Beachte Begriffserklärung: Meridian
Der Meridian ist ein Begriff aus der Geographie. Er bezeichnet einen halben Längenkreis auf der Erdoberfläche, der von einem geographischen Pol zum anderen verläuft. Er ist die Verbindungslinie aller geographischen Orte, an denen die Sonne zur gleichen Zeit den höchsten Punkt ihrer Laufbahn einnimmt. Manchmal wird nicht ganz korrekt der Begriff Längenkreis als Synonym verwendet. Alle Punkte mit konstantem Längengrad liegen auf einem Meridian.
Der Begriff Meridian leitet sich vom lateinischen "circulus meridianus" (Mittagskreis) ab.
Die Meridiane haben alle die gleiche Ausdehnung, denn der Abstand zwischen den Polen ist bei einem Rotationskörper stets konstant. Und die Erde wird vereinfacht als Rotationsellipsoid angesehen.
Von einem Pol ausgehend wird der Abstand zwischen zwei Meridianen immer größer, bis er schließlich am Äquator sein Maximum erreicht. Der Abstand zwischen zwei Meridianen beträgt dort 111,324 km, auf dem 50. Breitengrad - also in Mitteleuropa - dagegen nurmehr 71,556 km.
Entlang der Meridiane richten sich die Zeitzonen aus, in die die Erde aufgeteilt ist. Da ein Tag 24 Stunden und damit 1440 Minuten lang ist, beträgt demzufolge der Zeitabstand zwischen zwei Meridianen genau 4 Minuten. Demzufolge beträgt die Differenz der Zeit zweier Orte genau eine Stunde, wenn sie im Gradnetz der Erde einen Abstand von 15 Längengraden aufweisen.
Da der Verlauf der Zeitzonen sich aber nicht nach geografischen sondern meist nach politischen Vorgaben orientiert, kann die Zeitdifferenz zwischen jenen beiden Orten auch größer oder aber gleich Null sein. Aus praktischen Gründen werden meist ganze Stunden genommen, selten auch halbe. Eine Besonderheit stellen in der Hinsicht die Pole dar, da hier alle Meridiane und damit auch alle Zeitzonen zusammenfallen.
Siehe auch: Breitengrad, Breitenkreis, Längengrad, Längenkreis, Großkreis