Vitali Klitschko

ukrainischer Politiker, Bürgermeister von Kiew und ehemaliger Profiboxer
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Vitali Klitschko, Dr. (ukrainisch Вiталiй Володимирович Кличко/Witalij Wolodymyrowytsch Klytschko; * 19. Juli 1971 in Belowodsk, Kirgisistan) ist ein aus der Ukraine stammender Profiboxer. Als Sohn eines ukrainischen Offiziers und einer russischen Pädagogin ist er der ältere Bruder von Wladimir Klitschko. Er ist seit April 1996 veheiratet und hat drei Kinder (Stand: März 2006).

Vitali Klitschko, rechts, mit seinem Bruder Wladimir

Sportlicher Werdegang

Vor dem Profiboxen

Seine ersten Erfahrungen mit dem Boxen macht Vitali Klitschko im Alter von 13 Jahren auf einem Militärstützpunkt in Hradcany, Tschechoslowakai, wo die Familie Klitschko seit der Versetzung des Vaters lebt. Dort war eine Boxsektion eingerichtet worden, um den Kindern der Militärs eine Freizeitbeschäftigung bieten zu können.

1985 zieht die Familie nach Kiew. Während Klitschko den Boxsport dort weiterhin ausübt, gilt seine Aufmerksamkeit verstärkt dem Kickboxen, das er unter Andrej Schistow zu trainieren beginnt. Innerhalb der nächsten drei Jahre gewinnt er erst die Stadtmeisterschaft, dann die Republikmeisterschaft der Ukraine und anschließend die Spartakiade. Er wird in die sowjetische Junioren-Nationalmannschaft der Kickboxer aufgenommen. Diese reist im Frühjahr 1989 auf Einladung nach West Palm Beach, USA, zum Wettkampf gegen die amerikanische Nationalmannschaft. Der 17-jährige Klitschko verliert dort seinen Kampf.

Der Antritt des Armeedienstes erzwingt vorübergehend eine Unterbrechung der sportlichen Aktivität. Im ZSKA nimmt Klitschko das Training wieder auf, unter Wladimir Zolotarew. Klitschko betreibt schwerpunktmäßig Kickboxen und parallel dazu Boxen. Als Armeesportler gewinnt er 1991 die Kickbox-Weltmeisterschaft in Paris. Insgesamt beläuft sich die Zahl an errungenen Weltmeisterschaftstiteln im Kickboxen auf sechs; zwei bei den Amateuren, vier bei den Profis.

Als Amateur ist Klitschko auch im Boxen sehr erfolgreich. Unter anderem gewinnt er den Chemiepokal Halle und die Militär-WM in Rom. 1995 wird er bei der WM in Berlin Vizeweltmeister. Danach bereitet er sich auf die Olympischen Spiele von Atlanta vor. Eine Teilnahme bleibt Klitschko in Folge einer einjährigen Sperre jedoch versagt. Diese war über ihn verhängt worden, nachdem er bei einer Dopingprobe auf das Steroid Nandrolon positiv getestet worden war.

1996 kommt es zum Vertragsschluss mit dem deutschen Boxstall Universum Boxpromotion. Damit beginnt Klitschkos Laufbahn als Profiboxer.

Als Profiboxer

Sein Debüt im Profiboxen entschied Vitali Klitschko am 16. November 1996 für sich, indem er Tony Bradham in der zweiten Runde k.o. schlug. Im Weltmeisterschaftskampf gegen Herbie Hide gewann er am 26. Mai 1999 den Titel der WBO durch K.o. in der zweiten Runde. Diesen verteidigte Klitschko in zwei Kämpfen erfolgreich, bevor er ihn am 4. April 2000 an Chris Byrd verlor. Nach der neunten Runde gab Klitschko wegen einer Schulterverletzung auf. Er lag zu diesem Zeitpunkt auf den Punktzetteln aller drei Punktrichter in Führung.

Nach verletzungsbedingter Pause gab Klitschko am 25. November 2000 sein Comeback gegen Timo Hoffmann. Es war der einzige Kampf, den Klitschko nach Punkten gewann. In der Folgezeit kämpfte er sich mit mehreren Siegen gegen hochklassige Gegner, u.a. Vaughn Bean und Larry Donald, wieder an die Spitze der Ranglisten. Am 22. Juni 2003 verlor Klitschko den Kampf gegen den amtierenden Weltmeister Lennox Lewis durch technischen K.o.. Vor Beginn der siebten Runde war der Kampf vom Ringarzt wegen vieler blutender Cuts im Gesicht Klitschkos abgebrochen worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er vier der sechs Runden gewonnen. Trotzt erheblicher Aufregung unter den Boxfans über den Kampfabbruch war dieser regelkonform, da ein Kampf bei einem gefährlich tiefen Cut am Augenlid aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden muss.

Nach dem Kampf gegen Lewis stand Klitschko allerdings nicht mit leeren Händen da, sondern konnte sich durch einen K.o.-Sieg über den in den Ranglisten hoch platzierten Kanadier Kirk Johnson wieder für einen Titelkampf qualifizieren.

Am 25. April 2004 wurde Klitschko in Los Angeles zum zweiten Mal Weltmeister im Schwergewicht, diesmal nach Version des "World Boxing Council" (WBC), des prestigeträchtigsten Boxverbandes, was ihm die Achtung der Presse auf der ganzen Welt einbrachte. Er gewann in Los Angeles gegen Corrie Sanders durch technischen K.o. in der achten Runde. Am 8. März 2003 hatte Corrie Sanders Klitschkos Bruder Wladimir bei dessen Titelverteidigung überraschend besiegt.

Das Angebot, im Jahr 2004 gegen Evander Holyfield zu boxen, der eines seiner grössten Vorbilder ist, lehte er ab. Klitschkos Kommentar: "Ich will nicht gegen einen Boxer boxen, der früher mal so gut war. Er muss jetzt genauso gut sein."

Klitschko verteidigte seinen Titel am 12. Dezember 2004 auf eindrucksvolle Weise gegen den Engländer Danny Williams und gewann durch technischen K.o. in der achten Runde .

Nächster Gegner sollte am 12. November 2005 der Amerikaner Hasim Rahman werden, der Lennox Lewis 2001 sensationell k.o. geschlagen hatte, aber den Rückkampf durch K.o. verlor. Vitali Klitschko musste die Pflichtverteidigung mehrmals verletzungsbedingt verschieben. Am 30. April war ein Muskelfaserriss der Grund, am 18. Juni und 23. Juli eine Rücken-OP, kurze Zeit vor dem Datum des Kampfes dann ein Meniskusriss im rechten Knie.

Der Kampf gegen Hasim Rahman fand nie statt, denn am 9. November 2005 gab Vitali Klitschko offiziell das Ende seiner Profikarriere bekannt. Neben einem Meniskusschaden wurde bei ihm zusätzlich noch der Riss des Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Daraufhin entschied sich der 34-Jährige zum überraschenden Rücktritt.

Liste seiner wichtigsten Kämpfe: Boxkämpfe Vitali Klitschko

Sonstiges

Sportlehrerstudium an der Pädagogischen Hochschule Perejaslaw Chmelnizki, mit Auszeichnung abgeschlossen. Später Promotion.

Daten

--Aleksander Kr 11:51, 1. Mär 2006 (CET)

Vitali Klitschko: "Dr. Eisenfaust"

Geburtstag: 19. Juli 1971

Geburtsort: Belowodsk / Kirgisistan

Nationalität: ukrainisch

Wohnort: Kiew/Ukraine - Hamburg

Größe: 2,02 Meter

Gewicht (Ø): 112 kg

Reichweite: 2,02 Meter

Brustkorbumfang: 1,18 Meter

Bizeps: 43,5 cm

Unterarm: 43 cm

Faust: 30 cm

Aktive Zeit: November 1996 bis November 2005

Kämpfe: 37

Siege: 35

K.o.s: 34

Unentschieden: --

Niederlagen: 2

Trainer: Fritz Sdunek