Thomas Hailer (* 15. Januar 1945 in Netzschkau (Vogtland); † 22. August 2014 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.[1]
Leben
Thomas Hailer wurde am 15. Januar 1945 in Netzschkau (Vogtland) geboren. Nach dem Besuch der Theaterhochschule in Leipzig bekam er Bühnenengagements in Plauen, Zwickau, Altenburg, Erfurt und am Deutschen Nationaltheater Weimar. Dem folgte eine längere Zeit der freiberuflichen Tätigkeit, bis ihn 1975 Walter Felsenstein an die Komische Oper Berlin holte. Für das DDR-Fernsehen stand er in mehreren Hauptrollen und für Kinderproduktionen vor der Kamera. Bekannt wurde er vor allem mit dem Fernsehtheater Moritzburg in der Serie „Ferienheim Bergkristall“, mit zahlreichen Lustspielen und Schwänken und durch eine enge Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Preil, den er auf etwa 470 gemeinsamen Abenden als Bühnenpartner begleitete. 1987 bis 1989 moderierte er im Fernsehen der DDR (2. Programm) zusammen mit Irina Schabowski ein Magazin über Land und Leute der Sowjetunion. Von 1990 bis 1991 war er Moderator und Redakteur beim Thüringen-Fernsehen. Viel Erfolg verzeichnete er nach der Wende auch an der Komödie in Kassel als Darsteller, aber auch mit drei Regiearbeiten. Ab 1992 bis 1996 moderierte er für den MDR mehrere Fernsehreihen und Musiksendungen. Bei Dreharbeiten in Schweden für die Sendungen „Deutsch für Ausländer“ und „Deutsch für Schweden“, erlernte er die schwedische Sprache. In den letzten Jahren zählten Leseabende zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Das betraf vor allen Dingen Erwin Strittmatter, Erich Kästner sowie Richard Wagner und Gerhart Hauptmann, welche er mit Wolfgang Seppelt erfolgreich bestritt . [2] In der deutschen Synchrondatei sind 305 Sprechrollen von Thomas Hailer aufgeführt.[3] Ab 2006 gehörte Thomas Hailer bis zu seinem Tod zum festen Ensemble des Berliner Kriminal Theater.
Thomas Hailer lebte mit dem Regisseur Wolfgang Asch gemeinsam in Berlin.[4]
Filmografie (Auswahl)
- 1976: Die Leiden des jungen Werthers
- 1982: Hotel Polan und seine Gäste
- 1983: Zille und ick
- 1984: Polizeiruf 110: Im Sog (TV-Reihe)
- 1984: Ferienheim Bergkristall: Mach mal’n bißchen Dampf (TV)
- 1985: Unternehmen Geigenkasten
- 1986: Der Traum vom Elch
Theater
- 1997: Francis Veber: Die Nervensäge (Komödie Kassel)
- 2006: Reginald Rose: Die zwölf Geschworenen (Berliner Kriminal Theater)[5]
- 2007: Henning Mankell: Vor dem Frost (Berliner Kriminal Theater)
- 2009: Joseph Kesselring: Arsen und Spitzenhäubchen (Berliner Kriminaltheater)
- 2011: Saul O’Hara: Inspektor Campells letzter Fall (Berliner Kriminal Theater)
- 2013: Agatha Christie: Tod auf dem Nil (Berliner Kriminal Theater)
Hörspiele
- 1980: Hans Christian Andersen: Däumelinchen (Krötensohn) – Regie: Gisela Pietsch (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 2008: Blake Edwards: Richard Diamond, Privatdetektiv – Gute Nacht, Nocturne – Regie: Oliver Rohrbeck (Hörspiel, Folge 10 – Lauscherlounge)
- 2013: Peer Meter: Die Verhöre der Gesche Gottfried (Hörspielbuch - A. S. Theater & Film Ltd.)
- 2014: Vincent Andreas: Benjamin Blümchen … und die Zirkusponys (Direktor Leporello) – Regie: Michael Schlimgen (Hörspiel, Folge 125 - Kiddinx)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Nachruf auf Thomas Hailer in Freie Presse Lokales Vogtland
- ↑ Vgl. Interview mit Thomas Hailer auf YouTube
- ↑ Vgl. Liste Synchrondatei
- ↑ Traueranzeige im Tagesspiegel
- ↑ Vgl. Berliner Kriminal Theater
Personendaten | |
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NAME | Hailer, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1945 |
GEBURTSORT | Netzschkau (Vogtland) |
STERBEDATUM | 22. August 2014 |
STERBEORT | Berlin |