Mörnsheim

Markt im Landkreis Eichstätt, Bayern, Deutschland
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Mörnsheim ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Wappen Deutschlandkarte
Mörnsheim
Deutschlandkarte, Position des Marktes Mörnsheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 52′ N, 11° 1′ OKoordinaten: 48° 52′ N, 11° 1′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Eichstätt
Höhe: 405 m ü. NHN
Fläche: 33,45 km2
Einwohner: 1569 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 47 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 91804,
91807 (Lichtenberg, Maxberg)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahl: 09145
Kfz-Kennzeichen: EI
Gemeindeschlüssel: 09 1 76 148
Marktgliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Kastnerplatz 1
91804 Mörnsheim
Website: www.moernsheim.de
Bürgermeister: Richard Mittl (Wahlvereinigung)
Lage des Marktes Mörnsheim im Landkreis Eichstätt
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Karte
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Geografie

Der Markt Mörnsheim liegt im Gailachtal. Die Gailach durchfließt das Gemeindegebiet von der Quelle in Mühlheim über den eigentlichen Markt Mörnsheim bis zur Einmündung als rechter Zufluss der Altmühl.

Der Markt Mörnsheim grenzt an die Regierungsbezirke Mittelfranken und Schwaben. Somit liegt er genau am Schnittpunkt der 3 Volksstämme, aus denen Bayern heute besteht, nämlich Bayern, Franken und Schwaben. Jedoch gibt es diese Volksstämme auch in anderen Ländern.

Gemeindegliederung

Der Markt besteht aus den Ortsteilen Mörnsheim mit Gröblmühle, Marktmühle und Wildbad, Altendorf mit Kohlmühle, Lichtenberg, Maxberg und Hammermühle, Ensfeld mit Sonderholzerhof, Haunsfeld und Mühlheim mit Apfelthal und Finstermühle.

Geschichte

  • Auf Grund der Funde von H. Mayer kann davon ausgegangen werden, dass die Anhöhen um Mörnsheim bereits seit der Bronzezeit besiedelt waren.
  • Der Ortsteil Mühlheim wird erstmals im Testament (in der Schenkung an das Kloster Fulda) des heiligen Sola, etwa † 794, eines angelsächsischen christlichen Missionars, schriftlich erwähnt.
  • 918 erste Urkundliche Nennung des heutigen Ortsteiles Altendorf als das frühere Mörnsheim.
  • Erste Erwähnung der Burg Mörnsheim oberhalb Mörnsheim unter Bischof Heinrich I. von Zipplingen (reg. 1225–28), wo das Geschlecht der Mörnsheimer saß und die Vogtei bis 1289 zu Lehen hatte.
  • 1354 erhalten Burg und Amt von Karl IV. die Halsgerichtsbarkeit.
  • Bischof Friedrich IV. von Oettingen (reg. 1383–1415) restauriert die Burg und lässt einen Zwinger hinzufügen.
  • Ab 1500 lag Mörnsheim als Teil des Hochstifts im Fränkischen Reichskreis.
  • Der Amtssitz wird 1612 unter Aufgabe der Burg hinunter in den Markt in den „Kasten“ (heute Rathaus) verlegt.
  • 1672 erlässt der Eichstätter Fürstbischof für den Steinbruch eine Bergordnung.
  • 1760 wird die Burg teilweise abgetragen; die Zerstörung setzt sich fort.
  • Das eichstättische Amt verbleibt bis 1802 in Mörnsheim. Mit der Säkularisation kommt der Ort an Ferdinand von Toscana, 1805 an Bayern und gehört 1817-38 zum Herrschaftsgericht der Herzöge von Leuchtenberg.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1971 wurde ein Teil der Gemeinde Haunsfeld eingegliedert. Am 1. April 1971 folgte die ehemals selbständige Gemeinde Altendorf. Am 1. Juli 1972 kam Mühlheim hinzu.[2] Schließlich rundete die Eingemeindung von Ensfeld am 1. Mai 1978 die Reihe der Eingliederungen ab.[3]

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat von Mörnsheim hat 12 Mitglieder.

(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2002 Richard Mittl von der Wahlvereinigung.

Wappen

Blasonierung: „In Rot ein silberner Zinnenturm, vor dessen Tor ein blau gekleideter Mann steht, der an goldener Lanze eine rote Fahne hält; darauf die silberne Krümme des Bischofsstabes.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

 
Historischer Kastenhof (Rathaus)
 
Mühlheimer Kirche
  • Schlossberg mit Burgruine der Burg Mörnsheim der Eichstätter Bischöfe, über Mörnsheim
  • Pfarrkirche, seit 1065 bezeugt, nur noch der Turm aus dem 13. Jahrhundert, das Langhaus ein Neubau von 1956, jedoch mit älterem Figurenschmuck und einigen historischen Juramarmor-Grabplatten im Innern.
  • Jura-Steinbrüche mit Fossilien und Versteinerungen; der Horstbergbruch (so genannt, weil 1841 von der Gemeinde an den Kaufmann Horst aus Straßburg verkauft,) war der erste, 1668 eröffnete Bruch, dessen blau-graue Steine sich durch große Härte und feines Korn auszeichneten und für die 1798 erfundene Lithographie bestens geeignet waren; Abbau bis 1954.
  • Wallfahrtskirche Maria End in Altendorf, 1710 barockisierte Kirche gotischen Ursprungs
  • Kastenhof in Mörnsheim, heute Gemeindesitz
  • Filialkirche der Hll. Cyriacus, Largus und Smaragdus, mit karolingischem Kern in Mühlheim
  • Jura-Häuser in allen Ortsteilen

Baudenkmäler

Liste der Baudenkmäler in Mörnsheim

Naturdenkmäler

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr am 3. Sonntag im Oktober wird die Kirchweih veranstaltet. Jedes 3. Wochenende im Mai Altmühltaler Lammauftrieb mit 1.000 Schafen, Lämmern und Ziegen; Schäfer- und Handwerkermarkt mit regionalen Spezialitäten

Wirtschaft und Infrastruktur

Mit dem Nachbarort Solnhofen ist Mörnsheim ein Zentrum des Abbaus von Solnhofener Stein (Juraplattenkalk). Die Steinbrüche waren seit dem 16. Jahrhundert die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung; in ihnen wurde im 19. Jahrhundert ein hervorragender Lithographieschiefer gewonnen, seit 1889 genossenschaftlicher Abbau desselben.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Martin von Eyb, Fürstbischof von Eichstätt, * 30. August 1630 in Mörnsheim, † 6. Dezember 1704 in Herrieden

Panorama

 
Blick vom Kronenwirtsberg

Literatur

  • Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken. II. Bezirksamt Eichstätt, München 1928 (Nachdruck 1982), S. 211-223
  • Anton Heuberger: Kurze Ortsgeschichte von Mörnsheim, in: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt, 2 (1953), Nr. 17, S. 25-27, Nr. 18, S. 29f.
  • Mörnsheim, in: Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bayern, Stuttgart: 3. Auflage 1961, S. 462, ISBN 3-520-27703-4
  • Horstbergbruch bei Mörnsheim, in: Karl Zecherle und Toni Murböck: Sehenswerte Natur im Kreis Eichstätt, Eichstätt: Landkreis 1982, S. 12f.
  • Burgruine Mörnsheim, in: Karl Zecherle (Redaktion): Burgen und Schlösser (Kreis Eichstätt), Kipfenberg: Hercynia (um 1982), S. 8f.
  • Bernhard Eder: Dollnstein Mörnsheim wandern, schauen, erleben, Kipfenberg: Hercynia 1983
  • Der Eichstätter Raum in Geschichte und Gegenwart, Eichstätt: 2. erweiterte Auflage 1984, S. 245-247 (mit ausführlicher Bibliographie)

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 456.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 599.
Commons: Mörnsheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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