Das K.u.k. Galizisch-Bukowina’sches Dragoner-Regiment „Erzherzog Albrecht“ Nr. 9 entstand aus einem Kavallerieverband, der 1682 als Sachsen-Lauenburg-Cürassiere für die kaiserlich-habsburgische Armee errichtet wurde. Aus diesem entwickelte sich im Laufe der Zeit bis hin zur Gemeinsamen Armee innerhalb der österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte das Galizisch-Bukowina’sche-Dragoner Regiment „Erzherzog Albrecht“ Nr. 9. Von 1798 bis 1801 wurde das Dragoner-Regiment Lichtenstein als Dragoner-Regiment Nr. 9 geführt.


1769 wurde dem Regiment in der neu errichteten Kavallerie-Rangliste die Bezeichnung Cavallerie-Regiment Nr. 26 zugeteilt. Der Name lautete jedoch bis 1798 weiterhin nach dem Regimentsinhaber (der nicht auch der Kommandant sein musste). Eine verbindliche Regelung der Schreibweise existierte nicht (z. B. Regiment Graf Serbelloni oder Regiment Serbelloni). Mit jedem Inhaberwechsel änderte das betroffene Regiment dann auch seinen Namen.
Nach der Änderung des Systems 1798 galt vorrangig die nummerierte Bezeichnung, die unter Umständen mit dem Namen des Inhabers verbunden werden konnte. Hierbei erfolgte zunächst die Umbenennung in Dragoner-Regiment (leichtes) Nr. 3.
Seit 1895 hatte das Regiment seinen Namen „auf immerwährende Zeit“ zu führen. Desungeachtet wurden im Jahre 1915 alle Ehrennahmen ersatzlos gestrichen. Das Regiment hieß von da an nur noch Dragoner-Regiment Nr. 9.(Dies ließ sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen, einerseits weil sich niemand daran hielt, andererseits weil die sehr sparsame k.u.k. Militärverwaltung angeordnet hatte, zunächst alle noch vorhandenen Formulare und Stempel aufzubrauchen!)
Zur Systematik wurden nachträglich auch folgende Nummerierungen eingeführt: 1682/1 (nach Tessin),[1] Kürassierregiment K 12 (nach Bleckwenn).[2]
Formationsgeschichte
- 1682 erhielt der Obrist Julius Franz Herzog von Sachsen-Lauenburg ein Patent zur Errichtung eines Kürassier-Regiments. Am 6. März des gleichen Jahres wurde mit der Werbung und Aufstellung dieses Regiments in Böhmen begonnen. Als Stamm wurde ihm dazu eine Kompanie vom Regiment Dünewald-Kürassiere (später Dragoner-Regiment Nr. 7) und zwei Kompanien vom Regiment Metternich-Kürassiere (1801 aufgelöst) zugewiesen.
- 1721 wurde eine Kompanie (120 Mann) des aufgelösten Regiments Galves übernommen.
- 1731 erhielt das Regiment Teile der aufgelösten Auctions Kompanien der Kürassier-Regimenter Cordova, Hamilton und Caraffa.
- 1768 Die Karabinier Kompanie wurde an das neu aufgestellte 1. „Carabinier Regiment“ (später DR Nr.3) abgegeben, als Ausgleich wurde eine Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiments Kleinholdt übernommen.
- 1769 Zuweisung der Kavallerie-Ranglistennummer 26.
- 1775 Eingliederung der Oberst-Division und der Majors 2. Eskadron des aufgelösten Kürassier-Regiment Rothschütz.
- 1779 Umwandlung in ein Dragoner-Regiment.
- 1798 Benennung als Dragoner Regiment (leichtes) Nr. 3.
- 1802 erhielt das Regiment die Oberst-Division des aufgelösten Dragoner-Regiment Kronprinz Nr. 2 zugeteilt und führte sodann als Dragoner-Regiment bis 1860 die Nr. 1.
- 1860 Umwandlung in Kürassier-Regiment Nr. 9.
- 1867 Umwandlung in Dragoner-Regiment Nr. 9.
Ergänzungsbezirke
- 1781 Steiermark und Kärnten
- 1823 Galizien
- 1853 Ergänzungsbezirk des Infanterie-Regiments Nr. 30 (Lemberg)
- 1857–60 Ergänzungsbezirk der Infanterie-Regimenter Nr. 9, 15, 24, 30 und 58 (Stryj, Tarnopol, Kolomea, Lemberg und Stanislau),
- 1860–67 zusätzlich aus dem Ergänzungsbezirk der Infanterie-Regimenter Nr. 41 und 55 (Czernowitz, Brezany)
- 1867–68 auch noch zusätzlich aus dem Ergänzungsbezirk des Infanterie-Regiments Nr. 80 (Zloczów)
- 1868 ausschließlich aus der Bukowina (Ergänzungsbezirk Infanterie-Regiment Nr. 41, teilweise Nr. 24)
- Seit 1889 aus dem Bereich des XI. Korps (Militär – Territorialbezirk Lemberg)
Friedensgarnisonen und Dislozierungen
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Regimentsinhaber
- 1682 General der Kavallerie Julius Franz Herzog von Sachsen-Lauenburg
- 1689 Obrist Johann Baptist Marchese Doria
- 1692 Generalfeldwachtmeister Franz Graf Gronsfeld-Bronkhorst
- 1719 Generalfeldwachtmeister Emanuel, Infant von Portugal
- 1766 Feldmarschallleutnant Max Emanuel Freiherr von Berlichingen
- 1785 Oberst Joseph Anton, Erzherzog von Toscana
- 1795 Feldmarschall Erzherzog Johann Baptist
- 1859 Feldmarschalleutnant Philipp Graf Stadion zu Thanhausen und Warthausen
- 1868 Feldmarschallleutnant Carl Prinz zu Solms-Braunfels
- 1875 Feldmarschallleutnant Eugen Freiherr Piret de Bihain
Regiments-Kommandanten
I. | II. | III. |
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Gefechtskalender
- 1683 Das Regiment nahm mit der Hauptarmee am Gefecht bei Stammersdorf (Überfall auf das feindliche Lager am Bisamberg) und an der Schlacht am Kahlenberg teil. Gefecht bei Párkány.
- 1684 Gefecht bei Gran und Belagerung von Ofen (Treffen bei Hanzsabék).
- 1685 Belagerung von Neuhäusel. Gefecht bei Gran. Später Marsch nach Oberungarn.
- 1686 Verlegung zum Korps Scherflenberg nach Siebenbürgen. Gefechte bei St. Benedek und Hermannstadt. Zurück nach Ungarn zur zweiten Belagerung von Ofen. Gefecht und Einnahme von Szegedin.
- 1687 Zur Hauptarmee detachiert, kämpfte das Regiment bei Essegg und am Berg Harsány. Am Feldzug der Hauptarmee nach Siebenbürgen beteiligt.
- 1688 Belagerung von Belgrad.
- 1689 Operationen in Bosnien mit dem Gefecht bei Tuschiava und den Schlachten bei Batocina und Nissa.
- 1690 Große Verluste im Gefecht bei Tohány (der Obrist-Inhaber geriet in Gefangenschaft). Gefecht bei Gyula.
- 1691 Schlacht bei Slankamen, Belagerung von Grosswardein.
- 1692 Erneut vor Grosswardein, dann zu dem zur Erhaltung der Verbindung nach Siebenbürgen an der Maros stehenden Korps kommandiert (Einnahme von Gyula).
- 1693 In Oberungarn, Einnahme von Boros-Jenö, später vor Belgrad.
- 1694 Patrouillen- und Sicherungsdienste an der Maros.
- 1695 Zur Hauptarmee kommandiert, keine größere Gefechtstätigkeit.
- 1696 Kämpfe bei Olasch.
- 1697 Belagerung von Bihác. Gefecht bei Titel und Schlacht bei Zenta.
- 1698 Streifzug gegen Temesvár und Besetzung von Arad.
- 1702 Zur Armee im Reich kommandiert, stand das Regiment vor Landau.
- 1703 Zwei Eskadronen im Korps Styrum. Gefecht an der Vils (bei Ennhofen).
- 1704 Schlacht am Schellenberg, dann Belagerung von Ingolstadt; ein kleines Detachement führte unter Obrist Heindl Operationen in Nordtirol und Bayern aus.
- 1705 Verlegung nach Ungarn. Ein Detachement unter Obristlieutenant Baron Glohen war an der Einnahme der Schanzen bei Paks beteiligt. Das Regiment kämpfte dann bei Bibersburg und in der Schlacht bei Sibó. Später Verlegung nach Siebenbürgen.
- 1706 Gefecht bei Alsó – Szilvás. Im Korps Rabutin Vorrückung nach Ungarn. Vergebliche Belagerung von Kaschau.
- 1707 Zurück nach Siebenbürgen, die im Korps Tige eingeteilten Eskadronen kämpften bei Klausenburg, Székely – Kocsárd, Boitza und Mühlenbach.
- 1708 Gefecht bei Karika.
- 1709 Ein Detachement kämpft im Gefecht bei Belényes. Das Regiment wurde später bei der zur Verproviantierung von Grosswardein unternommenen Aktion in Gefechte bei Püspöky und am Királyhágó verwickelt. Zwei Eskadronen führten ein Gefecht bei Sómkát.
- 1710 Patrouillen- und Sicherungsdienste.
- 1713 Verlegung an den Rhein, Patrouillen- und Sicherungsdienste.
- 1716 Kämpfe bei Peterwardein. Belagerung von Temesvár.
- 1717 Bei der Belagerung und der Schlacht um Belgrad. Später Verlegung im Korps Battée nach Serbien.
- 1718 Das Regiment wurde nach Neapel überschifft.
- 1719 Verlegung nach Sizilien (400 Mann blieben in Neapel) Gefecht bei Francavilla, dann zur Belagerung von Messina abgestellt.
- 1720 In Westsizilien. Vorrückung gegen Palermo.
- 1734 Zur Reichsarmee abgestellt.
- 1735 Patrouillen- und Sicherungsdienste im Verband des Mosel – Korps, bei Clausen nicht in Aktion. Ein kleines Detachement beteiligte sich am Gefecht bei Schmidtberg.
- 1737 Der Hauptarmee zugeteilt. Vormarsch auf Nissa und Belagerung von Widdin. Eine im Streifkorps Pfefferkorn gegen Novibazar detachierte Eskadron zeichnete sich in einem Gefecht bei Kosovo aus. Zwei Eskadronen unter Obristwachtmeister Freiherr von Zedtlitz dem Korps in der Walachei zugeteilt, kämpften bei Krajova.
- 1738–39 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Siebenbürgen, ohne Aktion.
- 1741 Verlegung nach Wien und dann in das Korps Khevenhüller nach Oberösterreich.
- 1742 Einnahme von Linz und Reichenhall. Ein Detachement im Gefecht von Plattling. Abmarsch nach Böhmen.
- 1743 stand das Regiment in der Oberpfalz. Vormarsch zum Rhein, an schließend Verlegung zum Korps Batthyányi nach Bayern.
- 1744 Operationen in Böhmen (Gefecht bei Beraun).
- 1745 Wieder nach Bayern verlegt. Schlacht bei Pfaffenhofen (wenig engagiert). Später bei den Operationen am Main und Rhein.
- 1746 Verlegung auf den Kriegsschauplatz in Italien. Die Carabinier Kompanie kämpfte bei Gualtieri, das Regiment bei Piacenza.
- 1747–1748 Patrouillen- und Sicherungsdienste am Ticino.
- 1756 Patrouillen- und Sicherungsdienste im Korps Piccolomini in Böhmen.
- 1757 Schlacht bei Kolin, eine Eskadron nahm am Zuge Andreas Hadiks nach Berlin teil.
- 1758 Schlacht bei Hochkirch.
- 1759 Patrouillen- und Sicherungsdienste im Korps de Ville in Schlesien. Nur die Carabinier-Kompanie kämpfte in der Schlacht bei Maxen.
- 1760 Gefecht bei Kunzendorf und Schlacht bei Torgau.
- 1761 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Schlesien, nur die Carabinier-Kompanie nahm am Gefecht bei Strachwitz teil.
- 1762 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Schlesien, ohne Aktion.
- 1778–79 Patrouillen- und Sicherungsdienste bei der Armee in Böhmen, ohne Gefechte.
- 1788 Zur Hauptarmee detachiert; die Oberst- und Oberstlieutenant-Division nahmen an der Belagerung von Šabac, die Majors-Division an dem Gefecht bei Selim teil. das Regiment kämpfte dann bei Bezanja-Damme.
- 1789 Belagerung von Belgrad.
- 1792 Dem Korps Hohenlohe zugeteilt, erlitt ein Detachement bei der Verteidigung von Speyer große Verluste. Kleiner Abteilungen bestanden Vorpostengefechte bei Saarburg (Wawern) und führten einen gelungenen Überfall auf Schoden durch.
- 1793 Die Oberst- und Majors-Division waren bei der Belagerung der Festung Mainz eingesetzt (Gefechte bei Marienborn und Weisenau). Später gelangte die Oberstlieutenant Division bis vor Trier. Kleinere Detachements führten Gefechte bei Rippach, Eisweiler und Merzkirchen.
- 1794 Zwei Divisionen standen bei Saarlouis in Aktion. Die Oberstlieutenant Division unternahm Aufklärungsvorstöße nach Luxemburg mit kleineren Gefechten bei Remich, Mondorf und Sandweiler. Ein Detachement unter Oberstlieutenant Schwander führt einen Angriff auf Bastogne durch.
- 1795 Die Oberstlieutenant Division kämpfte bei der Verteidigung der Festung Luxemburg und nahm am Ausfall vom 8. März teil. Nach der Kapitulation der Festung rückte die Abteilung in die Erblande ab. Die beiden anderen Divisionen standen ohne Gefechtstätigkeit am Oberrhein.
- 1796 Zwei Divisionen im Korps Latour, die Majors Division kämpfte bei Sandweyer und Rastatt (Kuppenheim), das Regiment bei Malsch, erstere erneut bei Esslingen. Beim weiteren Rückzug kämpfte das Regiment bei Gaisenfeld, später, bei der erneuten Offensive bei Steinhausen und Biberach. Danach zur Belagerung von Kehl abgestellt. Die reorganisierte Oberstlieutenant Division war im Juli nach Vorarlberg verlegt worden und zeichnete sich im Gefecht bei Bregenz besonders aus; danach Teilnahme am Gefecht bei Lauterbach.
- 1796 Die vor Kehl stehenden Divisionen im Gefecht bei Diersheim – Honau. Von der Oberstlieutenant Division führte eine, nach Italien verlegte Eskadron, Nachhutgefechte nach auf dem Rückzug von Tarvis. Die Eskadronen waren beim Korps in Tirol geblieben und nahm an den Gefechten bei Kollomann – Klausen und Kiens teil.
- 1799 In Tirol kämpfte die Oberstlieutenants – 2. Eskadron, der Brigade Loudon zugeteilt, in den Gefechten bei Taufers und Martinsbruck. Danach Rückzug nach Landeck. Später verlegte das Regiment nach Italien, stand eine Zeit vor Tortona, und kämpfte bei St. Giuliano und Novi. Die Oberstlieutenant Division kämpfte noch bei Lezegno und das ganze Regiment bei Genola.
- 1800 Gefecht bei Romano und Schlacht bei Marengo.
- 1805 Im Korps Kienmayer am Inn. Einzelne Abteilungen führten Rückzugsgefechte bei Lambach und einige unbedeutende Scharmützel. Zwei Eskadronen nahmen später an der Schlacht bei Austerlitz teil. Der Rest des Regiments wurde teils zu Besatzungsdiensten, teils zur Bedeckung von größeren Munitionskolonnen verwendet.
- 1809 Dem II. Korps (Kolowrat) zugeteilt, kam nur die Majors Division bei Regensburg ins Gefecht. Das Regiment kämpfte später in der Schlacht bei Aspern, der Schlacht bei Wagram, und in den Gefechten bei Korneuburg und Znaim.
- 1812 standen Divisionen ohne Gefechtstätigkeit beim Observationskorps in Galizien.
- 1813 Bei der böhmischen Hauptarmee in der Schlacht bei Kulm.
- 1814 Vormarsch bis vor Besancon. Mit der Süd-Armee an Gefechten vor Lyon beteiligt. Danach Patrouillen- und Sicherungsdienste im Jura und Aufklärungspatrouillen gegen die Loire und in die Auvergne.
- 1815 Patrouillen- und Sicherungsdienste in Frankreich, ohne Aktion.
- 1848 rückte das Regiment aus seiner Friedensstation in Essegg, nachdem ein Anschluss an das Korps des Banus nicht möglich war, nach Warasdin. Dort trat es in den Verband des Korps Nugent, in welchem Abteilungen an den Gefechten bei Friedau und auf der Mur – Insel teilnahmen.
- 1849 Marsch gegen Essegg. Die Oberst Division, die Oberstlieutenants 1. und Majors – 2. Eskadron traten zur Hauptarmee, in der die beiden letztgenannten Eskadronen an der Schlacht bei Kápolna beteiligt waren. Die Oberst Division war dem Korps Csorich zugeteilt und kämpfte bei Waitzen und Nagy-Sarló, die Oberstlieutenants 1. Eskadron nahm an der Verteidigung von Ofen teil, während die 2. Eskadron im Korps Nugent verblieb und bei der Belagerung von Peterwardein eingesetzt wurde. Im Sommerfeldzug stand die Majors Division und Oberstlieutenants 2. Eskadron in der Süd-Armee des Banus, kamen aber nur bei Ó-Becse zum Einsatz. Die Oberst Division focht auf der Schütt bei Nyárasd, dann bei Raab und wurde später der russischen Truppen-Division Panlutine zugeteilt. In deren Verband kämpfte sie bei Ács (1. Schlacht von Komorn) und kam danach im weiteren Verlauf des Feldzuges nicht mehr zum Einsatz.
- 1859 Erst im Juni auf den Kriegsschauplatz abgerückt stand das Regiment während der Schlacht bei Solferino in der Brigade Laningen bei Medole.
- 1866 Vier Eskadronen der 1. Reserve Kavallerie Division zugeteilt, kämpfte das Regiment bei Wysokow, Skalitz und der Schlacht von Königgrätz.
- Zu Beginn des Ersten Weltkriegs kämpfte das Dragoner Regiment im Regimentsverband kavalleristisch aufgesessen. In weiterer Folge wurde die Kavallerie zunehmend zur Unterstützung anderer Waffengattungen in einzelnen Eskadronen oder Zügen für Aufklärungs-, Sicherungs- und Verbindungsaufgaben eingesetzt und wurde schließlich nach 1916 nur mehr infanteristisch (abgesessen) im eingetretenen Stellungskrieg verwendet.
Am 21. August 1914 kämpfte das Regiment (Oberst Johann Kopecek) in der 4. k.u.k. Kavallerie-Division (Generalmajor Edmund Ritter von Zaremba) in der Reiterschlacht bei Jarosławice|Yaroslavychi (heute Ukraine) gegen die 10. russische Kavallerie Division (Generalleutnant Graf Fedor Arturowitsch Keller).
Nach dem Zusammenbruch des österreichisch-ungarischen Staatsgefüges und der Proklamation der sogenannten Nachfolgestaaten im Oktober 1918 wurden die nicht-deutschstämmigen Soldaten von der Interimsregierung aufgerufen, die Kampfhandlungen einzustellen und nach Hause zurückzukehren. In der Regel wurde dieser Aufforderung Folge geleistet. Somit war der Verband seinem bisherigen Oberkommando, dem k.u.k. Kriegsministerium entzogen und konnte von diesem nicht demobilisiert und allenfalls theoretisch aufgelöst werden. Ob, wann und wo eine solche Auflösung stattgefunden hat ist gegenwärtig nicht bekannt.
Uniformierung des Regiments
- Adjustierung als Kürassier-Regiment
- 1738: weißer Rock, rote Aufschläge
- 1765 (1767): weißer Rock, carmoisinrote Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
- Dragoner-Regiment
- 1779: weißer Rock, carmoisinrote Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
- Dragoner-Regiment Nr. 3
- 1798: dunkelgrüner Rock, orangegelbe Egalisierung, weiße Hosen, gelbe Knöpfe
- Dragoner-Regiment Nr. 1
- 1802: weißer Rock, schwarze Egalisierung, weiße Hosen, weiße Knöpfe
- 1850: weißer Waffenrock, schwarze Egalisierung, lichtblaue Pantalons, weiße Knöpfe
- Kürassier-Regiment Nr. 9
- 1860: weißer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung, lichtblaue Pantalons, gelbe Knöpfe
- Dragoner-Regiment Nr. 9
- 1868: lichtblauer Waffenrock, grasgrüne Egalisierung, krapprote Stiefelhosen, gelbe Knöpfe
Gliederung
Ein Regiment bestand in der österreichisch-ungarischen Kavallerie in der Regel ursprünglich aus drei bis vier (in der Ausnahme auch mehr) Division. (Mit Division wurde hier ein Verband in Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division wurde Infanterie- oder Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division hatte drei Eskadronen, deren jede wiederum aus zwei Kompanien bestand. Die Anzahl der Reiter in den einzelnen Teileinheiten schwankte, lag jedoch normalerweise bei etwa 80 Reitern je Kompanie, bzw. 160 Reitern je Eskadron.
(Bei der, durch Kaiser Joseph II. begonnenen Heeresreform war die Kompaniegliederung innerhalb der Kavallerie aufgegeben worden.)
Die einzelnen Divisionen wurden nach ihren formalen Führern benannt:
- die 1. Division war die Oberst-Division
- die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
- die 3. Division war die Majors-Division
- die 4. Division war die 2. Majors-Division
- die 5. Division (soweit vorhanden) war die 3. Majors-Division
Bedingt durch die ständige Umbenennung sind die Regimentsgeschichten der österreichisch-ungarischen Kavallerie nur sehr schwer zu verfolgen. Hinzu kommt die ständige und dem Anschein nach willkürliche, zu Teil mehrfache Umklassifizierung der Verbände. (Zum Beispiel: Böhmisches Dragoner-Regiment „Fürst zu Windisch-Graetz“ Nr. 14)
Im Zuge der Heeresreform wurden die, zu diesem Zeitpunkt aus drei Divisionen bestehenden Kavallerie-Regimenter ab 1860 auf zwei Divisionen reduziert.
- siehe: k.u.k. Dragoner
Verbandszugehörigkeit und Status im Juli 1914
- XI. Korps – 4. Kavallerie Truppendivision – 21. Kavalleriebrigade
- Nationalitäten: 50 % Rumänen – 29 % Ruthenen – 21 % Verschiedene
- Regimentssprachen:Rumänisch und Ukrainisch
Siehe auch
- Liste der Kavallerieregimenter der kaiserlich-habsburgischen Armee der Frühen Neuzeit
- Liste der Stehenden Heere der Frühen Neuzeit
Literatur
- Johann Christoph Allmayer-Beck, Erich Lessing: Die K.u.K. Armee 1848–1914. Bertelsmann, München 1989, ISBN 3-570-07287-8.
- Hans Bleckwenn: Die Regimenter der Kaiserin: Gedanken zur Albertina-Handschrift 1762 des Heeresgeschichtlichen Museums Wien. In: Schriften des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien. Band 3: Maria Theresia – Beiträge zur Geschichte des Heerwesens ihrer Zeit. Graz, Wien, Köln 1967, S. 25–53.
- Hans Bleckwenn: Reiter, Husaren und Grenadiere. d. Uniformen d. kaiserl. Armee am Rhein 1734. Harenberg, Dortmund 1979. ISBN 3-88379-125-3; S. 17 ff.
- Bertrand Michael Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999, ISBN 978-3-85114-479-6.
- Hermann Meynert: Geschichte der K. K. Österreichischen Armee, ihrer Heranbildung und Organisation, so wie ihrer Schicksale, thaten und Feldzüge, von der frühesten bis auf die jetzige Zeit. C. Gerold und Sohn, Wien 1854. online bei google books
- Osprey Military. Heft Nr. 271, Reprint 1999.
- Österreichische Militärgeschichte. Sonderband 1997, Verlag Stöhr Wien.
- Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
- Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. 3 Bände. Biblio, Osnabrück 1986–1995, ISBN 3-7648-1763-1, S. 152 ff.
- Alphons von Wrede: Die Geschichte der k. u. k. Wehrmacht. Die Regimenter, Corps, Branchen und Anstalten von 1618 bis Ende des XIX. Jahrhunderts. Wien 1898–1905. Teil III, 1. Teil Cavallerie, 2. Teil Aufgelöste Truppenkörper zu Pferde Personenverzeichnis Regimentschefs im Werk von Wrede (PDF; 325 kB).