Podolien
Podolien (ukr. Поділля - Podillja, poln. Podole, russ. Подолье - Podolje) ist ein historisches Gebiet in der südwestlichen Ukraine. Größere Städte sind Winnyzja und Chmelnizki im Osten, Kamjanez-Podilskyj und Ternopil im Westen, wichtigste Flüsse sind der Sbrutsch, der Südliche Bug und der Dnister. Das Land ist landwirtschaftlich geprägt, flach bis hügelig und von canyonartigen Flusstälern durchzogen.
Podolien gehörte im Mittelalter zum ruthenischen Fürstentum Halytsch, von 1366 bis zur Zweiten Polnischen Teilung 1793 zu Polen, danach bis 1918 als Ostteil Galiziens zu Österreich-Ungarn. 1920-1939 fiel der westliche Gebietsteil an Polen, der östliche an die Sowjetunion. Kamjanez-Podilskyj (poln. Kamieniec Podolski, ukr. Kamjanec Podilskyj) war jahrhundertelang südöstliche Grenzfestung des Königreichs Polen.
Auf dem Gebiet des historischen Podolien befinden sich die heutigen Oblaste Ternopil (östlicher Teil), Winnyzja und Chmelnizki.
Während der zahlreichen Kämpfe gegen die Tartaren des Osmanischen Reiches zeichnete sich in den Jahren 1530-1550 besonders der deutsche Schlesier Bernhard von Prittwitz († 1561) als "Terror Tartarorum" (der Schrecken der Tartaren) aus, der hierfür von der polnischen Krone mit dem Amt des Starost von Bar und Trembowla (heute: Terebovlja) und zahlreichen Ländereien belohnt wurde. Später errang König Johann III. Sobieski als Hetman in Podolien bedeutende Siege gegen das Osmanische Reich.