Monkey Island [Adventurereihe nach einer Idee von Ron Gilbert, der auch maßgeblich an der Entwicklung der ersten beiden Teile beteiligt war, bevor er in den frühen 90er Jahren die Firma LucasArts verließ. Der erste Teil wurde 1990 von Lucasfilm Games veröffentlicht. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Piraten(-Anwärters) Guybrush Threepwood und besteht gefährliche und spannende Abenteuer in der Karibik zur besten Piratenzeit. Die deutsche Übersetzung war von sehr hoher Qualität und hatte oft ihren eigenen Charme.
] ist eine Grafik-The Secret of Monkey Island
The Secret of Monkey Island | |
Kurzinfo | |
Entwickler: | LucasArts |
Publisher: | LucasArts |
Erscheinungsdatum: | 1990 |
Genre: | Adventure |
Spielmodi: | Singleplayer |
Spieler: | 1 |
USK: | 12 |
Plattform: | Amiga, Atari ST, DOS, FM Towns, Mac, Sega Mega-CD |
Sprachausgabe: | / |
Bildschirmtext: | Deutsch |
Look & Feel
- Nach dem großen Erfolg auf vielen Plattformen in verschiedenen Grafikqualitäten veröffentlicht.
- Amiga-Version (32 Farben) mit Soundtrack umgesetzt von Chris Hülsbeck.
- Für DOS erschien dann allerdings später noch eine Enhanced CD-Audio Edition (VGA, 256 Farben), der Soundtrack konnte auch auf dem CD-Spieler gehört werden. Diese Version besaß das Interface von Monkey Island 2 (grafisches Inventar und es entfielen im Gegensatz zur Diskettenversion drei Verben). Der Soundtrack kam nun klanglich höherwertig als Audio-Track(s) von der CD (und war damit von der Soundkarte unabhängig) und wurde gegenüber der VGA-Disk-Version sogar noch erweitert. Auch die Soundsamples/Geräusche profitierten in Umfang und Qualität von der neueren SCUMM-Engine, die nun neben dem Standard AdLib auch den Soundblaster und kompatible unterstützte. Alles in allem ist die Enhanced Version deutlich besser als alle Vorgänger-Fassungen (leider wurde der legendäre "stump joke" entfernt). Mit der Enhanced DOS-Version praktisch identisch, jedoch mit noch einmal verbesserten Soundgeräuschen, kam die Variante für das leistungsstarke japanische FM Towns System daher, welches hierzulande kaum bekannt war.
- Steuerung von Guybrush über Aktionsverben (Nimm, Schau, Ziehe, etc.) (verbessertes SCUMM-System)
- Das ScummVM-Projekt hat die SCUMM-Engine nachprogrammiert, sodass die ersten drei Teile sich auf fast allen aktuellen Systemen spielen lassen.
Story
Guybrush Threepwood ist auf Mêlée Island gelandet – und will Pirat werden! Er besteht die offiziellen Aufnahmeprüfungen:
- Beleidigungsfechten
- Diebstahl
- Schatzsuche
Doch obwohl sich zwischen ihm und der Gouverneurin von Mêlée Island, Elaine Marley, eine leidenschaftliche Liebe entwickelt, ist ihnen ein gemeinsames Glück nicht vergönnt. Der Geisterpirat LeChuck entführt Elaine zu seiner geheimen Festung auf Monkey Island. Guybrush folgt ihr, um sie zu retten.
Preise
- ASM Hit, Aktueller Software Markt (ASM) 01/91
- Hall of Fame, PC Player 10/93
- Besonders empfehlenswert, Power Play 01/91
- Hit, Amiga Joker 1/91
- Super Hit, Play Time 5/91
Bewertungen
- Aktueller Software Markt (ASM) 01/91 11/12 Punkte
- PC Games 85%
- Power Play 01/91 92%
- Amiga Joker 1/91 93%
- Play Time 5/91 93%
Monkey Island 2: LeChuck's Revenge
Monkey Island 2: LeChuck's Revenge | |
Kurzinfo | |
Entwickler: | LucasArts |
Publisher: | LucasArts |
Erscheinungsdatum: | 1991 |
Genre: | Adventure |
Spielmodi: | Singleplayer |
Spieler: | 1 |
USK: | 16 |
Plattform: | Amiga, DOS, FM Towns, Mac |
Sprachausgabe: | / |
Bildschirmtext: | Deutsch |
Look & Feel
- Ähnliche Steuerung wie MI1, Inventargegenstände nun als Grafik statt Text
- Verbesserte Grafik
- Durchgängige Musik und erstmaliges Auftreten von iMuse (sorgte für Funktionieren der Musik auf allen gängigen Soundkarten und für situationsabhängigen Musikwechsel)
- Das Spiel verfügte - wie Teil 3 - über zwei Schwierigkeitsgrade (Leicht und Schwer), die sich in Puzzleanzahl und Schwierigkeitsgrad der Rätsel unterschieden. Im schweren Modus waren deutlich mehr Ortschaften zu untersuchen.
Story
Guybrush Threepwood ist reich aber leider nicht berühmt, nachdem er den Geisterpiraten LeChuck besiegt hat. Das ändert sich schlagartig, als es ihn nach Scabb Island verschlägt. Und wieder geht's von vorne los. Guybrush muss von der Insel runterkommen, um den legendären Schatz "Big Whoop" zu suchen – und nebenbei seine geliebte Elaine. Und das kann dauern...
Der zweite Teil gipfelt in einem Finale, das zu den überraschendsten und verblüffendsten Schlusssequenzen der Adventuregeschichte zählt.
Preise
- ASM Mega Hit, Aktueller Software Markt (ASM) 01/92
- Spiel des Monats, Aktueller Software Markt (ASM) 01/92
- Besonders empfehlenswert, Power Play 01/92
- Super Hit, Play Time 3/92
- Joker Hit, Amiga Joker 9/92
Bewertungen
- Aktueller Software Markt (ASM) 01/92 11/12 Punkte
- PC Games 87%
- Power Play 01/92 92%
- PC Joker 88%
- Play Time 3/92 96%
- Amiga Joker 9/92 87%
The Curse of Monkey Island
The Curse of Monkey Island | |
Kurzinfo | |
Entwickler: | LucasArts |
Publisher: | LucasArts |
Erscheinungsdatum: | 1997 |
Genre: | Adventure |
Spielmodi: | Singleplayer |
Spieler: | 1 |
USK: | 12 |
Plattform: | Windows |
Sprachausgabe: | Deutsch |
Bildschirmtext: | Deutsch |
Look & Feel
- Neues Interface: Steuerung über eine Aktionsmünze, die eingeblendet wird
- Grafik: bildschirmfüllend, SVGA im Comic-Style
- Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war Norman Matt)
- Das Spiel verfügte - wie Teil 2 - über zwei Schwierigkeitsgrade (Leicht und Oberaffig ) die sich in Puzzleanzahl und Schwierigkeitsgrad der Rätsel unterschieden. Im schweren Modus waren deutlich mehr Ortschaften zu untersuchen.
Story
Guybrush verschlägt es gleich zum Anfang auf das Schiff seines Erzfeindes LeChuck, welches er zum Einen zur Explosion bringt und wo er zum Anderen einen Brillantring findet. An Land angekommen, bietet er diesen Elaine an und sie nimmt das Angebot überglücklich an. Pech, dass der Ring mit einem Fluch belegt war und sie daraufhin zu Gold erstarrt und auch noch geklaut wird – und schon ist das Problem gebacken. Nun versucht Guybrush seine Geliebte von diesem Fluch zu befreien und gerät dabei wie immer in Schwierigkeiten.
Preise
- Gold Player, PC Player 1/98
- Adventure Game of the Year, Computer Gaming World and PC Gamer magazines
- Special Achievement in Art Direction, Computer Gaming World magazine
Bewertungen
Flucht von Monkey Island (orig. Escape from Monkey Island)
Flucht von Monkey Island | |
Kurzinfo | |
Entwickler: | LucasArts |
Publisher: | LucasArts |
Erscheinungsdatum: | 2000 |
Genre: | Adventure |
Spielmodi: | Singleplayer |
Spieler: | 1 |
USK: | ohne Altersbeschränkung |
Plattform: | Mac OS 9, PlayStation 2, Windows |
Sprachausgabe: | Deutsch |
Bildschirmtext: | Deutsch |
Look & Feel
- Grafik: 3D-Charaktere, gerenderte Hintergründe
- Tastatursteuerung; von einigen als umständlich, von anderen als genial bewertet
- Sprachausgabe (Synchronsprecher von Guybrush war wieder Norman Matt)
Dies war der erste und bis jetzt einzige Monkey Island-Teil, bei dem das vermeintlich etwas veraltete SCUMM-System durch die GrimE-Engine ersetzt wurde. Diese kam mit echter 3D Grafik (auch wenn die Kamera immer fest positioniert war), und Lua als Skriptsprache.
Story
Nachdem Guybrush und Elaine geheiratet haben, kehren sie aus den Flitterwochen nach Mêlée Island zurück. Hier müssen sie feststellen, dass sie versehentlich für tot erklärt wurden, und Charles L Charles, wie sich rausstellen wird, der verkleidete Geisterpirat LeChuck, um ihr Amt kandidiert. LeChuck hat sich vom Australier Ozzie Mandrill anheuern lassen, der die Piraten aus der Karibik vertreiben und ein Touristenzentrum aufbauen will.
Bewertungen
- GameStar 01/01 86%
- PC Player 13/00 83%
- PC PowerPlay 85%
Die Spaltung der Monkey-Island-Community
Für einige Fans waren die letzten beiden Teile eine große Enttäuschung, da LucasArts durch die eingeführten Neuerungen die Monkey-Island-Atmosphäre angeblich zerstört haben soll. Andere Fans fanden Teil 3 und 4 allerdings ausgezeichnet.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
- Viele Spieler sind der Meinung, dass die Handlung der ersten beiden Teile in sich abgeschlossen ist. Das Ende des zweiten Teils schließt somit eine weitere Fortsetzung aus. Guybrush ist auf der Suche nach dem legendären Piratenschatz Big Whoop (dabei wird LeChuck dummerweise wiederbelebt), der ein „Tor in eine andere Welt“ sein soll. Tatsächlich stellt sich heraus, dass LeChuck Guybrushs böser Bruder Chuckie ist, die beiden sind aber erst im Kindesalter, Guybrush hat sich die ganze Piratengeschichte offensichtlich nur ausgedacht. Bei näherer Betrachtung stellt man allerdings fest, dass die ersten zwei Teile nicht als abgeschlossenes Ganzes geplant waren: In der Abschlusssequenz schaut Chuckie nocheinmal in die 'Kamera' und bekommt 'teuflich böse' rote Augen. In der folgenden Sequenz sehen wir Elaine am Loch stehen und sie stellt sich die Frage, ob LeChuck Guybrush wohl verhext hat. Offensichtlich hat LeChuck Guybrush im „Jahrmarkt der Verdammten“ gefangen, auf dem auch das Finale des dritten Teiles der Serie stattfinden wird.
- In Hinblick auf den dritten Teil ergibt sich somit eine neue Interpretation: Die Handlung ist nach Teil 2 nicht abgeschlossen. Guybrush wird am Ende des zweiten Teils von LeChuck verzaubert und meint als Kind in einem Vergnügungspark zu sein. In Wirklichkeit ist er im „Jahrmarkt der Verdammten“ gefangen. Jedoch gelingt es ihm irgendwann mit einem Autoscooter zu fliehen, in welchem er im dritten Teil zu Beginn auf dem offenen Meer treibt. Wie lange jedoch die Zeitspanne zwischen zweitem und dritten Teil ist, bleibt offen.
- In den ersten beiden Teilen zeichnet sich der Charakter von Guybrush durch unerfahrene Selbstüberschätzung aus, die in peinlichen Situationen zu einer Art unfreiwilliger Komik führt. Das ändert sich im dritten und vierten Teil völlig: In MI3 zeigt sich Guybrush als sehr viel reifere Persönlichkeit, die zum Teil auf herablassende Weise andere Personen vorführt. In MI4 hingegen entwickelt sich Mr. Threepwood zum tölpelhaften Idioten, der von einer peinlichen Situation in die nächste stolpert. Die unglaubwürdige Entwicklung des Charakters ist anscheinend auf das Fehlen Ron Gilberts zurückzuführen.
- Die lange Wartepause zwischen Monkey Island 2 und 3. Viele Fans wurden zwischenzeitlich erwachsen und erhofften sich durch Monkey Island 3 eine Art Nostalgie-Trip. Durch die aufpolierte SCUMM-Engine (die nicht mehr über „Verben“ funktionierte) in MI3 und die neue GrimE-Engine in MI4 wurden sie jedoch zumindest in dieser Hinsicht enttäuscht.
- In Teil 2 wurde Guybrush Threepwood realitätsnah als erwachsener, junger Mann gezeichnet, in Teil 3 jedoch karikaturartig im Comic-Stil. Zwar wurden die Rollen dementsprechend umgesetzt, jedoch fehlte dadurch vielen die Identifikation mit der Figur.
- Das Fehlen von Ron Gilbert. Seit Monkey Island 3 wirkt der Spieledesigner der ersten beiden Spiele nicht mehr auf die Monkey-Island-Serie ein.
- Im dritten Teil gab es plötzlich unmotivierte Actionszenen und Geschicklichkeitsübungen, die die Spieler verprellten, die Adventures vor allem wegen der kognitiven Herausforderung spielten.
- Die Sprachausgabe in Teil 3 und vor allem Teil 4 machte es für die Entwickler möglich selbst dümmste Gags und Wortspiele durch die Sprecher „lustig“ wirken zu lassen. Aus diesem Grunde bemängeln viele die Qualität der Dialoge besonders in Teil 4.
- Während in den ersten drei Teilen noch das besondere Piraten-Flair vorhanden ist, bemängeln viele Fans an Teil 4, dass er viel zu sehr auf Neuzeit getrimmt ist. So sind die Inseln, die man hier bereist vollgepackt mit Konsumtempeln wie Parfümerien, einem Starbucks-Café und vielem mehr. (Keine dieser Attraktionen könnte auf einer der Inseln der ersten drei Monkey Island-Teile auftauchen!)
- Eines der größten Probleme des vierten Monkey Island-Teils ist noch immer die Tastatursteuerung, welche man grob mit der aus Grim Fandango oder den ersten drei Alone In The Dark-Teilen vergleichen kann. Nicht selten sorgt diese Neuerung für viel Frust, da sie wesentlich unhandlicher und intuitiv ist, als die bisherige Maussteuerung.
Charaktere
Guybrush Threepwood
ist der (Anti-)Held der Computerspielreihe. Seine Figur wird vom Spieler durch die einzelnen Szenen geleitet. Seinen besonderen Charme bekommt er dadurch, dass er vom Piratenleben träumt, in Wirklichkeit aber der untypischste Pirat der Karibik ist. Sein ungewöhnlicher Name, der vor allem im ersten Teil der Serie häufig lächerlich gemacht wird, ergab sich aus folgender Begebenheit: Die Grafikdatei der Spielfigur des Guybrush Threepwood hieß guy.brush, die von Elaine Marley girl.brush, was sich aus der für animierte Grafiken gewöhnlichen Endung des Programms Deluxe Paint ergab. Während die Entwickler für Elaine eben diesen Namen fanden, behielten sie einfach die Dateibezeichnung für Threepwoods Vornamen. Der Nachname Threepwood wurde aus einem einfachen Grund gewählt: Er sollte möglichst kompliziert auszusprechen sein - die Charaktere im Spiel, mit denen es Guybrush in der Franchise zu tun kriegt, sagen deshalb öfters mal seinen Namen falsch.: Thriftweed, Sheepwood. Am Anfang des ersten Teils trifft Guybrush auf einen Piraten, welcher in der ScummBar sitzt. Dieser gibt auf Threepwoods namentlicher Vorstellung zur Güte, dass es sich bei "Guybrush Threepwood" um den bescheuertsten Namen, den er je gehört hat, handle. Auf die Frage nach seinem Namen, antwortet der Pirat mit "Mancomb Seepgood".
LeChuck
ist ein untoter, schlecht gelaunter Geisterpirat und der Gegner des Helden Guybrush Threepwood. Auf dem Jahrmarkt der Verdammten wird am Ende des zweiten Teils verraten, dass LeChuck Guybrushs böser Bruder Chuckie ist, was eine Anspielung auf die Vater-Sohn-Beziehung von Luke Skywalker und Darth Vader in Star Wars ist. Er gerät immer wieder mit Guybrush aneinander, weil er "unsterblich" in Elaine Marley verliebt ist und sie mit seinem untoten Charme nicht für sich gewinnen kann.
Elaine Marley
ist die Gouverneurin des Dreiinselreiches (Mêlée Island, Booty Island und Plunder Island) und Guybrushs Freundin. Im dritten Teil macht er ihr einen Heiratsantrag mit einem verfluchten Verlobungsring, wodurch sie sich in eine Goldstatue verwandelt (die Aufhebung des Fluchs ist eigentlich der Anlass für MI3). Trotz dieses Zwischenfalls endet der dritte Teil mit ihrer Hochzeit und dem Beginn ihrer Flitterwochen auf einem Schiff, während der vierte Teil mit dem Ende ebendieser Flitterwochen beginnt. Der Nachname geht vermutlich auf Bob Marley zurück.
Largo LaGrande
ist die einzige Autorität auf Scabb Island, einer anarchistischen Vereinigung von Verbrechern und Piraten. Viele Leute haben Angst vor ihm, weil er einst die rechte Hand des Geisterpiraten LeChuck war. Weil Guybrush ihm im zweiten Teil den noch lebenden Bart LeChucks zeigte, konnte dieser wiederbelebt werden. Damit war der Anlass für den zweiten Teil gegeben.
Stan
ist der etwas übereifrige Verkäufer, der in jedem Monkey Island-Teil einen Gastauftritt hat. Seine hervorstechendsten Merkmale sind der viel zu große Hut, die karierte Jacke, die wild gestikulierenden Arme und natürlich seine hartnäckige Art, jedes noch so hoffnungslose Verkaufsgespräch zu führen. Zunächst verkauft Stan auf Mêlée Island gebrauchte Schiffe. Er wollte aber in eine Branche wechseln, in der es unwahrscheinlich ist, dass die Kunden zurückkommen, um sich zu beschweren, weswegen er im zweiten Teil auf Booty Island leicht gebrauchte Särge (zu früh beerdigt, wenn Sie wissen, was ich meine) verkauft. Um an einen Gruftschlüssel zu gelangen, musste Guybrush ihn leider in einem seiner Särge einnageln. In diesem Teil gibt es außerdem einen Gag, wenn man einen Koch wiederbelebt, und ihn fragt, wo er seine Schürze gekauft habe. Daraufhin antwortet er mit "Stan's gebrauchten Küchenartikeln". Doch Stan ist widerstandsfähig, im dritten Teil findet Guybrush den Sarg in einer Gruft auf Blood Island wieder. Wie er sechs Jahre im Sarg überlebt hat und wie er es schaffte, sich darin sogar Visitenkarten zu drucken, wird nicht geklärt. Als er ihn rauslässt, kommt ihm die geniale Idee, direkt aus der Gruft Lebensversicherungen zu verkaufen. Im vierten Teil verkauft Stan auf Jambalaya Island Time-Sharing Ferienimmobilien, denn das Geschäft mit den Lebensversicherungen habe sich totgelaufen.
Die Voodoo-Lady
trifft Guybrush in allen vier Teilen, weil sie immer zufällig auf einer der Inseln ist, auf denen Guybrush zu tun hat. Im ersten und vierten Teil ist sie auf Mêlée Island, im zweiten Teil auf Scabb Island und im dritten Teil auf Plunder Island. Aufgrund ihrer hellseherischen Fähigkeiten sieht sie zahlreiche Dinge voraus, während sie einmal sogar Guybrushs Tod prophezeit, hilft sie ihm meist mit nützlichen Informationen oder Zaubern. In Teil 4 erwähnt die Voodoo Lady, dass sie einen Vertrag für 5 Spiele hat, was auf einen fünften Teil hoffen lässt.
Herman Toothrot
ist ein etwas seltsamer Zeitgenosse, der seit zwanzig Jahren auf Monkey Island festsitzt. Im zweiten Teil taucht er auf "Dinky Island", dem Versteck des Piratenschatzes Big Whoop auf, einem Atoll direkt vor Monkey Island. Im vierten Teil erwacht er von seiner Amnesie und merkt, dass er in Wirklichkeit Horatio Torquemeda Marley, Elaines verschollener Großvater, ist. Marley hatte sein Akkordeon mit H.T. markiert. Nach seiner Ankunft auf Monkey Island begann sein Gedächtnisverlust und er schloss aus dem H.T. auf dem Akkordeon, dass er Herman Toothrot heiße. Der Nachname Toothrot bezieht sich auf seine nicht mehr so gesunden Zähne. Bei dieser Figur haben die Geschichtsschreiber von Lucas Arts einen Fehler gemacht. Im ersten Teil kann man während der Fahrt nach Monkey Island im Logbuch lesen, dass Herman Toothrot mit einem Freund auf dem Weg nach Monkey Island war und das Schiff benutzte, das Guybrush jetzt auch gerade benutzt. Leider heißt es dann im vierten Teil, nach dem Erwachen aus der Amnesie, dass es sich um H.T. Marley handelt, der 20 Jahre zuvor von dem Australier Ozzie Mandrill bei einer Regatta in einen Strudel getrieben wurde und auf Monkey Island herauskam. Eine inoffizielle Erklärung für diese Diskrepanz ist, dass H.T. Marley sich mit dem "echten" Herman Toothrot identifizierte, der auf Monkey Island gestrandet war und bis heute verschollen blieb, was aber eher an den Haaren herbeigezogen klingt.
Schrecklich wichtige Piraten
Die schrecklich wichtigen Piraten sind die Anführer der Piratenszene auf Melee Island und in erster Linie dafür da, um neue Piraten auszubilden. Sie sind es, die Guybrush im ersten Teil in die Wichtigkeit der drei Prüfungen einweisen (Fechtkampf, Schatzsuche und die Kunst des Diebstahls). Amüsant ist vor allem die Tatsache, dass die drei Piraten weitestgehend abwechselnd reden - von längeren Sätzen übernimmt jeder der Piraten stellenweise nur ein paar Wörter - wichtige Wörter und Satzteile werden aber stets gleichzeitig gesprochen.
Männer ohne Moral (Piraten)
In den ersten beiden Teilen trifft Guybrush auf drei etwas seltsame Männer ohne Moral (Piraten), die eine Ratte als Haustier halten. Früher waren sie einmal Zirkusartisten, allerdings hat ihre Ratte den Elefanten verjagt. Im ersten Teil hingen sie auf Mêlée Island rum, zwischen den beiden Spielen haben sie sich ein Glasbodenboot gekauft, um Touristen die Wunder der Karibik zu zeigen. Leider haben sie vergessen, das wichtigste aller Extras, den Glasboden, zu bestellen. Weil sie das dummerweise erst merkten, als das Schiff schon auf hoher See war, ging dieser Plan schief. Währenddessen demonstrierte einer von ihnen, gemeinsam mit einem Aligator, auf unvergleichliche Art und Weise die Wirkungen der Natur und der Nahrungskette, deren Glied die Menschen sind, wodurch er ein Bein verlor. Im zweiten Teil trifft Guybrush sie auf Scabb Island.
Murray
ist ein Geisterpirat, der am Anfang des dritten Teils bei einem Kampf seinen Körper verliert. Seitdem ist er nur noch ein Totenkopf. Im dritten Teil taucht er als Running Gag immer wieder auf und versucht, als gefährlicher Geisterpirat ernstgenommen zu werden. Leider gelingt ihm das nicht, sondern er wird von allen nur ausgelacht. Im vierten Teil taucht er als Animateur auf Jambalaya Island auf.
Der Gemischtwarenhändler
von Mêlée Island ist ein mürrischer alter Mann, der im ersten Teil (im vierten Teil taucht er auf Mêlée Island nicht mehr auf) einen Krämerladen neben der Kirche betreibt. Er ist ein glühender Verehrer von Carla, der Schwertmeisterin, seine ständigen Besuche hier machen ihn fast zum Stalker.
Mad Marty
betreibt eine Wäscherei in Woodtick, der Hausbootstadt auf Scabb Island. Er taucht nur im zweiten Teil auf. Weil Marty fast taub ist und alles missversteht, treibt er seine Kunden oftmals an den Rande des Wahnsinns. Trotzdem ist er sehr stolz darauf, dass bei ihm niemals Wäsche verloren geht, und dass er nichts verbrennt, weil er beim Bügeln immer sehr vorsichtig ist.
Carla, die Schwertmeisterin
hat ihr Geheimversteck auf Mêlée Island, lässt sich allerdings bereits im ersten Teil von Guybrush für eine Himmelfahrtsexpedition nach Monkey Island anheuern, an dessen Ende er sein bei Stan gekauftes Schiff optional versenken kann. Gemeinsam mit Otis und Meathook, die ebenfalls angeheuert haben, ist sie im vierten Teil wieder auf Mêlée Island.
Otis
sitzt zu Beginn des ersten Teils im Gefängnis von Mêlée Island. Er wurde vom fiesen Sheriff Fester Shinetop eingesperrt, bekommt aber außer Ratten nichts zu essen, so daß sein Mundgeruch ein erhebliches Problem darstellt. Auch er heuert auf der Sea Monkey an, um mit Guybrush nach Monkey Island zu segeln und ist im vierten Teil wieder auf Mêlée Island.
Meathook
wohnt auf einem kleinen Atoll direkt neben Mêlée Island. Während man sein Haus im ersten Teil nur mit einem Gummihuhn mit Karabinerhaken, das an einem Stromkabel(!) befestigt werden muss, erreichen kann, ist im vierten Teil, als Meathook Kunstmaler geworden ist, eine Brücke gebaut worden. Er komplettierte die Besatzung der Sea Monkey. Meathook hat eine Totenkopftätowierung auf der Brust, die er mittels seiner Muskeln bewegen kann. In beiden Teilen in denen er auftaucht kann man ihn dazu bewegen recht amüsante Schauspiele mit dem Totenkopf darzubieten (in Teil vier sagt der Schädel z.B.: "Ich bin Guybrush Threepwood, ein mächtiger Pirat."). Meathook ist zudem kahlköpfig und wird von Guybrush beleidigenderweise "Kanonenkugelkopf" genannt.
Griswald Meistersuppe
ist ein Hotelier auf Blood Island. Seitdem der hiesige Vulkan, der Mount Sodbrand, erloschen war, kamen kaum noch Gäste in sein Hotel. Indem Guybrush ein Stück ungeschmolzenen Nachokäse in den Vulkan geworfen hat, hat er den göttlichen Durchfall des Vulkangottes heraufbeschworen, der Vulkan brach aus und das Hotelgeschäft lief wieder besser. Seine verstorbene Tante Minni Meistersuppe war kurzfristig mit LeChuck liiert, bevor sie - nach ihrem Tod - Charles de Goulasch geheiratet hat. Griswald Meistersuppe ist sehr stolz auf die Geschichte seiner Familie, deren Mitglieder fast überall in der Karibik leben. Möglicherweise hat er auch ein Alkoholproblem.
Haggis McMutton
"vom Clan der MacMutton" ist ein schottischstämmiger Pirat. Er arbeitet zusammen mit Edward van Helgen und Halsabschneider Bill in der Barbier Küste, einem Frisörladen auf Plunder Island. Um ihn im 3. Teil für seine Schiffscrew zu gewinnen, muss Guybrush ihn im Stammwurf besiegen. Der Name Haggis McMutton geht auf ein schottisches Nationalgericht aus Schafsinnereien (Haggis) zurück; "mutton" bedeutet Schafsfleisch.
Halsabschneider Bill
arbeitet wie Haggis McMutton und Edward van Helgen in dem Frisörladen auf Plunder Island. Er redet nicht viel und ist meist schlecht gelaunt. Guybrush muss ihm einen Schatz bringen (den Goldzahn des Wirtes der örtlichen Gaststätte), um ihn für seine Crew anzuwerben.
Edward van Helgen
war mal ein berühmter Pirat. Jetzt hat er sich aber zurückgezogen und arbeitet zusammen mit Halsabschneider Bill und Haggis McMutton auf Plunder Island als Frisör. Er will von Guybrush im Duell besiegt werden, bevor er seiner Crew beitritt. Guybrush muss ihn standesgemäß mit einem Handschuh schlagen, um ihn zu einem Banjo-Duell herauszufordern.
Der dreiköpfige Affe
ist ein Running-Gag, den Guybrush sehr oft als Ablenkungsmanöver nutzt. Der Ausspruch "Hinter dir, ein dreiköpfiger Affe!" ist im Spiel universell einsetzbar. Dem Brückentroll (siehe Red Herring) kann zum Beispiel anstatt des Roten Herings "eine Affenleine mit drei Halsbändern" angeboten werden. Der öminöse dreiköpfige Affe ist selbst dabei nie zu sehen. Als Guybrush in Gefangenschaft der Kannibalen gerät, können die Kannibalen selbstredend mit "Hinter euch! Ein dreiköpfiger Affe!" abgelenkt werden, nach mehrmaligem Einsatz dieser Taktik funktioniert diese allerdings nicht mehr, just in diesem Moment taucht der dreiköpfige Affe hinter den Kannibalen auf, natürlich drehen sich diese nicht um (vgl. Wahrheit).
Sonstiges
Grog
Grog ist das Lieblingsgetränk der Piratenschaft, das Rezept ist geheim - allerdings wird Guybrush von den schrecklich wichtigen Piraten über die Inhaltsstoffe aufgeklärt. Grog enthält ihnen zufolge "einige der folgenden Zutaten: Kerosin, Propylen-Glykol, künstliche Süßstoffe, Schwefelsäure, Rum, Aceton, Rote Farbe, Scumm, Schmierfett, Batteriesäure und/oder Pepperonis." Weiter wird erklärt, dass es sich hierbei um eine stark ätzende Substanz handelt - genauer gesagt eine der ätzendsten Substanzen der Menschheit - sogar die Steingutkrüge des Kochs der ScummBar halten diesem Gebräu nicht lange stand - im Verlauf des ersten Teils stellt dieser Effekt ein Hindernis dar, welches überwunden werden muss. Der Erwerb von Grog ist in Teil Zwei und Teil Vier nur mit gültigem Ausweis möglich, der beweist, dass der Besitzer 23 Jahre alt ist. Daraus kann man schließen, dass es auch in der Karibik eine Art Jugendschutzgesetz gibt. Erwerben lässt sich Grog u.a. in der SCUMM Bar und am Grogautomaten. Weiterhin ist alkoholfreier Grog (Malzbier) die einzige Möglichkeit, einen Geisterpiraten zu vernichten. Auch Le Chuck wird in Teil eins (vorübergehend) durch dieses Getränk zerstört.
Voodoo
Besonders in den ersten Teilen spielen Voodoo-Puppen eine wichtige Rolle. Sie sind kleine Figuren, die einen bestimmten Menschen darstellen und dazu genutzt werden, ihm hauptsächlich Schaden und Schmerzen mit Nadeln zuzubereiten, die auf die Puppe angewendet werden. Im Spiel erfährt man von der Voodoo-Lady das Rezept, um solch eine Figur herzustellen, die im späteren Verlauf auch Einfluss auf das Ende der Story hat.
Beleidigungsfechten
Das Beleidigungsfechten erscheint, wenn auch in unterschiedlichen Formen, in allen Teilen der Reihe, bis auf den zweiten. Im ersten Teil lernt Guybrush Threepwood das Fechten bei einem Meister und muss verschiedene andere Piraten zum Kampf auffordern. Den Namen verdankt die Kampfmethode daher, dass während des Kampfes Beleidigungen gegen den Gegner ausgesprochen werden müssen, der daraufhin mit der richtigen Antwort kontern muss. Auf die Beleidigung „Ich hatte mal einen Hund, der war klüger als Du!“ muss z.B. mit „Er muß Dir das Fechten beigebracht haben.“ geantwortet werden. Im dritten Teil kommt die Neuerung hinzu, dass sich die Antwort auf die Beleidigung reimen muss und im vierten Teil tritt das Gefecht in Form von Beleidigungsarmdrücken und indirekt beim Monkey Combat wieder auf. In den neuesten Spielen wurde oft die berühmte Beleidigung aus Teil 1 „Du kämpfst wie eine Kuh.“ parodiert.
Siehe auch
Weblinks
- Wikiquote: Monkey Island – Zitate
Testberichte
- Monkey Island 1: ASM-Testbericht vom Februar 1991 - (deutsch)
- Monkey Island 1: Powerplay-Testbericht vom Januar 1991 - (deutsch)
- Monkey Island 2: Powerplay-Testbericht vom Januar 1992 - (deutsch)
- Monkey Island 3: Power Play Testbericht 1/98
Emulatoren
- ScummVM - Emulator für einige Adventures (darunter auch MI 1, MI 2 und MI 3) umgesetzt auf den meisten Plattformen (z.B. auch Windows CE, Linux, etc.) (englisch)
- DOSBox - DOS Emulator, hervorragend geeignet für alte DOS-Spiele, emuliert die damals vielfältige Soundhardware gleich mit.
Vermischtes
- Linkkatalog zum Thema Monkey-Island-Serie bei odp.org (ehemals DMOZ)
- Monkey Island 2: Kurzvideos von Spielsequenzen (deutsch)
- Christian Schiffer, "Spiel mit Charme, Witz und Einfallsreichtum" - Artikel bei Telepolis zum 15. Jubiläum von Monkey Island 1
- Die Monkey Island Musikstücke gespielt auf einem Piano