God of War (2005)

Computerspiel aus dem Jahr 2005
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God of War
Entwickler SCE Studios Santa Monica
Publisher Sony Computer Entertainment
Leitende Entwickler David Jaffe
Veröffentlichung Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 22. März 2005
Europa 8. Juli 2005
JapanJapan 17. November 2005
Deutschland 10. Mai 2006
Plattform PlayStation 2,
PlayStation 3
PlayStation Vita
Spiel-Engine Kinetica
Genre Action-Adventure, Hack and Slay
Thematik Fantasy, Griechische Mythologie
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Gamepad
Medium DVD-ROM
Sprache u. a. Deutsch
Altersfreigabe
USK
USK ab 18
USK ab 18
PEGI
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
PEGI ab 18+ Jahren empfohlen
Information PEGI- und USK-Version mit einer im Vergleich zur Originalversion abgeänderten Szene

God of War (engl. für Kriegsgott) ist ein Videospiel aus dem Genre Action-Adventure. Es wurde von den SCE Studios Santa Monica unter der Leitung des Videospiel-Designers David Jaffe für die Spielkonsole PlayStation 2 (kurz: PS2) entwickelt und von Sony Computer Entertainment im März 2005 in Nordamerika erstveröffentlicht. In Europa kam das Spiel in den meisten Ländern im Juli desselben Jahres auf den Markt. Nachdem es zunächst keine Einstufung von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) erhielt, verzögerte sich der Einführungstermin in Deutschland deutlich, bis das Spiel im Mai 2006 schließlich auch dort veröffentlicht werden konnte.

Der Spieler steuert den Protagonisten Kratos, einen ehemaligen spartanischen Heerführer, durch eine Fantasywelt, die auf der griechischen Mythologie basiert. God of War wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen und mit vielen Auszeichnungen wie etwa der Academy of Interactive Arts & Sciences und von Spieleseiten wie IGN prämiert.

2010 wurde die God of War Collection exklusiv für die PlayStation 3 herausgebracht. Die Sammlung beinhaltet God of War und den Nachfolger God of War II. Beide Spiele wurden dafür durch das Studio Bluepoint Games digital nachbearbeitet, verfügen über eine HD-720p-Auflösung und bieten Trophäenunterstützung durch das PlayStation Network.

Handlung

Das Szenario von God of War bildet eine fantastische Version der griechischen Antike, in der Götter, Titanen und Fabelwesen der griechischen Mythologie als Figuren auftreten. Die Handlung wird nichtlinear mit Voraus- und Rückblenden erzählt: Sie beginnt damit, dass sich der Protagonist Kratos von einer Klippe ins Meer stürzt, um sich das Leben zu nehmen. Die eigentliche Haupthandlung beginnt drei Wochen zuvor und wird ihrerseits mehrmals durch Zwischensequenzen zu Kratos’ Vorgeschichte unterbrochen, die Ereignisse schildern, die etwa zehn Jahre zurückliegen.

Vorgeschichte

Kratos, ein Hauptmann der spartanischen Armee, ist ein erfolgreicher Krieger, der mit seinen Männern unter den Feinden Spartas Angst und Schrecken verbreitet. Trotz der Warnungen seiner Ehefrau Lysandra bleibt Kratos’ Verlangen nach immer neuen Eroberungen ungebrochen. Eines Tages steht Kratos jedoch vor einer unausweichlichen Niederlage gegen eine Barbarenarmee aus dem Osten. In dieser aussichtslosen Situation ruft Kratos den Kriegsgott Ares um Beistand an und verspricht ihm sein Leben. Der Kriegsgott erscheint und fesselt Kratos für immer an zwei mächtige Klingen. Mit diesen Chaosklingen kann Kratos den Anführer der Barbaren töten und seine Armee besiegen. Durch sein Bündnis mit Ares, in dessen Namen er nun Krieg führt, wird Kratos immer grausamer und blutrünstiger.

Als Kratos und seine Männer ein von Anhängern der Göttin Athene, Ares’ Gegenspielerin im Olymp, bewohntes Dorf angreifen, kommt es zu einem Massaker an der Dorfbevölkerung. Kratos besinnt sich erst wieder, als er erkennt, dass seine beiden letzten Opfer im Tempel der Athene seine Ehefrau Lysandra und seine kleine Tochter Kalliope waren. Das Orakel des Dorfes vergrößert noch seinen Schmerz, indem es Kratos dazu verflucht, für immer die Asche seiner toten Familie auf der Haut zu tragen. Er ist von nun an als Geist von Sparta im ganzen Land bekannt und gefürchtet. Kratos selbst, der Ares die Schuld für die Ereignisse gibt und danach trachtet, an dem Kriegsgott Rache zu nehmen, wird fortan von schrecklichen Alpträumen und Visionen seiner Taten gequält. In den folgenden zehn Jahren stellt sich Kratos als Krieger in den Dienst der anderen Götter, in der Hoffnung, dass diese ihn von seinen Visionen befreien werden.[1][2][3]

Haupthandlung

 
Ares und Athene – interpretiert von Jacques-Louis David

Nachdem Kratos auf Weisung des Meeresgotts Poseidon die Hydra getötet hat, erhält er von Athene einen letzten Auftrag. Sie verspricht dem Spartaner, dass die Götter seine Taten vergeben und seine Vergangenheit löschen werden, wenn er Ares tötet, der mit seinen Schergen in Athenes Stadt, Athen, wütet. Kratos kämpft sich durch die halb zerstörte Stadt und begegnet schließlich vor dem Tempel des Orakels einem geheimnisvollen Totengräber, der ein einzelnes Grab schaufelt. Der alte Mann bestärkt den Spartaner in seinem Vorhaben, Ares zu töten, und verrät ihm, dass er das Grab für ihn, Kratos, aushebe; er solle jedoch darauf achten, nicht zu sterben, bevor es fertig sei.

Kratos rettet das Orakel von Athen vor Ares’ Dienern und erfährt von ihm, dass der einzige Weg, Ares zu besiegen, die Büchse der Pandora sei. Athene offenbart Kratos, dass sich die Büchse in einem Tempel befindet, der auf den Rücken des Titanen Kronos gekettet ist, Zeus’ Strafe für Kronos in der Titanomachie. Kratos durchquert die Wüste, dringt in Padoras Tempel ein und überwindet dort zahlreichen Falle und Widersacher. An der Spitze des riesigen Tempels findet er schließlich die Büchse. Als er diese nach Athen schaffen will, tötet Ares jedoch den Spartaner und lässt die Büchse zu sich bringen.

Kratos stürzt in den Hades hinab und kämpft sich durch die feurige Unterwelt. Mithilfe des geheimnisvollen Totengräbers, der ihm nochmals versichert, dass Kratos nicht nur von Athene göttlichen Beistand erhält, kann der Spartaner durch das nun fertige Grab dem Hades entkommen. Er begibt sich zu Ares, kann ihm die Büchse der Pandora entreißen und öffnet sie, wodurch er selbst gottgleiche Stärke erhält. In einem langen Endkampf gelingt es ihm, den Kriegsgott zu besiegen und zu töten. Athene verkündet Kratos, dass die Götter ihm dankbar seien und ihm seine Taten verzeihen, ihn aber nicht von seinen Alpträumen befreien könnten. Von den Göttern enttäuscht, stürzt sich Kratos von einer hohen Klippe ins Meer, um sich das Leben zu nehmen. Athene lässt jedoch nicht zu, dass sich der Spartaner selbst tötet, und hebt ihn als Belohnung für seine Dienste in den Olymp empor. Dort nimmt er Ares' Stelle als Gott des Krieges ein.[1][2][3]

Spielprinzip

Die Spielmechanik von God of War besteht setzt sich aus Abenteuer- und aus Actionelementen zusammen. Einerseits enthält das Spiel zahlreiche actionbetonte Kämpfen, in denen die Spielfigur Kratos meist gegen mehrere Computergegner gleichzeitig antritt und diese jeweils alle besiegen muss. Andererseits enthält das Spiel einige Rätselaufgaben. Diese muss der Spieler durch Interaktion mit Objekten wie Schaltern oder Blöcken lösen, um den nächsten Spielabschnitt erreichen zu können. Außerdem enthält das Spiel Jump-’n’-Run-Abschnitte, in denen die Spielfigur durch geschicktes Springen, Klettern und Balancieren fortbewegt werden muss.

Die Kamera folgt der Spielfigur in der Third-Person-Perspektive; ihre Position und ihr Winkel können vom Spieler nicht beeinflusst werden, sondern zeigen das Spielgeschehen je nach Situation meist aus einer mittleren Entfernung, mitunter auch aus einer Totalen oder als Nahaufnahme. Stirbt die Spielfigur, etwa weil sie von den Gegnern besiegt wird oder in einen Abgrund stürzt, wird sie zu einem Checkpunkt vor dem Kampf oder der Sprungpassage zurückgesetzt. An bestimmten Speicherpunkten kann der Spieler seinen Spielstand auf einer Memory Card abspeichern.

Waffen

 
Cosplayer vekleidet als Kratos

Kratos’ Hauptwaffe sind die sogenannten Chaosklingen, zwei Klingen mit daran befestigten Ketten, die um seine Arme geschlungen sind, wodurch sie sowohl im Nahkampf wie ein Paar Schwerter als auch durch Herumwirbeln bis zu einer bestimmten Reichweite als Fernkampfwaffen eingesetzt werden können.[4] Später steht der Spielerfigur noch ein großes Schwert, die Klinge der Artemis, als Sekundärwaffe zur Verfügung. Kratos wird im Laufe des Spiels zusätzlich mit einigen magische Fähigkeiten ausgestattet, mit denen er beispielsweise Gegner für kurze Zeit versteinern kann oder weit entfernte Gegner durch das Schleudern von Blitzen angreifen kann, vorausgesetzt dass genügend Magiepunkte vorhanden sind.[5]

Kampf

Die Spielfigur beherrscht als Grundangriffe einen leichten, schnellen und einen schweren, aber dafür langsameren Schlag. Diese können zu verschiedenen Angriffsketten (sogenannten Combos) kombiniert werden. Gegnerische Angriffe können abgeblockt oder durch schnelle Ausweichbewegungen vermieden werden.[4] Sind die Gegner ausreichend geschwächt, erscheint eine Anzeige, die dem Spieler signalisiert, dass sie nun durch Drücken einer Taste endgültig vernichtet werden können. Bei Endgegnern und größeren normalen Gegnern wie Minotauren, Gorgonen oder Zyklopen wird dazu ein Quick-Time-Event initiiert, in dem der Spieler auf dem Bildschirm angezeigte Tasten rechtzeitig drücken muss, während die Spielfigur automatisch die zugehörigen Vernichtungsaktionen ausführt (siehe Finishing Moves). Kleinere Gegner wie Untote oder Harpyien können hingegen mit einer Taste ergriffen und anschließend entweder mit den Klingen erstochen, auseinandergerissen oder auf andere Gegner geschleudert werden.[6]

Ein weiteres Taktikelement ist der sogenannte Götterzorn: Durch das Besiegen von Feinden füllt sich langsam eine Anzeige auf dem Bildschirm. Wenn diese ganz aufgeladen ist, kann auf Tastendruck für kurze Zeit ein Zustand ausgelöst werden, in dem normale Angriffe wesentlich wirksamer sind und zusätzliche Combos möglich werden. Dabei leert sich die Götterzorn-Anzeige und muss vor der nächsten Benutzung wieder durch Kämpfe aufgeladen werden.

Je nach Gegnertyp und Art der Vernichtung erhält der Spieler sogenannte Orbs, leuchtende Kugeln, die in drei verschiedenen Farben existieren: grüne und blaue für das Auffüllen von Lebensenergie bzw. Magiepunkten sowie rote für das Sammeln von Erfahrungspunkte, mit der Waffen und Zauber aufgestuft werden können.[5]

Weitere Elemente

In der Spielwelt verstreut befinden sich Truhen mit unterschiedlichen Inhalten. Vor und nach Kampfabschnitten dienen Truhen mit grünen oder blauen Orbs dazu, die Lebensenergie und die Magiepunkte aufzufüllen. Meist versteckt, also nur durch genaues Erkunden der Umgebung zu entdecken, sind Truhen mit roten Orbs oder aber mit sogenannten Gorgonenaugen und Phönixfedern: Das sind Sammelgegenstände, die die maximalen Lebens- und Magiepunkte erhöhen. Rote Orbs kann der Spieler auch erhalten, indem er Kisten oder Vasen in der Umgebung zerschlägt.[5]

An zahlreichen Stellen im Spiel müssen Rätsel gelöst werden, um den nächsten Abschnitt erreichen zu können. Dabei handelt es sich häufig um Puzzle-artige Aufgaben, bei denen beispielsweise Steinblöcke oder Zahnräder zusammengesetzt oder auch mechanische Maschinen richtig bedient werden müssen. Kratos kann dazu große Gegenstände über den Boden schieben oder mit einem Tritt durch den Raum kicken.[6] Einige Rätselaufgaben sind actionbasiert, da sie innerhalb einer vorgegeben Zeitspanne absolviert werden müssen oder sogar direkt in einen Kampf integriert sind. So muss die Spielfigur zum Beispiel in einem Abschnitt während des Kampfes einen Gegner auf einer bestimmten Bodenplatte versteinern und dadurch einen Schalter auslösen, der eine Tür öffnet.[4]

Das Spiel enthält zudem eine ausgeprägte Jump-’n’-Run-Komponente: So beherrscht Kratos den für dieses Genre typischen Doppelsprung, kann also während er sich bei einem Sprung in Luft befindet, ein zweites Mal springen. Die Spielfigur kann sich an herabhängenden Seilen über Abgründe schwingen, sich an waagrechten Seilen entlanghangeln oder an mit Ranken bewachsenen Wänden klettern. Häufig muss Kratos auch über schmale Balken balancieren, um einen Abgrund zu überwinden.[6]

Veröffentlichung

Außerhalb Deutschlands

Anfang Januar 2005 erschien in Nordamerika eine Demo des Spiels mit dem Einführungsabschnitt bis zum Kampf gegen den ersten Endgegner, die Hydra. Das Spiel selbst kam dort am 22. März desselben Jahren auf den Markt. In den meisten Ländern Europas, nicht jedoch in Deutschland, wurde God of War im Juli 2005 veröffentlicht. Diese auf die PAL-Fernsehnorm lokalisierte Fassung enthält neben der englischen eine deutsche, französische, italienische und spanische Synchronisation. In der PAL-Version, die die PEGI-Jugendschutzeinstufung „empfohlen ab 18 Jahren“ erhielt, wurde im Vergleich zur Originalversion eine Spielszene entschärft. Dabei handelt es sich um einen Rätselabschnitt, bei dem eine durch eine Feuerfalle gesicherte Tür der einzige Weg ist, um einen Raum zu verlassen. In der Originalversion besteht die Lösung darin, einen in einem Käfig gefangenen menschlichen Soldaten in der Falle zu opfern, in der europäischen Version wurde der Gefangene durch einen Untoten ersetzt. In Japan kam God of War am 17. November 2005 auf den Markt.

Kontroverse um die Veröffentlichung in Deutschland

Zur geplanten Veröffentlichung von God of War in Deutschland verweigerte die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gemäß § 14, Abs. 3 Jugendschutzgesetz die Kennzeichnung mit einer Altersfreigabe. Spiele ohne Kennzeichnung durch die USK können zwar genauso wie Spiele ohne Jugendfreigabe (USK-Kennzeichnung „ab 18“) in Deutschland veröffentlicht und verkauft werden, allerdings werden sie im Anschluss häufig von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) in die Liste jugendgefährdender Medien aufgenommen („Indizierung“). Sony Computer Entertainment Deutschland sah daraufhin zunächst von einer Markteinführung des Spiels in Deutschland ab, da die Veröffentlichung eines Titels ohne Alterskennzeichung nicht zur Firmenphilosophie passe.[7]

Bei der darauf folgenden Prüfung des Spiels durch die BPjM lehnte das Zwölfergremium nach „intensiver Erörterung“ jedoch in einer Entscheidung vom 5. Januar 2006 eine Indizierung ab. Als Begründungen wurde angegeben, dass einerseits sich die Gewaltanwendungen in den interaktiven Spielabschnitten fast ausschließlich gegen Wesen aus der griechischen Mythologie sowie gegen Untote richte. Vor allem verfüge God of War aber andererseits neben den gewalthaltigen Elementen über weitere Anteile, die wesentliche Elemente des Spiels darstellen, nämlich „teilweise sehr anspruchsvolle“ Kletter-, Balancier- und Sprungaufgaben sowie viele Rätsel, die den Spieler zum Überlegen und Nachdenken zwingen.[8]

Nach der Entscheidung der BPjM wurde das Spiel im Februar 2006 erneut der USK zu Einstufung vorgelegt, erhielt nun die Kennzeichnung „ab 18“ und konnte schließlich von Sony Computer Entertainment am 10. Mai 2006 in Deutschland veröffentlicht werden.[9] Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel in den Nachbarländern, zum Beispiel in Österreich und der Schweiz, bereits als sogenannte Platinum-Version zum halben Preis erhältlich.

Rezeption

Metawertungen
DatenbankWertung
GameRankings93,58 %[15]
Metacritic94/100[16]
Bewertungen
PublikationWertung
1Up.comA+[4]
4Players91 %[5]
Eurogamer (UK)9/10[10]
GamesRadar5/5[11]
GameSpot9,3/10[12]
GameSpy5/5[13]
GameZone9,4/10[6]
IGN9,8/10[14]

Rezensionen

Originalversion

God of War wurde von der Kritik durchweg positiv bis sehr positiv beurteilt: Bei Metacritic, einer Website für Medienbewertungen, erzielte das Spiel 94 von 100 Punkten.[16] Bei GameRankings, einem anderen Aggregator-Dienst, erreichte das Spiel einen Wertungsschnitt von 93,58 %.[15], womit es auf dieser Webseite das PS2-Spiel mit der achthöchsten Metawertung darstellt.[17]

Matt Leone vom Onlinemagazin 1UP stellte in seiner Besprechung des Spiels lobend fest, dass sowohl der Action- als auch der Adventure-Anteil herausragend seien, eine Eigenschaft, die im Action-Adventure-Genre nur selten anzutreffen sei. Die Darstellung der Kämpfe sei flüssig und gebe dem Spieler von Anfang an ein großartiges Gefühl von Stärke und Macht; die Animationen der Finishing Moves seien erstaunlich. Lediglich das Ausweichen gegnerischer Angriffe, das nur in vier Richtungen erfolgen kann, wirke starr und wenig benutzerfreundlich. In Bezug auf den Adventure-Anteil lobte Leone die Handlung, die beeindruckend erzählt werde, sowie die Rätsel. Diese seien entweder selbst actionorientiert oder erfordern Puzzle-typisches Nachdenken und bieten eine schöne Abwechslung.[4]

Zu einer ähnlich positiven Einschätzung kam auch Paul Kautz vom deutschen Computerspielmagazin 4Players. Er lobte vor allen die Präsentation des Spiels mit einem „bombastischen, pompösen“ Soundtrack und einer „phantasiereich designten, herrlich detaillierten“ Grafik. Die Kamera zeige das Geschehen oft aus dramatischen Perspektiven, allerdings wünsche man sich mitunter, die Einstellung selbst ändern zu können. Die Inszenierung der Kämpfe zeichne sich durch eine „brutale Eleganz“ aus, die der Rezensent mit einer einzigartigen „Mischung aus Ballett und Kettensägenmassaker“ verglich. Die Rätselabschnitte seien clever designt, einige zeitkritische Aufgaben könnten jedoch auch das Potential haben, den Spieler zu frustrieren. Kautz merkte zudem die Preispolitik des Publishers Sony negativ an, der God of War in Deutschland als Vollpreisspiel auf den Markt bringe, obwohl es im Ausland mittlerweile schon zu einem Budget-Preis erhältlich sei.[5]

Alex Navarro lobte im Onlinemagazin GameSpot vor allem das abwechslungsreiche Kampfsystem, die zahlreichen herausfordernden, aber nicht unmöglichen Rätsel und den orchestralen Soundtrack des Spiels, er sprach allerdings auch einige kleinere negative Punkte an. So könne man kritisieren, dass die Eingabe von Angriffskombinationen zu nachsichtig sei und nur wenig Aufmerksamkeit erfordere: Durch einfaches Drücken der Angriffstasten könne man bereits eindrucksvolle Combos ausführen. Außerdem empfand Navarro einige sexuelle Anspielungen – insbesondere ein in einer eher komischen Art und Weise präsentiertes Sex-Minispiel – als unpassend für die ansonsten durchgängig düstere, morbide und „erwachsene“ Spielatmosphäre. Von technischer Seite lobte er besonders die flüssigen Animationen, bemerkte allerdings, dass es in speziellen Spielsituationen zu einer Absenkung der Bildfrequenz kommen könne, was ein leichtes Ruckeln des Bildes bewirke.[12]

Portierungen

In einer Rezension der PlayStation-3-Portierung des Spiels zeigte sich Chris Roper von IGN Entertainment beeindruckt von der HD-Grafik und stellte fest, dass sich die Spielsteuerung durch die höhere Bildfrequenz flüssiger anfühle. Der ansonsten völlig unverändert gebliebenen Spielinhalt sei über die Jahre gut gealtert und mache noch genauso viel Spaß, wie bei der Erstveröffentlichung. Kritik übte Roper an der Grafikqualität der Zwischensequenzen: Während die vorgerenderten Szenen zwar nur in Standardauflösung gezeigt werden, aber immer noch gut aussehen, sei die Qualität der in Spielgrafik dargestellten Sequenzen ziemlich schlecht – gerade im Vergleich zur HD-Darstellung der eigentlichen Spielgrafik.[18]

Die im Mai 2014 veröffentlichte Portierung der God of War Collection für die PlayStation Vita erhielt nur durchschnittliche Kritiken. So sah sich Meghan Sullivan von IGN Entertainment enttäuscht von der für die Handheld-Konsole heruntergestuften Grafik, die fade und leicht unscharf wirke. Zudem seien durch das andere Bildschirmformat die Proportionen unvorteilhaft verzerrt. Die Sprachausgabe bezeichnete die Rezensentin als dumpf („wie über ein Walkie-Talkie“) und die Steuerung, insbesondere den Einsatz des Touchpads, als ungelenk.[19] Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch ein Test dieser Version in Computer Bild Spiele: Die beiden Spiele selbst seien auch 2014 noch spannend und unterhaltsam, aber die Umsetzung für die PS Vita sei technisch misslungen und weise ein „fummelige“ Steuerung auf.[20]

Auszeichnung und Bestenlisten

God of War wurde 2006 bei den Interactive Achievement Awards (D.I.C.E. Awards) als Spiel des Jahres ausgezeichnet. Neben den damit verbundenen Preisen als Konsolenspiel der Jahres und Action-Adventure des Jahres erhielt es auch eine Auszeichnung in drei „Outstanding Achievement“-Kategorien (Animation, Original Musical Composition und Sound Design). Zudem gewann die Hauptfigur Kratos den Preis in der Kategorie Outstanding Character Performance – Male.[21]

Bei den Spike Video Game Awards 2005 gewann God of War den Preis als Actionspiel des Jahres. Zudem wurde dort David Jaffe für sein Spiel in der Kategorie Designer of the Year ausgezeichnet. God of War war hier auch als Spiel des Jahres nominiert, allerdings konnte schließlich das Action-Adventure Resident Evil 4 von Capcom den Preis für sich gewinnen.[22]

God of War belegt in verschiedenen Bestenlisten vordere Plätze. So stufte es beispielsweise IGN Entertainment als das viertbeste PS2-Spiel ein, hinter Grand Theft Auto III, Shadow of the Colossus und Metal Gear Solid 3: Subsistence.[23] In einer ähnlichen Liste der Top-25-PS2-Spiele des ehemaligen Online-Magazins GameSpy belegt God of War sogar den zweiten Platz hinter Grand Theft Auto: San Andreas.[24]

Fortsetzungen

God of War II

Datei:God of war 2 logo.jpg
Logo von God of War II

Im März 2007 veröffentlichte Sony Computer Entertainment mit God of War II einen direkten Nachfolger von God of War für die PS2, in Europa kam der Titel ungeschnitten Anfang Mai desselben Jahres auf den Markt. Das Spielprinzip gleicht im Wesentlichen dem des Vorgängers, allerdings enthält das Spiel mehr Endgegner und eine größere Zahl schwieriger Rätsel. Die Handlung schließt an das Ende von God of War an. Kratos wird auch als der neue Kriegsgott von den schrecklichen Albträumen seiner Taten gequält und lässt – von den anderen Göttern gemieden und gehasst – seine spartanische Armee noch grausamer wüten als zuvor Ares. Zu Beginn der Handlung gelingt es jedoch Zeus mit einem Trick, Kratos seine göttliche Macht zu nehmen, ihn zu töten und somit in den Hades zu verbannen.

God of War II wurde wie sein Vorgänger von der Kritik sehr positiv bewertet, wobei vor allem Verbesserungen im Spielprinzip und an der Grafik sowie das Design der Rätsel gelobt wurden. Bei Metacritic erzielt das Spiel 93 von 100 Punkten.[25] Das Spiel erhielt einige Auszeichnungen und Nominierungen, darunter zwei British Academy Video Games Awards.[26]

Überblick über die Spielreihe

Das Ende von God of War II verweist auf eine weiter Fortsetzung, nämlich God of War III, was am 19. März 2010 für die PlayStation 3 veröffentlicht wurde. Dieser Titel verfügt über eine neue Grafik-Engine. Außerdem kann man Kratos auf den Titanen spielen, welche als ganze Level integriert werden. Wie in den Vorgängern kombiniert die Spielmechanik die beiden Elemente Kampf und das gelegentliche Lösen von Rätseln. Bewegte Bilder wurden erstmals auf der Spielemesse E3 2009 gezeigt, zusammen mit einer spielbaren Demo-Version. Diese Demo wurde später für die Vorbesteller des dritten Teils als Download angeboten.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde angenommen, dass es sich bei der God-of-War-Reihe um eine Trilogie handelt und diese nun mit God of War III abgeschlossen sei. Doch schon kurze Zeit nach Erscheinen des bis dato letzten Videospiels kam es aufgrund diverser Details im Abspann von God of War III zu Gerüchten, dass die Saga um Kratos womöglich doch nicht zu Ende ist. Tatsächlich verdichteten sich in den folgenden Monaten die Hinweise auf ein neues Konsolenspiel, bis schließlich am 19. April 2012 ein weiterer Teil der Reihe von SCE Studios Santa Monica bestätigt wurde. Das Spiel wurde unter dem Titel God of War: Ascension im März 2013 veröffentlicht. Es ist jedoch keine Fortsetzung, sondern ein Prequel, das sechs Monate nach dem Tod von Kratos’ Familie spielt.

Des Weiteren existieren zwei Videospiele für die PlayStation Portable, in denen die Leidensgeschichte von Kratos intensiver beleuchtet wird und diverse offene Fragen der Haupttrilogie beantwortet werden. Obwohl sich diese Spiele in ihrer Erzählweise, der Thematik und dem Gameplay nicht von der Haupttrilogie unterscheiden, wurden sie von Ready at Dawn Studios entwickelt. Beide PSP-Spiele erschienen am 16. September 2011 in der sogenannten God of War Collection 2 auch für die Playstation 3. Das erste PSP-Spiel erschien am 28. März 2008 und trägt den Titel God of War: Chains of Olympus. Es spielt zeitlich vor God Of War und erzählt von der Entführung des Sonnengottes Helios, was die Welt in ewige Dunkelheit tauchen könnte. Das Spiel besitzt einen abgeschlossenen Handlungsrahmen, der lediglich indirekt mit dem weiteren Weg von Kratos zusammenhängt. Am 3. November 2010 folgte God of War: Ghost Of Sparta, was zeitlich zwischen God Of War und God of War II angesiedelt ist. In diesem PSP-Spiel ist Kratos bereits der Gott des Krieges, der aufgrund seiner neugewonnenen göttlichen Fähigkeiten versucht das Schicksal seines Bruders Deimos zu klären, der als Kind entführt wurde. Der Handlungsrahmen von God of War: Ghost Of Sparta mündet dabei fast flüssig in God of War II, weil dort der eigentliche Ursprung seines Hasses auf die Götter geklärt wird und sein Verhalten in God of War II wesentlich rationaler wirkt.

Roman zum Spiel

Verfilmung

Bereits im Jahr 2005, kurz nach dem Erscheinen von God Of War, sicherte sich die Produktionsfirma Atlas Entertainment die Rechte an einer Verfilmung. Dies wurde von David Jaffe noch im selben Jahr bestätigt. David Self wurde verpflichtet das Drehbuch zu schreiben, jedoch wurde es in den folgenden Jahren relativ still um das Filmprojekt. Im Juli 2012 wurde jedoch bekannt gegeben, dass Patrick Melton und Marcus Dunston an die Verfilmung herangezogen wurden, um das Skript zu überarbeiten. Darsteller und Regisseur sind nach wie vor unbekannt.

In einem Interview mit IGN Ende August 2012 teilten Patrick Melton und Marcus Dunston mit, dass das Budget der Verfilmung bei circa 150 Millionen Dollar liegen würde und man mit dem Skript ebenso über diesen einen Film hinausgehen wolle.

Commons: God of War – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Antonia Seitz: Die Geschichte von God of War - Warum denn so wütend? In: GamePro. 13. März 2013, abgerufen am 3. September 2015.
  2. a b Rob Taylor: God of War: The story so far. In: Gamesradar. 3. März 2010, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  3. a b Kat Bailey: God of War After 10 Years: The Decline and Fall of Kratos. In: USgamer. 23. März 2015, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  4. a b c d e Matt Leone: Reviews: God of War. In: 1UP.com. 20. März 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  5. a b c d e Paul Kautz: Test: God of War. In: 4Players. 3. Mai 2006, abgerufen am 3. September 2015.
  6. a b c d God of War im Gamezone-Test. In: GameZone. 5. Mai 2006, abgerufen am 3. September 2015.
  7. Mathias Oertel: God of War: keine Deutschland-Veröffentlichung. In: 4Players. 8. April 2005, abgerufen am 3. September 2015.
  8. Wolfram Hilpert, BPjM: Jugendgefährdung und Computerspiele. 31. Juli 2008, S. 6 u. 14 (PDF-Datei [abgerufen am 3. September 2015]).
  9. Michael Krosta: God of War: Schafft es Kratos nach Deutschland? In: 4Players. 14. Februar 2006, abgerufen am 3. September 2015.
  10. Kristan Reed: God of War. In: Eurogamer (UK). 1. Juli 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  11. Mikel Reparaz: God of War review. In: GamesRadar. 28. Februar 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  12. a b Alex Navarro: God of War Review. In: Gamespot. 21. März 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  13. Raymond M. Padilla: Reviews: God of War. In: GameSpy. 22. März 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  14. Ivan Sulic: God of War Review. In: IGN Entertainment. 18. März 2005, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  15. a b Metawertung „God of War“. In: GameRankings. Abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  16. a b Metawertung „God of War“. In: metacritic. Abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  17. PlayStation 2, All-Time Best. In: GameRankings. Abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  18. Chris Roper: God of War Collection Review. In: IGN Entertainment. 13. November 2009, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  19. Meghan Sulliva: God of War Collection Vita Review. In: IGN Entertainment. 9. Mai 2014, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  20. Olaf Bleich, Benedikt Plass-Fleßenkämpe: God of War – Collection: Kriegsgott Kratos aufgewärmt! In: Computer Bild Spiele. 23. Mai 2014, abgerufen am 3. September 2015.
  21. D.I.C.E. Awards: God of War. Academy of Interactive Arts & Science, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  22. Brendan Sinclair: RE4 named Game of Year at Spike Awards. In: GameSpot. 19. November 2005, archiviert vom Original am 29. März 2014; abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  23. IGN PlayStation Team: Top 25 PS2 Games. In: IGN Entertainment. 14. November 2008, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  24. GameSpy Staff: Top 25 PS2 Games. In: GameSpy. 29. März 2006, abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  25. Metawertung „God of War II“. In: metacritic. Abgerufen am 3. September 2015 (englisch).
  26. Games in 2007. Abgerufen am 5. März 2015 (englisch).