Spekulationen über eine Beihilfe deutscher Behörden bei der Verschleppung al-Masris erhielten u.a. auch durch dessen Aussage Nahrung, bei seiner Vernehmung sei ein deutschsprachiger Ermittler anwesend gewesen, der sich "Sam" genannt habe. Dieser wurde von al-Masri als Gerhard Lehmann, ehemaliges Mitglied der Mehlis-Kommission, identifiziert.
Siehe auch
Weblinks
- SPIEGEL online: Amerikanische Bürgerrechtler klagen im Fall al-Masri gegen die CIA
- Der Tagesspiegel: Die erste Klage
- "Vertuschung mit System" Über die Identifikation Lehmanns mit "Sam"
Personendaten | |
---|---|
NAME | al-Masri, Khaled |