Fußball-Oberliga

hohe derzeitige und ehemalige Spielklassen im Fußball der Bundesrepublik Deutschland
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Als Fußball-Oberliga werden unterschiedlich hohe derzeitige und ehemalige Spielklassen im deutschen Fußball bezeichnet.

In Ost-Deutschland war sie bis 1990 als DDR-Oberliga die höchste Spielklasse.

In West-Deutschland war die Fußball-Oberliga ebenfalls die höchste Spielklasse. Es gab seit 1950 jedoch im Gegensatz zur DDR fünf (manche sagten auch "viereinhalb" und meinten die Westberliner Stadtliga) regionale Staffeln, deren Staffelsieger bis zur Einführung der Bundesliga 1963 den Deutschen Meister ermittelten.

1974 wurden die Fußball-Oberligen wieder eingeführt, nun im Amateurbereich als 3. Liga unter der 1. und 2. Bundesliga. Seit Einführung der Regionalliga 1994 ist sie viertklassig.

Oberliga als höchste Spielklasse in der Bundesrepublik

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde in der amerikanischen Besatzungszone die Oberliga Süd gegründet, die erste größere überregionale Liga in Deutschland. Nach ihrem Vorbild entstanden bald in den anderen Besatzungszonen die Oberliga Nord, die Oberliga West und die Oberliga Südwest, wobei in letzterer zunächst in zwei Staffeln gespielt wurde.

Die Meister und teilweise auch Vizemeister der Oberligen spielten 1948 zusammen mit dem Meister der Berliner Stadtliga den ersten Deutschen Meister nach dem Zweiten Weltkrieg aus, der noch im K.O.-System ermittelt wurde. An dieser Endrunde sollte auch der Meister der sowjetischen Besatzungszone (SG Planitz) teilnehmen; dieser erhielt jedoch von den Besatzungsbehörden keine Reisegenehmigung. Meister wurde schließlich der 1. FC Nürnberg.

1963 wurden die Oberligen zugunsten der neugegründeten Fußball-Bundesliga aufgelöst, für die sich je fünf Vereine aus dem Süden und Westen, drei aus dem Norden, zwei aus dem Südwesten und ein Verein aus Berlin qualifizierten. Die restlichen Vereine aus den alten Oberligen wurden in die neugegründeten Regionalligen übernommen.

Jahr Nord West Südwest Süd Berlin
1946 - - 1.FC Saarbrücken VfB Stuttgart SG Wilmersdorf
1947 - - 1.FC Kaiserslautern 1.FC Nürnberg SG Charlottenburg
1948 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern 1.FC Nürnberg Union Oberschöneweide
1949 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern Kickers Offenbach Berliner SV 92
1950 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern SpVgg Fürth Tennis Borussia Berlin
1951 Hamburger SV FC Schalke 04 1.FC Kaiserslautern 1.FC Nürnberg Tennis Borussia Berlin
1952 Hamburger SV Rot-Weiss Essen 1.FC Saarbrücken VfB Stuttgart Tennis Borussia Berlin
1953 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt SC Union 06 Berlin
1954 Hannover 96 1.FC Köln 1.FC Kaiserslautern VfB Stuttgart Berliner SV 92
1955 Hamburger SV Rot-Weiß Essen 1.FC Kaiserslautern Kickers Offenbach Viktoria 89 Berlin
1956 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern Karlsruher SC Viktoria 89 Berlin
1957 Hamburger SV Borussia Dortmund 1.FC Kaiserslautern 1.FC Nürnberg Hertha BSC Berlin
1958 Hamburger SV FC Schalke 04 FK Pirmasens Karlsruher SC Tennis Borussia Berlin
1959 Hamburger SV Westfalia Herne FK Pirmasens Eintracht Frankfurt Tasmania Berlin
1960 Hamburger SV 1.FC Köln FK Pirmasens Karlsruher SC Tasmania Berlin
1961 Hamburger SV 1.FC Köln 1.FC Saarbrücken 1.FC Nürnberg Hertha BSC Berlin
1962 Hamburger SV 1.FC Köln Borussia Neunkirchen 1.FC Nürnberg Tasmania Berlin
1963 Hamburger SV 1.FC Köln 1.FC Kaiserslautern TSV München 1860 Hertha BSC Berlin



Oberliga als Amateurspielklasse

1978 (im Norden bereits 1974) wurde die Oberliga als Amateur-Oberliga wiedereingeführt, war nunmehr jedoch nur noch die dritthöchste Spielklasse. Seit der Einführung der "neuen" Regionalliga ist die Oberliga vierthöchste Spielklasse in Deutschland.

Durch die Fusion der Oberligen Hamburg/Schleswig-Holstein und Niedersachsen/Bremen zur Oberliga Nord gibt es ab der Saison 2004/2005 noch neun Oberligen. Aus sieben steigt der Meister direkt auf, der achte Aufsteiger wird in zwei Relegationsspielen zwischen den Meistern der NOFV-Oberligen Nord und Süd ermittelt.

Staffeleinteilung, Saison 2005/2006

Nord: Arminia Hannover - ASV Bergedorf 85 - BV Cloppenburg - Eintracht Braunschweig II - Eintracht Nordhorn - Altona 93 - FC St. Pauli II - TSV Kropp - FT Eider Büdelsdorf - Hannover 96 II - Holstein Kiel II - Meiendorfer SV - Brinkumer SV - SV Meppen - SV Wilhelmshaven - - VfL Wolfsburg II - VfL Osnabrück II - VfR Neumünster

Nordost:

NOFV-Nord: 1. FC Union Berlin - Berliner AK 07 - BFC Dynamo - BFC Preußen - Falkensee/Finkenkrug - FC Anker Wismar - Hansa Rostock II - FV Motor Eberswalde - Ludwigsfelder FC - MSV Neuruppin - SV Babelsberg 03 - SV Yesilyurt - Tennis Borussia Berlin - Torgelower SV Greif - TSG Neustrelitz - Türkiyemspor Berlin
NOFV-Süd: TSV Völpke - 1. FC Magdeburg - FC Eilenburg - FC Energie Cottbus II - FC Oberlausitz - FC Rot-Weiß Erfurt II - FC Sachsen Leipzig - FSV Budissa Bautzen - FV Dresden-Nord - Germania Halberstadt - Hallescher FC - SV Grimma - VfB Auerbach - VfB Pößneck - VFC Plauen - ZFC Meuselwitz

Westfalen: LR Ahlen II - Arminia Bielefeld II - VfB Fichte Bielefeld - VfL Bochum II - SC Delbrück - Borussia Dortmund II - SpVgg Emsdetten - SpVgg Erkenschwick - FC Gütersloh 2000 - Westfalia Herne - VfB Hüls - SV Lippstadt 08 - Sportfreunde Lotte - FC Eintracht Rheine - FC Schalke 04 II - SV Schermbeck - Sportfreunde Siegen II - SC Verl

Nordrhein: 1. FC Bocholt - 1. FC Kleve - Alemannia Aachen II - Bonner SC - Borussia Mönchengladbach II - FC Junkersdorf - FC Wegberg-Beeck - GFC 09 Düren - KFC Uerdingen 05 - MSV Duisburg II - Schwarz-Weiß Essen - SSVg Velbert - TuRU Düsseldorf - Union Solingen - VfB Homberg - VfB Speldorf - Wuppertaler SV Borussia II - Yurdumspor Köln

Südwest: 1.FC Saarbrücken II - FSV Mainz 05 II - Eintracht Bad Kreuznach - FC Homburg - FK Pirmasens - FSV Oggersheim - FV Engers - Hassia Bingen - SC Hauenstein - SG Betzdorf-Sieg - SpVgg EGC Wirges - SpVgg Ingelheim - SV Eintracht Trier II - SV Hasborn - SV Weingarten - TuS Mayen - TuS Mechtersheim - Wormatia Worms

Hessen: 1. FC Schwalmstadt - Bayern Alzenau - Eintracht Frankfurt II - FSV Frankfurt - FSV Steinbach - FV Bad Vilbel - Germania Ober-Roden - KSV Baunatal - KSV Hessen Kassel - KSV Klein-Karben - OSC Vellmar - SC Waldgirmes - SG Bruchköbel - SV Buchonia Flieden - SV Erzhausen - TSG Wattenbach - TSG Wörsdorf - Viktoria Aschaffenburg

Baden-Württemberg: 1. FC Normannia Schwäbisch Gmünd - ASV Durlach - FC Nöttingen - FV Lauda - Heidenheimer SB - SG Sonnenhof Großaspach - SC Freiburg II - SGV Freiberg - FC Emmendingen - SV Linx - SSV Reutlingen - SSV Ulm 1846 - Stuttgarter Kickers II - SV Sandhausen - SV Waldhof Mannheim - TSG Hoffenheim II - TSV Crailsheim - VfR Mannheim

Bayern: 1. FC Kötzting - 1.FC Nürnberg II - 1. FC Passau - 1. SC Feucht - FC Ingolstadt 04 - FC Ismaning - FC Memmingen - Jahn Regensburg II - SC Fürstenfeldbruck - SG Quelle/1860 Fürth - FC Kempten - SpVgg Greuther Fürth II - SpVgg Unterhaching II - TSV Aindling - TSV Großbardorf - VfL Frohnlach - SV Wacker Burghausen II - Würzburger FV

Oberliga der DDR

Auch in der Deutschen Demokratischen Republik wurde früh eine Oberliga ins Leben gerufen, der ab 1951 auch die Ostberliner Vereine der Berliner Stadtliga angehörten. Die Westberliner Vereine spielten fortan in der Oberliga Berlin. In der DDR war die Oberliga ("DDR-Oberliga" bzw. NOFV-Oberliga) bis 1991 die höchste Spielklasse. In ihrer letzten Saison qualifizierten sich die ersten beiden Mannschaften (FC Hansa Rostock und Dynamo Dresden) für die Fußball-Bundesliga.

Siehe auch: