Andreas Mannkopff (* 17. Mai 1939 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.
Biografie
Mannkopff absolvierte ein Studium der klassischen Schauspielerei bei Fritz Kirchhoff in seiner Heimatstadt Berlin und widmete sich zunächst am Düsseldorfer Kom(m)ödchen sowie in Heidelberg und Berlin dem politischenKabarett. Danach trat Mannkopff in zahlreichen Schauspielrollen zunächst am Theater u.a. am renommierten von Boleslav Barlog geprägtenBerliner Schloßparktheater und den anderen staatlichen Schauspielbühnen u.a. unter Hans Lietzau, Boy Gobert, Heribert Sasse und Alfred Kirchner auf. 1968 wurde er über Nacht bekannt durch den Thriller Das Geständnis eines Mädchens. Anschließend drehte er unzählige Spiel- und Fernsehfilme und stand meist nach Drehschluss ganzjährig auf der Theater- und Musicalbühne. Ein weiterer Bekanntheitsschub folgte 1976 in einer Rolle gemeinsam mit Klaus Kinski Jack the Ripper – Der Dirnenmörder von London, in welchem er den resoluten Scotland-Yard-Direktor spielte, der den Frauenmörder jagte, ein Film, der Mannkopff auch im europäischen Raum bekannt machte. Weitere Filmrollen erhielt Mannkopff unter anderem in Fabian, Otto – Der Film und Samba in Mettmann.
Mannkopff war einer der meistbeschäftigten deutschen Film- und Fernsehschauspieler der 1970er und 1980er Jahre. Er erlangte größeren Bekanntheitsgrad durch Rollen in verschiedenen Fernsehserien, insbesondere in einigen Weihnachtsserien des ZDF, die besonders hohe Einschaltquoten hatten, beispielsweise seine Paraderolle in Jack Holborn, Oliver Maass und Patrik Pacard. Weitere Rollen hatte er in Die Wicherts von nebenan und als Hauptbootsmann Wutzki in Nicht von schlechten Eltern. In vielen Serien hatte er Gastauftritte, wie in Der Landarzt, Lokaltermin, Beschlossen und verkündet, Tatort, Großstadtrevier, Die Männer vom K3, Der Fahnder, Die Schwarzwaldklinik, Das Traumschiff, Die lieben Verwandten, Ein Fall für zwei und Lukas.
Neben seiner Tätigkeit als Theater-, Fernseh- und Filmschauspieler arbeitet Mannkopff als Synchronsprecher und Sprachkünstler für Film und Fernsehen. So lieh er beispielsweise Benny Hill in der Benny Hill Show seine Stimme, Garfield oder auch Kenneth Connor in der britischen Carry-on…-Filmreihe. 1968 sprach er aufgrund seiner Stimmähnlichkeit zu Wolfgang Gruner (der die Rolle 1964 bzw. 1965 in den beiden Realfilmen Yeah Yeah Yeah und Hi-Hi-Hilfe! der Beatles gesprochen hatte) Paul McCartney in dem Zeichentrickfilm Yellow Submarine. In den 1960er bis 1980er Jahren war Mannkopff auch häufiger Gast als Sänger in den Radio- und Fernsehsendungen von und mit Hans Rosenthal wie Opas Schlagerfestival (RIAS/WDR), Dalli Dalli oder dem Schlagerfestival der zwanziger Jahre (ZDF).
Mannkopff erntete auch als Underground-Filmer mit dem satirischen Film Nie wieder Alkohol (1993) Anerkennung, an der Seite von Barbara Schöne und Christiane Maybach. Mannkopff schrieb das Buch, führte Regie und war Hauptdarsteller. In einem neueren Projekt stand Mannkopff, der auch ein Gesangsstudium absolvierte, als Milchmann in Anatevka auf der Bühne. Aktuell Mannkopff ist Ensemble-Mitglied der Faust-Festspiele Kronach unter Intendant Daniel Leistner und spielt im Sommer 2015 im "Der Florentinerhut".
Fernseh- und Filmrollen (Auswahl)
- Gastauftritt - Löwenzahn Mann vom Kraftwerk
- Gastauftritt - Drei Damen vom Grill
- 1968: Das Geständnis eines Mädchens
- 1969–1970 Ida Rogalski
- 1975: Die Stewardessen
- 1975: Tatort: Tod im U-Bahnschacht
- 1976: Jack the Ripper – Der Dirnenmörder von London
- 1979: Fabian
- 1982: Jack Holborn
- 1983: Ich heirate eine Familie - Kinderkrankheiten
- 1984: Patrik Pacard
- 1985: Otto – Der Film
- 1985: Oliver Maass
- 1986: Laufen, Leiden, länger leben
- 1986–1991: Die Wicherts von nebenan
- 1987: Hals über Kopf - Pilotfilm
- 1987: Flußfahrt mit Huhn
- 1995: Die Staatsanwältin
- 1992–1996: Nicht von schlechten Eltern (12 Episoden)
- 2009: Männersache
Musicalrollen (Auswahl)
- La Cage aux Folles
- Anatevka
- Die drei von der Tankstelle
- My Fair Lady
- 1, 2, 3
Hörspiele
- 1985: Lucky Luke in gleichnamiger Hörspielreihe von RCA
- 2013: Anna-Luise Böhm: Haudrauf und Mariechen – Regie: Beatrix Ackers (Kinderhörspiel – DKultur)
- 2013: Karl-Heinz Bölling: Der Verfassungsschutz – Regie: Robert Schoen (Hörspiel – DKultur)
- 2014: Tom Peuckert: Klassiker Europas – Regie: Oliver Sturm (Literarische Séance – RBB)
Hörbücher
- Aus dem Tagebuch eines Hundes / 1. Teil – Ein hündischer Hör-Monolog für Herrchens Frauchen und Frauchens Herrchen, von Peter Eckhart Reichel gelesen von Andreas Mannkopff mit Musik von Niels Fölster, hoerbuchedition words & music, 2009, ISBN 978-3-9811778-5-5.
- Aus dem Tagebuch eines Hundes / 2. Teil – Ein hündischer Hör-Monolog für Herrchens Frauchen und Frauchens Herrchen, von Peter Eckhart Reichel gelesen von Andreas Mannkopff mit Musik von Niels Fölster, hoerbuchedition words & music, 2009, ISBN 978-3-9811778-6-2.
- Scheerbartiana – Andreas Mannkopff liest Prosatexte von Paul Scheerbart, hoerbuchedition words & music, 2007, ISBN 978-3-9811778-1-7.
- Ubu Rex Saxonia – Hörspiel von Peter Eckhart Reichel frei nach dem Theaterstück Ubu Roi von Alfred Jarry, hoerbuchedition words & music, 2008, ISBN 978-3-9811778-7-9.
Weblinks
- Andreas Mannkopff bei IMDb
- Andreas Mannkopff in der Deutschen Synchronkartei
- Offizielle Internetpräsenz
Personendaten | |
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NAME | Mannkopff, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Synchronsprecher |
GEBURTSDATUM | 17. Mai 1939 |
GEBURTSORT | Berlin |