Zum Inhalt springen

Freie Demokratische Partei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Juni 2004 um 16:14 Uhr durch 172.183.237.139 (Diskussion) (Parteinahe Stiftungen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Freie Demokratische Partei (FDP bzw. 1968-2001 F.D.P.) ist eine politische Partei in Deutschland.

Geschichte

Die FDP wurde 1948 in Heppenheim an der Bergstraße als ein Zusammenschluss aller liberalen Parteien der westlichen Besatzungszone gegründet. Ihr erster Vorsitzender war der spätere erste Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland, Theodor Heuss.

Grundgedanke für den Zusammenschluss war, dass die von Otto von Bismarck verursachte Spaltung der Liberalen überwunden werden sollte.

Mitglieder und Parteiarbeit

Mitglieder und Anhänger der FDP lassen sich in eher links-liberale, und eher wirtschafts-liberale aufteilen. Die Linksliberalen treten vor allem für Bürgerrechte ein, während die Wirtschaftsliberalen sich besonders für die Belange der Wirtschaft stark machen (Neoliberalismus). Verbindendes Element ist dabei der Gedanke der Freiheit des einzelnen.

Alle Anhänger eint eine kritische Einstellung zum Staat. Nach dem Motto "So viel Staat wie nötig, so wenig Staat wie möglich!" kämpfen sie für den Abbau von Bürokratie und versuchen die Eingriffe des Staates in das Leben des einzelnen so weit wie möglich zu beschränken. Allerdings hat sich der Schwerpunkt des von der FDP vertretenen liberalen Gedankens seit den 1980er Jahren immer stärker auf die Idee des Freihandels konzentriert (Wirtschaftsliberalismus), während die früher programmatisch gleichberechtigte Idee der bürgerlichen Freiheit (im Sinne der Freiheitsgarantien des Grundgesetzes) sowohl inhaltlich als auch personell aus dem Blickfeld der Partei geriet.

Die FDP war 1982 bis 1998 an der Regierung Helmut Kohls beteiligt. Zuvor war sie Koalitionspartner der SPD. Von 1969 bis 1974 stützte sie Bundeskanzler Willy Brandt, danach regierte sie an der Seite Helmut Schmidts, dessen Sturz sie herbeiführte, indem sie das konstruktive Misstrauensvotum Kohls am 1.10.1982 unterstützte. Seit 1998 ist sie bundespolitisch in der Opposition.

Die FDP sieht sich teilweise dem Vorwurf ausgesetzt, sich im Zweifelsfall der Partei zuzuneigen, mit der sich eine Regierungskoalition bilden läßt. Dieses Verhalten hat der FDP den Ruf einer reinen "Funktionspartei" eingetragen, wobei sich die Funktion in der Rolle der Mehrheitsbeschafferin erschöpfe. Der im Bundestagswahlkampf 2002 unternommene Versuch, unter der Parole "Projekt 18" ein eigenständiges modernes Profil zu gewinnen und damit neue, vor allem jüngere Wählerschichten in großem Umfang anzusprechen, scheiterte: Anstelle der angestrebten 18 % Wählerstimmen wurden lediglich 7,4 % erreicht (siehe Bundestagswahlergebnisse).

Die Farben der FDP sind Gelb und Blau.

Die FDP stellte mit Theodor Heuss (1949-1959) und Walter Scheel (1974-1979) zwei Bundespräsidenten.

Die FDP ist Mitglied der Europäischen, liberalen, demokratischen und Reformpartei ELDR und der Liberalen Internationalen.

Die Vorsitzenden der FDP seit 1948

Sonstige bekannte Mitglieder oder Ex-Mitglieder

Parteinahe Stiftungen

Vorfeldorganisationen

Literatur

  • Daniel Elfendahl, Richtungskämpfe im parteipolitischen Liberalismus: Die FDP zwischen 1948 und 1972 (Ruhr-Universität Bochum 2003)

Internet-Adressen


Siehe auch: liberal, Freiheit, Politische Parteien in Deutschland