Bericht (Journalismus)
Ein Bericht ist eine Form von Text, die einen Sachverhalt oder eine Handlung objektiv schildert. Der Bericht in seiner Reinform wird ohne Empfindungen und Meinungsäußerungen des Autors geschrieben.
Aufbau des Berichts
Damit der Bericht seinem Ziel, über ein Ereignis zu informieren, gerecht wird, müssen die 7 so genannten "W-Fragen" beantwortet werden:
- Der erste Satz muss den kompletten Inhalt wiedergeben.(Das kommt als erstes)
- Wer? Zum Beispiel Anton Müller
- Wo? Zum Beispiel in München
- Wann? Zum Beispiel um 15 Uhr
- Was? Zum Beispiel ein Autounfall geschah
- Wie? Zum Beispiel durch Missachtung der Verkehrsregeln
- Warum? Zum Beispiel durch Unaufmerksamkeit
- Welche Folgen? Zum Beispiel ein gebrochenes Bein
Die Reihenfolge, in der diese Fragen beantwortet werden müssen, ist beliebig. Jedoch müssen sie auf jeden Fall abgedeckt werden.
Die Zeitform des Berichts ist das Präteritum oder Imperfekt.
Der Bericht im Journalismus
Im Journalismus ist der Bericht ein sehr häufiges Genre mit vielfältigen Ausprägungen.
Live-Bericht
Im Fernsehen und Hörfunk ist der Live-Bericht die häufigste Form dieser Darstellungsform. Dabei wird von einem Ereignis aus zum selben Zeitpunkt berichtet, wie es geschieht. Verwandt ist der Live-Bericht mit dem Newsticker oder auch Live-Ticker im Online-Journalismus, auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meist nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im Sportjournalismus verwendet, z.B. bei einem Fußballspiel.
Ereignisbericht-Erlebnisbericht
Der Ereignisbericht dokumentiert aktuelle Ereignisse aus Sicht eines anwesenden Journalisten (Reporter oder Korrespondent). Er ist eines der ältesten Genres des Journalismus überhaupt und hat seine Ursprünge in der Berichterstattung der Antike, in der wichtige Ereignisse, besonders Kriege, von Schreibern dokumentiert wurden.
Der Journalist hat in dieser Darstellungsform die Freiheit, das Ereignis aus seinem Sichtwinkel heraus zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen sind dagegen in diesem Genre nicht üblich (ausgenommen im Boulevardjournalismus und in der institutionellen Kommunikation, z.B. in Parteizeitschriften). Die Berichterstattung erfolgt in dieser Art des Berichts meist in chronologischer Reihenfolge, wobei das Thema je nach Bedarf kontextualisiert werden kann. Die Struktur dieser Art des Berichts ist frei, meist wird jedoch der Pyramidenaufbau verwendet.
Eine besondere Art des Ereignisberichts ist das Feature, ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Features sind verwandt mit Reportagen, aber meist kürzer und auf das Beispielereignis beschränkt, während die Reportage die analysierte Situation anhand von mehreren Ereignissen beschreibt. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie Armut, Katastrophen, Krankheiten etc. zu finden. Features sind vor allem im Fernsehen, aber auch im Radio (Radio-Feature) verbreitet, in Printmedien sind sie relativ selten.
Hintergrundbericht
Hintergrundberichte (background report) sind ein verbreitetes Genre, um nach interpretativer Art eine aktuelle Nachricht in ihren Kontext zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer bekannter zu machen. Sie sind vor allem in den Printmedien und hier hauptsächlich in Zeitschriften (Nachrichtenmagazine) zu finden. Aber auch die meisten Zeitungen haben Hintergrundberichte mindestens für das Ereignis des Tages parat.
Der Hintergrundbericht hat folgende Elemente:
- Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
- Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
- neutrale Analysen des schreibenden Journalisten
- Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten
Insofern ist der Hintergrundbericht mit dem Kommentar verwandt, im Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum Meinungsjournalismus gezählt.
Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit Interviews, Chroniken, Statistiken und Analyse-Kolumnen ergänzt.
Der Bericht in der Informatik
Ein Bericht in der Informatik ist etwas Ähnliches wie ein Serienbrief. Im Gegensatz zum Serienbrief, wo es meistens nur die Möglichkeit gibt, einzelne Felder aus einer Tabelle oder Abfrage in ein Steuerdokument zu übernehmen, sind die Möglichkeiten in einem Bericht meist weitreichender.
So können nicht nur Felder in den Detailbereich übernommen werden, sondern es gibt außerdem die Möglichkeit, Detailbereiche zu gruppieren. Für einen Detailbereich, die Gruppen und den gesamten Bericht, aber auch für die einzelnen Seiten können Kopf- und Fußbereiche festgelegt werden, in denen ebenfalls wieder Daten der Abfrage, der Tabelle und auch der Gruppierung eingefügt werden können.
Ein Beispiel für einen Bericht ist letzte Änderungen in Wikipedia.
Die Erstellung von Berichten ist meist mit den 'Bordmitteln' einer Datenbank (eines Datenbankmanagementsystems) möglich; es gibt aber auch spezielle Software zum Erstellen von Berichten, die als Reportgenerator bezeichnet wird.
Das Wort "Bericht" wird häufig auch als Synonym für Log-Dateien verwenden, welche systembezogene Ereignisse und/oder Befehle aufzeichnen und ggf. über einen begrenzte Zeitraum hinweg speichern. Microsofts Betriebssystem Windows speichert so z.B. alle auftretenden Fehler oder Ereignisse des Verbindungsaufbaus und -abbaus zum Internet. Derartige, vom Computer geführten, Log-Bücher liegen häufig im TXT-Format vor. Trotz des hohen Nutzens solcher Dateien zur Nachverfolgung von Systemereignissen als Hilfsmittel zur Fehleranalyse und -behebung, können derartige Dateien eine Gefahr darstellen, wenn der eigene PC für viele Leute zugänglich ist, oder Hacker es schaffen, auf den PC zuzugreifen. Dann nämlich können oft auch die Log-Dateien problemlos ausgelesen werden, was fatale Folgen haben kann, wenn sie sensible Datein beinhalten, wie z.B. Benutzereingaben. Die meisten "großen" Softwareapplikationen namenhafter Hersteller sind gegen derartigen Misbrauch geschützt, da sie keine sensiblen Informationen unverschlüsselt an leicht zugänglichen Stellen im System abspeichern - schwarze Schafe unter den Herstellern ausgeschlossen.