Eremit

Mensch, der abgeschieden von den Menschen lebt
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Ein Eremit (v.lat.:eremita, aus griech. eremites Einsiedler) ist ein Mensch, der ein abgeschiedenes Leben in der Einsamkeit führt (siehe Eremitage). Oft sind religiöse Motive der Grund dafür.

In der alten Kirche unterschied man konsequente Eremiten (Anachoreten) und gemeinschaftlicher lebende Eremiten (Zönobiten). Aus ihren Einsiedeleien entstanden später oft Klöster oder Ortschaften.

Gleichzeitig ist mit Eremit eine Käferart gemeint. Dieser wird auch Juchtenkäfer (Osmoderma eremita) genannt und gehört zu den größeren Käfern. Er wird bis zu 4 cm groß. Systematisch zählt er zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabidae); er hat eine gedrungene Form, die Farbe seiner Flügeldecken erinnert an dunkles gegerbtes Leder. Die Männchen haben deutliche Längswülste am Halsschild. Auffällig ist ein charakteristischer Geruch des Männchens, der der Anlockung des Weibchens dienen soll.

Eremiten leben in lichten Baumbeständen, Eichen-Hainbuchenwälder, Lichtungen, er besiedelt aber auch Alleen , Stadtparks und Friedhöfe. Unbewirtschaftete, alte Wälder, sowie mächtige, hohle Stämme und alte Linden werden als Lebensraum gerne angenommen.

Die Larve des Eremiten ist von gedrungener Gestalt und benötigt etwa 3 - 4 Jahre zur Entwicklung. Als Larvenlebensraum kommen Baumhöhlen in Betracht; in Mitteleuropa finden wir Besiedlung mit Eremitenlarven bei Eichen, Linden, Buchen, Eschen, Weiden und Obstbäumen. Die Käfer fliegen im Mai bis zum September. Viele Käfer bleiben auch im Geburtsbaum.

Eremiten sind in der Stadt Salzburg an einigen Stellen nachgewiesen. So z.B. am Mönchsberg, der Hellbrunner Allee, Leopoldskron usw. Dieser Käfer unterliegt EU-weit durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie Anhang II und Anh IV dem höchsten Schutz.


Bekannte Eremiten

Datei:Einsiedler franz fellner.jpg
Franz Fellner um etwa 1912

Einsiedlerorden