Generation (Technik)

Generation einer technischen oder sonstigen Entwicklungsstufe
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Eine Generation ist die Gesamtheit aller Lebewesen, die zu anderen Lebewesen, in aufsteigender oder absteigender Linie durch Abstammung verbunden sind und im selben Abstand stehen. Geht man von einem Probanden oder einer Probandengeneration von Gleichaltrigen aus, dann kann man von der ersten, zweiten, dritten usw. Ahnen- oder Nachkommen-Generation eines Probanden oder einer Probandengeneration sprechen. Bei einer Familie gehören demzufolge die Kinder zur Kinder-, die Eltern zur Eltern- und die Großeltern zur Großelterngeneration.

In genealogischen Listen und Tafeln ist es üblich, die Generationen durch vorgesetzte römische Zahlen (etwa vor den Kekule-Ziffern) kenntlich zu machen.

Außerhalb der Genealogie wird der Begriff Generation auch gebraucht für alle Menschen eines bestimmten Lebensalters oder eines bestimmten geschichtlichen Zeitabschnitts.

Generationenabstand

Der Generationenabstand oder die Generationenspanne ist das Mittel aus der Altersdifferenz aller Kinder zu Vater oder Mutter in Jahren.

Entsprechend den Unterschieden im mittleren Heiratsalter von Mann und Frau ist die Generationenspanne zum Vater größer als zur Mutter. In der Mutterlinie ergibt sich deshalb in zehn Generationen etwa eine Generationenspanne mehr als in der Vaterlinie.

Vor 1800 betrug der mittlere Generationenabstand noch über 30 Jahre. Um die Mitte des 20. Jahrhunderts sank er um einige Jahre, weil die Mehrzahl der Kinder von Müttern unter 25 Jahren geboren wurde, die dann kaum noch weitere Kinder hatten. Früher waren noch zahlreiche Kinder von Müttern über 30 oder auch 40 Jahren geboren worden. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich dieser sinkende Trend in Deutschland erneut umgekehrt, und der Generationenabstand ist wieder gewachsen.

„Generationen“ in der Soziologie

In der Soziologie hat Karl Mannheim 1928 im Rahmen seiner Wissenssoziologie einen (durch gemeinsame „Generationserlebnisse“ charakterisierten) „Generationen“-Begriff vorgelegt, der also nicht die oft genannten '30 Jahre' umfasst, sondern bei rapidem sozialen Wandel auch weniger Kohorten (Jahrgänge) - vgl. Nachkrieg. Der Begriff inflationierte in der jugendsoziologischen Forschung der späten 1980er Jahre und wurde zugleich unklarer.

Siehe auch

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Literatur

  • Mannheim, Karl: Das Problem der Generation. In: Ebd. Wissenssoziologie. Neuwied 1964
  • Bude, Heinz: Deutsche Karrieren. Frankfurt am Main 1987
  • Bude, Heinz: Das Altern einer Generation. Die Jahrgänge 1938 bis 1948. Frankfurt am Main 1995

„Generationen“ technischer Geräte

Der Begriff einer Generation wird nicht nur bei Lebewesen, sondern im übertragenen Sinn auch auf verschiedene, aufgrund weiterentwickelter Eigenschaften deutlich unterscheidbare Entwicklungsstufen technischer Geräte, z. B. verschiedene „Generationen“ bei Rechnern.

„Generationen“ in der Botanik

In der Botanik beschreibt eine Generation das Entwicklungsstadium eines Organismus mit einem eigenen Fortpflanzungsmodus. Dabei können Generationen morphologisch gleichartig oder unterschiedlich sein. Oft geht ein Generationswechsel mit einem Kernphasenwechsel einher.

Siehe auch